America’s Cup: Oracle schafft das unglaubliche Comeback – Endresultat: 9:8
Große Gefühle
von
Carsten Kemmling
Dem Oracle Team USA ist beim 34. America’s Cup eines der größten Comebacks der Sportgeschichte gelungen. Es wehrte sieben Matchbälle gegen das Emirates Team New Zealand ab.
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Mist, heute kein Cup auf Youtube – kann nich schlafen…..versuchs trotzdem und träume dabei vom nächsten Cup mit Team D und Jochen S
coist
sagt:
Wie Klaus Kleber vom „Tanzen auf Schwertern“ spricht, ein Traum 😀
o.h.
sagt:
lol, sehr poetisch…
christine grafl
sagt:
Von Siegern und Söldnern….
Märchen gibt es nicht und leider auch nicht immer ein Happy End.
Die Gewinner sind nicht die Sieger. Die Sieger sind ein Team mit vergleichsweise kleinem Budget aber etwas sehr wertvollem, nämlich Zusammenhalt. Jungs die nach der Niederlage gratuliert haben und Gewinner die sich selbstverliebt gefeiert haben.
Dean Barker hat kein einziges Mal gesagt das einzelne in seinem Team wegmüssen, schlecht sind etc. Bei Oracle war irgendwie jeder mal Schuld wenn rs nicht so gelaufen ist.
christine grafl
sagt:
Sorry zu früh gesendet. Weiter im Text. Das ist es nämlich was die Kiwis auszeichnet und was sich Larry nicht um alles in der Welt kaufen kann.
Ich hoffe die Kiwis sind wieder dabei beim nächsten cup.
Stumpf
sagt:
Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Jungs auf dem Oracle Boot einen schlechten Zusammenhalt hatten. Ganz im Gegenteil: Was für ein Team! Was für eine Teamleitung! Um sich von 1:8 noch nach vorne zu kämpfen, braucht man ganz besonderen Teamgeist!
PS: Vermutlich reicht es auch nicht, sich so ein Team mit viel Geld zusammen zukaufen. Man muss es dann auch fördern und die richtige Umgebung schaffen, damit es funktioniert. Nur mit Geld und Druck funktioniert das nicht. Ich finde auch da hatten Larry und Russel ein gutes Händchen.
Super-Spät-Segler
sagt:
> Um sich von 1:8 noch nach vorne zu kämpfen, braucht man ganz besonderen Teamgeist!
Und eine elektronische Foil-Steuerung, wie wir jetzt wissen…
Ampere
sagt:
… die haben schlichtweg betrogen; im Team.
pro ac
sagt:
Die wirklich wichtige offene Frage zu diesem Zeitpunkt ist doch die Ursache nach dem artemis Unfall! Ich habe den Eindruck das Wied jetzt unter den Teppich gekehrt und da bleibt’s dann auch….
Und endlich eine Erklärung für diesen Last Minute Jury Protest von ETNZ vor dem Cup!
Ampere
sagt:
Danke für die Info.
Ich bin Automatisierungs-Ingenieur und finde es auch prima, wenn eine Maschine für mich arbeitet.
Übrigens konnte Spitthall beim der Pressekonferenz am Vorabend des Cups niemandem in die Augen sehen; er wandte Gesicht und Blick ständig zur Seite.
Super-Spät-Segler
sagt:
Japp, die haben aktiv geregelt!
Daher haben sie auch den Stecker an der ersten Tonne so gut überstanden und so wenig Tempo verloren.
Ist die Frage, ob ETNZ im Nachgang die Meßbriefe anficht.
Stumpf
sagt:
Wunderbarer Artikel. Mit solchen Systemen bekommt man auch 2 Mann Kats zum stabilen foilen. Ich seh mich schon über die Ostsee fliegen!
Hannes
sagt:
Das is ja geil! Da brauChst du ja auch keine Angst mehr haben dass du in einer Wende oder ner Halse nen Fehler machst. Die Foils werden denn ja mit Sicherheit auch hier automatisch gesteuert. Wie praktisch.
Und denn is auch klar warum das Ding auf einmal am Wind knapp über der Wasseroberfläche Folien konnte.
Warum hab ich das Gefühl das da etwas ganz gewaltig stinkt!
o.h.
sagt:
Der entscheidende Abschnitt:
The ‚legality‘ of this device has been justified and accepted on the basis that it does not actually ‚drive‘ the trim of the foils…..this is still performed by the muscle power of the crew, via hydraulic linkages. That may be so, but the device, using it’s sensing and directives, has been described as ‚automatic‘. This implies that the trim of the foils is determined by what can only be described as ’superhuman‘ technology. If this technology has ben used to overcome the foiling stability difficulties of Oracle it will have enabled the use of higher speed/lower drag foils which the crew would otherwise be unable to manage. This would give a significant speed advantage during foiling. This has been clearly in evidence since the modification. Improvement in stability and speed has been staggering.
Skiffy
sagt:
Na super, dass erklärt alles: Barker ist nicht an Shithill, sondern an einem Computer gescheitert! Toller Wettbewerb!
Skiffy
sagt:
Warum wird diese automatische Regelung, die den Sieg von Oracle aus sportlicher Sicht in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt, wirklich nirgendwo thematisiert?
dubbelbubble
sagt:
Weil es nur Spekulationen sind. Das System ist durch die Vermessung gekommen und somit war Oracle legal unterwegs – bis es BEWEISE für das Gegenteil gibt. Leider wird das, was selbst die Quelle als Spekulation bezeichnet, hier für bare Münze genommen und dazu kräftig weitergesponnen. Man spricht von Aufzeichnungen, die in neuseeländischen Medienkreisen kursieren… naja.
E2nO
sagt:
Oh, ich lese gerade das „Müder Fan“ die Thematik schon weiter oben gebracht hatte. Scheint ja immerhin vor Ort doch ein Thema gewesen zu sein. Warum dazu nicht mehr online berichtet wurde ist mir aber auch unklar. Der ganze Jury Case 36 ist ja schon weitestgehend ignoriert worden – wahrscheinlich weil alle nur noch scharf waren endlich mit dem AC los zu legen, wo es vorher nun ja „mäßig“ spannend war.
justinsail0815
sagt:
Ja, was nun? Erstmal ein bisschen wieder den coolen Typen spielen, damit die Freundin diese erbärmliche, traurige und weinerliche Gestalt der letzten Nächte schnell verdrängt……..
Ansonsten bin ich überrascht wie gut Segeln im TV funktioniert. Früher dümpelten irgendwo ein paar Boote rum und fuhren irgendwelche Kurse, die kein Mensch an Land verfolgen konnte. Ein ausgeglichenes Laser- / 49er- / F17- / 18Footer, Melges- usw- Feld mit ähnlichen Übertragungsmöglichkeiten, würde bestimmt auch den einen oder anderen Zuschauer begeistern können. Wenn ich da an bestimmte Sportsender denke, die z.B. stundenlang Dart oder Billiard zeigen (nichts gegen diese Sportarten, aber….)
Das Budget macht natürlich den Unterschied und Manipulationsmöglichkeiten (kommt nicht Irgendwer an die NSA-Daten ran oder kennt einen Wikileaks-Informanten? 🙂 gibt es reichlich. Ich habe meine Naivität spätestens seit der Tour de France verloren. Es ist aber auch egal, weil das Ergebnis feststeht, OTUSA deutlich sichtbar als Erste durchs Ziel gefahren sind und nicht grottenschlecht gesegelt sind. Schade das man relativ wenig von Glen Ashby gesehen bzw. gehört hat und immer nur von Spitthill/ Slingsby / den VIERMALIGEN Olympiasieger Ainslie und Barker / Davis.
Alleine schon überhaupt das Budget zu haben, um sich die besten Leute leisten zu können, macht einen Unterschied. Dazu die Tatsache das LE es sich leisten konnte ein zweites Boot anzuschaffen, auf dem auch keine schlechten Leute saßen (Ainslie / Bundock…) macht einen Unterschied. Es läßt sich auch leichter aggressiv fahren, wenn ich noch ein zweites Ersatzboot habe. Für die Neuseeländer wäre ein Crash das Ende gewesen.
