America’s Cup: Dean Barker holt Chris Draper aus dem Luna Rossa Nachlass

Gemeinsame Sache

America's Cup, Softbank Japan, Chris Draper

Von den Italienern zu den Japanern: Chris Draper macht gemeinsame Sache mit Dean Barker © america’s cup

Luna Rossa Steuermann Chris Draper kommt aus der „Konkursmasse“ der Italiener zum „SoftBank Team Japan“ als „Sailing Director“ und Taktiker. Dean Barker bleibt Rudergänger. Erster gemeinsamer Auftritt nächsten Monat in Portsmouth.

Dass aus ehemaligen Rivalen plötzlich „Crewmates“ werden, ist eigentlich nichts Neues im Segelsport. Vor allem, wenn es sich um Profi-Kampagnen wie den America’s Cup handelt, deren Teams bekanntlich aus dem Besten zusammengesetzt sind, was der Markt jeweils gerade so bietet.

Und da der Brite Chris Draper, ehemaliger Luna Rossa-Rudergänger im vergangenen America’s Cup, mehrfacher Europa- und Weltmeister sowie Olympia-Bronzemedaillengewinner im 49er, Extreme40-World Series-Sieger, GC32-Spitzensegler und Moth-Spezialist nach der Absage von Luna Rossa plötzlich arbeitslos war, stellte Dean Barker eine „kleine Anfrage“ für das erst kürzlich ins Leben gerufene „SoftBank Team Japan“.

America's Cup Japan

Das Branding der Japaner. © SoftBank Team Japan / Yoichi Yabe

 Vom 49er-Champ zum „Flugspezialisten“

Draper wird für die japanische Kampagne als „Sailing Director“ organisatorisch aktiv werden, vor allem aber als Taktiker und Flügel-Trimmer an der Seite von Steuermann Dean Barker stehen. Er wäre allerdings auch eine nahe liegende Option für das Steuer.

Draper stieg 2011 in den America’s Cup Zirkus ein, als er das Korea Team zu soliden bis überraschend guten Ergebnissen führte. Das war seine Eintrittskarte in das Luna Rossa, für das er die AC72  Challenger-Finalrennen steuerte.  Dabei scheiterte er ausgerechnet am Kiwi-Team unter Dean Barker.

„Dean und ich sind im Vorfeld zum letzten America’s Cup sehr oft gegeneinander gesegelt und haben dabei einen hohen gegenseitigen Respekt aufgebaut. Als er mich dann fragte, ob ich nicht bei ihm im japanischen Team mitmachen wolle, wusste ich gleich, dass dies eine enorme Chance ist, etwas ganz Neues aufzubauen!“

Dean Barker ergänzt: „Wir haben Glück, dass Chris bei uns mitmacht. Er ist ein ausgebuffter Segler – das haben wir oft genug bei unseren Trainingsfahrten gegen Luna Rossa feststellen können!“

Von wegen Underdog

Draper und Barker zeigen sich beide reichlich gespannt auf ihre ersten Begegnungen mit den anderen America’s Cup-Teams. Beim Beginn der Louis Vuitton World Cup Series in Portsmouth (24.-26.Juli) können sie auf dem AC45-Katamaran zeigen, was die ehemaligen Rivalen dann im Team drauf haben.

Mit dem richtigen Boot könnte so das gerade erst überraschend in den America’s Cup eingetretene japanische „SoftBank Team“ schon bald vom Underdog zum ernstzunehmenden Konkurrenten für die „Großen“ avancieren. „Das Team hat große Ambitionen“, unterstreicht Draper. „Wir rechnen uns gleich hohe Chancen für den Cup 2017 aus, wie die anderen Teams – mehr kann man als Segler nicht erwarten!“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert