America’s Cup: Zur deutschen Absage beim Youth America’s Cup
Lebensgefahr?
von
Carsten Kemmling
Das deutsche Team hat sich beim Red Bull Youth America’s Cup abgemeldet wegen des Todesfalls von Andrew Simpson. Aber die kleineren AC45 sind kaum mit den AC72 Monstern zu vergleichen.
Mitgliedschaft benötigt
Bitte wählen Sie eine Mitgliedschaft, damit Sie weiterlesen können.
Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.
79 Antworten zu „America’s Cup: Zur deutschen Absage beim Youth America’s Cup“
Jan
sagt:
Besser hätte man den Artikel nicht schreiben können, nach den tragischen Unfällen im 49er und 18ft wurden keine Regatten abgesagt und dort kann es täglich zu einem neuen tragischen Unglück kommen!
Ich selber habe mit meinem Steuermann einem 49er Segler der sich im Want verfangen hatte gerettet, das war auch kurz vor knapp, sowas kann passieren.
Ich denke nicht das man die Kompetenz des STG oder Oliver Schwall wegen der Absage in Frage stellen sollte, da spielen viele Faktoren eine Rolle.
Mein Mitgefühl gilt der Familie von Andrew Simpson, wer selbst Kinder hat fühlt doppelt mit.
Brot und Spiele
sagt:
Das ganze lässt sich doch auf die Frage reduzieren – mal ganz nüchtern –
Wollen wir Spektakel mit Toten und Verletzten, mit TV und Medien, Zuschauerinteresse, Riesen Etats und guten Verdienstmöglichkeiten
– oder –
wollen wir unseren bekannten Segelsport mit Finn, Star, Tornado weiter pflegen und dafür auf Medieninteresse verzichten?
Diese simple Frage muß jeder aktive Segler für sich entscheiden.
Guckt ihr Formel 1 im TV? Weil die Autos so rassig aussehen, gell?
Guckt ihr Herren-Abfahrt im Winter? Genau – da kann man ja was lernen bei zugucken wie die das machen.
Und keiner will Unfälle sehen! Das muß doch klar sein. Deshalb zeigen sie uns den Unfallhergang ja auch ca 10 mal aus jeder Perspektive – bis der Helicopter abhebt… und er schwebt….
Nein Unfälle wollen wir nicht sehen – wir doch nicht…..
Stefan
sagt:
…ach? Im Finn, Star und Tornado passieren keine Unfälle? In diesen Bootsklassen hat es noch keine Toten gegeben?
…gerade bei den Olympischen Klassen wird doch aktuell sehr dafür geworben, dass Klassen wie 49er und Nacra so viel Action bringen. Die Toten hier scheinen nicht so von Bedeutung zu seine wie die auf einem AC72.
Ich selbe habe bereits gute Freund und Partner beim Tornado- und 49er -Segeln verloren … also erzählt mir hier nix.
Der Unterschied ist aber, dass diese Art von Sportgeräten immer noch kontrollierbar sind und man sich behutsam mit intensiven Trainingseinheiten auf Wettkämpfe vorbereiten kann.
Uns bleiben (leider) nach diverses Kürzungen durch ACM und/oder Red Bull lediglich 10-12 von geplanten 30 Einheiten. Keule (Marcus Koy – Coach) mahnt dieses wachsende Risiko seit längerem an.
Nach dieser zunehmenden Erkenntnis, der Tatsache, dass wir allein die Verantwortung dafür tragen (übrigens nicht die Segler!!) plus Andrew´s Tot … das hat uns dazu bewogen die Entscheidung so zu treffen.
Kann man auch anders sehen … haben wir aber nicht!
sports78
sagt:
für die quali haben die einheiten aber gereicht,
oder sehe ich das falsch? von unkontrollierbar habe ich jedenfalls damals
nichts gelesen.
„Der Unterschied ist aber, dass diese Art von Sportgeräten immer noch kontrollierbar sind und man sich behutsam mit intensiven Trainingseinheiten auf Wettkämpfe vorbereiten kann.“
für diejenigen, die dabei verunglückt sind, waren sie es anscheinend nicht.
und das war genauso tragisch wie die ereignisse jetzt. und ein ac 72, modifiziert von
artemis ist immer noch kein ac 45.
Martin B.
sagt:
Danke Oli!
Ich hoffe, du siehst meine zwei Fragen ganz oben noch.
Hier zu den Trainingstagen: Ich persönlich erkenne nicht, warum das Risko erst einsetzt, wenn man schon fast fertig ist mit dem Training. Im Gegenteil. Das Risiko (egal ob noch nicht aufgedeckte Materialschwächen oder Bedien“unzulänglichkeiten“) sinkt von Tag zu Tag. D.h. – extrem visualiert – Trete ich nur zum Rennen an, habe ich ein ziemlich hohes Risiko an diesen Tagen. Aber davor keines gehabt.
Trainiere ich 100 Tage davor, ist mein Risiko beim Rennen zwar gering, aber am 1. Trainingstag bin ich schon das gleiche Risiko wie beim Rennen eingegangen, am zweiten noch eines, am dritten… usw.
Das größte Risiko IST die STG-Mannschaft bereits eingegangen. Da hat man nicht gekniffen. Jetzt, wo sie schon gezeigt haben, dass sie das Ding (sogar relativ zu anderen Mannschaften) gut unter Kontrolle haben, und einige Risikotage sogar ausfallen (Anmerkung: Augenzwinkern) verstehe ich nicht, dass das Risiko plötzlich so unfassbar höher ist als am Anfang, wo man gesagt hat: „Das Risiko gehen wir ein“.
Natürlich riskiert man im Wettkampf mehr. Wettkampf hatten wir aber schon. Das ist aber eine Einstellungssache und ist charakterlich oder Anweisungsbedingt, nicht abhängig vom Boot.
Bei der Durchsicht obiger Antwort sehe ich eine Überheblichkeit dem 49er gegenüber: Das Risiko sei kontrollierbar. Das will ich (!) nicht einem Verunglückten sagen.
Während Andrew wohl allem machtlos ausgeliefert war? ich möchte dich als 49er.-Vorschoter bei einem Nosedive („Fehler“ des Steuermanns, der Welle oder des Kickers) nicht unter dem Schiff in den Wanten hängen sehen und dir dann noch ins Gesicht sagen: „Das wäre für dich kontrollierbar gewesen. “
Dinge, die man nicht kontrollieren kann gibt es ausser beim Couch-Workout endlos.
Ich finde es ist das Recht des STG, die Risikoeinschätzung völlig frei selbst zu treffen und zu entscheiden – in beide Richtungen – und müssen außer gegenüber den Seglern niemandem Rechenschaft ablegen. Und wenn das STG findet, Optisegeln ist zu gefährlich und wird nicht mehr gefördert, haben sie auch dazu das Recht und wäre für mich in Ordnung. Wer sind wir denn, uns hier zum Richter zu erheben?
Die aktuelle Entscheidung kann man natürlich so oder so finden – und seine Meinung vielleicht auch mal für sich behalten. In jedem Fall sind diese teilweise polemischen Kommentare unter dem Deckmantel der Anonymität hier nicht nur niveaulos sondern angesichts des Todes eines tollen Seglers auch völlig unangebracht.