So, ich gehe jetzt mal Joggen, wo es kaum Ausreden oder Manipulationsmöglichkeiten gibt, für den Fall das mich ein Walker überholen sollte……
Oh-oh, zu den Standpunkten in diesem Beitrag kann man einiges anders sehen als der Autor:
Ich zieh Tiere: „… das Budget den Unterschied ausgemacht hat. Geld schießt eben doch Tore …“ Aber auch Geld kann keine Zeit kaufen. Es ist den Orakels in ganz wenigen Tagen gelungen, aus einem unterlegenen Boot ein überlegenes zu machen, ohne allzuviele Parameter zu haben, an denen sich drehen ließ: Boot und Flügel waren ja an sich fertig. Hypothese: Außer Geld war da auch Verstand am Werk.
„… Ellison hatte als America’s Cup Verteidiger nach seinem schmutzigen Sieg 2010 vor Gericht und auf dem Wasser …“ Vor Gericht hat er sich nur als Herausforder eingeklagt, so weit ich mich erinnere. Auf dem Wasser – Rückblende – musste Bertarelli in unnachahmlicher Hybris selbst am Steuer stehen, gegen einen wie Spithill. Wie dämlich kann man sein, wenn man genug Kohle hat? Wir erinnern uns weiter: Bertarelli brachte es tatsächlich fertig, gleich bei der ersten Begegnung einen Penalty zu kassieren, 3:38′ vor dem Start. Im zweiten Rennen kassierten sie den Penalty sogar schon vor dem Eintauchen. Rekord! Das macht ihnen so schnell keiner nach. Den AC 2010 würde ich deshalb nicht so pauschal als „schmutzigen Sieg“ von Ellison abtun. Eher nicht.
Stichwort Bootsmanipulation am AC45 „… ein Vergehen, das mit Doping zu vergleichen ist…“: Nun ja, etwa so umfangreich, als ob ein Leichtathlet vor dem Wettkampf eine Tasse Kaffee trinkt. Warum auch immer die Orakels das getan haben, wissentlich gegen die Regeln zu verstoßen – Spithill hat sicher nicht deshalb die World-Series gewonnen.
Im letzten Rennen konnte ich keinen einzigen taktischen Fehler der ETNZ entdecken – ihr Boot war eine Kleinigkeit langsamer, die besseren haben gewonnen.
Dabei aber vielen Dank für die umfangreiche und großartige Berichterstattung hier im SR! In Kürze wieder, nä?
Super-Spät-Segler
sagt:
> Nun ja, etwa so umfangreich, als ob ein Leichtathlet vor dem Wettkampf eine Tasse Kaffee trinkt.
Nein, es ist eben keine Tasse Kaffee. Es ist genau so umfangreich wie der bewusste und vorsätzliche Einwurf einer im Wettbewerb unerlaubten Substanz. Egal ob und wie diese Substanz wirkt.
Alex
sagt:
„Stichwort Bootsmanipulation am AC45 …“
Von der Bootstechnik, Winkel und Kräfte hast Du nicht so wirklich Ahnung?
Eine Verlängerung vom Kingpost ist nicht eben mal ein Kaffee trinken. Das ist schon ein guter Griff in den Medizinschrank.
Und dann stellt sich auch die Frage, ist einer der eine arme Oma überfällt und 5€ abkassiert weniger kriminell als einer der einer Millionärin die Halskette klaut?
Sie haben betrogen um sich einen Vorteil zu verschaffen.
„“Stichwort Bootsmanipulation am AC45 …”
Von der Bootstechnik, Winkel und Kräfte hast Du nicht so wirklich Ahnung?“
Nee, ehrlich gesagt nicht, mit Bootstechnik, da kenne ich mich gar nicht so gut aus, Du, was halt so in 30 Jahren Regattasegelei zusammenkommt … aber ich vermute Du bist der Profi da drin, hast Jahre darauf gesegelt und einen AC45 in der Garage stehen? In Kürze konstruierst Du einen eigenen, besseren? Ich behaupte ganz unbeweisbar: Nur weil man schwierige Wörter wie Kingpost schreiben kann, macht einen das auch nicht zum Fachmann.
Na gut: Ein verlängerter Kingpost lässt einen also Deiner Meinung nach die richtige Lücke beim Start finden, rechtzeitig anziehen und die bessere Seite wählen, was? Plus 300g Blei selbstverständlich. Sieh Dir die Dutzende Rennen ruhig noch einmal an und frage Dich, wie viel davon durch überlegene Bootstechnik gewonnen wurde. 5° mehr Höhe am Wind, Downwind 75% schneller als der Rest.
Wie gesagt: Die wussten sicher, dass es nicht erlaubt ist. Was auch immer so eine Provokation sollte.
Und ansonsten mein Vorschlag: Lerne Segeln – triff nette Leute.
Klausi
sagt:
Der AC hat mit dem normalem Segeln so viel zu tun wie Claudia Roth mit Fortpflanzung.
Im Gegensatz zur Formel 1 sehe ich auch keine Entwicklung. So wie haben wir für AC entwickelt, fließt jetzt in die Serie ein.
Wird ein Spielzeug für wahnsinnige a la LE bleiben. Barterelli war ja nun auch kein Engel.
Ich würde ein Wiederkehr des Admirals Cup als Nationenwettkampf eher befürworten.
Stumpf
sagt:
Was kommt als nächstes? Was folgt dem Cup? Wie beeinflusst der Cup das „normale“ Segeln der „normalen“ Leute?
…na, wenn du meinst dass der Little America’s Cup mit seine C-Kats etwas mit „normalen Seglern“ zutun hat?
😀
btw: diese Kats sehen schon seit über 30 Jahren so aus 😉
Stumpf
sagt:
Ich bin Kat-Segler und mein Kat ist kürzter als 6 Meter.
Mann würde ich gerne mit dem Foilen. Momentan arbeiten einigen Teams am Foilen für Normalos. Laser, Finn, verschiedene kleine Kats – alle schon geflogen.
Da ist technologisch so dermassen viel Luft nach oben drinn. Im AC gab es ja zum Foilen gewaltige Einschränkungen. Der hintere Flügel könnte gesteuert werde, viele könnte automatisiert werden. Schaut Euch die Motten an.
Momentan denken viele, dass Foilen nur was für Extremsegler und Superathlethen ist. Der AC macht aber Lust auf mehr und weckt auch beim Normalsegler die Lust aufs Fliegen.
Foilen wird greifbar. Wartet ein paar Jahre, dann wird auch auf der Ost- und Nordsee und auf den Binnengewässern gefoilt. Es ist doch zu verlockend mal mit den Surfern und den Motorbooten mithalten zu können.
🙂
Stumpf
sagt:
btw: ich finde nicht, dass der Foiling-Kat von Cammas schon seit 30 Jahren so aussieht.
sven
sagt:
AC Résumé’………
4x am nächsten Morgen verschlafen,
1 Flasche Singel Malt verbraucht um die Nerven in den Griff zu bekommen,
geilste Segelwettbewerbs Übertragung aller Zeiten gesehen,
den Kiwis fehlte einfach die Kohle um Ihren letzten verdienten Sieg einzufahren, Dean Barker, ich hoffe Du bist beim nächsten mal wieder mit Deinen Jungs am Start.
Jimmy Spithill trotz vieler Nackenschläge, ohne eine wirkliche nennenswerte Fangemeinde im eigenen Land hast Du nie den Kopf in den Sand gesteckt und an das Team geglaubt. Das verlangt einem Respekt ab, Glückwunsch zur Kanne.
mein Wunsch für den AC wäre endlich wieder ein deutsches Team, auch wenn es mich dann wahrscheinlich die letzten Nerven kosten wird 🙂
jan
sagt:
War das fair?
warum gab es keine Bahverkürzung bei dem Leichtwindrennen die NZL gewonnen hat ? Die Rennen sollten doch auch bei 3 knoten durchführbar sein – natürlich nur mit Bahnverkürzung bei einem Limit von 40 min.
Glauben wir den angezeigten Windlimits wann immer NZL in Führung lag und die Rennen ncoh kurz vor erreichen der Tonne 4 abgebrochen wurden.
Verschwörungstheorie oder Fakten? Was meint Ihr?
Ansonsten: grandiose Reportagen bei Segelreporter – super website. Erstaunlich wie träge und altmodisch da im Vergleich das Yacht Magazin ist.
Wenn Dean Barker eines für mich verkörpert, dann dies: Man kann verlieren und trotzdem Sieger sein!
Glückwunsch an Jimmy Spithill. Ich mochte das Lachen auf dem letzen Raumschenkel …
Danke Carsten Kemmling. Bei dem, was Du während dieses Tage berichterstattungsmäßig abgerissen hast, auch (und eigentlich noch wichtiger als hier!) auf Spiegel Online, bist auch Du einer der Gewinner dieses Cups. Haste verdient!
Drahtzieher
sagt:
stimmt, das Grinsen von JS hat mich immer genervt aber am Schluss sah man, dass er sich auch richtig freuen kann. Das machte den „Söldner“ menschlicher.
stefan
sagt:
…ja, danke Carsten! Große Lob für dein Engagement.
…wie ich ja an andere Stelle lesen konnte will die Yacht all das auch demnächst ausführlich beschreiben und darstellen. Hmm, demnächst, okay 🙁
..but hey, Yacht! It’s the America‘ Cup, there is no second! 😉
stefan
sagt:
…und nun, da auch der letzte Depp gesehen hat das der AC so und mit diesen Eintagsfliegen von AC72 funktioniert, kommen auch die aus ihren löchern gekrochen, die noch vor Monaten dem AC in der Form keine Zukunft beschieden haben.
…was ist Deutschland doch ein armes Land! Arm an Phantasie und Vision!
Vielleicht gibt es ja irgendwann einen SAPTGER AC72 *hoff*, wenn nur das „Risiko“ nicht wäre mein lieber Herr Schümann.
Blindfisch
sagt:
Was hat den – abgesehen vom Finale – funktioniert?
Habe heute ein Radiointerview gehört. In Neuseeland hat das Ganze auch eine politische Dimension. Da ist für ein solch kleines Land vergleichsweise viel Steuergeld verbrannt worden. Da werden politisch ein paar Köpfe rollen und ein TNZ wird es in dieser Form wohl nicht mehr geben.
Wer bleibt denn dann noch, der sich das Format antut?
Der alte Spruch: „Britannia rules the waves, but America waves the rules“ hat nichts von seiner Aktualität verloren. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Teilnehmerfeld im nächsten AC noch dünner ausfällt und die Veranstaltung noch weiter zur Farce verkommt. LE wird es nicht stören, solange er in dem Spiel gewinnt.
stefan
sagt:
…das was Du als Finale bezeichnest, ist der AC!
…und der AC hat bestens funktioniert. Das sich nicht genügend „leistungsbereite“ Teams für die Herausfordere gefunden haben, sagt mehr über die potenziellen Herausforderer“ in aller Welt aus, als über das aktuelle Format des ACs. Es gab einfach zu wenige mit der notwendigen Phantasie und dem nötigen Mut in so eine unbekannte Materie vorzustossen.
…mein Respekt an Neuseeland! Auch sehe ich nicht dass dort Steuergeld verbrannt wurde. Bessere Werbung kann man kann man kaum machen für ein Land (ausser vielleicht noch mit Kinofilmen ala Herr der Ringe).
Wie hat es ein ehemaliges Teammitglied von TNZ in einem offenen Brief an das Team formuliert:
„Sport can be hugely inspirational, but it can also be incredibly cruel. Can I put it to you (even though I know you will not accept it), that success in sport is not only judged by the end result. Success is also measured by how you play the game.“ http://m.nzherald.co.nz/sport/news/article.cfm?c_id=4&objectid=11130395
…besser kann ich es auch nicht formulieren!
…wo beim aktuellen Cup die Regeln verbogen wurden kann ich nicht erkennen. Alle Regeln (auch das Zeitlimit) wurden vorher von den Teams gemeinsam festgelegt. Keine dieser Regeln wurde gebrochen oder gedehnt. Natürlich spielt ein LE alle Trümpfe, so er welche hat, um das Spiel zu gewinnen. Wer aber würde das nicht machen?
HUL
sagt:
Gratulation den Siegern und dem herausfordernden TENZ (dem Sieger der Herzen), sowie den Organisatoren und Berichterstattern dieses 34. America’s Cup der so viele atemberaubende Rennen geliefert hat. Die Anzahl der Kommentare der Live übertragenen Rennen vermittelte einen Eindruck davon, wieviele Interessenten gefesselt zuschauten. Die Emotionen gingen hoch wie stürmische Brecher am Strand. In diesem Zusammenhang ein Vorschlag zur Versachlichung der Diskussion über den unglaublichen Verlauf der Rennen. In einer Aufarbeitung des Verlaufs aller Rennen zwischen TENZ und TOUS könnte man eine Grafik einarbeiten die die mittlere Up- und Dowwindgeschwindigkeit jedes Bootes als Funktion der Zeit (Datum) darstellt. Wenn möglich könnte die Bootsgeschwindigkeit mit der mittleren Windgeschwindigkeit normiert werden. Diese Grafik sollte dann die häufig erwähnte Lernkurve von TOUS gegenüber TENZ beweisen (oder eben das Gegenteil). Ich kann meine Hilfe bei der Herstellung der Abbildungen anbieten, wenn mir jemand die entsprechenden Daten zur Verfügung stellen würde.
für jedes einzelne Rennen inkl. der minimalgeschwindigkeit für jede einzelne Wende/Halse
andreas borrink
sagt:
Was für ein Cup, was für ein tragisches Finale – Glückwunsch an die „Amerikaner“ um Spithill; das bessere Team gewonnen, keine Frage.
Wenn auch die Sympathien offenbar überwiegend anders verteilt sind. Der Spithill ist einfach kein Sympath, da kann er ja nix für. Daür hat Ainslie an Profil gewonnen. Laut Presse in England der neue Beckham. Naja, drei Spicegirls sind ja noch zu haben……
Am Ende steht für mich die Erkenntnis, dass das Am-Wind-Foilen der Kiwis einfach zu schlecht war, so wie bei den Moths am Anfang: instabil, Nase nach oben. OR war da schon weiter, balancierte Lage, „bow down“. Da hätte z.B. ein Nathan Outterigde den Kiwis sicher helfen können, aber der ist ja „Schwede“.
Die taktische Leistung von Ray Davis möchte ich mangels Insiderwissen nicht verurteilen. Es ist alle mal Chrakterstark, dass die Kiwis an ihm festgehalten haben. Seine mißglückte Unterwendung im vorletzten Rennen deutet darauf hin, dass ihm der Speednachteil schon früh völlig klar war. Wäre er durchgefahren, wäre beim nächsten Cross eh alles aus gewesen. Unklar ist, warum er immer wieder die Splits zugelassen hat. Hätte er hier nicht konsequent covern müssen? Wurde ja immer wieder gefordert! Aber geht covern an der Kreuz übehaupt mit den Kisten? Wenn man langsamer wendet? Und dann cover mal ein Boot, das schneller ist……Wie er schon gesagt hat: Auf einem schnelleren Boot ist es als Taktiker leicht, gut auszusehen. Das passt auch umgekehrt.
Rein von der Optik und der Historie der beiden Boote hat mich ohnehin gewundert, dass Oracle anfangs so unterlegen war. Ich fand und finde, dass das Boot einfach schneller aussieht, etwas „higher aspect“ Wing, schlankere Rümpfe, einfach eine halbe Generation voraus. Die dramatische Verbesserung ist wohl mit der enorm steilen learning curve zu erklären. Und mit dem Wechsel zu Ainslie. Weniger wegen dessen (zweifellos großer) Kompetenz, als vielmehr wegen des komplett neuen Ansatzes: alles ständig ansagen, diskutieren und schnell revidieren. Da haben JS, TS und BA anscheinend perfekt harmoniert. Ich habe das Gefühl, da passte Kostecki nicht rein. Hinzu kommt, dass die wohl auch jede Nacht wie die Wahnsinnigen geschraubt und dabei bestimmt so um die 10-15% mehr Power gefunden haben. Die Neuseeländer waren wahrscheinlich eher auf so einer „never change a winning team“ – Schiene, was bei 8:1 ja auch verständlich und konservativ ist. Die haben halt immer gedacht, naja, für ein Rennen wird’s schon noch reichen! Hab‘ ich auch gedacht. Hat es aber nicht.
Für den Cup selbst ist es gar nicht so schlecht. Bleibt jawohl hoffentlich in SF, was ein geniales Revier für sowas ist, sicher besser als der Hauruck-Golf. Nicht zu reden von dem ganzen Medienequipment, das schon vorhanden und bewährt ist. Und ich unterstelle LE durchaus hehre Motive – warum sollte er den Cup nicht so gestalten, dass ein paar mehr Challenger auf die Liste kommen!?
Ich finde, sie sollten die Kats weitgehend so lassen und dafür am Ausrichtungsformat feilen: längeres Zeitlimit, höheres Windlimit, evtl. ein Upwind-Start (würde mehr Matchrace bringen, denke ich), vielleicht kürzere Schenkel, dafür mehr Legs = mehr Manöveraction. Und vor allem: totale Konstruktionsfreigabe der ganzen Foiling-Mimik, damit es da weiter vorwärts geht.
Das wird bestimmt nicht billig, aber das ganze ist und bleibt nunmal eine Veranstaltung für exzentrische Milliardäre. Und eine deutsche Beteiligung wird es ohnehin kaum geben, denn das passt nicht zur deutschen Mentalität – zu wenig Verrückte hier. Vor allem nicht zur Mentalität derer, die da augenblicklich am Drücker sind…….Aber vielleicht reissen unsere Youth AC Jungs ja noch was, ich drücke jedenfalls die Daumen.
Drahtzieher
sagt:
Zu einem Zeitlimit gibt es allerdings noch die sehr bewährte Alternative der Bahnverkürzung. Damit hätte ETNZ den Cup bekommen. Aber es muss eben abgewogen werden zwischen möglichst schnell einen Sieger zu ermitteln und das Ganze möglichst lange zu Gunsten der Medienwirksamkeit hinaus zu zögern.
Wenn der Cup weiterhin so kapitalintensiv bleiben sollte, fände ich eine häufiger stattfindende „AC45 mit Foils“ Serie schön (vielleicht kann RC ja dafür die RC44 Serie sterben lassen :-D). So etwas könnte ich mir durchaus öfter anschauen. Das wäre dann allerdings so etwas ähnliches wie das, was der „The Great Cup“ auf den GC32 Cats wohl eigentlich werden sollte. Habe den „grossen“ AC eigentlich nicht anschauen wollen weil ich mit OTUSA Dominanz gerechnet habe. Aber der RBYAC hat mir sehr gut gefallen und mich dann auch bei den AC72 vor den Schirm gelockt. Ausserdem wäre eine AC45 Serie super um junge Segler unter weniger Finanzrisiko zu recruiten und um die Technik auf einer günstigeren Plattform weiter zu entwickeln – am besten noch Open Source. Davon würde der traditionelle AC sehr profitieren.
Müder Fan
sagt:
Ich glaube einfach nicht an das Märchen der so furchtbar hart und nächtelang arbeitenden Shore Crew, die einen 10%igen Leistungsschub innerhalb von Tagen erreicht, vor allem weil Jimmy Spithill diese Geschichte gebetsmühlenartig wiederholt hat. Auch die Jungs von ETNZ haben jede Nacht am Schiff gearbeitet und Sachen verändert. Jedes der beide Boote wurden in den letzten acht Tagen der Regatta täglich neu vermessen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass OTUSA etwas eingebaut hat, dass sie kannten und von dem sie genau wußten, was es bringt. Dann kann man auch ganz zuversichtlich im Voraus vom größten Comeback der Sportgeschichte schwadronieren.
Zur Erinnerung: OTUSA wurde erst kurz vor dem AC erstmals vermessen. Noch während der Sicherheitsdiskussion fuhren sie – wie sie selbst zugegeben haben – mit einem nicht vermessungsfähigen Boot. Um verschiedene Varianten der Balance zwischen Foil und Ruderwinglet zu testen, hatten sie noch ein hydraulisch um mehr als 1cm verstellbares Ruderlager. Außerdem haben sie damals schon mit einem System experimentiert, bei dem das zu verstellende Teil als Geber wirkt (Regelinterpretation 49). Was damals so aussah, als sollte es für Wingtrimm oder andere Anwendungen dienen, war in Wahrheit ein Responsesystem für den Foil. Während bei ETNZ ein Großteil der Stabilität durch das tiefe V-förmige Flügelprofil erzeugt wird – eine geschwindigkeitsabhängige Selbstregelung, die durch die manuelle Änderung des Anstellwinkels unterstützt wird, hatte OTUSA – mit einem Foil mit flacherem und nicht symmetrischen Flügelprofiil – lange Zeit größte Schwierigkeiten, eine konstante Flughöhe zu halten. Es ging gewaltig auf und ab, während diese Bewegung bei ETNZ schon immer in einer kleineren Bandbreite auftrat. Was aber mit dem ETNZ-System nicht oder schlechter funktioniert, ist die schnelle Reaktion auf wechselnde Wind- und Geschwindigkeitsverhältnisse. Bei böigem Wind oder Windlöchern gabe es immer ein stärkeres auf und ab.
Und auf einmal foilt OTUSA duch solche Löcher, liegt bei allen Bedingungen absolut stabil, sichtbar tiefer als zuvor, und auch noch schneller. Das geht nur mit einer grundsätzlichen Änderung der Foils, nicht durch neue Foils, sondern durch eine schnellere Anpassung an geänderte Verhältnisse. Und hier kommt wieder das System aus der Regelinterpretation 49 ins Spiel, die dann für Regelinterpretation 55 noch mal verfeinert wurde. Damit wird nicht der Wing gesteuert, sondern die Foils. Sinkt die Geschwindigkeit, reagiert das Federelement und über den vorher ausgelösten Schalter wird der – manuell mit den Grindern aufgebaute – Druck ausgelöst und das Foil verstellt sich quasi von selbst. Wenn ich eine solche automatische Anpassung habe, kann ich natürlich mit einem flacheren Flügel fahren und bin damit schneller als wenn ich nur per Hand den Anstellwinkel nachsteuere und wegen der Zeitverzögerung auch noch etwas mehr Anstellwinkel fahren muss, um in der Zwischenzeit nicht ganz runterzufallen.
Wie aus SF berichtet wurde, war in der Kommunikation auf dem OTUSA Boot öfter von JS zu hören „Go button“. Vor dem AC konnte man das auch noch beobachten, denn da waren die Köpfe vor seiner Steuersäule montiert und das sah man ihn auf den Trainingsfahrten öfter wild darauf rumdrücken. Später wurden die Knöpfe nach vorn ins Cockpit verlegt und auf seine Anweisung bedient.
Das Ganze haben die Kiwis wahrscheinlich zu spät gespannt, um noch darauf reagieren zu können. Sie haben es mit ihrem Protest gegen Regelinterpretation 55 noch versucht, aber da meinte die Jury, sie hätten bereits gegen Nr. 49 protestieren müssen (was m.E. aber gar nicht ging). Und in einem Nebensatz meinte die Jury, auch sonst ware der Protest nicht erfolgreich gewesen – was sich aber leicht sagen lässt, wenn man es nicht begründen muss.
Legal oder nicht, ich bin der festen Überzeugung, der Grund für den Speedzuwachs war die erprobte Automatik für die Foileinstellung – alles andere war Gerede. Dafür sprechen auch die letzten Kommentare von Dean Barker und Grant Dalton, die OTUSA zum besseren Boatspeed gratulierten.
andreas borrink
sagt:
Interessantes und plausibles Statement. Offenbar warst du a. sehr dicht am Ball (vor Ort!?) und hast b. einiges Wissen über die Zusammenhänge. Es könnte durchaus so gewesen sein, denn die Veränderung der „Fluglage“ von OR ist schon bemerkenswert und schwer zu erklären.
Trotzdem glaube ich nicht, dass die auch nur ein Rennen absichtlich verloren haben. Schon gar nicht das zum 1:8. Denn das Risiko, dass in 8 Rennen etwas schief geht, auf das man gar keinen Einfluss hat (wie z.B. der Fast-Sieg im abgebrochenen Rennen), ist viel zu groß. Also – jetzt nicht an Dich – sind Verschwörungstheorien reiner Käse.
Es wäre interessant, wenn OR jetzt mal alles öffentlich machen würde, so im Siegesrausch und vielleicht sogar aus Fairness. Aber davon können wir wohl nicht ausgehen.
Ampere
sagt:
Wissen ist Macht.
Danke Dir !
Miko
sagt:
Ich frage mich, wie man tatsächlich einem Larry Ellison zu diesem Sieg gratulieren kann. Mit der eingesetzten Kohle wird selbst der dümmste Badewannenkapitän Sieger, ums mal überspitzt auszudrücken. Es war eher merkwürdig, dass TNZ 8:1 in Führung gehen konnte, offenbar hat man das Boot bei Oracle erst während der Rennen verstanden. Das zeugt auch nicht unbedingt von grösstem Sachverstand, bei all´ den Trainings zuvor.
