America’s Cup San Diego: Team Energy mit Yann Guichard vor Barker und Spithill

Alinghi Steuermann vorne

Ab 22 Uhr deutscher Zeit wurden am Mittwoch die ersten Fleetraces des dritten Acts zur America’s Cup World Series in San Diego live im Internet übertragen. Sie zählen für ein Ranking, das die Setzliste für die Match Races bestimmt.

Dabei stahl der Franzose Yann Guichard den Schwergewichten die Show, indem er sich mit dem Energy Team an die Spitze setzte. Die Kommentatoren achteten peinlichst genau darauf, nicht zu erwähnen, dass Guichard gerade am Steuer des Alinghi Kats überlegen den letzten Lauf bei der Extreme Sailing Series gewonnen hat. Diese Serie, bei der die meisten AC Segler aktiv sind, scheint den Cup Verantwortlichen immer mehr ein Dorn im Auge zu sein.

Rundung des Leetores im dritten Rennen. Energy übernimmt rechts die Führung vor Green Comm. Oracle Coutts (2.v.r.) hat die Anligelinie schlecht getroffen und muss auf einen tiefen, langsamen Kurs herunter drücken. ©2011 ACEA/Gilles Martin-Raget

In San Diego ist das neue visuelle Penalty System eingeführt worden. Dabei leuchten auf der achtern installierten Blink-Anlage Lichter auf. Rot, wenn ein Team protestiert, blau wenn die Schiedsrichter eine Strafe für diese Boot ausgesprochen haben. Der Kat muss so lange stoppen, bis das Licht von den Umpires an Land ausgeschaltet wird. Je länger ein Team mit dem Ausführen der Strafe zögert, umso mehr verlängert sich die Wartezeit.

Ein oranges Licht blinkt auf, wenn sich das Team der Kursgrenze nähert. Innerhalb drei Bootslängen hat es Wegerecht für die Wende und darf auch von links kommend mit Wind von Backbord in dieser Zone Wegerecht einfordern.

Das französische Energy Team mit Alinghi Steuermann Yann Guichard segelte konstant stark an die Spitze. ©2011 ACEA/Gilles Martin-Raget

Die nächste Liveübertragung der ersten Match Races startet heute erneut um 22 Uhr auf americascup.com. Das Programm sieht vor, dass selbst das enttäuschende Team China als Letzter  (9.) noch eine Chance auf den Gesamtsieg hat. Es duelliert sich mit Aleph (8.) für den Einzug in die nächste Qualifikationsrunde.

Dort trifft der Sieger auf Korea (5.), während im parallelen Quali-Match Oracle Coutts (6.)  mit Darren Bundock am Steuer gegen Green Comm (7.). Die Sieger segeln um das Recht Artemis (5.) fordern zu dürfen. Der Gewinner aus diesem Duell besetzt dann den vierten Platz in Halbfinale gegen Energy (1.). Im zweiten Semifinale tritt das Team New Zealand (2.) gegen Oracle Spithill (3.) an. Ein gutes, logisches Programm.

Mitschnitt der Onboard Action während der drei Fleetraces:

Die Pressemitteilung: 

Team Energy lässt dem Team New Zealand am Leetor nicht genug Platz und erhält einen Penalty. Sonst hätten die Franzosen noch weiter vorne gelegen. ©2011 ACEA/Gilles Martin-Raget

Kontinuität war das Schlüsselwort für das französische Energy Team, das am Mittwoch bei der America’s Cup World Series das dritte und letzte Rennen gewonnen und damit die Führung in der San Diego Match Racing Championships übernommen hat.

Mit dem neuen Skipper Yann Guichard erreichte das Team drei Top-fünf-Platzierungen und hat nun einen Zähler Vorsprung auf das Emirates Team New Zealand. ORACLE Racing Spithill hatte den ganzen Tag über mit Strafkringeln und Problemen am Start zu kämpfen, kam aber in jedem Fleet Race zurück und belegt derzeit Rang drei.

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

12 Kommentare zu „America’s Cup San Diego: Team Energy mit Yann Guichard vor Barker und Spithill“

  1. joker sagt:

    Die fleetraces sind ja noch einigermaßen spannend, aber die match races sind wie schon gesagt nach einem Split und spätestens nach 2 Bahnmarken langweillig, da die teams so große Abstände haben, dass es langweillig wird. Klar medientechnisch ist der Ac schon deutlich gesteigert worden keine Frage… Aber Taktik geht vollkommen verlohren im Gegensatz zu 2007 (zumindest im Matchrace). Fleetrace keine Frage, funktioniert auch mit Cats wie schon ESS bewiesen hat. Aber matchrace auf cats? sehr fragwürdig. Und bei einem Punkt müssen mir hier ALLE Segler hier rechtgeben: Die Signale sind ja wohl oberpanne! Wir sind doch hier nicht bei der Formel eins, wo tolle karrierte Fahnen von gutaussehenden Damen geschwenkt werden…. Beim 32nd Ac wie auch schon chenninge sagte, hat man noch taktische Meisterleistungen gesehn, was Matchrace angeht…..Wenn man die matchrace regeln kennt 😉 Aber wenn das beim Ac so weiter geht, kann ja bald jeder vollfeudel das mitmachen, wenn er das geld hat, was die regeln angeht…Da geht doch die ganze komplexität des Segelsports verlohren!

  2. Chenninge sagt:

    …gehts eigentlich nur mit so, oder gibts hier noch Andere, die sich Videos vom AC 2007 angucken und immernoch für die taktischen Kämpfe jubeln?

  3. Wilfried sagt:

    gestern die Match-races waren aus meiner Sicht langweilig. So habe ich wenigstens ein bisschen Schlaf gekriegt. Die Vorstartphase ist viel zu kurz um irgendetwas zu machen und bei den gestrigen Bedingungen passiert nachher auf dem Kurs auch nichts mehr.

    Ich glaube wir Segler müssen uns damit abfinden, dass es eben Events gibt die für das Laienpublikum attraktiv sind aber mit den Feinheiten unseres Sports nichts mehr zu tun haben. Insofern Action für AC 45 (nicht AC 70) und Extreme 40 ist gut. Aus meiner Sicht muss dann für das Massenpublikum allerdings Matchrace komplett aussen vor bleiben weil wirklich nur die Unfälle dabei echte Aktion für Laien bieten.

  4. Marc sagt:

    Ich hab es gestern abend bis ca. 0:30 Uhr noch am Laptop im Bett geguckt. Zum Leidwesen meiner Frau, waren die Fleetraces doch recht spannend bei 10-12kn Wind. Der Speedtrial war dann aber eher langweilig.

    Auf jeden Fall, egal was behauptet und gemeckert wird, in Sachen Übertragungstechnik setzt dieser AC neue Maßstäbe in der Segelwelt. Man kann reibungslos umschalten im Livestream auf die On-Board Variante usw. Die LEDs am Heck und die „Yard“ Linien und Begrenzungen auf dem Wasser machen das ganze sehr ansehnlich. Natürlich sieht es noch spektakulärer aus mit beinahe Kenterungen, unterschneidenden Rümpfen beim Abfallen an der Luvtonne usw.

    Da waren die Bleitransporter doch eher langweilig und bei wenig Wind wurde überhaupt nicht gesegelt.

    PS: Super ist auch die WL. Erstes Rennen fast genau 40 Minuten, die Rennen danach auch sehr gut getroffen mit 20-23 Minuten(20 waren geplant). Und alles planmäßig, nur so kann man ins TV finde ich. Stellt euch nur mal vor, am Samstag wäre nicht um 15:30 Uhr Anstoß. Da wäre die ARD/Sky auch nicht lange dabei.

  5. AC90 sagt:

    Wie bitte? Einen Überschlag oder Crash, quasi als so ne Art Betthupferl? Was habt ihr eigentlich für ne verdrehte Ansicht vom America`s Cup? Gibt es in der Extrem 40 Serie nicht genug Carbonsalat? Ich bitte euch, die Zukunft des Regattasports kann doch nicht darin liegen sich Unfälle herbiezuwünschen.