Wie Oli habe auch ich schon eine Freundin durchs Segeln verloren. Laserbaum gegen den Kopf bekommen, Genick gebrochen. Und würde über diese Dummschwätzer-Kommentierungen nach einem solchen Vorfall gekotzt haben!
dubblebubble
sagt:
Hier ist auch noch ein anschauliche Grafik die auf einen Blick zeigt, was hier in einen Topf geworfen wird:
„Müssten Conger Segler ihre Deutsche Meisterschaft absagen nach einem Unfall bei einer 49ern Regatta? Sollte man sich nicht mehr in ein Auto setzen, weil sich ein Formel 1 Bolide überschlagen hat?“
Mensch Carsten, wer solche Sprüche raushaut, muss sich über niveausenkende Kommentare wie obigen nicht wundern.
Niemand von uns kann mit Bestimmtheit sagen, wie gefährlich das Segeln mit AC 45 ist, auch Carsten nicht. Dass beim AC45 bisher noch nicht Gravierendes passiert ist, heißt aber nicht, dass es unwahrscheinlich oder unmöglich ist. Die kinetischen Energien beim Pitchpolen mit 25 Knoten usw. usf sind erheblich größen als bei konventionellen Bootsklassen. Wenn Segler auf den Mast fliegen und er bricht, kentert das Ding binnen Sekunden durch, wie 2011 der Extreme 40 in Qingdao. Bei letzterer Kenterung haben alle Fachleute gesagt: Das wird irgendwann Menschenleben kosten. Jetzt ist es soweit.
Insgesamt finde ich es unverantwortlich, Stimmung zu machen gegen die Verantwortlichen eines Segelteams, denen es bei ihrer Entscheidung um Safety first geht. Ob diese Entscheidung nach Abwägung aller Gesichtspunkte sachlich gerechtfertigt ist, kann man diskutieren. Aber bitte nicht so, mit billigen Analogien, unnötigen Übertreibungen und aufbauschenden Vokabeln wie „Todesangst“.
Bin ebenfalls enttäuscht, dass SR sein Fähnchen nach dem Wind ausrichtet !
Stefan
sagt:
“ Wenn Segler auf den Mast fliegen und er bricht, kentert das Ding binnen Sekunden durch, wie 2011 der Extreme 40 in Qingdao. Bei letzterer Kenterung haben alle Fachleute gesagt: Das wird irgendwann Menschenleben kosten. Jetzt ist es soweit.“
…nur weil man alles in einen Topf wirft, wird noch lange keine Suppe draus!
Aktuell ist weder ein AC45 oder 72 gekentert. Es ist ein AC72 zerbrochen, an dem in letzter Zeit kurzfristig radikale Änderungen gemacht wurden, die deutliche Eingriffe in die Struktur erfordert haben. Ob das letztendlich die Ursache war, die zum zerbrechen des Kat geführt haben, wird sich zeigen.
Christian
sagt:
toller Spruch mit dem Topf, aber er trifft nicht.
Mein Argument lautete, dass auch bei kleineren Katamaranen als den AC72 einige Risiken bestehen – vor allem bei unerfahrenen Teams mit wenigen Trainingsmöglichkeiten. Und dass es angesichts eines Todesfalles nicht verkehrt ist, ein Zeichen dahingehend zu setzen, dass auch im Segelsport irgendwann Grenzen des Vertretbaren erreicht sind.
Wenn es nach mir ginge, sollen die Segler selber entscheiden, ob sie teilnehmen wollen. Die über weite Strecken argumentfreie Meinungsmache gegen die STG-Entscheidung wirft aber jedenfalls kein gutes Licht auf die Segel-Community.
sports78
sagt:
nach deiner argumentation muss auch das engagement bei den nacra
und tornados sofort beendet werden. sind schließlich kats.
und segeln gehört generell abgeschafft. immerhin gibt es beim segeln
seit jahrhunderten tote. alles viel zu gefährlich.
danke stefan für deine differenzierte aufdröselung.
dubblebubble
sagt:
Da ist sie wieder die GERMAN ANGST vorgetragen im besten Claudia-Roth-Mantra.
Der Rest der Welt segelt weiter mit den AC45 und erfreut sich am Privileg sich auf diesen Edelrennern mit den Top-Teams messen zu dürfen..
Der Tod eines Seglers, darf nicht für Diskussionen um Geld oder Machbarkeit eines Projektes missbraucht werden, dass verbietet der Anstand.
Aber wer segelt, und wer vielleicht auch Katamarane segelt und dies auch auf Regatten, muss wissen, dass er sich in Gefahr bringt – siehe F18 Regatta am Zwischenahner Meer, am letzten Wochenende. Die Entscheidung ob die Jungs (STG/NRV Team) auf das Boot steigen und zur Regatta raus fahren oder nicht, müssen sie selbst treffen. Dass Funktionäre jetzt erst begreifen, was da auf den AC 72 Kats passiert, verwundert allerdings etwas.
Lasst uns alle einmal an Andrew Simpson und seine Familie denken und froh sein, dass wir alle heil nach Hause kommen.
Michael
Wilfried
sagt:
Kannst Du mal erklären was das hier mit dem Zwischenahner Meer letztes Wochenende zu tun hat. Das war ne heftige Schauerbö in der alle oder fast alle gekentert sind. Das ist nichts ungewöhnliches beim Regattasegeln. Willst Du jetzt das Jollen- und Katamaransegeln ganz in Frage stellen? Der Einzige der meines Wissens echte Probleme hatte war der Kajütbootsegler der Wasser im Schiff hatte.
nein, natürlich will ich nicht das Regatta Segeln in Frage stellen. Ich segele seit 12 Jahren Regatta auf einem Topcat K1, und habe schon manche unangenehme Begegnungen mit der Ostsee in Scharbeutz gehabt. Es kann bei solchen Böen ab auch anders ausgehen, das wollte ich sagen. Und trotzdem fahren wir alle wieder raus und sollten etwas dankbar sein, wenn wir wieder heil nach Hause kommen. Nicht mehr und nicht weniger !
Bei allem Für und Wider: Sollten die Segler tatsächlich erst in den Medienvom Abpfiff erfahren haben, wäre das kommunikativ und menschlich ein Totalversagen. Die Jungs hängen viel Zeit, Geld und Hoffnungen an ein solches Projekt.
Heutzutage ist fast jeder innerhalb von 24 Stunden irgendwie erreichbar – da hätte die Absage auch noch einen Tag mehr Zeit gehabt.
Wenn es denn alles wirklich so gewesen ist. Von STG und/oder den Seglern war noch nichts Verbindliches zu lesen. Vielleicht hat es also doch eine ordentliche interne Kommunikation gegeben? Das sollte das STG bald klarstellen, um Gerüchte durch Fakten zu ersetzen.
Die Forderung eines Finanzierungsnachweise halte ich hingegen für falsch – welcher (potenzielle) Sponsor hätte sowas je gemacht? Ich finde, da besitzt die Community keinen berechtigten Auskunftsanspruch.
Markus
sagt:
Segelass, ich bin völlig deiner Meinung.
o_O
sagt:
Ich würde vom STG gerne ein offizielles Statement lesen, in dem die Durchfinanzierung des ganzen Projektes glaubhaft dargestellt wird. Wer sind (waren) die Sponsoren? Wo sollte das Geld herkommen? O-Ton ist ja, dass alles 100%ig durchfinanziert war… Nur glaubt das halb Segeldeutschland scheinbar nicht.
Ansonsten hinterlässt der überstürzte Ausstieg innerhalb von nicht mal 24 Stunden (Der Vorfall ist am Donnerstag Abend passiert – am Freitag war der Bericht vom Ausstieg schon auf yacht.de) einen sehr faden Beigeschmack. Wenn es nicht nur an der Sicherheit der Segler gelegen hat, sondern wenn die Sicherheit eine vorgeschobene Ausrede für die fehlende Finanzierung ist, dann währe das fürs Image der Verantwortlichen ein Totalschaden!
