Arkéa Ultim Challenge: Caudrelier siegt bei erster Solo-100-Fuß-Regatta um die Welt

Historischer Moment

Charles Caudrelier hat die Ziellinie der Arkéa Ultim Challenge überquert. Er benötigte 50 Tagen und 19 Stunden. Was der Sieg bedeutet. Was er über diese Veranstaltung aussagt. Wie es weitergeht.

Der Rothschild Tri kurz vor dem Ziel. © Vincent Olivaud

Die Franzosen feiern ihren Seehelden Charles Caudrelier, der einen Tag nach seinem 50. Geburtstag die Arkéa Ultim Challenge gewonnen hat. Eine starke Leistung, aber so richtig gefordert wurde er nicht – zumindest nicht von der Konkurrenz. Thomas Coville segelt mit der zweitplatzierten Sodebo rund 1300 Meilen achteraus, Armel Le Cleac’h fehlen mit Banque Populaire gut 2000 Meilen zum Sieger, Actual und Adagio liegen 4500 und 5000 Meilen zurück, Tom Laperche hat nach einem Crash mit SVR-Lazartigue schon vor Wochen in Kapstadt aufgegeben.

Auch Caudrelier musste zeitweise mit Edmond de Rothschild pausieren. Erst bremste er vor Kap Hoorn, dann wetterte er auf den Azoren einen Sturm ab. Er konnte es sich leisten. Echte sportliche Spannung ist seit dem Ausscheiden von Laperche nicht mehr aufgekommen. Der fünf Jahre alte Einhand-Rekord von Francois Gabart mochte ihn noch reizen. Dessen 42 Tage, 16 Stunden lagen trotz des durch die Eisgrenze der Regatta begrenzten und verlängerten Kurses am Kap Hoorn noch in Reichweite. Aber dann spielte das Wetter nicht mit. Caudrelier musste tagelang die Küste von Argentinien und Brasilien hoch kreuzen.

Charles Caudrelier © Eloi Stichelbaut / polaRYSE / GITANA S.A.

Umso schwieriger ist die Leistung des Franzosen zu bewerten. Schließlich segelte er mehr als die Hälfte der Regatta ohne echten Gegner – außer dem Wetter. Als dann auch der Rekord außer Reichweite geriet, konnte er es vergleichsweise “ruhig” angehen lassen, was auf einem 32 Meter langen Trimaran natürlich sehr relativ ist. Aber nach Kap Hoorn wurde es für ihn immer unnötiger irgendein Risiko einzugehen. Caudrelier konnte in den Cruising-Modus umschalten.

Der Skipper hätte auch anders gekonnt, wenn er denn gefordert worden wäre. Caudreliers Fähigkeiten sind über allen Zweifel erhaben. Spätestens seit seinem dramatisch knappen Sieg beim Volvo Ocean Race 2017 hat er sich den Platz in der Riege der Topstars des Offshore-Segelsports gesichert.

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