Der America’s Cup Challenger of Record Artemis hat seinen ersten Segeltag ohne große Schwierigkeiten hinter sich gebracht. Bei maximal 12 Knoten tastete sich das Team des schwedischen Milliardärs Torbjörn Tornquist sehr vorsichtig an die Aufgabe heran, den 72 Fußer wieder heil nach Hause zu bringen.
„Der erste Tag mit unserem AC72 ist ein guter Meilenstein für Artemis“, sagt Skipper Terry Hutchinson nach dem Segeln. „Ich bin sehr bescheiden und habe größten Respekt vor dem Mädchen.“
Das Video und die Interviews des ersten Segeltages sind alles andere als spektakulär, was auch daran liegt, dass das schwedische Team keinen großen Wert auf Öffentlichkeit legt. Aber nach wie vor sind keine Vorrichtungen sichtbar, die den Katamaran zum Fliegen bringen könnten. Die Schwerter weisen nicht einmal eine starke Biegung auf, um großen Auftrieb zu erzeugen.
Als Steuervorrichtung dient im Gegensatz zu den Rädern bei den Neuseeländern und dem Gestänge bei Oracle eine Art Pinne. Artemis kommt allerdings auf beiden Rümpfen mit zwei statt drei Grinder-Maschinen aus.
Aber wieder einmal stehlen die Neuseeländer ihren Konkurrenten die Show. Am gleichen Tag wie der vorsichtigen Artemis Jungfernfahrt erscheinen neue Bilder vom rasenden Kiwi-Kat, der seinen 18. Trainingstag absolviert.
Das Team testete Downunder nach einer zwölftägigen Bastelpause die neue Konfiguration. Auffälligste Veränderung ist eine Verkleidung am hinteren Beam, der auch schon auf dem havarierten Oracle Kat für geringeren Windwiderstand sorgen soll. Aber im Video erklärt Taktiker Ray Davies, dass es zahlreiche weitere Veränderungen an Flügel, Hydraulik und Plattform gegeben habe.
Parallel segeln auch die Italiener mit ihrer Luna Rossa. Anfang nächster Woche sollen die ersten Testschläge gegen die Neuseeländer erfolgen.
Na ja, so krumm/schräg wie die geraden Schwerter in dem Bild aussehen funktioniert das Schiff nur mit gekrümmten Schwertern oder Foils. Niemand neigt die Schwerter nach aussen
Das ist doch nur konsequent über Aerodynamik nachzudenken wenn man alles andere soweit unter Kontrolle hat! Macht doch sinn….würde ja auch niemand auf die Idee kommen zu behaupten das die Fahrräder bei der „Tour de France“ schwachsinnig sind und nichts mehr mit dem Normalen Fahrradfahren zu tun haben! Das ist ein Wettkampf ….genauso wie DTM, Solarfarzeug-rennen oder Rennrodeln!
Ja, es wird wirklich immer schwachsinniger.
Demnächst wird noch das gesamte Cockpit verkleidet und wer dann noch frei an Deck herumläuft, muss sich vorher die Arme und Beine rasieren.
das ist überhaupt nicht schwachsinnig. Bei einem scheinbaren Wind von bis zu 50 kn an der Kreuz ist die Minimierung des Windwiderstandes extrem wichtig. Bisher haben die Platformen einen cw-Wert wie ein Scheunentor. Da gibt es noch viel Potenzial.
Das mit den 50 kn apparant wind speed ist übrigens in einem aktuellen Bericht über die jüngste Trainingsfahrt des Team NZL- AC 72 nachzulesen. Die maximale Bootsgeschweingikeit lag bei 43 Knoten!!
Ob des Ding auch noch zusätzlichen Auftrieb bringt?
Info: Oracel hatte nach dem Experiment mit dem Gestänge auch auf Pinne umgebaut.
Spioler bei Team New Sealand!
Giebt es nun beim Americas Cup eine DRS-Zone und ab wann darf er eigeschaltet werden?