Der schwachwindige erste Tag der America’s Cup World Series gehörte dem Artemis-Team. Land Rover BAR hält immer noch die Spitze der Gesamtwertung nun punktgleich mit Oracle.
Am Tag, als man in Deutschland erstmals in dieser Saison America’s Cup World Series-Rennen frei zugänglich auf Facebook und Servus TV sehen konnte, wollte es Franck Cammas besonders gut machen.
Vor heimischer Kulisse in Toulon sollten für das französische Team, das in der Hierarchie der America’s Cup Teams als schlecht finanziertes Schlusslicht gilt und auch mit den einheitlichen AC45F bisher kaum punkten konnte endlich Top-Ergebnisse liefern.
So ging der Volvo Ocean Race Sieger, der die interne Olympia-Qualifikation im Nacra17 verloren hat, wohl etwas übermotiviert zu Werke und startete jeweils in den beiden ersten von drei Rennen zu früh. Aber die Franzosen zeigten jeweils eine beherzte Aufholjagd und liegen nach einem soliden zweiten Platz im dritten Rennen auf Rang zwei.
Besser lief es nur für das schwedische Artemis-Team, bei dem die 49er Silber-Medaillen-Gewinner von Rio Nathan Outteridge und Ian Jensen zurück an Bord sind und offenbar richtig Spaß daran hatten, Revanche an den Gold-Kiwis Peter Burling und Blair Tuke zu nehmen.
In den ersten beiden Rennen verwiesen die Australier ihre 49er-Kontrahenten jeweils auf Rang zwei und holten sich mit einem abschließenden dritten Platz klar die Führung des ersten Tages und wetzten die Scharte aus, die der italienische Ersatzmann Francesco Bruni in Portsmouth chancenlos als Letzter hinterlassen hatte.
Vorsprung wenig wert
Der Vorsprung von vier Punkten ist zwar beeindruckend aber noch nicht viel wert, da die Rennen des Super-Sonntags jeweils doppelt zählen. Deshalb haben auch die hinten liegenden Teams noch eine gute Chance.
Dabei ist besonders der Kampf um die Gesamtwertung spannend, weil bei dieser vorletzten Regatta schon eine Vorentscheidung fallen kann im Kampf um den Seriensieg, der schließlich mit zwei Bonuspunkten für die Qualifikation auf den AC50 belohnt wird.
Deshalb war besonders die Leistung der führenden Teams interessant. Und als das Land Rover BAR Team die Rückkehr des Gold-Jungen Giles Scott gleich mit zwei letzten Plätzen feierte, schien der Weg frei für die Konkurrenz.
Spitzenteams schwächeln
Aber auch Tom Slingsby erreichte bei seinem ersten Einsatz am Steuer des AC45F von Oracle noch nicht das erhoffte Ergebnis. Und so schaffte es das Ainslie-Team noch mit einem Sieg im letzten Lauf, die Ausgangsposition für den Sonntag deutlich zu verbessern.
Denn gleichzeitig verpassten es die Kiwis nach zwei zweiten Plätzen im dritten Rennen, den Vorsprung zu konsolidieren. Sie wurden Letzte und liegen nun nahezu gleichauf mit dem Rest des Feldes.
Ben Ainslie sagte zu dem Leichtwind-Tag: „Es war wirklich hart. Zwei letzte Plätze zu Beginn sind für uns etwas ungewöhnlich. Aber es war sehr gut, dass wir mit dem Sieg im letzten Rennen das Ruder noch einmal herum gerissen haben. Nun ist für Morgen noch einmal alles drin und die Doppelpunkte machen es besonders wichtig, eine gute Leistung abzuliefern.“
Die Rennen werden um 14:30 Uhr erneut live kommentiert von Matze Bohn (Deutsch) auf der America’s Cup Facebook-Seite und mit Hans-Peter Steinacher auf Servus TV zu sehen sein.
Louis Vuitton America’s Cup World Series Toulon Leaderboard – Day One:
Position – Team – (Race Finish Positions) – Total Points1. Artemis Racing (1, 1, 3) – 28 points
2. Groupama Team France (4, 3, 2)– 24 points
3. Emirates Team New Zealand (2, 2, 6) – 23 points
4. ORACLE TEAM USA (3, 5, 4) – 21 points
5. Land Rover BAR (6, 6, 1) – 20 points
6. SoftBank Team Japan (5, 4, 5) – 19 pointsLouis Vuitton America’s Cup World Series Overall Leaderboard
1. Land Rover BAR – 387 points
2. ORACLE TEAM USA – 387 points
3. Emirates Team New Zealand – 380 points
4. SoftBank Team Japan – 347 points
5. Artemis Racing – 343 points
6. Groupama Team France – 316 points
Schreibe einen Kommentar