Ein Eingeständnis, dass das Projekt nicht schaffbar ist, weil sich keine Sponsoren finden lassen (wer kennt solche Probleme nicht?), wäre sicherlich auf mehr Verständis gestoßen als eine faule Ausrede.
Wenn das Projekt tatsächlich nachweisbar durchfinanziert war – nun, dann kann man den Verantworlichen nur noch vorwerfen, dass sie sich im Voraus nicht genug Gedanken über die Sicherheit gemacht haben…
Christian
sagt:
Diese Aussage von STG-Gründer Oliver Schwall ist doch respektabel: „Außerdem empfinden wir unsere Entscheidung als wichtiges Zeichen nach dem Unglück. Die müssen endlich einmal anfangen nachzudenken.“
Das ist doch ein richtiges Zeichen in Richtung AC: Dass es nicht immer so weiter geht mit den extremen Risiken. Das Limit ist erreicht und wahrscheinlich auch schon längst überschritten. Die Segelsöldner zahlen mit ihrem Leben, nicht die Milliardäre und die Fans vor den Bildschirmen. Erstere sollten nun entscheiden können, wie es weiter geht. Nicht wir Sesselpuper.
Dass ein AC45 wesentlich ungefährlicher als wie ein AC 72, mag glauben, wer will. Er mag nicht so krass sein wie ein AC 72, aber dass bisher noch nichts schlimmes passiert ist, war Glück. Ebenso bei den Extreme 40. Der Crash in Oman hat aber schon eine gute Vorahnung gegeben, was auch bei 40 Fuss passieren kann.
Super-Spät-Segler
sagt:
Und dass bei den folgenden Unfällen nicht mehr passiert ist war kein Glück?
Wenn man ein Zeichen setzen wollte, dann hätte man von Anfang an bei der ganzen Veranstaltung nicht mit machen dürfen.
Super-Spät-Segler
sagt:
Danke Carsten!
RVK
sagt:
Vielen Dank an Carsten für diese klare Analyse und diesen super Kommentar! Deswegen liest man Segelreporter so gerne! Ich bin gespannt wie das STG mit diesem Management- und Kommunikations-GAU umgeht.
Ja klasse Analyse von Carsten!
Nur merkwürdig, dass er es so sieht, denn er war als NRV Vorstand sowohl in die Entscheidung wie auch in die Kommunikation eingebunden.
Die Entscheidung wurde übrigens einstimmig gefällt.
Allen ist dort auch sehr wohl bewusst, dass die Finanzierung zu 100% stand und dass auch bereits ein Großteil des Budgets bereits bezahlt wurde!
Martin B.
sagt:
PANIK!
<>>
im Ernst, was muss ich von Funktionären und Entscheidungsträgern halten, die sich offenbar zuvor keinerlei Gedanken über Risiken gemacht haben? Ich sage gar nicht, es wäre ihr Job eine Risikoanalyse zu tätigen. Aber ihre Befähigung, in diese Ämter zu kommen, sollte so sein, dass sie eben mit allen „Wassern gewaschen“ sind. Noch nie gekentert? Nie von Board gegangen? Nichtmal von einer Jolle? Dann nie Gedanken gemacht, was wäre wenn…. das Boot weiter treibt….. oder die Schot noch um den Fuß hängt?
Wenn einem das noch nicht passiert ist, hat man doch keine Ahnung vom Segeln. Was machen solche Leute an entscheidender Stelle?
Abgesehen von der Panikreaktion ist in Deutscland leider nach einem Totschlags-Sicherheitsargument eine Umkehr nicht machbar. Man hat das Thema mit „Sicherheit“ tot geschlagen. Aus vorbei.
Kriegen die an „Spitze“ eigentlich gar nichts mit? Dass sich Segler Trapezwesten kaufen, deren Hacken man abziehen kann, Felco-Zangen ins Heck eines Skiffs kleben, dass man im gekenterten Zustand noch hin kommt und Wanten aufschneiden kann? Dass man zum Taschenmesser auch Z-Knifes am Mann trägt, damit man sich wie Taucher aus einem Netz/ Trampolin frei schneiden kann?!
Und diese Personen entscheiden.
In die Zukunft sehen kann niemand. Aber entscheiden sollten Leute, die wenigstens in die Vergangenheit sehen können.
Wenn Du den STG-Entscheidern vorwirfst, keine Ahnung vom Segeln zu haben, disqualifizierst Du Dich selber, da Du ganz offensichtlich keine Ahnung hast, wer „die“ sind – und was sie seglerisch an Kompetenz und Erfolgen zu verbuchen haben.
By the way: Ich bin auch kein Fan des STG, und an den Reaktionen hier ist unübersehbar, dass die ein Image- und ein Glaubwürdigkeitsproblem haben … Aber das „bashing“, das hier jetzt stattfindet, geht mir zu weit.
Oder wer von Euch würde eine Verantwortung übernehmen wollen, wie gerade jetzt Oliver Schwall? Wenn es später heißen könnte: Du hättest es wissen müssen!
Natürlich kommt jetzt bestimmt wieder das Argument, dass „die“ es dann ja auch schon vorher hätten wissen müssen, und das Team erst gar nicht für den YAC melden. Dem kann man entgegnen: Besser man lernt spät, als nie.
Stefan
sagt:
…aber ganz ehrlich Jan? Was hat sich gegenüber dem Zeitpunkt im letzten Winter als die Entscheidung zur Teilnahme getroffen wurde geändert?
…auch schon damals war klar, was ein AC45 ist. Auch das Format der Regatten war klar. Auch wenn die AC72 nur am Rande etwas mit dem Thema zutun haben, aber es war auch klar was das für Boote in einem neuen und gewärtigen Bereich sind. Immerhin hatte es zu dem Zeitpunkt auch schon die USA-17 zerlegt.
…nichts hat sich seit einem halben Jahr an den grundsätzlichen Bedingungen geändert.
…was neu ist, ist ein sehr tragischer Unglücksfall. Aber solche Dinge passieren und haben in diesem Fall mehr mit den internen Strukturproblemen eines Teams zutun, als mit den grundsätzlichen Rahmenbedingungen. Zudem hat es gar nichts mit dem YAC zutun, da es weder die Boote sind, noch sich das Unglück innerhalb des YAC ereignet hat.
…wer sich heute hinstellt und die AC45 und das Format des YAC als zu gefährlich bezeichnet, der muss sich die Frage nach seiner Kompetenz gefallen lassen. Denn nichts hat sich an den Rahmenbedingungen geändert.
Das stimmt nicht ganz, da es ja nun scheinbar weit weniger Trainingsmöglichkeiten gibt als ursprünglich avisiert …
… aber ich mutiere hier unfreiwillig zum STG-Anwalt. Das will ich gar nicht.
Generell sind wir uns sicher alle darüber einig, dass wir gerne eine detaillierte, unmissverständliche Erklärung des STG lesen würden, die die vielen offenen Fragen klärt. Gerne im vollen Wortlaut, und gerne hier aus SR.
Stefan
sagt:
…ja, das sich die Trainingsbedingungen geändert haben, hat aber nun überhaupt nichts mit den aktuellen Ereignissen zutun.
…das sich Bedingungen ändern ist bedauerlich. Aber dafür lassen sich auch Lösungen finden. Andere Teams haben hierfür ja auch Lösungen entwickelt. Die Schweizer trainieren ausgiebig auf D35-Kats.
…einfach hinzuschmeißen, weil sich Rahmenbedingungen (für alle) geändert haben, halte ich für beschämend. Hier zielführende Lösungen zu finden, wäre die Aufgabe eines Teams gewesen.
dubblebubble
sagt:
Geradezu absurd erscheint, daß ausgerechnet ein Tornadoprofi (O. Schwall) der gerade aufblühenden internationalen Konkurrenzfähigkeit des deutschen Segelnachwuchses auf State-of-the-Art-Renngeräten den Hahn zudreht.
Traurig, unverständlich und sehr unprofessionell das Ganze.
Christian
sagt:
es könnte aber auch sein, dass gerade ein Ex-Tornadoprofi am besten erkennt, dass beim AC eine Grenze überschritten wurde. Bei den gerade mal 170 Segeltagen aller Teams mit AC 72 sind zwei Großcrashs und ein Toter zu verzeichnen zu gewesen. Das ist nicht hinnehmbar, und es ist auch nicht vergleichbar mit anderen Segelevents.
Unabhängig davon ob die AC45 wriklich wesentlich sicherer sind. Es ist nicht ehrenrührig, hier mit einem Rückzug ein Zeichen zu setzen.
Dass die Informationspolitik des STG wieder einmal bescheiden ist, ist ein anderes Thema. Die Entscheidung selber ist vertretbar.
dubblebubble
sagt:
Vielleicht war es früher sogar Teil seiner Motivation als er beim Slippen hören durfte „Boah bei DEM Wind gehsu raus? Mit dem Tonadoooh? …“
😉
Christian
sagt:
wer Oliver Schwall und das STG nicht mag, soll das bitteschön bei einem anderen Thema als diesem auslassen. Selbst wenn die Entscheidung bzgl. des Youth Cup überzogen oder verfrüht gewesen sein sollte, sind solche hämischen Kommentare einfach nur hässlich.
Hier geht es angesichts des völlig unnötigen Todes eines Seglers um Safety first. Über diesbezügliche angemessene Maßnahmen kann man unterschiedlicher Meinung sein, aber das bitte mit Respekt.
man möchte den Veranstalter des AC nicht mehr indirekt durch die Teilnahme am Youth AC unterstützen und zieht sioch deshalb zurück.
Darüberhinaus wäre ja im Falle eines Unfalles beim Youth AC mit einem gewaltigen Shitstorm und evtl auch Schadenersatzansprüchen gegenüber den Verantwortlichen des STG zu rechnen, so dass man sich auch aus diesem Grunde zurückzieht.
Ich halte die Entscheidung des STG daher für richtig.
sag mal du Witzbold … hast du das bei der 49er Gebrauchsanweisung im Niemeyer Katalog gelesen?
Mannomann ….
Stefan
sagt:
Danke!
…danke Carsten, ich denke für die Zeilen wurde es dringend mal Zeit.
Segler
sagt:
Ich finde es ok, dass das STG den Youth AC abgesagt hat.
Wenn nichtmal die welt besten Segler die Schiffe unter kontrolle haben.
Bei den AC 45 kann genauso jemand bei einer Kenterung unterm Trampplin hängen bleiben.
Walfrikassee
sagt:
Beim 2-Rumpf-Conger „Topcat“ auch…
Stefan
sagt:
…dann sollte man aber auch so konsequent sein und keine 49er oder andere Bootsklassen segeln und betreuen, in denen bisher schon Segler zu Tode gekommen sind.
….bisher hatten die Segler allesamt, die auf den AC45 gesegelt sind, das im Rahmen des üblichen unter Kontrolle.
Segelass
sagt:
Das einzige was das STG noch retten kann, ist, dass man zeigt, dass das Projekt durchfinanziert ist. Dann kann man denen noch etwas glauben schenken. Wenn tatsächlich raus kommt, dass mit dem furchtbaren Unfall von Donnerstag ein passender Grund für eine Absage des Wegs daher kam dann finde ich das so dermaßen daneben…
Na wollen wir mal STG (und den NRV) retten:
Die Kampagne ist nicht nur zu 100% durchfinanziert sondern bereits zu 80% bezahlt.
Martin B.
sagt:
Sehr schön Oli,
dass du dich hier zu Verfügung stellst. Danke für diese klare Info. Rätselraten besteht immer da, wo die angegebenen Gründe auf Unverständnis treffen.
Offensichtlich verstehen hier so viele nicht, dass
1. so schnell beendet wird
2. nicht sauber beendet wird
3. die Begründung eine Tatsache beinhaltet, die sich nicht verändert hat und hier offensichtlich niemanden überrascht, so schockierend wie das Eintreten auch ist
4. man damit den Eindruck gewinnt, die Entscheider sind die Einzigen, denen das Risiko bisher nicht bewusst war.
Klare Frage: War euch das Risiko nicht bewusst?
Zweite Frage: Wenn doch, was hat sich denn jetzt geändert?
Ja, das Risiko war uns sehr bewusst. Was nicht klar war, ist die Tatsache, wie wenig Trainingseinheiten am Ende übrig bleiben. Training Napels: gestrichen. Training Porto Fino: gestrichen. 6 Wochen SFR Training vorab: mehr als halbiert.
Geändert haben sich von Woche zu Woche die restlich verbleibenden Vorbereitungsmöglichkeiten.
Mit dem tragischen Unfall wurde uns dieses Risiko noch einmal mehr bewusst.
Darauf hin haben wir geschlossen die Entscheidung getroffen. Wir (STG und NRV) sind am Ende des Tages diejenigen, die die volle Verantwortung tragen.
Off Road
sagt:
Hallo Oli,
das Argument mit den ausgefallenen Trainingseinheiten mag stimmen, hat aber nichts mit dem Unfall zu tun,
AC
sagt:
Ich verstehe nicht warum sich die Last der Verantwortung geändert haben soll. Die jungen Männer sind doch auch ohne die o.a. Trainings bei der Ausscheidungsveranstaltung gestartet und die haarsträubendsten Kenterungen hat man auch schon gesehen.
Rennformat und Boote haben sich nicht geändert (i.S. größere Segel, Nachtregatta 😉 o.ä.) oder?
Am Ende des Tages wurde hier wahrscheinlich eine große Chance vertan.
Bernd
sagt:
Hallo Oliver,
die oben aufgeführten Gründe sind für mich vollkommen akzeptable und die daraus resultierende Entscheidung ist jetzt auch nachvollziehbar. Leider stand von diesen Fakten nur ein Bruchteil in eurer Pressemitteilung. O-Ton aus der PM: Aufgrund des tragischen Todesfall eines Seglers ziehen wir unsere Teilnahme zurück und möchten ein Zeichen setzen das es so nicht weiter gehen kann.
Die jetzt von dir aufgeführten Gründe rücken das ganze in ein anderes Licht. Hätte davon nur die hälfte in der PM gestanden, wäre die Aufregung hier wohl nur halb so groß und eure Entscheidung viel nachvollziehbarer gewesen. Evtl. solltet ihr noch mal eurer Kommunikations- Arbeit überdenken.
Gruß
Bernd
79 Antworten zu „America’s Cup: Zur deutschen Absage beim Youth America’s Cup“
sagt:
Besser hätte man den Artikel nicht schreiben können, nach den tragischen Unfällen im 49er und 18ft wurden keine Regatten abgesagt und dort kann es täglich zu einem neuen tragischen Unglück kommen!
Ich selber habe mit meinem Steuermann einem 49er Segler der sich im Want verfangen hatte gerettet, das war auch kurz vor knapp, sowas kann passieren.
