Das Rennen steht auf Messers Schneide. Nach mehreren Führungswechseln hat sich Luna Rossa einen kleinen Vorteil erarbeitet. Dann kracht es, das Großsegel öffnet sich, das Vorstag schlägt durch, der AC75 kippt nach Luv, erzeugt eine Weißwasser-Fontäne und bleibt stehen. Game Over.
11 Jahre ist es her, dass Jimmy Spithill die Segelgötter beschwor und nach einem 1:8 Rückstand beim America’s Cup in San Francisco vor den versammelten Medien das Comeback beschwor. Es war mehr ein Wunschdenken, aber schließlich wurde es zur Wahrheit. Nun steht zu seiner Linken Tom Slingsby und erzählt Ähnliches in die Kameras. Er war damals schließlich auch dabei. Aber das Momentum sei jetzt auf ihrer Seite. Auf der italienischen Basis sei die Stimmung jetzt bestimmt nicht gut. Im US-Team würden dagegen glaubenjetzt alle daran, dass der Sieg gegen Luna Rossa gelingt.
Kein Wunder. Nach 1:4 steht es nun 3:4 im Duell um den Finalplatz beim Louis Vuitton Cup. American Magic hat beide Rennen des Tages gegen Luna Rossa gewonnen. Ja, man benötige manchmal eben auch ein wenig Glück – oder das Pech des anderen. Durch Bruch beim Gegner wolle man nicht gewinnen. Aber diesen Punkt nehme er gerne mit.
Er ist nicht unverdient. Schließlich gingen die Rennen am Montag so knapp verloren, dass es weh tut. Insbesondere an die Zwei-Sekunden-Niederlage mag Slingsby nicht denken. Nun ist tatsächlich alles wieder offen. Auch weil der Australier mit amerikanischer Mutter anders als Montag einen exzellenten Job beim Start macht.
© Susanne Sgrazzutti
Nach zwei verlorenen Starts kann er diesmal den Spieß umdrehen. Beide Male verteidigt er die Angriffe von Spithill auf der Startlinie perfekt und zwingt den Gegner zu einer frühen Wende…
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