57 Antworten zu „470er WM: Tina Lutz und Susann Beucke über ihr WM-Erlebnis“
hanseatic
sagt:
Im direkten Vergleich die Kommentare auf den websites des DSV und der Teams:
DSV-Nadine Stegewalner sagte: „Das war kein schönes Duell, aber ein legitimes. Wir hätten uns natürlich lieber einen Qualifikationsverlauf nach dem Vorbild der überaus fair agierenden Laser- oder Starbootsegler gewünscht, aber Kathrin Kadelbach und Friederike Belcher haben im Rahmen des internationalen Reglements agiert – so hat es auch die internationale Jury in Perth nach einem eingereichten Protest entschieden.“
L/B – ….Es fühlt sich komisch an, die Olympiaqualifikation auf so unsportliche Art und Weise verloren zu haben, obwohl wir seglerisch die Besseren waren und uns nicht hätten optimaler vorbereiten können.
Bis keine endgültige Entscheidung über unsere Olympiaqualifikation vom DOSB gefallen ist werden wir weiter kämpfen. Für uns geht es schließlich um die gesamte Arbeit der letzten drei Jahre!
Wir wollen eine neue Ausscheidungsregatta bei der WM in Barcelona erreichen, die zeigen soll wer das bessere Team im Fleetracing ist…..
K/B (Teamleitung EWE) – …..Mit Rückendeckung des internationalen Regelwerks konzentrierten sich Kadelbach/Belcher fortan nicht mehr auf das eigene WM-Ergebnis, sondern versuchten im Zweikampf, Lutz/Beucke wieder aus den Punkträngen (1 – 20) zu segeln. „Das war sicher nicht schön, aber angesichts unseres Saisonziels, für das wir genauso hart gearbeitet haben, die beste und richtige Strategie“, rechtfertigte das EWE Sailing Team das Vorgehen, für das es viel Kritik einstecken musste. Am Ende wurden Lutz/Beucke 20. und verloren die Ausscheidung mit einem Zähler Rückstand, sicherten aber sogar noch den 14. Nationenstartplatz für Deutschland. „Den hätten Kathrin und Rike sonst bei der nächsten WM im Mai in Barcelona geholt“, ist EWE-Teambetreuerin Christiane de Nijs sicher, die ihren Schützlingen beipflichtete: „Spielregeln sind manchmal hart, aber auch dazu da, genutzt zu werden. Deshalb sollte niemand Spitzensportlerinnen hinterher moralische Vorwürfe machen, wenn sie das tun und sich durchsetzen.“…..
regattafan
sagt:
Uki schrieb:
„Diese Schwäche des Systems wurde von Kadelbach/Belcher ausgenutzt, indem sie beider Resultate durch stetes Stören ab Wettfahrt 5 innerhalb des Feldes nach hinten verschob.“
Hier irrt der Experte, denn in WF 5 erzielte Kathrin mit Rang 6 ihr bestes Ergebnis. Die direkte Zweikampftaktik ist daher sicher erst ab Wettfahrt 6 angewandt worden.
Hans B.
sagt:
Die bisher – z.T. sehr emotional – geführte Diskussion in diesem und anderen Foren ist müßig, da es keine Neuauflage oder Wiederholung der Ausscheidung geben wird. Das würde sofort den Hauptsponsor von Kadelbach/Belcher auf den Plan rufen und die besten Rechtsanwälte der Nation würden dem DSV seine eigenen Qualifikationskriterien und die Regeln der ISAF unter die Nase halten – und darauf lässt sich der DSV nicht ein.
Auch wenn das Zustandekommen des Endergebnisses für manchen Betrachter unsportlich wirkt, so hat die Mannschaft K/B lediglich die erlaubten Regeln ausgenutzt – und eben besser als ihre Gegner. Natürlich ist bekannt, dass Kathrin Kadelbach eine hervorragende Match-Racerin ist, in einem Fleetrace-Feld kann man aber nicht alle Register ziehen. Als Angegriffener hat man weit mehr Möglichkeiten, z.B. durch Ausnutzung anderer Boote als Hindernis, sich frei zu segeln. Die Frage, die hier gestellt werden muss ist doch daher, warum war das Team L/B darauf nicht vorbereitet? Man sollte daher besser nicht K/B der Unsportlichkeit bezichtigen sondern darüber nachdenken, warum L/B nichts dagegen zu setzen hatten.
Da ich selbst einmal Segeltrainer war und die Kieler Woche miterlebt habe, war mir klar, dass es bei der WM in Perth bei den 470er-Frauen zum „Hauen und Stechen“ kommen könnte. Der Trainer von L/B hat hier offensichtlich völlig versagt.
