America’s Cup: Oracle Team USA im instabilen Flugmodus

Eiertanz

Es mutet immer noch wie ein Wunder an, wenn sich die großen AC72 Katamarane auf ihre Flügel heben sofern vorhanden. Ein Amateur Video zeigt, wie schwierig die Kontrolle ist.

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19 Antworten zu „America’s Cup: Oracle Team USA im instabilen Flugmodus“

  1. Super-Spät-Segler

    sagt:

    Die Neuseeländer foilen jetzt anscheinend schon am Wind!
    Leider etwas stokkeriges Webcam-Video:
    http://www.youtube.com/watch?v=mw_gdxqt9fU

    1. Stefan

      sagt:

      …bei den Geschwindigkeiten „foilt“ jedes Boot nur noch am Wind, weil der eigene Fahrtwind die entscheidende Komponente ist.

      1. Super-Spät-Segler

        sagt:

        Verstehe ich nicht. Was hat der Fahrtwind damit zu tun und was meinst Du mit -“foilt” jedes Boot nur noch am Wind-?

        Ich verstehe unter „foilen“ das aus-dem-Wasser-kommen der Rümpfe, und nur auf dem die dynamischen Auftrieb der Hydrofoils fahren. Das haben die AC72-Kats bisher nur raumschots geschafft (Artemis noch nicht mal das). Jetzt hat ETNZ es auch am Wind geschafft!

        1. Stefan

          sagt:

          …wenn du bei 20kn wind mit über 30kn boatspeed segelst, dann segelst du „am wind“, obwohl dein Kurs raumschots zum wahren wind ist.

          …das gezeigte (sehr schlechte) Video zeigt nicht ob ETNZ am Wind zum wahren wind segelt. Es zeigt lediglich, dass es „am Wind“ nur mit fock segelt. Solche Bilder gibt es auch von Oracle und sagt nur, dass bei so viel Wind gesegelt wird, dass auf dem raumschot-kurs kein Genacker nötig ist.

          http://www.youtube.com/watch?v=KcPM22Ctcwc

          …und vielleicht schaust du dir mal das Eissegel-Video aus dieser Woche an, die segeln aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeiten auch nur am Wind, obwohl die downwind direkten Kurs von der Luv- zum Lee-Marke fahren.

          1. Super-Spät-Segler

            sagt:

            Stefan, ich bin selber Catsegler, insofern kommt auch bei mir der Wind auf Raumschotskurs von schräg vorn, dennoch würde ich nicht auf die Idee kommen, dazu „Am Wind“ zu sagen.

            Natürlich kann es sein, daß sie in dem Filmchen einfach ohne Gennaker raumschots segeln, das hättest Du aber auch weniger verwirrend sagen können. 😉

            Erinnert mich an ein witziges Phänomen beim Catsegeln: Wenn man abgelenkt ist und unbemerkt langsam vom Amwindkurs abfällt, macht sich das zunächst gar nicht bei der Anströmung der Segel bemerkbar, sondern daran, daß das Boot kopflastig wird und man für den korrekten Längstrimm immer weiter nach hinten „laufen“ muss. Schneller wird natürlich man auch dabei…

          2. Wilfried

            sagt:

            @Stefan: für mich sieht man auf deinem Link ganz klar das am Wind gefoilt wird. Bei 33 sec. ist ein anderes Schiff auf dem entgegengesetzten Bug zu sehen und danach kommt die Wende die auch den Winkel zeigt. Das ist bestenfalls eins chrick in der Schot oder eben der Wendewinkel den man bei Highspeed schafft.

        2. Christian

          sagt:

          was Stefan meint: Bei hohen Bootsgeschwindigkeiten fällt der scheinbare Wind auch auf Raumschotskurs ziemlich vorlich ein. Deshalb haben richtig schnelle Boote sehr flache Vorwindsegel, und sie fieren das Großsegel nur wenig. Auf einem Amwind-Kurs sind die Boote deshalb aber nicht; für die Definition des Kurses ist nur der wahre Wind ausschlaggebend.

          Wäre jedenfalls interessant, welchen Einfallswinkel der wahre Wind in obigem Video hat; ob es wirklich ein echter Amwindkurs ist. Möglich wäre es schon. Selbst ein 18-Footer und ein A-Cat schaffen 12 Knoten Bootspeed an der Kreuz, das müsste zum Foilen reichen. Motten schaffen wohl bis 16 kn upwind.

        3. Seven

          sagt:

          Angenommen Du segelst Halbwind bei 16 knoten Windgeschwindigkeit. Nun wirst du schneller und schneller aber irgendwann wirst Du nicht schneller da Deine Segel einfallen.Nun musst Du deine Segel dichter nehmen, und schon wirst Du noch schneller….(das geht natürlich nicht ewig so weiter. Denn denn umso schneller Du wirst umso mehr widerstand bietest Du dem Elementen Wasser und Luft.) Das bedeutet: Der richtige Wind (wahrer Wind) kommt zwar von der Seite aber aufgrund der schnellen Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs scheint der Wind eher von vorne zu kommen(das ist dann der Scheinbare Wind) . So ist es eben auch wenn man Raumschots mit einem Kat startet und die Segel mit zunehmender Geschwindigkeit dichter nehmen muss bis man eine Segelstellung hat die man sonst nur vom „am Wind“ Segeln kennt. Das Funktioniert aber nur solange wie mehr vortrieb als widerstand erzeugt wird. Ergo wird ein Schneller Kat nicht so hoch am Wind segeln können wie ein langsamer Einrümpfer……..aber Eissegler schaffen es sehr schnell und doch sehr hoch am Wind zu segeln , was daran liegt das sie auf dem Eis extrem wenig Widerstand haben.