Ich denke nicht das man die Kompetenz des STG oder Oliver Schwall wegen der Absage in Frage stellen sollte, da spielen viele Faktoren eine Rolle.
Mein Mitgefühl gilt der Familie von Andrew Simpson, wer selbst Kinder hat fühlt doppelt mit.
sagt:
Das ganze lässt sich doch auf die Frage reduzieren – mal ganz nüchtern –
Wollen wir Spektakel mit Toten und Verletzten, mit TV und Medien, Zuschauerinteresse, Riesen Etats und guten Verdienstmöglichkeiten
– oder –
wollen wir unseren bekannten Segelsport mit Finn, Star, Tornado weiter pflegen und dafür auf Medieninteresse verzichten?
Diese simple Frage muß jeder aktive Segler für sich entscheiden.
Guckt ihr Formel 1 im TV? Weil die Autos so rassig aussehen, gell?
Guckt ihr Herren-Abfahrt im Winter? Genau – da kann man ja was lernen bei zugucken wie die das machen.
Und keiner will Unfälle sehen! Das muß doch klar sein. Deshalb zeigen sie uns den Unfallhergang ja auch ca 10 mal aus jeder Perspektive – bis der Helicopter abhebt… und er schwebt….
Nein Unfälle wollen wir nicht sehen – wir doch nicht…..
sagt:
…ach? Im Finn, Star und Tornado passieren keine Unfälle? In diesen Bootsklassen hat es noch keine Toten gegeben?
…gerade bei den Olympischen Klassen wird doch aktuell sehr dafür geworben, dass Klassen wie 49er und Nacra so viel Action bringen. Die Toten hier scheinen nicht so von Bedeutung zu seine wie die auf einem AC72.
sagt:
Ich selbe habe bereits gute Freund und Partner beim Tornado- und 49er -Segeln verloren … also erzählt mir hier nix.
Der Unterschied ist aber, dass diese Art von Sportgeräten immer noch kontrollierbar sind und man sich behutsam mit intensiven Trainingseinheiten auf Wettkämpfe vorbereiten kann.
Uns bleiben (leider) nach diverses Kürzungen durch ACM und/oder Red Bull lediglich 10-12 von geplanten 30 Einheiten. Keule (Marcus Koy – Coach) mahnt dieses wachsende Risiko seit längerem an.
Nach dieser zunehmenden Erkenntnis, der Tatsache, dass wir allein die Verantwortung dafür tragen (übrigens nicht die Segler!!) plus Andrew´s Tot … das hat uns dazu bewogen die Entscheidung so zu treffen.
Kann man auch anders sehen … haben wir aber nicht!
sagt:
für die quali haben die einheiten aber gereicht,
oder sehe ich das falsch? von unkontrollierbar habe ich jedenfalls damals
nichts gelesen.
„Der Unterschied ist aber, dass diese Art von Sportgeräten immer noch kontrollierbar sind und man sich behutsam mit intensiven Trainingseinheiten auf Wettkämpfe vorbereiten kann.“
für diejenigen, die dabei verunglückt sind, waren sie es anscheinend nicht.
und das war genauso tragisch wie die ereignisse jetzt. und ein ac 72, modifiziert von
artemis ist immer noch kein ac 45.
sagt:
Danke Oli!
Ich hoffe, du siehst meine zwei Fragen ganz oben noch.
Hier zu den Trainingstagen: Ich persönlich erkenne nicht, warum das Risko erst einsetzt, wenn man schon fast fertig ist mit dem Training. Im Gegenteil. Das Risiko (egal ob noch nicht aufgedeckte Materialschwächen oder Bedien“unzulänglichkeiten“) sinkt von Tag zu Tag. D.h. – extrem visualiert – Trete ich nur zum Rennen an, habe ich ein ziemlich hohes Risiko an diesen Tagen. Aber davor keines gehabt.
Trainiere ich 100 Tage davor, ist mein Risiko beim Rennen zwar gering, aber am 1. Trainingstag bin ich schon das gleiche Risiko wie beim Rennen eingegangen, am zweiten noch eines, am dritten… usw.
Das größte Risiko IST die STG-Mannschaft bereits eingegangen. Da hat man nicht gekniffen. Jetzt, wo sie schon gezeigt haben, dass sie das Ding (sogar relativ zu anderen Mannschaften) gut unter Kontrolle haben, und einige Risikotage sogar ausfallen (Anmerkung: Augenzwinkern) verstehe ich nicht, dass das Risiko plötzlich so unfassbar höher ist als am Anfang, wo man gesagt hat: „Das Risiko gehen wir ein“.
Natürlich riskiert man im Wettkampf mehr. Wettkampf hatten wir aber schon. Das ist aber eine Einstellungssache und ist charakterlich oder Anweisungsbedingt, nicht abhängig vom Boot.
Bei der Durchsicht obiger Antwort sehe ich eine Überheblichkeit dem 49er gegenüber: Das Risiko sei kontrollierbar. Das will ich (!) nicht einem Verunglückten sagen.
Während Andrew wohl allem machtlos ausgeliefert war? ich möchte dich als 49er.-Vorschoter bei einem Nosedive („Fehler“ des Steuermanns, der Welle oder des Kickers) nicht unter dem Schiff in den Wanten hängen sehen und dir dann noch ins Gesicht sagen: „Das wäre für dich kontrollierbar gewesen. “
Dinge, die man nicht kontrollieren kann gibt es ausser beim Couch-Workout endlos.
sagt:
Ich finde es ist das Recht des STG, die Risikoeinschätzung völlig frei selbst zu treffen und zu entscheiden – in beide Richtungen – und müssen außer gegenüber den Seglern niemandem Rechenschaft ablegen. Und wenn das STG findet, Optisegeln ist zu gefährlich und wird nicht mehr gefördert, haben sie auch dazu das Recht und wäre für mich in Ordnung. Wer sind wir denn, uns hier zum Richter zu erheben?
Die aktuelle Entscheidung kann man natürlich so oder so finden – und seine Meinung vielleicht auch mal für sich behalten. In jedem Fall sind diese teilweise polemischen Kommentare unter dem Deckmantel der Anonymität hier nicht nur niveaulos sondern angesichts des Todes eines tollen Seglers auch völlig unangebracht.
Wie Oli habe auch ich schon eine Freundin durchs Segeln verloren. Laserbaum gegen den Kopf bekommen, Genick gebrochen. Und würde über diese Dummschwätzer-Kommentierungen nach einem solchen Vorfall gekotzt haben!
sagt:
Hier ist auch noch ein anschauliche Grafik die auf einen Blick zeigt, was hier in einen Topf geworfen wird:
http://www.cupinfo.com/images/concept-ac45-ac72-ggyc-0001-2.jpg
sagt:
…und vor allem: One-Design (von einer Werft) vs. Einzelkonstruktionen (die gewollt am absolut max. Möglichen konstruiert und gebaut werden)
sagt:
Die Segler des STG sollten nicht mehr mit dem Auto fahren, erst vor wenigen Tagen gab es einen Unfall mit Toten auf Deutschen Straßen!
Tote gab es schon im Opti, im 49er usw. Sollen alle diese Klassen jetzt auch nicht mehr unterstützt werden?
