Aarhus Worlds: Olympia- und Hochsee-Held Iker Martinez droht Unsportlichkeit-Sperre
Erwischt
von
Carsten Kemmling
Die spanische Segellegende Iker Martinez (41) und seine Vorschoterin Olga Maslivets sind bei der Olympia-Klassen-WM in Aarhus abgereist. Die Jury wertete Veränderungen am Boot als Betrug-Versuch.
Mitgliedschaft benötigt
Bitte wählen Sie eine Mitgliedschaft, damit Sie weiterlesen können.
Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.
14 Antworten zu „Aarhus Worlds: Olympia- und Hochsee-Held Iker Martinez droht Unsportlichkeit-Sperre“
Reinhard Weber
sagt:
Es ist doch wie im Buddelkasten: Ein Kind ärgert das andere permanent. Irgendwann schlägt dieses zu und ist dann der Böse. Das ist Putin. Was hätten die USA gemacht, wenn die Sowjetunion in Cuba nicht nachgegeben hätte. Sie wären ja die Guten gewesen, obwohl sie seit 1945 mehr Kriege geführt haben als alle anderen Länder der Welt. Aber das Debattieren darüber gehört nicht zum Segel- oder Motorbootsport, da entflieht man dem gerade.
Checker
sagt:
Die Disqualifikation ist berechtigt und nachvollziehbar, wenn man die Begründung liest:
„Facts
8. Mr. Iker Martinez is the owner and person in charge of ESP 70.
9. ESP 70 was bought by Mr. Iker Martinez new from Nacra Sailing at the beginning of 2018. It had
not been used by any other crew and was only raced with him onboard.
10. Between 2 August and 5 August 2018 (inclusive), ESP 70 was inspected by the Technical
Committee and the maximum distance that the daggerboard bearing could move (between the back
of the bearing and the front of the worm drive) was measured.
11. The building specifications for this measure is 75mm. The Technical Committee measured
74.5mm to 75mm on all other inspected Nacras (in excess of 60) that are competing in the World
Championship.
12. On ESP 70, this distance was measured to be 79.5mm on both hulls. In addition, the round holes
for the fitting in the stainless steel tracks had been elongated. This could not have been caused by
damage or normal wear.
13. Using a builder‐provided daggerboard bearing track, it was not possible to fit all six bolts into the
holes in the hull. The back holes were further back compared to building specifications.
14. During manufacturing, all holes in the hull recess for the daggerboard bearing are drilled using a
unique jig. Only one jig set (one tool for producing port hulls and one for starboard hulls) exists at
the hull manufacturer in Thailand. The position of the holes on ESP 70 could not have been the result
of using that jig to drill, or have been caused by damage or normal wear.“
Ich finde es gut, wenn solche Dinge herauskommen (siehe auch J70 WM). Leider bleibt der fade Beigeschmack, dass in den Niederungen der „unbedeutenden“, nichtolympischen Klassen vermutlich wegen fehlender Kontrolle noch mehr geschummelt wird…
Lars Hückstädt
sagt:
Bei Meisterschaften werden doch auch bei nationalen oder nicht-olympischen Klassen Vermessungen durchgeführt. Hier werden auch Grenzmaße, Gewichte etc. kontrolliert.
Ich habe es schon häufig erlebt, dass hier auch Fehler / Grenzmaßüberschreitungen festgestellt wurden. Unsere Vermesse arbeiten sicherlich auch nach bestem Gewissen um sicher zu stellen, dass die Regattaboote Regelkomform sind.
Im Gegenteil zu den Profiteams gehe ich aber davon aus, dass ein Großteil der Reperaturen und Umbauten an Regattabooten durch Werften durchgeführt werden. Als Bootsbaubetrieb kann man es sich aus meiner Sicht nicht leisten, ein Boot, dass nicht den Klassenvorschriften entspricht, mutwillig abzuliefern.
Ich glaube nicht, dass die „Breitensportler“ mehr Möglichkeiten zum Schummeln haben.
Jorgo
sagt:
Ich würde mal ganz sachlich vermuten, dass bei der“ Einheitsklasse „N17 alle Topsegler mit Know-How versuchen ihre Boote ans richtige Limit der Toleranzen zu bringen ….. oder eben auch etwas darüber und zwar natürlich gerade an den Foils. Nun hat es Einen erwischt. Wieviele andere Teams dasselbe Langloch H a t t e n , lässt sich jetzt nicht mehr feststellen.