82 Antworten zu „America’s Cup: Oracle schafft das unglaubliche Comeback – Endresultat: 9:8“
sagt:
Das gute alte Rentner-ZDF hat grad nochmal nen garnicht so schlechten 4 Min !! Beitrag gebracht….mann mann so viel Segeln im TV gabs noch nie.
zum nachschauen:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1994156/ZDF-heute-journal-vom-2609.2013
ab 23:00
Mist, heute kein Cup auf Youtube – kann nich schlafen…..versuchs trotzdem und träume dabei vom nächsten Cup mit Team D und Jochen S
sagt:
Wie Klaus Kleber vom „Tanzen auf Schwertern“ spricht, ein Traum 😀
sagt:
lol, sehr poetisch…
sagt:
Von Siegern und Söldnern….
Märchen gibt es nicht und leider auch nicht immer ein Happy End.
Die Gewinner sind nicht die Sieger. Die Sieger sind ein Team mit vergleichsweise kleinem Budget aber etwas sehr wertvollem, nämlich Zusammenhalt. Jungs die nach der Niederlage gratuliert haben und Gewinner die sich selbstverliebt gefeiert haben.
Dean Barker hat kein einziges Mal gesagt das einzelne in seinem Team wegmüssen, schlecht sind etc. Bei Oracle war irgendwie jeder mal Schuld wenn rs nicht so gelaufen ist.
sagt:
Sorry zu früh gesendet. Weiter im Text. Das ist es nämlich was die Kiwis auszeichnet und was sich Larry nicht um alles in der Welt kaufen kann.
Ich hoffe die Kiwis sind wieder dabei beim nächsten cup.
sagt:
Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Jungs auf dem Oracle Boot einen schlechten Zusammenhalt hatten. Ganz im Gegenteil: Was für ein Team! Was für eine Teamleitung! Um sich von 1:8 noch nach vorne zu kämpfen, braucht man ganz besonderen Teamgeist!
PS: Vermutlich reicht es auch nicht, sich so ein Team mit viel Geld zusammen zukaufen. Man muss es dann auch fördern und die richtige Umgebung schaffen, damit es funktioniert. Nur mit Geld und Druck funktioniert das nicht. Ich finde auch da hatten Larry und Russel ein gutes Händchen.
sagt:
> Um sich von 1:8 noch nach vorne zu kämpfen, braucht man ganz besonderen Teamgeist!
Und eine elektronische Foil-Steuerung, wie wir jetzt wissen…
sagt:
… die haben schlichtweg betrogen; im Team.
sagt:
Die wirklich wichtige offene Frage zu diesem Zeitpunkt ist doch die Ursache nach dem artemis Unfall! Ich habe den Eindruck das Wied jetzt unter den Teppich gekehrt und da bleibt’s dann auch….
sagt:
Endlich eine technische Erklärung für das „Wunder“ von Orcale 17!
http://www.sail-world.com/USA/Americas-Cup:-Speculation-on-Oracle-Team-USAs-foiling-system/115070
Und endlich eine Erklärung für diesen Last Minute Jury Protest von ETNZ vor dem Cup!
sagt:
Danke für die Info.
Ich bin Automatisierungs-Ingenieur und finde es auch prima, wenn eine Maschine für mich arbeitet.
Übrigens konnte Spitthall beim der Pressekonferenz am Vorabend des Cups niemandem in die Augen sehen; er wandte Gesicht und Blick ständig zur Seite.
sagt:
Japp, die haben aktiv geregelt!
Daher haben sie auch den Stecker an der ersten Tonne so gut überstanden und so wenig Tempo verloren.
Ist die Frage, ob ETNZ im Nachgang die Meßbriefe anficht.
sagt:
Wunderbarer Artikel. Mit solchen Systemen bekommt man auch 2 Mann Kats zum stabilen foilen. Ich seh mich schon über die Ostsee fliegen!
sagt:
Das is ja geil! Da brauChst du ja auch keine Angst mehr haben dass du in einer Wende oder ner Halse nen Fehler machst. Die Foils werden denn ja mit Sicherheit auch hier automatisch gesteuert. Wie praktisch.
Und denn is auch klar warum das Ding auf einmal am Wind knapp über der Wasseroberfläche Folien konnte.
Warum hab ich das Gefühl das da etwas ganz gewaltig stinkt!
sagt:
Der entscheidende Abschnitt:
The ‚legality‘ of this device has been justified and accepted on the basis that it does not actually ‚drive‘ the trim of the foils…..this is still performed by the muscle power of the crew, via hydraulic linkages. That may be so, but the device, using it’s sensing and directives, has been described as ‚automatic‘. This implies that the trim of the foils is determined by what can only be described as ’superhuman‘ technology. If this technology has ben used to overcome the foiling stability difficulties of Oracle it will have enabled the use of higher speed/lower drag foils which the crew would otherwise be unable to manage. This would give a significant speed advantage during foiling. This has been clearly in evidence since the modification. Improvement in stability and speed has been staggering.
sagt:
Na super, dass erklärt alles: Barker ist nicht an Shithill, sondern an einem Computer gescheitert! Toller Wettbewerb!
sagt:
Warum wird diese automatische Regelung, die den Sieg von Oracle aus sportlicher Sicht in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt, wirklich nirgendwo thematisiert?
sagt:
Weil es nur Spekulationen sind. Das System ist durch die Vermessung gekommen und somit war Oracle legal unterwegs – bis es BEWEISE für das Gegenteil gibt. Leider wird das, was selbst die Quelle als Spekulation bezeichnet, hier für bare Münze genommen und dazu kräftig weitergesponnen. Man spricht von Aufzeichnungen, die in neuseeländischen Medienkreisen kursieren… naja.
sagt:
Oh, ich lese gerade das „Müder Fan“ die Thematik schon weiter oben gebracht hatte. Scheint ja immerhin vor Ort doch ein Thema gewesen zu sein. Warum dazu nicht mehr online berichtet wurde ist mir aber auch unklar. Der ganze Jury Case 36 ist ja schon weitestgehend ignoriert worden – wahrscheinlich weil alle nur noch scharf waren endlich mit dem AC los zu legen, wo es vorher nun ja „mäßig“ spannend war.
sagt:
Ja, was nun? Erstmal ein bisschen wieder den coolen Typen spielen, damit die Freundin diese erbärmliche, traurige und weinerliche Gestalt der letzten Nächte schnell verdrängt……..
Ansonsten bin ich überrascht wie gut Segeln im TV funktioniert. Früher dümpelten irgendwo ein paar Boote rum und fuhren irgendwelche Kurse, die kein Mensch an Land verfolgen konnte. Ein ausgeglichenes Laser- / 49er- / F17- / 18Footer, Melges- usw- Feld mit ähnlichen Übertragungsmöglichkeiten, würde bestimmt auch den einen oder anderen Zuschauer begeistern können. Wenn ich da an bestimmte Sportsender denke, die z.B. stundenlang Dart oder Billiard zeigen (nichts gegen diese Sportarten, aber….)
Das Budget macht natürlich den Unterschied und Manipulationsmöglichkeiten (kommt nicht Irgendwer an die NSA-Daten ran oder kennt einen Wikileaks-Informanten? 🙂 gibt es reichlich. Ich habe meine Naivität spätestens seit der Tour de France verloren. Es ist aber auch egal, weil das Ergebnis feststeht, OTUSA deutlich sichtbar als Erste durchs Ziel gefahren sind und nicht grottenschlecht gesegelt sind. Schade das man relativ wenig von Glen Ashby gesehen bzw. gehört hat und immer nur von Spitthill/ Slingsby / den VIERMALIGEN Olympiasieger Ainslie und Barker / Davis.
Alleine schon überhaupt das Budget zu haben, um sich die besten Leute leisten zu können, macht einen Unterschied. Dazu die Tatsache das LE es sich leisten konnte ein zweites Boot anzuschaffen, auf dem auch keine schlechten Leute saßen (Ainslie / Bundock…) macht einen Unterschied. Es läßt sich auch leichter aggressiv fahren, wenn ich noch ein zweites Ersatzboot habe. Für die Neuseeländer wäre ein Crash das Ende gewesen.
So, ich gehe jetzt mal Joggen, wo es kaum Ausreden oder Manipulationsmöglichkeiten gibt, für den Fall das mich ein Walker überholen sollte……
sagt:
Oh-oh, zu den Standpunkten in diesem Beitrag kann man einiges anders sehen als der Autor:
Ich zieh Tiere: „… das Budget den Unterschied ausgemacht hat. Geld schießt eben doch Tore …“ Aber auch Geld kann keine Zeit kaufen. Es ist den Orakels in ganz wenigen Tagen gelungen, aus einem unterlegenen Boot ein überlegenes zu machen, ohne allzuviele Parameter zu haben, an denen sich drehen ließ: Boot und Flügel waren ja an sich fertig. Hypothese: Außer Geld war da auch Verstand am Werk.
