America’s Cup: 6:4 für INEOS Britannia – Entscheidung in der Startbox

Zwei Fehler

Das britische America’s Cup Herausforderer um Ben Ainslie hat nach dem Unforced Error am Vortag zur gewohnten Startstärke zurückgefunden. Zweimal übte er so viel Druck aus, dass Luna Rossa in Schwierigkeiten geriet. Dazu kam ein anderer Fehler der Italiener.

Der erste echte Split-Start im 9. Rennen. © Ian Roman / America’s Cup

Am Vortag hatte James Sptihill noch das „Momentum“ beschworen – diese nicht greifbare Stimmung, die etwa ein Fußballteam erfasst, wenn aus Verlierern Sieger werden. Wenn der Kopf nicht mehr hängt, sondern die Brust rausgedrückt wird. Wenn noch zur Blutgrätsche angesetzt wird, obwohl der Ball schon weit weg ist. Er glaubte, dieses Momentum sei nun auf seiner Seite, weil das zweite Rennen des Tages nach einem verschenkten Punkt gewonnen wurde.

Luna Rossa schafft im neunten Rennen den ersten Cross. © Ian Roman / America’s Cup

Aber wie soll dieses viel zitierte „Momentum“ auf einem AC75 aussehen? Tritt die Power Group härter in die Pedalen? Passen die Technikspezialisten besser auf, damit keine Latten brechen oder eine Travellerschiene aus dem Deck reißt? Konzentriert sich der Steuermann mehr, um tatsächlich im Vorstart den „Hook“ zu schaffen – das Segel-Synonym zur Blutgrätsche?

Der zweite Cross geht für Luna Rossa verloren – und das Rennen auch. © Ian Roman / America’s Cup

Wenn das so wäre, haben die Italiener an diesem Tag das Momentum nicht auf ihrer Seite. Francesco Bruni erklärt bei SR, zwei Fehler haben sie die beide Punkte gekostet. Im ersten Rennen ist das zu kleine Vorsegel verantwortlich für die Niederlage, im zweiten Rennen „kein guter Job“ beim Vorstart.

Im SR-Interview kommt auch Neil Hunter zu Wort, der die Mixed Zone in Adiletten und mit Pulsmesser betritt. Radschuhe seien hier nicht erlaubt erklärt er entschuldigend. Hunter gehört zu den segelnden Kraftakten, die Ainslie seine aggressiven Moves erlauben. Über die Knöpfe, die er auf dem Briten-Boot drückt, darf er nicht sprechen. Aber er bestätigt, dass es auf seiner Position nicht nur um das stumpfe Strampeln geht. Seine Segel-Skills haben ihm den Platz an Bord verschafft. SR traf ihn schon 2016 in Hamburg, als er erstmals bei der Extreme Sailing Series den Land Rover BAR Katamaran steuern und skippern durfte:

© Susanne Sgrazzutti

Auch der erste Start läuft für James Spithill als Steuerbord Steuermann von Luna Rossa suboptimal. Er will mit mehr Speed in Luv über den Gegner rutschen, sich davorlegen und ihn dann in die enge Luvposition zwingen. Aber keine Chance. Ainslie macht Druck von hinten…

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