Technische Probleme könnten die Vorbereitung der Teams zum America’s Cup deutlich verzögern. Auch das geplante Programm der Vorbereitungsrennen steht unter Druck.
Die Vorbereitung auf den nächsten America’s Cup könnte wegen technischer Schwierigkeiten um bis zu drei Monate verschoben werden. Der New Zealand Herald berichtet, dass die jüngsten Belastungstests der ausladenden Tragflächen-Arme für die neuen 75 Fuß langen Monohull-Foiler negativ verlaufen sind.
Da diese Arme wie auch andere Komponenten laut Vereinbarung zwischen dem Verteidiger (Team New Zealand) und dem Challenger of Record Luna Rossa von ihren Entwickler-Teams gestellt werden, müssen diese auf die wichtigen Bauteile warten, bis sie ihre neuen AC75 in Betrieb nehmen können. Die Tragflächen selber werden von den Syndikaten konzipiert.
Das System zum Neigen der Arme wird von den Neuseeländern für alle entwickelt:
Als ursprünglichen Termin für den Stapellauf des ersten von zwei erlaubten Neubauten pro Team war der 31. März 2019 vorgesehen. Nun könnte sich dieses Datum um mehr als drei Monate nach hinten schieben. Dann würde auch die zweite geplante zweite Vorregatta im Jahr 2019 gestrichen. Die erste soll im Oktober 2019 in Cagliari auf Sardinien ist dagegen bestätigt.
Entscheidender Test im Januar
Ob es wirklich zur Verschiebung kommt, wird sich wohl im Januar zeigen. Dann steht ein weiterer Belastungstest bei der italienischen Werft Persico Marine an, die im Auftrag von Luna Rossa mit dem Bau der Arme befasst ist. Persico hat unter anderem die Flotte der Volvo65 Onedesigns gebaut. Die Konstruktion für die Arme soll von der neuseeländischen Komposit-Design-Spezialfirma Pure Design kommen.
Die Ingenieure haben offenbar Schwierigkeiten mit den besonderen Belastungsspitzen der neuartigen Einrumpf-Foiler. Es sollen schon zahlreiche Arme in den Tests gebrochen sein.
Die Verzögerung könnte insbesondere den Amerikanern und Briten in die Hände spielen. Beide Teams haben 38 und 28 Fuß lange Testboot-Versionen mit den Kraken-Foils im Wasser.
Insbesondere die Neuseeländer gaben zuletzt bekannt, bewusst auf den Bau einer kleineren AC75 Version zu verzichten. Sie wollen ganz auf die Weiterentwicklung ihrer Simulationsprogramme vertrauen, und sich auf die Konstruktion des ersten Neubaus konzentrieren. Nun könnte es sein, dass sie deutlich später auf das Wasser kommen, als geplant, um das Verhalten des neuen Bootstyps in Aktion zu erleben.
Luna Rossa und das Wing Sail
Auch Luna Rossa plant offenbar nicht mit einem kleineren Testboot. Die Italiener beschäftigen sich derzeit mit dem Doppelflügel-Profil, das die neuen Cupper antreiben soll. Sie haben das neuartige Rigg auf einem ihrer AC45 Foiler-Katamarane gestellt. Das Wingsail soll mit zwei Tüchern ein tropfenförmiges Profil ergeben (SR-Story).
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