Auch dem DSV kann man jetzt im Nachhinein nicht die Schuld geben. Die Kriterien und die gültigen Regeln waren allen vorher bekannt – offensichtlich aber nur fast allen…
Die Stellungnahme von Nadine Stegenwalner ist vielleicht nicht für alle befriedigend, sie ist aber an sich korrekt.
Natürlich muss auch der DSV aus dieser Situation lernen und die Kriterien für die nächsten Olympischen Spiele noch wasserdichter machen. Und gemeinsam mit ASTG sollten auch die verantwortlichen Trainer, nicht nur auf ihre fachliche Kompetenz sondern auch bzgl. ihres persönlichen Engagements auf den Prüfstand gestellt werden.
Hans Wurst
sagt:
Antwort zu Hans B
wie Recht du hast ! krasse Fehlleistung des persönlichen Trainers der Mädels
und du hast natürlich Recht das persönliche Engagements und wirtschaftliche Verflechtungen
der Trainer hier mitspielen und noch dazu die BWW-AUDI Situation und Konflikte der Bootshersteller hier
na ja.. es iss wie es ist
hoffen wir das die Jungs in anderen Bootsklassen was reissen in 2012
Alex
sagt:
Hans, es ist schon schlimm mit der Verflechtung von Wirtschaft und Leistungssport. Die Sponsoren sehen einfach immer nur ihre Marke und nicht den Sport im Vordergrund. Und dann erst noch die Bootshersteller. Jetzt wollen die auch noch dass ihr Boot gewinnt.
Du weißt aber schon was so eine Saison in der Weltspitze kostete?
Mit 1 Std. Training nach der Arbeit, weil der nicht gesponserte Sportler ja auch von etwas leben muss, hat sich das Problem mit Sport an der Spitze erledigt.
Sicher weißt Du auch wie schwierig es ist, überhaupt einen Sponsor zu bekommen.
Sponsoring ist keine Sozialhandlung sondern eine Investition des Sponsors.
Einer Investition geht unter anderem immer das Fixieren des ROI voraus.
Also lass uns darüber freuen, dass sich Unternehmen wie BMW und Audi für unseren Sport als Werbeplattform interessieren und nicht über sie schimpfen. Solange wie sich deren Investitionen rechnen, bleiben sie hoffentlich auch dabei und ermöglichen deutschen Spitzensport.
57 Antworten zu „470er WM: Tina Lutz und Susann Beucke über ihr WM-Erlebnis“
sagt:
Im direkten Vergleich die Kommentare auf den websites des DSV und der Teams:
DSV-Nadine Stegewalner sagte: „Das war kein schönes Duell, aber ein legitimes. Wir hätten uns natürlich lieber einen Qualifikationsverlauf nach dem Vorbild der überaus fair agierenden Laser- oder Starbootsegler gewünscht, aber Kathrin Kadelbach und Friederike Belcher haben im Rahmen des internationalen Reglements agiert – so hat es auch die internationale Jury in Perth nach einem eingereichten Protest entschieden.“
L/B – ….Es fühlt sich komisch an, die Olympiaqualifikation auf so unsportliche Art und Weise verloren zu haben, obwohl wir seglerisch die Besseren waren und uns nicht hätten optimaler vorbereiten können.
Bis keine endgültige Entscheidung über unsere Olympiaqualifikation vom DOSB gefallen ist werden wir weiter kämpfen. Für uns geht es schließlich um die gesamte Arbeit der letzten drei Jahre!
Wir wollen eine neue Ausscheidungsregatta bei der WM in Barcelona erreichen, die zeigen soll wer das bessere Team im Fleetracing ist…..
K/B (Teamleitung EWE) – …..Mit Rückendeckung des internationalen Regelwerks konzentrierten sich Kadelbach/Belcher fortan nicht mehr auf das eigene WM-Ergebnis, sondern versuchten im Zweikampf, Lutz/Beucke wieder aus den Punkträngen (1 – 20) zu segeln. „Das war sicher nicht schön, aber angesichts unseres Saisonziels, für das wir genauso hart gearbeitet haben, die beste und richtige Strategie“, rechtfertigte das EWE Sailing Team das Vorgehen, für das es viel Kritik einstecken musste. Am Ende wurden Lutz/Beucke 20. und verloren die Ausscheidung mit einem Zähler Rückstand, sicherten aber sogar noch den 14. Nationenstartplatz für Deutschland. „Den hätten Kathrin und Rike sonst bei der nächsten WM im Mai in Barcelona geholt“, ist EWE-Teambetreuerin Christiane de Nijs sicher, die ihren Schützlingen beipflichtete: „Spielregeln sind manchmal hart, aber auch dazu da, genutzt zu werden. Deshalb sollte niemand Spitzensportlerinnen hinterher moralische Vorwürfe machen, wenn sie das tun und sich durchsetzen.“…..