Und Audi gehört sowoeso rausgeschmissen, hier ist jemand in einem Audi gestorben:
http://www.bild.de/regional/chemnitz/unfaelle-mit-todesfolge/audi-fahrer-bremste-sich-in-den-tod-29675982.bild.html
sagt:
„Müssten Conger Segler ihre Deutsche Meisterschaft absagen nach einem Unfall bei einer 49ern Regatta? Sollte man sich nicht mehr in ein Auto setzen, weil sich ein Formel 1 Bolide überschlagen hat?“
Mensch Carsten, wer solche Sprüche raushaut, muss sich über niveausenkende Kommentare wie obigen nicht wundern.
Niemand von uns kann mit Bestimmtheit sagen, wie gefährlich das Segeln mit AC 45 ist, auch Carsten nicht. Dass beim AC45 bisher noch nicht Gravierendes passiert ist, heißt aber nicht, dass es unwahrscheinlich oder unmöglich ist. Die kinetischen Energien beim Pitchpolen mit 25 Knoten usw. usf sind erheblich größen als bei konventionellen Bootsklassen. Wenn Segler auf den Mast fliegen und er bricht, kentert das Ding binnen Sekunden durch, wie 2011 der Extreme 40 in Qingdao. Bei letzterer Kenterung haben alle Fachleute gesagt: Das wird irgendwann Menschenleben kosten. Jetzt ist es soweit.
Insgesamt finde ich es unverantwortlich, Stimmung zu machen gegen die Verantwortlichen eines Segelteams, denen es bei ihrer Entscheidung um Safety first geht. Ob diese Entscheidung nach Abwägung aller Gesichtspunkte sachlich gerechtfertigt ist, kann man diskutieren. Aber bitte nicht so, mit billigen Analogien, unnötigen Übertreibungen und aufbauschenden Vokabeln wie „Todesangst“.
Liebe Segelreporter, das könnt ihr besser.
sagt:
Bin ebenfalls enttäuscht, dass SR sein Fähnchen nach dem Wind ausrichtet !
sagt:
“ Wenn Segler auf den Mast fliegen und er bricht, kentert das Ding binnen Sekunden durch, wie 2011 der Extreme 40 in Qingdao. Bei letzterer Kenterung haben alle Fachleute gesagt: Das wird irgendwann Menschenleben kosten. Jetzt ist es soweit.“
…nur weil man alles in einen Topf wirft, wird noch lange keine Suppe draus!
Aktuell ist weder ein AC45 oder 72 gekentert. Es ist ein AC72 zerbrochen, an dem in letzter Zeit kurzfristig radikale Änderungen gemacht wurden, die deutliche Eingriffe in die Struktur erfordert haben. Ob das letztendlich die Ursache war, die zum zerbrechen des Kat geführt haben, wird sich zeigen.
sagt:
toller Spruch mit dem Topf, aber er trifft nicht.
Mein Argument lautete, dass auch bei kleineren Katamaranen als den AC72 einige Risiken bestehen – vor allem bei unerfahrenen Teams mit wenigen Trainingsmöglichkeiten. Und dass es angesichts eines Todesfalles nicht verkehrt ist, ein Zeichen dahingehend zu setzen, dass auch im Segelsport irgendwann Grenzen des Vertretbaren erreicht sind.
Wenn es nach mir ginge, sollen die Segler selber entscheiden, ob sie teilnehmen wollen. Die über weite Strecken argumentfreie Meinungsmache gegen die STG-Entscheidung wirft aber jedenfalls kein gutes Licht auf die Segel-Community.
sagt:
nach deiner argumentation muss auch das engagement bei den nacra
und tornados sofort beendet werden. sind schließlich kats.
und segeln gehört generell abgeschafft. immerhin gibt es beim segeln
seit jahrhunderten tote. alles viel zu gefährlich.
danke stefan für deine differenzierte aufdröselung.
sagt:
Da ist sie wieder die GERMAN ANGST vorgetragen im besten Claudia-Roth-Mantra.
Der Rest der Welt segelt weiter mit den AC45 und erfreut sich am Privileg sich auf diesen Edelrennern mit den Top-Teams messen zu dürfen..
sagt:
Der Tod eines Seglers, darf nicht für Diskussionen um Geld oder Machbarkeit eines Projektes missbraucht werden, dass verbietet der Anstand.
Aber wer segelt, und wer vielleicht auch Katamarane segelt und dies auch auf Regatten, muss wissen, dass er sich in Gefahr bringt – siehe F18 Regatta am Zwischenahner Meer, am letzten Wochenende. Die Entscheidung ob die Jungs (STG/NRV Team) auf das Boot steigen und zur Regatta raus fahren oder nicht, müssen sie selbst treffen. Dass Funktionäre jetzt erst begreifen, was da auf den AC 72 Kats passiert, verwundert allerdings etwas.
Lasst uns alle einmal an Andrew Simpson und seine Familie denken und froh sein, dass wir alle heil nach Hause kommen.
Michael
sagt:
Kannst Du mal erklären was das hier mit dem Zwischenahner Meer letztes Wochenende zu tun hat. Das war ne heftige Schauerbö in der alle oder fast alle gekentert sind. Das ist nichts ungewöhnliches beim Regattasegeln. Willst Du jetzt das Jollen- und Katamaransegeln ganz in Frage stellen? Der Einzige der meines Wissens echte Probleme hatte war der Kajütbootsegler der Wasser im Schiff hatte.
sagt:
Hallo Wilfried,
nein, natürlich will ich nicht das Regatta Segeln in Frage stellen. Ich segele seit 12 Jahren Regatta auf einem Topcat K1, und habe schon manche unangenehme Begegnungen mit der Ostsee in Scharbeutz gehabt. Es kann bei solchen Böen ab auch anders ausgehen, das wollte ich sagen. Und trotzdem fahren wir alle wieder raus und sollten etwas dankbar sein, wenn wir wieder heil nach Hause kommen. Nicht mehr und nicht weniger !
sagt:
Bei allem Für und Wider: Sollten die Segler tatsächlich erst in den Medienvom Abpfiff erfahren haben, wäre das kommunikativ und menschlich ein Totalversagen. Die Jungs hängen viel Zeit, Geld und Hoffnungen an ein solches Projekt.
Heutzutage ist fast jeder innerhalb von 24 Stunden irgendwie erreichbar – da hätte die Absage auch noch einen Tag mehr Zeit gehabt.
Wenn es denn alles wirklich so gewesen ist. Von STG und/oder den Seglern war noch nichts Verbindliches zu lesen. Vielleicht hat es also doch eine ordentliche interne Kommunikation gegeben? Das sollte das STG bald klarstellen, um Gerüchte durch Fakten zu ersetzen.
Die Forderung eines Finanzierungsnachweise halte ich hingegen für falsch – welcher (potenzielle) Sponsor hätte sowas je gemacht? Ich finde, da besitzt die Community keinen berechtigten Auskunftsanspruch.
sagt:
Segelass, ich bin völlig deiner Meinung.
sagt:
Ich würde vom STG gerne ein offizielles Statement lesen, in dem die Durchfinanzierung des ganzen Projektes glaubhaft dargestellt wird. Wer sind (waren) die Sponsoren? Wo sollte das Geld herkommen? O-Ton ist ja, dass alles 100%ig durchfinanziert war… Nur glaubt das halb Segeldeutschland scheinbar nicht.
Ansonsten hinterlässt der überstürzte Ausstieg innerhalb von nicht mal 24 Stunden (Der Vorfall ist am Donnerstag Abend passiert – am Freitag war der Bericht vom Ausstieg schon auf yacht.de) einen sehr faden Beigeschmack. Wenn es nicht nur an der Sicherheit der Segler gelegen hat, sondern wenn die Sicherheit eine vorgeschobene Ausrede für die fehlende Finanzierung ist, dann währe das fürs Image der Verantwortlichen ein Totalschaden!
Ein Eingeständnis, dass das Projekt nicht schaffbar ist, weil sich keine Sponsoren finden lassen (wer kennt solche Probleme nicht?), wäre sicherlich auf mehr Verständis gestoßen als eine faule Ausrede.
Wenn das Projekt tatsächlich nachweisbar durchfinanziert war – nun, dann kann man den Verantworlichen nur noch vorwerfen, dass sie sich im Voraus nicht genug Gedanken über die Sicherheit gemacht haben…
sagt:
Diese Aussage von STG-Gründer Oliver Schwall ist doch respektabel: „Außerdem empfinden wir unsere Entscheidung als wichtiges Zeichen nach dem Unglück. Die müssen endlich einmal anfangen nachzudenken.“
Das ist doch ein richtiges Zeichen in Richtung AC: Dass es nicht immer so weiter geht mit den extremen Risiken. Das Limit ist erreicht und wahrscheinlich auch schon längst überschritten. Die Segelsöldner zahlen mit ihrem Leben, nicht die Milliardäre und die Fans vor den Bildschirmen. Erstere sollten nun entscheiden können, wie es weiter geht. Nicht wir Sesselpuper.
Dass ein AC45 wesentlich ungefährlicher als wie ein AC 72, mag glauben, wer will. Er mag nicht so krass sein wie ein AC 72, aber dass bisher noch nichts schlimmes passiert ist, war Glück. Ebenso bei den Extreme 40. Der Crash in Oman hat aber schon eine gute Vorahnung gegeben, was auch bei 40 Fuss passieren kann.
sagt:
Und dass bei den folgenden Unfällen nicht mehr passiert ist war kein Glück?
Vendee Globe: Segler Elies schwer verletzt
http://www.ksta.de/sport/vendee-globe-segler-elies-schwer-verletzt,15189364,13033372.html
Sydney-Hobart: Drei schwer verletzte Segler
http://www.faz.net/aktuell/sport/segeln-sechs-verletzte-bei-sydney-hobart-1385059.html
America’s Cup auf Monohulls: Deutscher Segler schwer verletzt
http://www.spiegel.de/sport/sonst/america-s-cup-deutscher-segler-schwer-verletzt-a-371639.html
sagt:
Wenn man ein Zeichen setzen wollte, dann hätte man von Anfang an bei der ganzen Veranstaltung nicht mit machen dürfen.
sagt:
Danke Carsten!
sagt:
Vielen Dank an Carsten für diese klare Analyse und diesen super Kommentar! Deswegen liest man Segelreporter so gerne! Ich bin gespannt wie das STG mit diesem Management- und Kommunikations-GAU umgeht.
sagt:
Ja klasse Analyse von Carsten!
Nur merkwürdig, dass er es so sieht, denn er war als NRV Vorstand sowohl in die Entscheidung wie auch in die Kommunikation eingebunden.
Die Entscheidung wurde übrigens einstimmig gefällt.
Allen ist dort auch sehr wohl bewusst, dass die Finanzierung zu 100% stand und dass auch bereits ein Großteil des Budgets bereits bezahlt wurde!
sagt:
PANIK!
<>>
im Ernst, was muss ich von Funktionären und Entscheidungsträgern halten, die sich offenbar zuvor keinerlei Gedanken über Risiken gemacht haben? Ich sage gar nicht, es wäre ihr Job eine Risikoanalyse zu tätigen. Aber ihre Befähigung, in diese Ämter zu kommen, sollte so sein, dass sie eben mit allen „Wassern gewaschen“ sind. Noch nie gekentert? Nie von Board gegangen? Nichtmal von einer Jolle? Dann nie Gedanken gemacht, was wäre wenn…. das Boot weiter treibt….. oder die Schot noch um den Fuß hängt?
Wenn einem das noch nicht passiert ist, hat man doch keine Ahnung vom Segeln. Was machen solche Leute an entscheidender Stelle?
Abgesehen von der Panikreaktion ist in Deutscland leider nach einem Totschlags-Sicherheitsargument eine Umkehr nicht machbar. Man hat das Thema mit „Sicherheit“ tot geschlagen. Aus vorbei.
Kriegen die an „Spitze“ eigentlich gar nichts mit? Dass sich Segler Trapezwesten kaufen, deren Hacken man abziehen kann, Felco-Zangen ins Heck eines Skiffs kleben, dass man im gekenterten Zustand noch hin kommt und Wanten aufschneiden kann? Dass man zum Taschenmesser auch Z-Knifes am Mann trägt, damit man sich wie Taucher aus einem Netz/ Trampolin frei schneiden kann?!
Und diese Personen entscheiden.
In die Zukunft sehen kann niemand. Aber entscheiden sollten Leute, die wenigstens in die Vergangenheit sehen können.
sagt:
Wenn Du den STG-Entscheidern vorwirfst, keine Ahnung vom Segeln zu haben, disqualifizierst Du Dich selber, da Du ganz offensichtlich keine Ahnung hast, wer „die“ sind – und was sie seglerisch an Kompetenz und Erfolgen zu verbuchen haben.
By the way: Ich bin auch kein Fan des STG, und an den Reaktionen hier ist unübersehbar, dass die ein Image- und ein Glaubwürdigkeitsproblem haben … Aber das „bashing“, das hier jetzt stattfindet, geht mir zu weit.
Oder wer von Euch würde eine Verantwortung übernehmen wollen, wie gerade jetzt Oliver Schwall? Wenn es später heißen könnte: Du hättest es wissen müssen!
Natürlich kommt jetzt bestimmt wieder das Argument, dass „die“ es dann ja auch schon vorher hätten wissen müssen, und das Team erst gar nicht für den YAC melden. Dem kann man entgegnen: Besser man lernt spät, als nie.
sagt:
…aber ganz ehrlich Jan? Was hat sich gegenüber dem Zeitpunkt im letzten Winter als die Entscheidung zur Teilnahme getroffen wurde geändert?
…auch schon damals war klar, was ein AC45 ist. Auch das Format der Regatten war klar. Auch wenn die AC72 nur am Rande etwas mit dem Thema zutun haben, aber es war auch klar was das für Boote in einem neuen und gewärtigen Bereich sind. Immerhin hatte es zu dem Zeitpunkt auch schon die USA-17 zerlegt.
…nichts hat sich seit einem halben Jahr an den grundsätzlichen Bedingungen geändert.
…was neu ist, ist ein sehr tragischer Unglücksfall. Aber solche Dinge passieren und haben in diesem Fall mehr mit den internen Strukturproblemen eines Teams zutun, als mit den grundsätzlichen Rahmenbedingungen. Zudem hat es gar nichts mit dem YAC zutun, da es weder die Boote sind, noch sich das Unglück innerhalb des YAC ereignet hat.
…wer sich heute hinstellt und die AC45 und das Format des YAC als zu gefährlich bezeichnet, der muss sich die Frage nach seiner Kompetenz gefallen lassen. Denn nichts hat sich an den Rahmenbedingungen geändert.
sagt:
Das stimmt nicht ganz, da es ja nun scheinbar weit weniger Trainingsmöglichkeiten gibt als ursprünglich avisiert …
… aber ich mutiere hier unfreiwillig zum STG-Anwalt. Das will ich gar nicht.