Man muss sich nicht wirklich einbilden, dass im olympischen Spitzensport nicht wirklich alles versucht wird jeden kleinen Vorteil für sich zu nutzen. Am Limit…. oder eben auch manchmal etwas drüber. Soll natürlich keiner merken….. Die immer wiederkehrende Dominanz einzelner Teams gerade im N 17 kam mir schon immer etwas „spanisch“ vor. Merkwürdigerweise sind alle italienischen Teams gerade gestern und heute extrem abgestürzt.
Würde da möglicherweise vielleicht etwas zurückgebaut nach dem Skandal? Wer weiß mehr?
Und: Was heißt das überhaupt „für Putin segeln“? Segelt Buhl für Merkel?
Christian
sagt:
Danke jorgo für diese wahren Worte. Es ist ein schmaler Grat zwischen legal und illegal., wenn es um solche Finessen geht. Deswegen ist eine ausgewogene Beurteilung nötig, kein erregter Volkszorn.
Piotr
sagt:
Ist Buhl nicht deutscher Soldat? In diesem Falle aber sowas von
Marc
sagt:
Kann es sein das sie einfach vergessen haben die Änderungen des Tests im Training rückgängig zu machen?
Wenn sie da schon mit verschiedenen Hülsen offiziell getestet haben. Vielleicht nur falsch/nicht richtig zurück gebaut.
Falls es Absicht war, ist es natürlich grob unsportlich und wird sicher eine lange Sperre bewirken.
Horst
sagt:
Genau deswegen gilt die Unschuldsvermutung bis zum Beweis des Gegenteils. Richtige Journalisten halten sich dran. Dieses Medium stellt erneut unter Beweis, dass es weder einem journalistischen Standard genügt, noch das liefert für was die Kunden zahlen.
Christian
sagt:
Leute, es haben bereits ein kompetentes Vermessungskomitee und eine Jury sich mit dem Fall befasst und beide haben klare Entscheidungen getroffen. Von Vorverurteilung kann keine Rede sein, die Unschuldsvermutung gilt nicht mehr. Aber Hauptsache SR bashen, oder was?
Davon abgesehen ist eine solche Modifikation nicht im Geiste sportlicher Fairness, sie ist aber auch kein Kapitalverbrechen. Ich würde den Fall bei weiterm nicht so hoch hängen wie schweres Doping à la Tour de France, wo es zudem um die Gesundheit von Sportlern geht.
Wiflried
sagt:
Dopen des Bootes ist mindestens genauso hoch zu hängen wie Doping des Körpers. Beides ist bewusster Betrug um einen Vorteil zu erlangen.
Christian
sagt:
Wilfried, sorry, diese Ansicht ist undifferenziert. 5mm Modiifikation am Template eines Schwertkastens (bei einem hektisch konstruierten Bootstsyp, bei dem gerade die Templates technisch nicht ausgereift sind und die Segler nichts anderes als Testfahrer sind) sind etwas ganz anderes als jahrelanges sytematisches Doping mit einem kriminellen Netztwerk aus Sportlern, Ärzten, Trainern, Funktionären usw..
Doping führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu schwerwiegenden körperlichen Schädigungen.
Wer so argumentiert wie du, für den besteht auch kein Unterscheid zwischen Schwarzfahren und schwerer Körperverletzung. Zum Glück sehen das die meisten Gerichte deutlich anders.
Dass das spanische Team bestraft wird, ist selbverständlich voll in Ordnung. Nicht unwahrscheinlich, dass es ihm die Olympiaquali für Tokyo kostet. Insofern ist es auch eine harte Strafe.
Christof
sagt:
„Die von der Krim stammende viermalige Olympiateilnehmerin […] startete […] nach dem Überfall Russlands auf die Krim für Putin […].“
Kann man in einem Segelmagazin nicht auf unqualifiziertes Russland-Bashing verzichten?
Die Krim wurde an keinem Tag von Russland überfallen. Zwar ist das durchgeführte Referendum zur Abspaltung von der Ukraine und Eingliederung in die Russische Föderation vor allem im Westen Völkerrechtlich umstritten, aber das rechtfertigt nicht solche Revolver-Rhetorik.
Dass Maslivets anschießend für „Putin“ gestartet sein soll setzt dem Bierzeltgeschwafel dann die Krone auf.
Überlasst die Politik lieber dem Claus Kleber. Da weiß ich, dass ich wegschalten muss…..
1
Andreas Borrink
sagt:
Zum „Like“ noch ein paar Worte: Sehr treffender Kommentar. Polit-Journalismus ist dünnes Eis und Welterklärer haben wir bei Spiegel, Focus, Tagesschau und Co. schon genug; da sollte eine Seglerplattform sich schön raushalten.