sagt:
Uki schrieb:
„Diese Schwäche des Systems wurde von Kadelbach/Belcher ausgenutzt, indem sie beider Resultate durch stetes Stören ab Wettfahrt 5 innerhalb des Feldes nach hinten verschob.“
Hier irrt der Experte, denn in WF 5 erzielte Kathrin mit Rang 6 ihr bestes Ergebnis. Die direkte Zweikampftaktik ist daher sicher erst ab Wettfahrt 6 angewandt worden.
sagt:
Die bisher – z.T. sehr emotional – geführte Diskussion in diesem und anderen Foren ist müßig, da es keine Neuauflage oder Wiederholung der Ausscheidung geben wird. Das würde sofort den Hauptsponsor von Kadelbach/Belcher auf den Plan rufen und die besten Rechtsanwälte der Nation würden dem DSV seine eigenen Qualifikationskriterien und die Regeln der ISAF unter die Nase halten – und darauf lässt sich der DSV nicht ein.
Auch wenn das Zustandekommen des Endergebnisses für manchen Betrachter unsportlich wirkt, so hat die Mannschaft K/B lediglich die erlaubten Regeln ausgenutzt – und eben besser als ihre Gegner. Natürlich ist bekannt, dass Kathrin Kadelbach eine hervorragende Match-Racerin ist, in einem Fleetrace-Feld kann man aber nicht alle Register ziehen. Als Angegriffener hat man weit mehr Möglichkeiten, z.B. durch Ausnutzung anderer Boote als Hindernis, sich frei zu segeln. Die Frage, die hier gestellt werden muss ist doch daher, warum war das Team L/B darauf nicht vorbereitet? Man sollte daher besser nicht K/B der Unsportlichkeit bezichtigen sondern darüber nachdenken, warum L/B nichts dagegen zu setzen hatten.
Da ich selbst einmal Segeltrainer war und die Kieler Woche miterlebt habe, war mir klar, dass es bei der WM in Perth bei den 470er-Frauen zum „Hauen und Stechen“ kommen könnte. Der Trainer von L/B hat hier offensichtlich völlig versagt.
Auch dem DSV kann man jetzt im Nachhinein nicht die Schuld geben. Die Kriterien und die gültigen Regeln waren allen vorher bekannt – offensichtlich aber nur fast allen…
Die Stellungnahme von Nadine Stegenwalner ist vielleicht nicht für alle befriedigend, sie ist aber an sich korrekt.
Natürlich muss auch der DSV aus dieser Situation lernen und die Kriterien für die nächsten Olympischen Spiele noch wasserdichter machen. Und gemeinsam mit ASTG sollten auch die verantwortlichen Trainer, nicht nur auf ihre fachliche Kompetenz sondern auch bzgl. ihres persönlichen Engagements auf den Prüfstand gestellt werden.
sagt:
Antwort zu Hans B
wie Recht du hast ! krasse Fehlleistung des persönlichen Trainers der Mädels
und du hast natürlich Recht das persönliche Engagements und wirtschaftliche Verflechtungen
der Trainer hier mitspielen und noch dazu die BWW-AUDI Situation und Konflikte der Bootshersteller hier
na ja.. es iss wie es ist
hoffen wir das die Jungs in anderen Bootsklassen was reissen in 2012
sagt:
Hans, es ist schon schlimm mit der Verflechtung von Wirtschaft und Leistungssport. Die Sponsoren sehen einfach immer nur ihre Marke und nicht den Sport im Vordergrund. Und dann erst noch die Bootshersteller. Jetzt wollen die auch noch dass ihr Boot gewinnt.
Du weißt aber schon was so eine Saison in der Weltspitze kostete?
Mit 1 Std. Training nach der Arbeit, weil der nicht gesponserte Sportler ja auch von etwas leben muss, hat sich das Problem mit Sport an der Spitze erledigt.
Sicher weißt Du auch wie schwierig es ist, überhaupt einen Sponsor zu bekommen.
Sponsoring ist keine Sozialhandlung sondern eine Investition des Sponsors.
Einer Investition geht unter anderem immer das Fixieren des ROI voraus.
Also lass uns darüber freuen, dass sich Unternehmen wie BMW und Audi für unseren Sport als Werbeplattform interessieren und nicht über sie schimpfen. Solange wie sich deren Investitionen rechnen, bleiben sie hoffentlich auch dabei und ermöglichen deutschen Spitzensport.