Die Saison der 52 SuperSeries hat im italienischen Scarlino begonnen. Die deutsche „Platoon“ von Harm Müller-Spreer liegt auf Rang drei. Der Hamburger setzt auf eine außergewöhnliche Trainingspartnerschaft.
Es gibt nicht mehr viele Rennserien, bei denen die ehemaligen America’s Cup Stars ihre Einrumpf-Kenntnisse versilbern können. Aber bei der 52 SuperSeries haben sie ihren Spielplatz gefunden. 11 Yachten der heißen TP52-Klasse bestreiten den Auftakt der aktuellen Saison in Italien.
Anders als früher treten aber nicht mehr Sponsor finanzierte Teams aus dem Cup-Umfeld gegeneinander an, sondern so genannte Owner Driver, Eigner, die selber das Steuer in die Hand nehmen und Profis heuern.
Aus deutscher Sicht ist dabei besonders die „Platoon“ interessant, die der Hamburger Immobilien-Unternehmer Harm Müller-Spreer unterhält. Der gelernte Segelmacher und Drachensegler hat sich von Taktiker Markus Wieser eine schlagkräftige Crew zusammenstellen lassen, die in ihrer zweiten Saison ganz vorne angreifen will.
So sind neben Steuermann und Taktiker nur noch zwei deutsche Segler im 13-köpfigen Team aus sechs Nationen vertreten. Michael Müller segelte schon zweimal mit Puma beim Volvo Ocean Race um die Welt und Drachensegler Phil Blin gehört zum siegreichen Segel-Bundesliga-Team vom Deutschen Touring Yacht-Club.
Darüberhinaus sind drei ehemalige Oracle Racing Segler dabei wie auch der dänische 49er Olympiasieger von 2008 Martin Kirketerp. Als Stratege an der Seite von Markus Wieser ist in dieser Saison der Franzose Sébastien Col durch den Spanier Jordi Calafat abgelöst worden, der 1992 im 470er Gold für Spanien gewann. Calafat hat diesen Job schon 2007 in Valencia für Alinghi erfüllt.
Müller-Spreer will in der zweiten TP52 Saison mit seiner „Platoon“ ganz vorne angreifen, nachdem er die Premiere 2015 auf Rang 15 beendete. Aber der Vize-WM-Titel machte Lust auf mehr.
Für einen neuen Impuls hat er sich überraschend von seinem langjährigen Segelmacher North Sails getrennt und ist zum ärgsten Rivalen Quantum gewechselt. Dieser Schritt macht nach eigenen Angaben besonders deshalb Sinn, weil er eine Traingspartnerschaft mit der zurzeit schnellsten TP52 Quantum beinhaltet.
„Ich bin sehr glücklich“, sagt Müller-Spreer zu der neuen Verbindung. „Es ist Klasse, den Quantum Jungs bei der Arbeit zuzusehen. Sie sind völlig offen. Wir teilen alle Informationen und Daten.“
Das scheint sich auch schon in den Ergebnissen auszudrücken. Nach vier Rennen in Scarlino führt Quantum, Platoon liegt auf Rang drei.
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Müller-Spreer über die neue Verbindung mit Quantum: