Australische A-Cat Meisterschaft: Segelpromis und AC-Veteranen üben sich auf zwei Kufen

Nachhilfe im Tieffliegen

Tiefflieger Glenn Ashby wird für seine extreme Trapezhaltung bewundert. © A. Francolini

Die australische Meisterschaft der A-Cats am Lake Macquarie erfreut sich der Teilnahme einer ungewöhnlich großen Anzahl von Segelpromis. So ist besonders das Oracle Team zu einem Betriebsausflug in der 70-Boote-Flotte unterwegs. Es geht darum, das das Verständnis vom Katamaransegeln zu verbessern.

Nummer eins Steuermann James Spithill liegt nach acht Rennen auf einem starken fünften Platz nur einen Platz hinter dem aktuellen Skipper des zweiten AC 45 Oracle Katamarans Darren Bundock. Der mehrfache Tornado Weltmeister fiel bei weniger Wind etwas zurück, nachdem er zu Beginn der Regatta bei Starkwind als einziger Druck auf den Überflieger an der Spitze Glenn Ashby ausüben konnte.

America's Cup Sieger James Spithill kommt auch auf dem kleinen Zweirumpfboot immer besser zurecht. © A. Francolini

Der ist sein ehemaliger Vorschoter, mit dem er viele Jahre das internationale Kat-Geschehen beherrschte und in Peking olympisches Tornado-Silber holte. Ashby hat acht WM Titel im A-Cat gewonnen, steht aber inzwischen auf der anderen Seite als America’s Cup Taktiker beim Team New Zealand.

Trotz ungewöhnlicher Starbesetzung rangiert der Mann auch in Australien nach acht Rennen mit elf Punkten Vorsprung einsam an der Spitze. Der Sieger der aktuellen Weltmeisterschaft in Dänemark Steve Brewin liegt auf Rang zwei.

49er und Moth-Weltmeister Nathan Outteridge hat sich zum besten Allround Schnellsegler der Welt entwickelt. © A. Francolini

Aber dann kommt auch schon ein weiterer Superstar der Segelszene, Moth- und 49er Weltmeister Nathan Outteridge. Trotz wenig A-Cat-Erfahrung platziert er sich konstant in den Top drei und empfiehlt sich immer mehr für einen Platz bei einem starken America’s Cup Team.

Dort ist schon der australische Team Kollege Tom Slingsby tätig an der Seite von Darren Bundock bei Oracle. Der Laser Weltmeister, der eher zu den schweren Piloten gehört, segelte bei Starkwind mit an der Spitze, fiel bei weniger Wind zurück auf Rang elf. Dafür konnte er das letzte Rennen gewinnen.

Tornado Champ und neuer Oracle Steuermann Darren Bundock konnte bei Starkwind seinem ex Vorschoter Glenn Ashby Paroli bieten. © A. Francolini

Vom Oracle Team hat sich auch Star Taktiker John Kostecki (47) in eine Trapezhose gezwängt, um Nachhilfe im Tieffliegen zu bekommen. Als 33. liegt er immerhin vor dem holländischen Team-Kollegen Dirk de Ridder. Der Flügel-Trimmer von Oracle rangiert bei seinen ersten A-Cat-Gehversuchen auf Platz 44. .

Damit liegt er nur zwei Plätze Pieter-Jan Postma, dem knapp geschlagenen Vize Weltmeister bei der Finn WM in Perth. „Ich bin neu in der Klasse und mit 103 kilos etwas schwer. Aber ich lerne jeden Tag dazu und bemühe mich wirklich, dieses Boot unter Kontrolle zu bekommen. Vor sechs Tagen saß ich erstmals auf einem A-Cat.“

Bei der australischen A-Cat-Meisterschaft sind 70 Boote am Start. © A. Francolini

Ein weiterer Promi im Feld ist Simon McKeon (57). Der Investment-Banker wurde 2011 zum „Australier des Jahres“ gewählt. Von 1985 bis 1996 hielt er mit „Yellow Pages“ den absoluten Geschwindigkeitsrekord mit Segelfahrzeugen. McKeaon liegt einen Platz hinter dem Deutschen Bob Baier auf Rang 17. Baier gelang bei der WM 2011 Rang zehn in Dänemark.