Zumal gerade die Segler mit ihrem grenzübergreifenden Sport schon immer weder über noch unter der Weltpolitik gestanden sondern es vielmehr irgendwie geschafft haben, immer ganz unpolitisch aussen vor zu bleiben. Das ist eine gute Position und die sollten die Segler halten.
14 Antworten zu „Aarhus Worlds: Olympia- und Hochsee-Held Iker Martinez droht Unsportlichkeit-Sperre“
sagt:
Es ist doch wie im Buddelkasten: Ein Kind ärgert das andere permanent. Irgendwann schlägt dieses zu und ist dann der Böse. Das ist Putin. Was hätten die USA gemacht, wenn die Sowjetunion in Cuba nicht nachgegeben hätte. Sie wären ja die Guten gewesen, obwohl sie seit 1945 mehr Kriege geführt haben als alle anderen Länder der Welt. Aber das Debattieren darüber gehört nicht zum Segel- oder Motorbootsport, da entflieht man dem gerade.
sagt:
Die Disqualifikation ist berechtigt und nachvollziehbar, wenn man die Begründung liest:
„Facts
8. Mr. Iker Martinez is the owner and person in charge of ESP 70.
9. ESP 70 was bought by Mr. Iker Martinez new from Nacra Sailing at the beginning of 2018. It had
not been used by any other crew and was only raced with him onboard.
10. Between 2 August and 5 August 2018 (inclusive), ESP 70 was inspected by the Technical
Committee and the maximum distance that the daggerboard bearing could move (between the back
of the bearing and the front of the worm drive) was measured.
11. The building specifications for this measure is 75mm. The Technical Committee measured
74.5mm to 75mm on all other inspected Nacras (in excess of 60) that are competing in the World
Championship.
12. On ESP 70, this distance was measured to be 79.5mm on both hulls. In addition, the round holes
for the fitting in the stainless steel tracks had been elongated. This could not have been caused by
damage or normal wear.
13. Using a builder‐provided daggerboard bearing track, it was not possible to fit all six bolts into the
holes in the hull. The back holes were further back compared to building specifications.
14. During manufacturing, all holes in the hull recess for the daggerboard bearing are drilled using a
unique jig. Only one jig set (one tool for producing port hulls and one for starboard hulls) exists at
the hull manufacturer in Thailand. The position of the holes on ESP 70 could not have been the result
of using that jig to drill, or have been caused by damage or normal wear.“
https://www.manage2sail.com/en-US/Home/DownloadDocument/8bde801b-e8c9-48c4-bdca-ab981af51c1b
sagt:
Ich finde es gut, wenn solche Dinge herauskommen (siehe auch J70 WM). Leider bleibt der fade Beigeschmack, dass in den Niederungen der „unbedeutenden“, nichtolympischen Klassen vermutlich wegen fehlender Kontrolle noch mehr geschummelt wird…
sagt:
Bei Meisterschaften werden doch auch bei nationalen oder nicht-olympischen Klassen Vermessungen durchgeführt. Hier werden auch Grenzmaße, Gewichte etc. kontrolliert.
Ich habe es schon häufig erlebt, dass hier auch Fehler / Grenzmaßüberschreitungen festgestellt wurden. Unsere Vermesse arbeiten sicherlich auch nach bestem Gewissen um sicher zu stellen, dass die Regattaboote Regelkomform sind.
Im Gegenteil zu den Profiteams gehe ich aber davon aus, dass ein Großteil der Reperaturen und Umbauten an Regattabooten durch Werften durchgeführt werden. Als Bootsbaubetrieb kann man es sich aus meiner Sicht nicht leisten, ein Boot, dass nicht den Klassenvorschriften entspricht, mutwillig abzuliefern.
Ich glaube nicht, dass die „Breitensportler“ mehr Möglichkeiten zum Schummeln haben.
sagt:
Ich würde mal ganz sachlich vermuten, dass bei der“ Einheitsklasse „N17 alle Topsegler mit Know-How versuchen ihre Boote ans richtige Limit der Toleranzen zu bringen ….. oder eben auch etwas darüber und zwar natürlich gerade an den Foils. Nun hat es Einen erwischt. Wieviele andere Teams dasselbe Langloch H a t t e n , lässt sich jetzt nicht mehr feststellen.
Man muss sich nicht wirklich einbilden, dass im olympischen Spitzensport nicht wirklich alles versucht wird jeden kleinen Vorteil für sich zu nutzen. Am Limit…. oder eben auch manchmal etwas drüber. Soll natürlich keiner merken….. Die immer wiederkehrende Dominanz einzelner Teams gerade im N 17 kam mir schon immer etwas „spanisch“ vor. Merkwürdigerweise sind alle italienischen Teams gerade gestern und heute extrem abgestürzt.