  2. Möchte man sonst bei Puste mit dem Kat gerne etwas Leeraum zum Abfallen haben, könnte es jetzt bei weniger Wind umgekehrt sein. An einer Stelle biegt Oracle ja nahezu um 90 Grad nach Luv ab, um Schwung zu holen. Wird bei wechselnden Windverhältnissen sicher interessant.

    1. Manfred Ainslie

      sagt:

      Pumpen die eigentlich erste Part?

  3. T.K.

    sagt:

    Vielleicht hat Artemis bei wenig Wind doch die besseren karten……
    Zumindest scheint es nur ein enges Fenster (Windrichtung) zu geben bei wenig Wind wo der Kat abhebt. man muss scheinbar genau die Kante treffen und dann muss auch noch die Richtung zur Tonne stimmen. Das scheint nach den Aufnahmen zumindest ein Spiel auf des messers Schneide!

    bei mehr Wind sieht es sicher anders aus

    1. Seven

      sagt:

      Jep , das kann gut sein das Artemis wirklich schneller ist bei Leichtwind. Aber für die heiße Phase des AC werden erfahrungsgemäß in der Frisco Bay stärkere wind erwartet. Das hat Oracle auch dazu hinreißen lassen die Grenzen des Segelbaren auszuloten. Was ja bekanntlich mit dem“nose-dive“ endete. Deswegen lassen auch die Kiwis lassen keine Chance aus bei stärkeren Winden zu segeln.

  4. Hannes

    sagt:

    Ich würde da nicht zu viel hinein interpretieren. Das sieht nach den typischen Problemen mit schnellen Booten bei leichtem Wind downwind aus. Der scheinbare Wind geht beim Beschleunigen soweit nach vorne, dass Vortrieb und Querkraft nicht mehr ausreichen. Kann man mit nem Skiff auch erleben.

  5. Wilfried

    sagt:

    wenn man diese Bilder sieht kann man tatsächlich auf die Idee kommen die Foils wegzulassen. Für den Laien-Zuschauer sind Fehler und Windlöcher jetzt besser zu sehen. Aber Match-Race ist das nicht sondern nur ein Match zwischen zwei Booten.
    Eins darf man nicht übersehen. So sehr ich Match-Race liebe, auch die alten ACs waren keine Match-Races im heutigen Sinne – im Sinne der Dead of gift also alles o.k.; aber damals versuchte man auch noch nicht die Massen zu begeistern.
    Da ging es ums Ego von Personen und Nationen und… irgendwie ist es heute genauso.

  6. Christian

    sagt:

    zweierlei fällt auf: Wie agil, fragil und kipplig der Kat trotz seiner enormen Größe ist (ein Leichtgewicht halt) und wie stark er sich einbremst, wenn er auf die Rümpfe fällt.

    Das ganze erinnert stark an die Frühphase der Foiler-Moth oder an die gegenwärtigen Versuche, die A-Cats mittels gebogener Schwerter aus dem Wasser zu heben. Es bedarf enorm viel Erfahrung und Feinjustage, stabile Flugphasen zu erreichen. So wirklich viele Trainingstage hatte ja besonders OR ja noch nicht…

    Der diesmalige AC wird in technischer Hinsicht jedenfalls sehr spannend – genauer gesagt: Er ist es bereits.

    Die Bleitransporter früherer Zeiten erscheinen im Vergleich wie Dinosaurier.

    1. dubblebubble

      sagt:

      Ein A-Cat wird ja nur leicht angehoben bleibt aber im Wasser, da gelten eben mehr oder weniger die üblichen Gewichtstrimmregeln, während der AC72 richtig foilt und wenn der Wind weg ist, fällt er halt wieder runter. In dem Video hackt es ja nicht gerade, wie man an den Fahnen am Ufer sehen kann. Dem echten Foilen der A-Cats sind imho klassenregelmäßig auch – noch – Grenzen gesetzt was die Schwertform anbetrifft.

      1. Christian

        sagt:

        dubblebubble, das stimmt schon, aber beim A-Cat geht es auch um haargenaues Einstellen der Schwerter, um maximalen Auftrieb bei gleichzeitig halbwegs stabilem Fahrverhalten zu erreichen. Die Cracks probieren wochenlang damit rum, bis sie ein gutes Setup finden.

        Das Foilen (ob nun ganz airborne oder nicht) addiert jedenfalls im doppelten Wortsinne eine neue Dimension zum Segelsport. Deshalb ist es ja so tricky und so spannend.

        1. dubblebubble

          sagt:

          Na gut, ich finde, es wird zuviel hineingeheimnist. lg

  7. Badewannensegler

    sagt:

    Auf den Kat darf man nur mit AdvoCard 🙂