America’s Cup: Korea verpflichtet Weltmeister Nathan Outteridge und Giles Scott

Olympia-Stars beim Cup

49er und Moth-Weltmeister Nathan Outteridge hat sich zum besten Allround Schnellsegler der Welt entwickelt. © A. Francolini

Es war nur eine Frage der Zeit, wann der Schnellboot-Spezialist Nathan Outteridge (26) einen Platz bei einem America’s Cup Team finden würde. Der 49er und Moth-Weltmeister sowie hervorragende A-Cat Debütant aus Australien soll das Steuer des koreanischen AC45 übernehmen. Sein erfolgreicher Vorgänger Chris Draper, ex 49er Weltmeister aus England, ist inzwischen zum aussichtsreicheren Team Luna Rossa gewechselt.

Außerdem haben die Koreaner die Verpflichtung des britischen Finn Dinghy Weltmeisters Giles Scott (24) bekannt gegeben, der das Duell um den Olympia-Spot im Finn gegen Ben Ainslie verloren hat.

49er Weltmeister in Perth Outteridge/Jensen. © Richard Langdon /Perth 2011

Die Rekrutierung der beiden Kleinboot-Stars ist ein weiteres Zeichen für die engere Verflechtung der Olympiaszene mit dem professionellen America’s Cup. Bisher hatten beide Szenen nur geringe Schnittmengen. Aber durch die Einführung der physisch anspruchsvollen AC45 Katamarane stehen die Olympiasegler in der ersten Reihe und haben plötzlich eine Perspektive im Profisegeln.

Dabei gibt es unterschiedliche Stoßrichtungen. So setzt das französische Energy Team von den Peyron Brüdern auf die Katamaran-Elite. Es verpflichtete nach dem F18 Weltmeister Arnaud Jarlegan nun auch dessen Steuermann Olivier Backes, die zusammen kürzlich den F18-EM-Titel holten.

Finn Weltmeister Giles Scott (l.) duelliert sich mit dem Holländer Postma. © Ocean Images

Schlechte Nachrichten gibt es vom chinesischen Team. Nach dem Abgang des Österreichers Andreas Hagara wegen einer „ungewissen finanziellen Zukunft“ ist noch nicht klar, wer das Ruder nun übernehmen soll.

Dennoch könnte die AC45 Veranstaltung den tatsächlichen America’s Cup in der Zuschauergunst schon fast überholen. Larry Ellison ist von den einheimischen Medien schwer unter Beschuss geraten, seitdem klar wird, dass wohl nur drei gegnerische Teams mit großen AC72 in San Francisco erscheinen werden. Damit dürfte auch der Besucherstrom geringer als erwartet werden.

Die neuen und alten F18-Weltmeister Olivier Backes / Arnaud Jarlegan mit ihrem Phantom Kat. © Andreas Kling

Schon wird diskutiert, ob die AC45 der „armen“ Teams parallel zum Cup eine Serie in SF abhalten. Immerhin 14 kleine Katamarane sind fertig, der 15. Kat ist im Bau. Eine hübsche Flotte, die mehr spannende Rennen liefern könnte als der eigentliche Cup .

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

11 Kommentare zu „America’s Cup: Korea verpflichtet Weltmeister Nathan Outteridge und Giles Scott“

  1. Seven sagt:

    Wow ! Die besten Segler/Manschaften der Welt werden in One Design Katamaranen um die Wette fahren.
    Man kann und muss darüber diskutieren und streiten ob man ein 72Fuss Katamaran brauch um damit im MatchRace gegeneinander zu segeln,aber auf den louis vuitton cup freue ich mich!

    • AC90 sagt:

      Brauch man überhaupt Katamarane für´s Matchracen. Ich bin sehr gut ohne sie ausgekommen und werde den LVC mit großen Genuss verpassen.

  2. Uwe sagt:

    Wie es mit den „Schnittmengen“ anderer Bootsklassen aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Hinsichtlich des Finns fallen mir jedoch spontan die folgenden Segler ein, die im AC als Skipper o. Steuermann beteiligt waren:

    Jochen Schümann – AC 2003, Alinghi, Skipper – 1976 Kingston, Kanada, Goldmedaille

    Russel Coutts u.a. AC 1995, 2000, 2003, 2011 – 1981 Finn Weltmeister – 1984 Long Beach, Goldmedaille

    John Bertrand, AC-Cup 1983 (Australia II) – Bronce 1976 Kingston, Kanada – Silber 1984 Long beach, USa

    Francesco de Angelis AC 2003 Skipper Luna Rossa – 1981 Finn Junior Vize-Weltmeister

    Peter Holmberg AC 2003 Alinghi Steuermann – 1988 Pusan, Korea, Silbermedaille

    Iain Percy – AC 2003 Steuermann – 2000 Sidney, Goldmedaille

    Luca Devoti – 2003 AC Skipper +39 CHALLENGE – 2000 Sidney, Silbermedaille

    usw.

    usw.

  3. Ingo sagt:

    „…seitdem klar wird, dass wohl nur drei gegnerische Teams mit großen AC72 in San Francisco erscheinen werden.“

    Der America’s Cup ist tot, es lebe der 100 Guinea Cup!!!

    http://www.jclasssolentregatta.com/h-g-c-index.html

    😉

    • …war jemals schon mehr als ein gegnerisches Team im America’s Cup?

      • Ingo sagt:

        Ja, es gab mal ein Feld von sage und schreibe 15 – in Worten: fünfzehn – Yachten, die um diese Trophäe gekämpft haben…

        …und zwar am 22. August 1851!

        Leider ist nicht überliefert, ob man damals schon mit Rechtsanwalt „gesegelt“ist.

        • …..es was 18 Yachten und es war der 8. August 1870 😉

          …und ja, bei den allermeisten America’s Cups in den 160 Jahren gab es ausgiebige juristische Auseinandersetzungen. Das liegt in der Natur des Ausrichtungsmodus, in der Verteidiger und Herausforderer über den Austragungsmodus einigen müssen. Zudem gab es eine Reihe von Juryentscheidungen, die anschiessend zu juristischen Auseinandersetzungen führten.

          • Ingo sagt:

            Wir sprechen von 2 verschiedenen Events – aber von ein und derselben Trophäe. Du sprichst von dem ersten Event, NACHDEM der 100 Guinea Cup in „America’s Cup“ umbenannt wurde (und für den die Deed of Gift geschrieben wurde). Ich meinte die wirklich allererste Regatta, bei der es um diesen Pokal ging und deren Ausgang in die Geschichte eingegangen ist („…your majesty, there is no second…“).
            😉

  4. uli_s sagt:

    Süd- oder Nordkorea? 😉

  5. Skiffsegler sagt:

    @ Carsten: Nathan ist Australier, nicht Neuseeländer 😉

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