„… Ellison hatte als America’s Cup Verteidiger nach seinem schmutzigen Sieg 2010 vor Gericht und auf dem Wasser …“ Vor Gericht hat er sich nur als Herausforder eingeklagt, so weit ich mich erinnere. Auf dem Wasser – Rückblende – musste Bertarelli in unnachahmlicher Hybris selbst am Steuer stehen, gegen einen wie Spithill. Wie dämlich kann man sein, wenn man genug Kohle hat? Wir erinnern uns weiter: Bertarelli brachte es tatsächlich fertig, gleich bei der ersten Begegnung einen Penalty zu kassieren, 3:38′ vor dem Start. Im zweiten Rennen kassierten sie den Penalty sogar schon vor dem Eintauchen. Rekord! Das macht ihnen so schnell keiner nach. Den AC 2010 würde ich deshalb nicht so pauschal als „schmutzigen Sieg“ von Ellison abtun. Eher nicht.
Stichwort Bootsmanipulation am AC45 „… ein Vergehen, das mit Doping zu vergleichen ist…“: Nun ja, etwa so umfangreich, als ob ein Leichtathlet vor dem Wettkampf eine Tasse Kaffee trinkt. Warum auch immer die Orakels das getan haben, wissentlich gegen die Regeln zu verstoßen – Spithill hat sicher nicht deshalb die World-Series gewonnen.
Im letzten Rennen konnte ich keinen einzigen taktischen Fehler der ETNZ entdecken – ihr Boot war eine Kleinigkeit langsamer, die besseren haben gewonnen.
Dabei aber vielen Dank für die umfangreiche und großartige Berichterstattung hier im SR! In Kürze wieder, nä?
sagt:
> Nun ja, etwa so umfangreich, als ob ein Leichtathlet vor dem Wettkampf eine Tasse Kaffee trinkt.
Nein, es ist eben keine Tasse Kaffee. Es ist genau so umfangreich wie der bewusste und vorsätzliche Einwurf einer im Wettbewerb unerlaubten Substanz. Egal ob und wie diese Substanz wirkt.
sagt:
„Stichwort Bootsmanipulation am AC45 …“
Von der Bootstechnik, Winkel und Kräfte hast Du nicht so wirklich Ahnung?
Eine Verlängerung vom Kingpost ist nicht eben mal ein Kaffee trinken. Das ist schon ein guter Griff in den Medizinschrank.
Und dann stellt sich auch die Frage, ist einer der eine arme Oma überfällt und 5€ abkassiert weniger kriminell als einer der einer Millionärin die Halskette klaut?
Sie haben betrogen um sich einen Vorteil zu verschaffen.
sagt:
„“Stichwort Bootsmanipulation am AC45 …”
Von der Bootstechnik, Winkel und Kräfte hast Du nicht so wirklich Ahnung?“
Nee, ehrlich gesagt nicht, mit Bootstechnik, da kenne ich mich gar nicht so gut aus, Du, was halt so in 30 Jahren Regattasegelei zusammenkommt … aber ich vermute Du bist der Profi da drin, hast Jahre darauf gesegelt und einen AC45 in der Garage stehen? In Kürze konstruierst Du einen eigenen, besseren? Ich behaupte ganz unbeweisbar: Nur weil man schwierige Wörter wie Kingpost schreiben kann, macht einen das auch nicht zum Fachmann.
Na gut: Ein verlängerter Kingpost lässt einen also Deiner Meinung nach die richtige Lücke beim Start finden, rechtzeitig anziehen und die bessere Seite wählen, was? Plus 300g Blei selbstverständlich. Sieh Dir die Dutzende Rennen ruhig noch einmal an und frage Dich, wie viel davon durch überlegene Bootstechnik gewonnen wurde. 5° mehr Höhe am Wind, Downwind 75% schneller als der Rest.
Wie gesagt: Die wussten sicher, dass es nicht erlaubt ist. Was auch immer so eine Provokation sollte.
Und ansonsten mein Vorschlag: Lerne Segeln – triff nette Leute.
sagt:
Der AC hat mit dem normalem Segeln so viel zu tun wie Claudia Roth mit Fortpflanzung.
Im Gegensatz zur Formel 1 sehe ich auch keine Entwicklung. So wie haben wir für AC entwickelt, fließt jetzt in die Serie ein.
Wird ein Spielzeug für wahnsinnige a la LE bleiben. Barterelli war ja nun auch kein Engel.
Ich würde ein Wiederkehr des Admirals Cup als Nationenwettkampf eher befürworten.
sagt:
Was kommt als nächstes? Was folgt dem Cup? Wie beeinflusst der Cup das „normale“ Segeln der „normalen“ Leute?
Schaut Euch das oberste Foto an: http://srdev.svgverlag.de/regatta/little-americas-cup-groupama-und-hydros-heute-im-matchrace-finale/
Ich freu mich schon!
sagt:
…na, wenn du meinst dass der Little America’s Cup mit seine C-Kats etwas mit „normalen Seglern“ zutun hat?
😀
btw: diese Kats sehen schon seit über 30 Jahren so aus 😉
sagt:
Ich bin Kat-Segler und mein Kat ist kürzter als 6 Meter.
Mann würde ich gerne mit dem Foilen. Momentan arbeiten einigen Teams am Foilen für Normalos. Laser, Finn, verschiedene kleine Kats – alle schon geflogen.
Da ist technologisch so dermassen viel Luft nach oben drinn. Im AC gab es ja zum Foilen gewaltige Einschränkungen. Der hintere Flügel könnte gesteuert werde, viele könnte automatisiert werden. Schaut Euch die Motten an.
Momentan denken viele, dass Foilen nur was für Extremsegler und Superathlethen ist. Der AC macht aber Lust auf mehr und weckt auch beim Normalsegler die Lust aufs Fliegen.
Foilen wird greifbar. Wartet ein paar Jahre, dann wird auch auf der Ost- und Nordsee und auf den Binnengewässern gefoilt. Es ist doch zu verlockend mal mit den Surfern und den Motorbooten mithalten zu können.
🙂
sagt:
btw: ich finde nicht, dass der Foiling-Kat von Cammas schon seit 30 Jahren so aussieht.
sagt:
AC Résumé’………
4x am nächsten Morgen verschlafen,
1 Flasche Singel Malt verbraucht um die Nerven in den Griff zu bekommen,
geilste Segelwettbewerbs Übertragung aller Zeiten gesehen,
den Kiwis fehlte einfach die Kohle um Ihren letzten verdienten Sieg einzufahren, Dean Barker, ich hoffe Du bist beim nächsten mal wieder mit Deinen Jungs am Start.
Jimmy Spithill trotz vieler Nackenschläge, ohne eine wirkliche nennenswerte Fangemeinde im eigenen Land hast Du nie den Kopf in den Sand gesteckt und an das Team geglaubt. Das verlangt einem Respekt ab, Glückwunsch zur Kanne.
mein Wunsch für den AC wäre endlich wieder ein deutsches Team, auch wenn es mich dann wahrscheinlich die letzten Nerven kosten wird 🙂
sagt:
War das fair?
warum gab es keine Bahverkürzung bei dem Leichtwindrennen die NZL gewonnen hat ? Die Rennen sollten doch auch bei 3 knoten durchführbar sein – natürlich nur mit Bahnverkürzung bei einem Limit von 40 min.
Glauben wir den angezeigten Windlimits wann immer NZL in Führung lag und die Rennen ncoh kurz vor erreichen der Tonne 4 abgebrochen wurden.
Verschwörungstheorie oder Fakten? Was meint Ihr?
Ansonsten: grandiose Reportagen bei Segelreporter – super website. Erstaunlich wie träge und altmodisch da im Vergleich das Yacht Magazin ist.
sagt:
Wenn Dean Barker eines für mich verkörpert, dann dies: Man kann verlieren und trotzdem Sieger sein!
Glückwunsch an Jimmy Spithill. Ich mochte das Lachen auf dem letzen Raumschenkel …
Danke Carsten Kemmling. Bei dem, was Du während dieses Tage berichterstattungsmäßig abgerissen hast, auch (und eigentlich noch wichtiger als hier!) auf Spiegel Online, bist auch Du einer der Gewinner dieses Cups. Haste verdient!
sagt:
stimmt, das Grinsen von JS hat mich immer genervt aber am Schluss sah man, dass er sich auch richtig freuen kann. Das machte den „Söldner“ menschlicher.
sagt:
…ja, danke Carsten! Große Lob für dein Engagement.
