Mitten im SR-Interview ist Dylan Fletcher kurz abgelenkt. Peter Burling pirscht sich an ihn heran, schüttelt ihm die Hand. Eine inszenierte Geste im Bewusstsein der Medienmeute? Sicher nicht. So tickt ein Burling nicht. Es ist ehrliche Hochachtung vor einem starken Gegner, der ihn auf höchstem Niveau gefordert hat.
Eine schöne Geste, in der vieles steckt. Zwei Segler zeigen ihren Respekt. Der Sieger muss nicht darauf warten, dass ihn der Unterlegene hofiert. Es geht auch umgekehrt. Im nächsten Rennen kann es schließlich schon ganz anders sein. Keiner weiß das besser als Peter Burling. Er ist nun der große America’s-Cup-Star nach drei Siegen als Steuermann und Fletcher ein unbeschriebenes Blatt in diesem Zirkus.
Aber für Burling stellt der Brite auch den Segler dar, der ihm eine der größten und schmerzhaftesten Niederlagen überhaupt beigebracht hat. Es ist erst drei Jahre her, dass Dylan Fletcher ihm mit Vorschoter Stuart Bithell, dem aktuellen Wingtrimmer beim SailGP Team Germany, Olympia-Gold im 49er wegschnappte. Um Haaaresbreite. Weil die Briten das deutsche Bronze-Duo Heil/Plößel noch auf der Ziellinie des Medalraces überholten, gewannen sie in der Gesamtwertung vor Enoshima gegen Burling/Tuke. Punktgleich.
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