Als beste Frau (28.) ist Carolijn Brouwer am Start, die Rolex ISAF Weltseglerin des Jahres 1998. Die gebürtige Holländerin machte bei Olympia 2008 Schlagzeilen, als sie mit ihrem ex Mann Sebastien Godefroid für Belgien gegen ihren jetzigen Mann Darren Bundock antrat.

Ergebnisse

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

12 Kommentare zu „Australische A-Cat Meisterschaft: Segelpromis und AC-Veteranen üben sich auf zwei Kufen“

  1. Rolf sagt:

    durch „zigmaliges“ Vergrößern des Spinnakers wird also ein 505er endlich zu einer High-Performence-Jolle, geht ja echt einfach
    ´Wann wird dann endlich auch mal auch der Yst-Faktor neu angpasst – oder ist sie doch noch nicht wirklich schneller geworden?
    wirkliche Könner brauchen eben nicht „mehr“ Segel, denen langt wie beim A-Cat eben eins. Und richtig schnell und vor allem gut können die damit allemal auch segeln.

    • Wilfried sagt:

      hast völlig recht Rolf. Bei unseren Mittwochsregatten kannst Du einen 505 er praktisch nicht mehr schlagen. Sind definitv schneller geworden.

  2. Rolf Albert sagt:

    Schön. Prinz ! Wer ist das schon. Und nur wegen so einem bißchen kontruktiver Kritik…. Günther Ahls… Ich kannte mal einen, der hieß Ahlers. Und war im Hafenvorfeld in Kiel während der gleichnamigen Woche berüchtigt, gefürchtet u. ein Stück weit beliebt… Hat sich auch mal mit mir angelegt, mit dem Ergebniss, dass abends ein DSQ in der Liste stand. Bist du der ? 🙂

  3. Nils sagt:

    Danke, dass auch mal über A-Cats berichtet wird.

  4. Holger sagt:

    tja.. Nathan Outteridge ist halt genauso ein Allround Segelheld der vieles kann
    wie es vor 10-20 Jahren in der Dekade die Legende Chris Nicolson war der 8 x Weltmeister wurde.
    3x im 505er 1992+1994 +2002, 3x im 49er 1997 +1998 + 1999 sowie 2x im 18 Footer
    und nun skippert er CAMPER um die Welt und das beim VOR glaube ich auch schon das 4.Mal
    und im Juli kurz nach dem VOR Finish ist Chris dann bei 505er WM in laRochelle am Start

    • Marc sagt:

      immer diese versteckte 505er Werbung 😉

      • Christian sagt:

        hast du das nicht gewusst? 505er ist die ultimative High-Performance-Jolle für alle die jenseits von Olympiazirkus erntshaft segeln wollen.Mit nem Neuboot kann man plug & play machen und gleich damit gaanz vorne bei der WM mitfahren zumindest theoretisch weil da gaanz viele Meistersegler unterwegs sind die umgestiegen sind aus anderen Klassen weil es denen dort zu langweilig war usw. usf..

        Wie heißt noch mal der Typ, der die verkauft?

        • Olli sagt:

          Ja Mensch, wie hieß der doch gleich?
          Jetzt fällt es mit wieder ein: Ian Pinell war das. Ja, so heißt der Typ. Sitzt irgendwo in Großbritannien.

          • Christian sagt:

            Ne, ne, es ist eine Sie: Christiane Boysen-Honsel. Die hat das hier im Angebot:

            „Mit einem Neupreis, der in etwa bei einem Gebrauchtbootpreis eines 10 Jahre alten 505er unserer Wettbewerber liegt, ist der Fremantle 505 XSP eine echte Alternative für Segler, die gute Gebrauchtboote suchen. “

            Holgi, das ist jetzt eine Steilvorlage… 😉

        • Rolf Albert sagt:

          So, so… High-Performence-Jolle … Ist für diesen Status nicht noch ein wenig zu viel „Alumium“ dran bzw. drin ? Hm, man könnte aber auch den Spinnaker zum x-ten mal vergrößern, um sich von der mit schwarzen Spieren daherkommenden, (un)geliebten Jollenkonkurenz abzuheben u. um die dann auf den Vorwindkursen so richtig nasszumachen. Was an der nächsten Kreuz zwar nicht lange hält, aber das muß man ja nicht so breittreten, grins.

  5. Ketzer sagt:

    Da fehlt noch ein Prominenter: Martin Fischer. Was ist mit seiner Mayfly? Läuft noch nicht?

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