Generell sind wir uns sicher alle darüber einig, dass wir gerne eine detaillierte, unmissverständliche Erklärung des STG lesen würden, die die vielen offenen Fragen klärt. Gerne im vollen Wortlaut, und gerne hier aus SR.
sagt:
…ja, das sich die Trainingsbedingungen geändert haben, hat aber nun überhaupt nichts mit den aktuellen Ereignissen zutun.
…das sich Bedingungen ändern ist bedauerlich. Aber dafür lassen sich auch Lösungen finden. Andere Teams haben hierfür ja auch Lösungen entwickelt. Die Schweizer trainieren ausgiebig auf D35-Kats.
…einfach hinzuschmeißen, weil sich Rahmenbedingungen (für alle) geändert haben, halte ich für beschämend. Hier zielführende Lösungen zu finden, wäre die Aufgabe eines Teams gewesen.
sagt:
Geradezu absurd erscheint, daß ausgerechnet ein Tornadoprofi (O. Schwall) der gerade aufblühenden internationalen Konkurrenzfähigkeit des deutschen Segelnachwuchses auf State-of-the-Art-Renngeräten den Hahn zudreht.
Traurig, unverständlich und sehr unprofessionell das Ganze.
sagt:
es könnte aber auch sein, dass gerade ein Ex-Tornadoprofi am besten erkennt, dass beim AC eine Grenze überschritten wurde. Bei den gerade mal 170 Segeltagen aller Teams mit AC 72 sind zwei Großcrashs und ein Toter zu verzeichnen zu gewesen. Das ist nicht hinnehmbar, und es ist auch nicht vergleichbar mit anderen Segelevents.
Unabhängig davon ob die AC45 wriklich wesentlich sicherer sind. Es ist nicht ehrenrührig, hier mit einem Rückzug ein Zeichen zu setzen.
Dass die Informationspolitik des STG wieder einmal bescheiden ist, ist ein anderes Thema. Die Entscheidung selber ist vertretbar.
sagt:
Vielleicht war es früher sogar Teil seiner Motivation als er beim Slippen hören durfte „Boah bei DEM Wind gehsu raus? Mit dem Tonadoooh? …“
😉
sagt:
wer Oliver Schwall und das STG nicht mag, soll das bitteschön bei einem anderen Thema als diesem auslassen. Selbst wenn die Entscheidung bzgl. des Youth Cup überzogen oder verfrüht gewesen sein sollte, sind solche hämischen Kommentare einfach nur hässlich.
Hier geht es angesichts des völlig unnötigen Todes eines Seglers um Safety first. Über diesbezügliche angemessene Maßnahmen kann man unterschiedlicher Meinung sein, aber das bitte mit Respekt.
sagt:
Richtig Christian,
man möchte den Veranstalter des AC nicht mehr indirekt durch die Teilnahme am Youth AC unterstützen und zieht sioch deshalb zurück.
Darüberhinaus wäre ja im Falle eines Unfalles beim Youth AC mit einem gewaltigen Shitstorm und evtl auch Schadenersatzansprüchen gegenüber den Verantwortlichen des STG zu rechnen, so dass man sich auch aus diesem Grunde zurückzieht.
Ich halte die Entscheidung des STG daher für richtig.
sagt:
sag mal du Witzbold … hast du das bei der 49er Gebrauchsanweisung im Niemeyer Katalog gelesen?
Mannomann ….
sagt:
Danke!
…danke Carsten, ich denke für die Zeilen wurde es dringend mal Zeit.
sagt:
Ich finde es ok, dass das STG den Youth AC abgesagt hat.
Wenn nichtmal die welt besten Segler die Schiffe unter kontrolle haben.
Bei den AC 45 kann genauso jemand bei einer Kenterung unterm Trampplin hängen bleiben.
sagt:
Beim 2-Rumpf-Conger „Topcat“ auch…
sagt:
…dann sollte man aber auch so konsequent sein und keine 49er oder andere Bootsklassen segeln und betreuen, in denen bisher schon Segler zu Tode gekommen sind.
….bisher hatten die Segler allesamt, die auf den AC45 gesegelt sind, das im Rahmen des üblichen unter Kontrolle.
sagt:
Das einzige was das STG noch retten kann, ist, dass man zeigt, dass das Projekt durchfinanziert ist. Dann kann man denen noch etwas glauben schenken. Wenn tatsächlich raus kommt, dass mit dem furchtbaren Unfall von Donnerstag ein passender Grund für eine Absage des Wegs daher kam dann finde ich das so dermaßen daneben…
sagt:
Na wollen wir mal STG (und den NRV) retten:
Die Kampagne ist nicht nur zu 100% durchfinanziert sondern bereits zu 80% bezahlt.
sagt:
Sehr schön Oli,
dass du dich hier zu Verfügung stellst. Danke für diese klare Info. Rätselraten besteht immer da, wo die angegebenen Gründe auf Unverständnis treffen.
Offensichtlich verstehen hier so viele nicht, dass
1. so schnell beendet wird
2. nicht sauber beendet wird
3. die Begründung eine Tatsache beinhaltet, die sich nicht verändert hat und hier offensichtlich niemanden überrascht, so schockierend wie das Eintreten auch ist
4. man damit den Eindruck gewinnt, die Entscheider sind die Einzigen, denen das Risiko bisher nicht bewusst war.
Klare Frage: War euch das Risiko nicht bewusst?
Zweite Frage: Wenn doch, was hat sich denn jetzt geändert?
Hut ab, dass du hier auf uns eingehst!
Martin
sagt:
Hi Martin,
Ja, das Risiko war uns sehr bewusst. Was nicht klar war, ist die Tatsache, wie wenig Trainingseinheiten am Ende übrig bleiben. Training Napels: gestrichen. Training Porto Fino: gestrichen. 6 Wochen SFR Training vorab: mehr als halbiert.
Geändert haben sich von Woche zu Woche die restlich verbleibenden Vorbereitungsmöglichkeiten.
Mit dem tragischen Unfall wurde uns dieses Risiko noch einmal mehr bewusst.
Darauf hin haben wir geschlossen die Entscheidung getroffen. Wir (STG und NRV) sind am Ende des Tages diejenigen, die die volle Verantwortung tragen.
sagt:
Hallo Oli,
das Argument mit den ausgefallenen Trainingseinheiten mag stimmen, hat aber nichts mit dem Unfall zu tun,
sagt:
Ich verstehe nicht warum sich die Last der Verantwortung geändert haben soll. Die jungen Männer sind doch auch ohne die o.a. Trainings bei der Ausscheidungsveranstaltung gestartet und die haarsträubendsten Kenterungen hat man auch schon gesehen.
Rennformat und Boote haben sich nicht geändert (i.S. größere Segel, Nachtregatta 😉 o.ä.) oder?
Am Ende des Tages wurde hier wahrscheinlich eine große Chance vertan.
sagt:
Hallo Oliver,
die oben aufgeführten Gründe sind für mich vollkommen akzeptable und die daraus resultierende Entscheidung ist jetzt auch nachvollziehbar. Leider stand von diesen Fakten nur ein Bruchteil in eurer Pressemitteilung. O-Ton aus der PM: Aufgrund des tragischen Todesfall eines Seglers ziehen wir unsere Teilnahme zurück und möchten ein Zeichen setzen das es so nicht weiter gehen kann.
Die jetzt von dir aufgeführten Gründe rücken das ganze in ein anderes Licht. Hätte davon nur die hälfte in der PM gestanden, wäre die Aufregung hier wohl nur halb so groß und eure Entscheidung viel nachvollziehbarer gewesen. Evtl. solltet ihr noch mal eurer Kommunikations- Arbeit überdenken.
Gruß
Bernd