America’s Cup: Es steht 4:2 – Warum die zwei Siege der Briten noch wenig aussagen

Das Comeback

Es fehlte nicht viel für INEOS Britannia bei den ersten vier Rennen um den 37. America’s Cup. Trotzdem verloren sie gegen Team New Zealand. Heute gelingen dagegen zwei Siege. Was den Unterschied ausgemacht hat.  

Im fünften Rennen kreiseln die Briten um die Kiwis herum, als sie von den Foils gefallen sind. © Ian Roman / America’s Cup

In diesem Duell um den America’s Cup sagen die Ergebnisse bisher wenig darüber aus, wie knapp das Rennen ist. Das ist an diesem Tag des Triumphes der Briten nicht anders. Sie holen sich zwei Punkte, aber das heißt noch lange nicht, dass nun das Pendel zu ihren Gunsten herumschwingt.

Auf dem letzten Vorwind muss der arme Giles Scott von INEOS Britannia vom Coachboot aus erklären, warum sein Team so gut ist. Wo die „performance gains“ herkommen. Dabei ist davon im Moment überhaupt nichts zu sehen. Die Kiwis drücken. Der britische Vorsprung sinkt auf 40 Meter. Der nächste Cross kurz vor dem Ziel ist kaum noch zu schaffen. Plötzlich wird es noch einmal ganz knapp mit dem Sieg.

Es ist still in der Fanzone am Strand von Barcelona. Die Zuschauer halten den Atem an. Dreht Team New Zealand dieses Rennen noch einmal auf den letzten Metern? Dann wird gejubelt, geklatscht. Selbst im Pressezentrum, wo die objektiven Journalisten eigentlich keine Regung zeigen sollten. Aber es sind eben inzwischen viele Engländer im Raum. Vielleicht wird dieser America’s Cup doch noch eine große Geschichte für das eigene Land.

An solche Bilder muss man sich noch gewöhnen. Nach dem Rennen werden bei INEOS Britannia Fahrradsattel für die Grinder getauscht.

Aber so weit ist es längst noch nicht. Den von vielen erhofften Leistungssprung zeigten die Briten noch nicht. Dieses letzte Rennen muss ihnen zu denken geben. Sieben Sekunden betrug die Differenz am Ende. Dabei lagen sie zur Halbzeit schon 16 Sekunden vorne. Die Kiwis konnten zuletzt nach einem solchen Vorsprung deutlich davonziehen und mit 41, 27, 52 und 23 Sekunden ihre Siege einfahren. Für Ainslie und Co sah das dagegen am Ende nicht mehr souverän aus.

Dabei hatten die Fans gehofft, dass INEOS Britannia bei diesen Bedingungen mit einem stärkeren Wellengang eine gewisse Überlegenheit zeigen könnte. Das ist aber sichtbar nicht der Fall. Sie haben zwar offenbar Fortschritte bei ihrem Wenden-Problem gemacht. Aber das reicht noch nicht aus für einen echten Vorteil.

Sie müssen den Start klar gewinnen, um Siege einzufahren. Das tun sie an diesem Tag. Aber kann das auch weiter gelingen? Das waren die Big Points in den Rennen fünf und sechs. Ben Ainslie, Nathan Outteridge und Blair Tuke erklären im SR-Interview, wie knapp es war…

Mitgliedschaft benötigt

Bitte wählen Sie eine Mitgliedschaft, damit Sie weiterlesen können.

Mitgliederstufen anzeigen

Sie sind bereits Mitglied? Hier einloggen

Die Übertragung

ServusTV und ServusTV On zeigen das Match Race um den 37. America’s Cup (12.–27.10.), an allen Renntagen jeweils live ab 14 Uhr. Nach einem Tag Pause wird erst Freitag wieder gesegelt. Bisher ist sehr wenig Wind vorhergesagt.

  • Moderation vor Ort: Christian Baier/Nicole Oberlechner und Olympia-Bronzemedaille-Gewinner Tom Zajac
  • Kommentatoren: Doppel-Olympiasieger Roman Hagara und Gerhard Leinauer

 

Eine Antwort zu „America’s Cup: Es steht 4:2 – Warum die zwei Siege der Briten noch wenig aussagen“

  1. PL_frikosail

    sagt:

    Vielen Dank für die tollen Darstellungen der entscheidenden Rennszenen. Man muss schon sehr genau hinschauen um die kleinen Fehler zu sehen. In den ersten Rennen konnte man aber schon erkennen dass die Wenden und Halsen bei den Kiwis eleganter abliefern. Gestern hab ich einmal die Luft angehalten als Ionos mit dem Bug in eine Welle tauchte. Daran konnte man sehen, dass dieses Segeln ein Ritt auf der Rasierklinge ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert