Thomas Coville (55) hat die Arkea Ultim Challenge nach 53 Tagen mit “Sodebo” auf Platz zwei beendet. Auch seine Regatta war von zahlreichen Problemen geprägt. Sein Mittelcockpit-Trimaran kann aber nach wie vor nicht überzeugen.
Als Thomas Coville 2016 den Einhand-um-die-Welt-Rekord auf knapp über 49 Tage drückte, war das eine beeindruckende Leistung. Damals konnte sich die Segelwelt kaum vorstellen, dass man mit einem 100-Fuß-Trimaran so schnell nonstop um die Welt rasen könnte. Schließlich haben diese Boote keinen Kiel. Sie kentern und richten sich nicht mehr auf.
Der alte Salzbuckel Francis Joyon hatte das zwar schon acht Jahre zuvor geschafft, aber in einer acht Tage und zehn Stunden langsameren Zeit als Coville. Dieser hätte sogar fast die Bestmarke von Loick Peyron mit vollbesetzter Crew bei dessen Jules Verne Trophy Rekord unterboten. Es fehlten nicht einmal zwei Tage.
Bis zu diesem Triumph galt Coville viele Jahre als der Unvollendete. Er schien mit der Strecke um die Welt als tragische Figur verbunden zu sein. Mit dem 105 Fuß langen Vorgänger-Trimaran hatte er fünfmal erfolglos versucht, den Einhand-Rekord zu brechen. Schon 2011 überschlug er sich fast kurz nach dem Start (Video). Danach kollidierte er mit einem Pilotwal und scheiterte.
Dann übernahm er mit der Unterstützung seinen langjährigen Sponsors Sodebo den 15 Jahre alten Trimaran “Geronimo” in einem Zustand, der als Wrack beschrieben wurde. Er verwandelte ihn mit seinem Team in eine schnelle Rennmaschine. Allerdings lief wieder vieles schief. Bei der Route du Rhum im November 2014 etwa verlor Coville bei der Kollision mit einem Frachter einen Großteil des Steuerbord-Rumpfes und erlitt schwere Schäden am Bug des Hauptrumpfes.
Und dann lief ihm die Zeit weg, denn Francois Gabart ließ seine “Macif” vom Stapel, die deutlich schneller war. 2016 schaffte Coville also gerade noch den Rekord bevor sich Gabart auf den Weg machte. Schon ein Jahr später war dieser mit seinem Semi-Foiler fast sieben Tage schneller.
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