    • Hannes sagt:

      Spannender ist es für Zuschauer….Da kann keiner was sagen. Gerade im fernsehen/Streaming kommt die Atmosphäre des Segelns oft nicht wirksam rüber. Da ist so ein Stecker schon Medienwirksam. Heutzutage ist Americas cup auch nicht mehr DAS SPEKTAKEl, welches es mal war… Wir erleben durch neue Technik und One design sicherlich schon eine Steigerung zum 33rd ac (schlechter als = kann es ja auch nicht werden), aber den 32nd acc kann man so schnell nicht toppen. Heute fahren die Boote mit viel höheren Geschwindigkeiten und Abständen inerhalb der tollen „bandery“, die zumindest verhindert, dass die Splits derartig groß sind, dass es ganz langweillig wird. Die schnellen Manöver und die cover und attack Grundlagen des matchraces können mit Multihulls garnicht mehr ausgespielt werden. Die Kisten stehen doch komplett nach einer Wende/Halse! Erst Designt Coutts eine Rc44, die geradezu perfekt in sachen Größe/Budget wäre, und dann entscheidet er sich mit oracle für ac45. Es gibt doch schon Extreme sailing series…Da brauch man keinen Abklatsch machen und Americas cup drauf schreiben!

    • PlanB sagt:

      Hallo? Hier geht es nicht um irgendwelche Unfälle. Beim genauen betrachten werden die Möglichkeiten die diese schnell segelnden Boote bieten richtig interessant. Frag mal nach warum bei den Fiven nur noch Up and Downs und Downwinder gesegelt werden und kein Reach mehr.
      Beim AC nun Positionsverschiebungen innerhalb weniger Sekunden. Mehrfach!
      Entscheidungen müssen vom Taktiker innerhalb von Sekundenbruchteilen getroffen werden. Und wenns falsch ist können wir es direkt erkennen. Ist doch richtig spannend. Und mittlerweile können diese Jungs auch wirklich gut diese Kisten handlen. Und wie wichtig das Bootshandling ist sieht man perfekt an den Gates, da werden plötzlich 20-30 Meter gewonnen weil der Gennaker auf die Sekunde passend steht…alles gut in Szene gesetzt. Und die Fünf Jungs auf den Carbonbrummern müssen wie ein Uhrwerk funktionieren, nicht nur Kraft, sondern taktisches Geschick ist gefragt. Schau mal genau hin wie die Lenkjungd ihre Pinnenausleger festhalten, teilweise leicht und locker zwischen den Fingern…kein Rad drehen…Fingerspitzengefühl…Und was ich besonders gut finde! Die überholen einfach, ohne grosses taktisches Geplänkel von dem wir Fleetracer sowieso nichts verstehen. Mehr Segeln, weniger Blocken!
      Ahoi

  6. PlanB sagt:

    Plymouth Day 7 in der Zusammenfassung ist echt spannend geworden. Besonders die Downwinder bringen echtes Potenzial in die Berichterstattung. Anfangs skeptisch, finde ich es jetzt schade das kein deutsches Team am Start ist.

  7. Holger sagt:

    Geile Bilder, cool enge Starts … dann hoffen wir doch heute mal auf mehr Wind und noch mehr Action und vielleicht mal nen Überschlag oder Crash …
    Hoffentlich bekommt Nils Kaben mit dem ZDF Team was spannendes in den Sack für die Sportreportage dann am Sonntagnachmittag im ZDF

    • Heini sagt:

      Sportreportage am Sonntag?
      Du willst doch wieder nur Werbung für Deinen Steuermann machen!
      😉

      • Holger sagt:

        brauch ich nicht – Meike macht selber Superjob auf dem Wasser, an Land, im Interview
        und heute morgen schon im ZDF FRühstücksfernsehen aber das wird um 6.50 und 7.50 Uhr wohl keiner gesehen haben aus San Diego

        Sonntagnachmittag im ZDF dann auch mit 505 Bildern dazu
        und dann nächste Woche Donnerstag beim AUDI Sailing Talk im AUDI Zentrum Kiel

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