Peter Burling kann es wohl nicht mehr hören. Er sei ein Skiffsegler, verliere Match-Race-Starts, sei nicht aggressiv genug, habe in der Startbox keine Chance. Ständig wird es geschrieben und erzählt. Nun tut er etwas dagegen. Bei diesem dritten Rennen im America’s Cup.
Der Wind weht stabil mit gut 10 Knoten aus Ost. Tausende Kiwi-Fans sorgen für ausgelassene Stimmung an Land. Hunderte Zuschauerboote folgen dem Kiwi-Kriegskanu auf den Kurs. Die Maori versuchen mit ausgestreckten Zungen und verzerrten Gesichter Angst zu verbreiten. So wie bei ihrem Auftritt zur ersten Pressekonferenz. Ainslie wurde gefragt, ob ihm das Angst macht. Er lächelte die Antwort weg. Aber an diesem Sonntag muss man sich fragen, ob die Schreie und Grimassen doch Eindruck hinterlassen.
Vielleicht im positiven Sinne für Peter Burling. Der Neuseeländer mag die Krieger-Mentalität der Ureinwohner mehr als sonst verinnerlicht haben. Bei diesem Start geht er aufs Ganze. So aggressiv hat man ihn noch nicht erlebt. Er segelt mit dem Messer zwischen den Zähnen.
Als die Briten wieder ihren weiten Kreis in Luv drehen, wenden, halsen und ohne Wegerecht auf Team New Zealand zusteuern, hält er einfach mal drauf…
Gestern war es schon knapp, als Ben Ainslie ein ähnliches Manöver vor dem Start ausführt. Die Kiwis wollten ihn mit Vorfahrt erwischen wollten. Er steuerte INEOS Britannia allerdings souverän am Bug vorbei…
Nach diesem missglückten Versuch befanden sich die Kiwis in einer schwierigen Position, Ainslie dominierte den Prestart und schaffte es sogar fast, sie von der Linie fernzuhalten.
Nun in diesem dritten Rennen haben sich die Briten offenbar das gleiche Manöver ausgedacht. Diesmal aber ist Burling vorbereitet. Später sagt er: „Ja, wir haben es gestern auch versucht und er ist gerade noch an uns vorbeigekommen.“ Er antizipiert nun besser, kommt weiter von Luv auf den Gegner zu. Für INEOS Britannia ist es schwieriger auszuweichen. Anluven oder abfallen?…
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