…wie ich ja an andere Stelle lesen konnte will die Yacht all das auch demnächst ausführlich beschreiben und darstellen. Hmm, demnächst, okay 🙁
..but hey, Yacht! It’s the America‘ Cup, there is no second! 😉
sagt:
…und nun, da auch der letzte Depp gesehen hat das der AC so und mit diesen Eintagsfliegen von AC72 funktioniert, kommen auch die aus ihren löchern gekrochen, die noch vor Monaten dem AC in der Form keine Zukunft beschieden haben.
…was ist Deutschland doch ein armes Land! Arm an Phantasie und Vision!
http://de.eurosport.yahoo.com/news/segeln-americas-cup-schümann-für-deutsche-teilnahme-085915251–spt.html
sagt:
… Wendehälse …
VG
sagt:
Vielleicht gibt es ja irgendwann einen SAPTGER AC72 *hoff*, wenn nur das „Risiko“ nicht wäre mein lieber Herr Schümann.
sagt:
Was hat den – abgesehen vom Finale – funktioniert?
Habe heute ein Radiointerview gehört. In Neuseeland hat das Ganze auch eine politische Dimension. Da ist für ein solch kleines Land vergleichsweise viel Steuergeld verbrannt worden. Da werden politisch ein paar Köpfe rollen und ein TNZ wird es in dieser Form wohl nicht mehr geben.
Wer bleibt denn dann noch, der sich das Format antut?
Der alte Spruch: „Britannia rules the waves, but America waves the rules“ hat nichts von seiner Aktualität verloren. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Teilnehmerfeld im nächsten AC noch dünner ausfällt und die Veranstaltung noch weiter zur Farce verkommt. LE wird es nicht stören, solange er in dem Spiel gewinnt.
sagt:
…das was Du als Finale bezeichnest, ist der AC!
…und der AC hat bestens funktioniert. Das sich nicht genügend „leistungsbereite“ Teams für die Herausfordere gefunden haben, sagt mehr über die potenziellen Herausforderer“ in aller Welt aus, als über das aktuelle Format des ACs. Es gab einfach zu wenige mit der notwendigen Phantasie und dem nötigen Mut in so eine unbekannte Materie vorzustossen.
…mein Respekt an Neuseeland! Auch sehe ich nicht dass dort Steuergeld verbrannt wurde. Bessere Werbung kann man kann man kaum machen für ein Land (ausser vielleicht noch mit Kinofilmen ala Herr der Ringe).
Wie hat es ein ehemaliges Teammitglied von TNZ in einem offenen Brief an das Team formuliert:
„Sport can be hugely inspirational, but it can also be incredibly cruel. Can I put it to you (even though I know you will not accept it), that success in sport is not only judged by the end result. Success is also measured by how you play the game.“
http://m.nzherald.co.nz/sport/news/article.cfm?c_id=4&objectid=11130395
…besser kann ich es auch nicht formulieren!
…wo beim aktuellen Cup die Regeln verbogen wurden kann ich nicht erkennen. Alle Regeln (auch das Zeitlimit) wurden vorher von den Teams gemeinsam festgelegt. Keine dieser Regeln wurde gebrochen oder gedehnt. Natürlich spielt ein LE alle Trümpfe, so er welche hat, um das Spiel zu gewinnen. Wer aber würde das nicht machen?
sagt:
Gratulation den Siegern und dem herausfordernden TENZ (dem Sieger der Herzen), sowie den Organisatoren und Berichterstattern dieses 34. America’s Cup der so viele atemberaubende Rennen geliefert hat. Die Anzahl der Kommentare der Live übertragenen Rennen vermittelte einen Eindruck davon, wieviele Interessenten gefesselt zuschauten. Die Emotionen gingen hoch wie stürmische Brecher am Strand. In diesem Zusammenhang ein Vorschlag zur Versachlichung der Diskussion über den unglaublichen Verlauf der Rennen. In einer Aufarbeitung des Verlaufs aller Rennen zwischen TENZ und TOUS könnte man eine Grafik einarbeiten die die mittlere Up- und Dowwindgeschwindigkeit jedes Bootes als Funktion der Zeit (Datum) darstellt. Wenn möglich könnte die Bootsgeschwindigkeit mit der mittleren Windgeschwindigkeit normiert werden. Diese Grafik sollte dann die häufig erwähnte Lernkurve von TOUS gegenüber TENZ beweisen (oder eben das Gegenteil). Ich kann meine Hilfe bei der Herstellung der Abbildungen anbieten, wenn mir jemand die entsprechenden Daten zur Verfügung stellen würde.
sagt:
Hul, die Daten findest Du hier:
http://noticeboard.americascup.com/ac13/
für jedes einzelne Rennen inkl. der minimalgeschwindigkeit für jede einzelne Wende/Halse
sagt:
Was für ein Cup, was für ein tragisches Finale – Glückwunsch an die „Amerikaner“ um Spithill; das bessere Team gewonnen, keine Frage.
Wenn auch die Sympathien offenbar überwiegend anders verteilt sind. Der Spithill ist einfach kein Sympath, da kann er ja nix für. Daür hat Ainslie an Profil gewonnen. Laut Presse in England der neue Beckham. Naja, drei Spicegirls sind ja noch zu haben……
Am Ende steht für mich die Erkenntnis, dass das Am-Wind-Foilen der Kiwis einfach zu schlecht war, so wie bei den Moths am Anfang: instabil, Nase nach oben. OR war da schon weiter, balancierte Lage, „bow down“. Da hätte z.B. ein Nathan Outterigde den Kiwis sicher helfen können, aber der ist ja „Schwede“.
Die taktische Leistung von Ray Davis möchte ich mangels Insiderwissen nicht verurteilen. Es ist alle mal Chrakterstark, dass die Kiwis an ihm festgehalten haben. Seine mißglückte Unterwendung im vorletzten Rennen deutet darauf hin, dass ihm der Speednachteil schon früh völlig klar war. Wäre er durchgefahren, wäre beim nächsten Cross eh alles aus gewesen. Unklar ist, warum er immer wieder die Splits zugelassen hat. Hätte er hier nicht konsequent covern müssen? Wurde ja immer wieder gefordert! Aber geht covern an der Kreuz übehaupt mit den Kisten? Wenn man langsamer wendet? Und dann cover mal ein Boot, das schneller ist……Wie er schon gesagt hat: Auf einem schnelleren Boot ist es als Taktiker leicht, gut auszusehen. Das passt auch umgekehrt.
Rein von der Optik und der Historie der beiden Boote hat mich ohnehin gewundert, dass Oracle anfangs so unterlegen war. Ich fand und finde, dass das Boot einfach schneller aussieht, etwas „higher aspect“ Wing, schlankere Rümpfe, einfach eine halbe Generation voraus. Die dramatische Verbesserung ist wohl mit der enorm steilen learning curve zu erklären. Und mit dem Wechsel zu Ainslie. Weniger wegen dessen (zweifellos großer) Kompetenz, als vielmehr wegen des komplett neuen Ansatzes: alles ständig ansagen, diskutieren und schnell revidieren. Da haben JS, TS und BA anscheinend perfekt harmoniert. Ich habe das Gefühl, da passte Kostecki nicht rein. Hinzu kommt, dass die wohl auch jede Nacht wie die Wahnsinnigen geschraubt und dabei bestimmt so um die 10-15% mehr Power gefunden haben. Die Neuseeländer waren wahrscheinlich eher auf so einer „never change a winning team“ – Schiene, was bei 8:1 ja auch verständlich und konservativ ist. Die haben halt immer gedacht, naja, für ein Rennen wird’s schon noch reichen! Hab‘ ich auch gedacht. Hat es aber nicht.
Für den Cup selbst ist es gar nicht so schlecht. Bleibt jawohl hoffentlich in SF, was ein geniales Revier für sowas ist, sicher besser als der Hauruck-Golf. Nicht zu reden von dem ganzen Medienequipment, das schon vorhanden und bewährt ist. Und ich unterstelle LE durchaus hehre Motive – warum sollte er den Cup nicht so gestalten, dass ein paar mehr Challenger auf die Liste kommen!?
