Francesco Bruni ist für die Gefühle zuständig bei Luna Rossa. Er, der Italiener, trommelt übermütig mit den Fäusten auf sein Karbon-Cockpit, wie es die Bobfahrer tun. Er schwingt sich aus seinem Loch, springt am Profilmast vorbei und herzt seinen Steuerkollegen Jimmy. Es ist vollbracht. 5:3-Sieg gegen American Magic.
© Susanne Sgrazzutti
Allein die Emotionen zeigen, wie hart dieses Duell der beiden Cup-Schwergewichte ist. Wie viel Druck auf Luna Rossa liegt, diesen entscheidenden Punkt einzufahren. Es ist einer der spannendsten Zweikämpfe der jüngsten America’s Cup Geschichte. Diese Runde hätte auch gut an den New York Yacht Club gehen können. Besonders der Sonntag mit den beiden äußerst knapp verlorenen Duellen schmerzt die Amerikaner.
Auch in diesem achten Rennen des Halbfinals zeigt sich American Magic auf Augenhöhe. Zum dritten Mal in Folge macht Tom Slingsby als Steuerbord-Steuermann einen ausgezeichneten Job. Mit gutem Timing hält er sich Spithill vom Leib und nimmt so schnell eine enge Leeposition ein, dass Jimmy Spithill sofort in eine Wende steuern muss.
© Susanne Sgrazzutti
Das ist der Plan B von Luna Rossa, wie Spithill im SR-Interview erklärt. Der Start sei nicht gut aber Okay gewesen. Die rechte Seite der Kreuz wurde zuvor vom Coaching Team sehr stark eingeschätzt. Als Spithill erkennt, dass er nach dem Start nah am Leeboot sein wird und sich so nicht bis zur Boundary in Luv halten kann, sagt er lieber eine schnelle Wende an. Mit einem zwei Knoten höheren Speed verkürzt er den Abstand nach Lee und nutzt die Geschwindigkeit für eine Wende.
Schreibe einen Kommentar