Würde da möglicherweise vielleicht etwas zurückgebaut nach dem Skandal? Wer weiß mehr?
Und: Was heißt das überhaupt „für Putin segeln“? Segelt Buhl für Merkel?
sagt:
Danke jorgo für diese wahren Worte. Es ist ein schmaler Grat zwischen legal und illegal., wenn es um solche Finessen geht. Deswegen ist eine ausgewogene Beurteilung nötig, kein erregter Volkszorn.
sagt:
Ist Buhl nicht deutscher Soldat? In diesem Falle aber sowas von
sagt:
Kann es sein das sie einfach vergessen haben die Änderungen des Tests im Training rückgängig zu machen?
Wenn sie da schon mit verschiedenen Hülsen offiziell getestet haben. Vielleicht nur falsch/nicht richtig zurück gebaut.
Falls es Absicht war, ist es natürlich grob unsportlich und wird sicher eine lange Sperre bewirken.
sagt:
Genau deswegen gilt die Unschuldsvermutung bis zum Beweis des Gegenteils. Richtige Journalisten halten sich dran. Dieses Medium stellt erneut unter Beweis, dass es weder einem journalistischen Standard genügt, noch das liefert für was die Kunden zahlen.
sagt:
Leute, es haben bereits ein kompetentes Vermessungskomitee und eine Jury sich mit dem Fall befasst und beide haben klare Entscheidungen getroffen. Von Vorverurteilung kann keine Rede sein, die Unschuldsvermutung gilt nicht mehr. Aber Hauptsache SR bashen, oder was?
Davon abgesehen ist eine solche Modifikation nicht im Geiste sportlicher Fairness, sie ist aber auch kein Kapitalverbrechen. Ich würde den Fall bei weiterm nicht so hoch hängen wie schweres Doping à la Tour de France, wo es zudem um die Gesundheit von Sportlern geht.
sagt:
Dopen des Bootes ist mindestens genauso hoch zu hängen wie Doping des Körpers. Beides ist bewusster Betrug um einen Vorteil zu erlangen.
sagt:
Wilfried, sorry, diese Ansicht ist undifferenziert. 5mm Modiifikation am Template eines Schwertkastens (bei einem hektisch konstruierten Bootstsyp, bei dem gerade die Templates technisch nicht ausgereift sind und die Segler nichts anderes als Testfahrer sind) sind etwas ganz anderes als jahrelanges sytematisches Doping mit einem kriminellen Netztwerk aus Sportlern, Ärzten, Trainern, Funktionären usw..
Doping führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu schwerwiegenden körperlichen Schädigungen.
Wer so argumentiert wie du, für den besteht auch kein Unterscheid zwischen Schwarzfahren und schwerer Körperverletzung. Zum Glück sehen das die meisten Gerichte deutlich anders.
Dass das spanische Team bestraft wird, ist selbverständlich voll in Ordnung. Nicht unwahrscheinlich, dass es ihm die Olympiaquali für Tokyo kostet. Insofern ist es auch eine harte Strafe.
sagt:
„Die von der Krim stammende viermalige Olympiateilnehmerin […] startete […] nach dem Überfall Russlands auf die Krim für Putin […].“
Kann man in einem Segelmagazin nicht auf unqualifiziertes Russland-Bashing verzichten?
Die Krim wurde an keinem Tag von Russland überfallen. Zwar ist das durchgeführte Referendum zur Abspaltung von der Ukraine und Eingliederung in die Russische Föderation vor allem im Westen Völkerrechtlich umstritten, aber das rechtfertigt nicht solche Revolver-Rhetorik.
Dass Maslivets anschießend für „Putin“ gestartet sein soll setzt dem Bierzeltgeschwafel dann die Krone auf.
Überlasst die Politik lieber dem Claus Kleber. Da weiß ich, dass ich wegschalten muss…..
sagt:
Zum „Like“ noch ein paar Worte: Sehr treffender Kommentar. Polit-Journalismus ist dünnes Eis und Welterklärer haben wir bei Spiegel, Focus, Tagesschau und Co. schon genug; da sollte eine Seglerplattform sich schön raushalten.
Zumal gerade die Segler mit ihrem grenzübergreifenden Sport schon immer weder über noch unter der Weltpolitik gestanden sondern es vielmehr irgendwie geschafft haben, immer ganz unpolitisch aussen vor zu bleiben. Das ist eine gute Position und die sollten die Segler halten.