Ich finde, sie sollten die Kats weitgehend so lassen und dafür am Ausrichtungsformat feilen: längeres Zeitlimit, höheres Windlimit, evtl. ein Upwind-Start (würde mehr Matchrace bringen, denke ich), vielleicht kürzere Schenkel, dafür mehr Legs = mehr Manöveraction. Und vor allem: totale Konstruktionsfreigabe der ganzen Foiling-Mimik, damit es da weiter vorwärts geht.
Das wird bestimmt nicht billig, aber das ganze ist und bleibt nunmal eine Veranstaltung für exzentrische Milliardäre. Und eine deutsche Beteiligung wird es ohnehin kaum geben, denn das passt nicht zur deutschen Mentalität – zu wenig Verrückte hier. Vor allem nicht zur Mentalität derer, die da augenblicklich am Drücker sind…….Aber vielleicht reissen unsere Youth AC Jungs ja noch was, ich drücke jedenfalls die Daumen.
sagt:
Zu einem Zeitlimit gibt es allerdings noch die sehr bewährte Alternative der Bahnverkürzung. Damit hätte ETNZ den Cup bekommen. Aber es muss eben abgewogen werden zwischen möglichst schnell einen Sieger zu ermitteln und das Ganze möglichst lange zu Gunsten der Medienwirksamkeit hinaus zu zögern.
Wenn der Cup weiterhin so kapitalintensiv bleiben sollte, fände ich eine häufiger stattfindende „AC45 mit Foils“ Serie schön (vielleicht kann RC ja dafür die RC44 Serie sterben lassen :-D). So etwas könnte ich mir durchaus öfter anschauen. Das wäre dann allerdings so etwas ähnliches wie das, was der „The Great Cup“ auf den GC32 Cats wohl eigentlich werden sollte. Habe den „grossen“ AC eigentlich nicht anschauen wollen weil ich mit OTUSA Dominanz gerechnet habe. Aber der RBYAC hat mir sehr gut gefallen und mich dann auch bei den AC72 vor den Schirm gelockt. Ausserdem wäre eine AC45 Serie super um junge Segler unter weniger Finanzrisiko zu recruiten und um die Technik auf einer günstigeren Plattform weiter zu entwickeln – am besten noch Open Source. Davon würde der traditionelle AC sehr profitieren.
sagt:
Ich glaube einfach nicht an das Märchen der so furchtbar hart und nächtelang arbeitenden Shore Crew, die einen 10%igen Leistungsschub innerhalb von Tagen erreicht, vor allem weil Jimmy Spithill diese Geschichte gebetsmühlenartig wiederholt hat. Auch die Jungs von ETNZ haben jede Nacht am Schiff gearbeitet und Sachen verändert. Jedes der beide Boote wurden in den letzten acht Tagen der Regatta täglich neu vermessen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass OTUSA etwas eingebaut hat, dass sie kannten und von dem sie genau wußten, was es bringt. Dann kann man auch ganz zuversichtlich im Voraus vom größten Comeback der Sportgeschichte schwadronieren.
Zur Erinnerung: OTUSA wurde erst kurz vor dem AC erstmals vermessen. Noch während der Sicherheitsdiskussion fuhren sie – wie sie selbst zugegeben haben – mit einem nicht vermessungsfähigen Boot. Um verschiedene Varianten der Balance zwischen Foil und Ruderwinglet zu testen, hatten sie noch ein hydraulisch um mehr als 1cm verstellbares Ruderlager. Außerdem haben sie damals schon mit einem System experimentiert, bei dem das zu verstellende Teil als Geber wirkt (Regelinterpretation 49). Was damals so aussah, als sollte es für Wingtrimm oder andere Anwendungen dienen, war in Wahrheit ein Responsesystem für den Foil. Während bei ETNZ ein Großteil der Stabilität durch das tiefe V-förmige Flügelprofil erzeugt wird – eine geschwindigkeitsabhängige Selbstregelung, die durch die manuelle Änderung des Anstellwinkels unterstützt wird, hatte OTUSA – mit einem Foil mit flacherem und nicht symmetrischen Flügelprofiil – lange Zeit größte Schwierigkeiten, eine konstante Flughöhe zu halten. Es ging gewaltig auf und ab, während diese Bewegung bei ETNZ schon immer in einer kleineren Bandbreite auftrat. Was aber mit dem ETNZ-System nicht oder schlechter funktioniert, ist die schnelle Reaktion auf wechselnde Wind- und Geschwindigkeitsverhältnisse. Bei böigem Wind oder Windlöchern gabe es immer ein stärkeres auf und ab.
Und auf einmal foilt OTUSA duch solche Löcher, liegt bei allen Bedingungen absolut stabil, sichtbar tiefer als zuvor, und auch noch schneller. Das geht nur mit einer grundsätzlichen Änderung der Foils, nicht durch neue Foils, sondern durch eine schnellere Anpassung an geänderte Verhältnisse. Und hier kommt wieder das System aus der Regelinterpretation 49 ins Spiel, die dann für Regelinterpretation 55 noch mal verfeinert wurde. Damit wird nicht der Wing gesteuert, sondern die Foils. Sinkt die Geschwindigkeit, reagiert das Federelement und über den vorher ausgelösten Schalter wird der – manuell mit den Grindern aufgebaute – Druck ausgelöst und das Foil verstellt sich quasi von selbst. Wenn ich eine solche automatische Anpassung habe, kann ich natürlich mit einem flacheren Flügel fahren und bin damit schneller als wenn ich nur per Hand den Anstellwinkel nachsteuere und wegen der Zeitverzögerung auch noch etwas mehr Anstellwinkel fahren muss, um in der Zwischenzeit nicht ganz runterzufallen.
Wie aus SF berichtet wurde, war in der Kommunikation auf dem OTUSA Boot öfter von JS zu hören „Go button“. Vor dem AC konnte man das auch noch beobachten, denn da waren die Köpfe vor seiner Steuersäule montiert und das sah man ihn auf den Trainingsfahrten öfter wild darauf rumdrücken. Später wurden die Knöpfe nach vorn ins Cockpit verlegt und auf seine Anweisung bedient.
Das Ganze haben die Kiwis wahrscheinlich zu spät gespannt, um noch darauf reagieren zu können. Sie haben es mit ihrem Protest gegen Regelinterpretation 55 noch versucht, aber da meinte die Jury, sie hätten bereits gegen Nr. 49 protestieren müssen (was m.E. aber gar nicht ging). Und in einem Nebensatz meinte die Jury, auch sonst ware der Protest nicht erfolgreich gewesen – was sich aber leicht sagen lässt, wenn man es nicht begründen muss.
Legal oder nicht, ich bin der festen Überzeugung, der Grund für den Speedzuwachs war die erprobte Automatik für die Foileinstellung – alles andere war Gerede. Dafür sprechen auch die letzten Kommentare von Dean Barker und Grant Dalton, die OTUSA zum besseren Boatspeed gratulierten.
sagt:
Interessantes und plausibles Statement. Offenbar warst du a. sehr dicht am Ball (vor Ort!?) und hast b. einiges Wissen über die Zusammenhänge. Es könnte durchaus so gewesen sein, denn die Veränderung der „Fluglage“ von OR ist schon bemerkenswert und schwer zu erklären.
Trotzdem glaube ich nicht, dass die auch nur ein Rennen absichtlich verloren haben. Schon gar nicht das zum 1:8. Denn das Risiko, dass in 8 Rennen etwas schief geht, auf das man gar keinen Einfluss hat (wie z.B. der Fast-Sieg im abgebrochenen Rennen), ist viel zu groß. Also – jetzt nicht an Dich – sind Verschwörungstheorien reiner Käse.
Es wäre interessant, wenn OR jetzt mal alles öffentlich machen würde, so im Siegesrausch und vielleicht sogar aus Fairness. Aber davon können wir wohl nicht ausgehen.
sagt:
Wissen ist Macht.
Danke Dir !
sagt:
Ich frage mich, wie man tatsächlich einem Larry Ellison zu diesem Sieg gratulieren kann. Mit der eingesetzten Kohle wird selbst der dümmste Badewannenkapitän Sieger, ums mal überspitzt auszudrücken. Es war eher merkwürdig, dass TNZ 8:1 in Führung gehen konnte, offenbar hat man das Boot bei Oracle erst während der Rennen verstanden. Das zeugt auch nicht unbedingt von grösstem Sachverstand, bei all´ den Trainings zuvor.
sagt:
Wenn sollte man Coutts danken, er hatte die Konzeptidee