Die Rolle der Radfahrer auf einem AC75 erscheint etwas skurril. Wie ist das für einen Segler? Finn-Dinghi-Crack Nils Theunick gehört wie Olympia-Ruderer Paul Jacquot zum Alinghi Power Team. Bei SR erzählen sie aus ihrer Welt.
Die große sichtbare Neuerung bei diesem 37. America’s Cup ist die Rolle der Grinder. Team New Zealand hatte für die neue AC75-Generation das Radfahrer -Verbot aufgehoben, nachdem sie damit noch den Cup 2017 in Bermuda gewonnen hatten. 2021 wurde dann klassisch mit den Armen gekurbelt aber nun wird wieder getreten. Die Verringerung des Gesamtgewichtes der neuen AC75 Generation um gut eine Tonne machte diese Anpassung nötig.
Wie die Rad-Grinder arbeiten:
Um insbesondere die Leistung der Boote bei leichtem Wind zu verbessern, wurde Crewgewicht gespart und die Zahl der Segler von 11 auf acht reduziert, die Anzahl der Grinder auf vier halbiert. Auch durch die Erweiterung der Foil-Spannweite können die AC75 jetzt tatsächlich deutlich stabiler im unteren Windbereich fliegen. Das Limit für einen Regattastart liegt am unteren Ende bei 6,5 Knoten und 21 Knoten maximal.
Vier Radfahrer müssen also nun die Energie von zuvor acht Arm-Grindern aufbringen. Das reicht offenbar aus, wie man bei den jüngsten Louis-Vuitton-Cup-Auftritten sehen konnte. Selten fielen die Boote trotz massiver Trimmarbeit von den Tragflächen. Die Fly-Time früherer Tage wird längst nicht mehr eingeblendet. Wer durch einen Fehler von den Foils fällt, hat ohnehin verloren.
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