Banque-Pop-Kenterung: Probleme mit Anti-Kenter-System – Le Cleac’h flog schon mal über Bord

"Ich habe mich sicher gefühlt"

Zeigt die Kenterung von Armel Le Cleach’h mit seinem 100 Fußer-Tri, dass es die Foiler-Pioniere gerade zu weit treiben? Der Skipper gibt weitere Details preis. Wie groß ist der Schock?

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Carsten Kemmling

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6 Kommentare zu „Banque-Pop-Kenterung: Probleme mit Anti-Kenter-System – Le Cleac’h flog schon mal über Bord“

  1. avatar Timo sagt:

    Ich finde es auffällig das bisher kein einziges Foto des gekenterten tris existiert. Vielleicht hat doch irgendetwas an der Struktur nachgegeben weil es überlastet oder nicht ausreichend dimensioniert war? Bei den letzten kenterungen/abbergungen egal ob Hugo Boss oder prince de bretagne gab es relativ schnell Fotos. Natürlich könnte es aber auch sein das man keine Geheimnisse des Boots veröffentlichen möchte und es deshalb nicht in diesem Zustand Fotografiert.

  2. avatar August Schram sagt:

    Also ich muss ehrlich sagen, dass diese Form der Berichterstattung mir nicht gefällt. …dass es die Foiler-Pioniere gerade zu weit trieben? Wie groß sei der Schock? Kemmling kennt das Statement von Le Cleach’h doch schon, wozu also noch einmal diese meiner Meinung nach unnötig auf’s Emotionalisieren abzielenden Fragen im Untertitel? Wenn ich so was brauche, lese ich einen Stephen King-Roman oder die Bild. Schade dass diese Methode hier meiner Wahrnehmung nach mehr und mehr Einzug hält.
    Le Cleach’h’s Statement zeugt für mich von einem guten Umgang mit Fehlern, von der richtigen Fehlerkultur; analysieren, lernen, weitermachen, das Ziel nicht aus den Augen verlieren.

    An meinem ersten Skiff hab ich alles zerstört, was man zerstören kann und dabei die halbe Ostsee leergetrunken. Hätte ich auf nur einen der besserwisserischen Kommentare zu meinem Können an Land gehört, würde ich jetzt wahrscheinlich Briefmarken sammeln und nicht die schönste Sportart der Welt betreiben.

    • avatar Christian sagt:

      August, hättest du dir die Kommentare bzw. Ratschläge angehört und die sinnvollen davon beherzigt, hättest du womöglich nur ein Viertel Ostsee leer getrunken… kein Wunder, dass die jetzt auch am umkippen ist.

      Spaß beiseite, das bewundernswerte Können von Le Cleach’h hat doch niemand in Frage gestellt. Es geht hier um die Biester (die modernen Tris) und wie sie zu zähmen sind.

      Nach meiner auch nicht gerade kleinen Kentererfahrung ist in sehr vielen Fällen das Großschotmanagement die Ursache fürs Kentern. Deswegen finde ich die Diskussion darüber spannend, auch wenn die Tris in vielem unvergleichlich sind. Mir hat man, als ich noch Anfänger war, z.B. mehrfach geraten, die Großschotklemme abzuschrauben, und als ich das endlich beherzigt habe, wurde es gleich viel besser. Seitdem bin ich auf der niemals endenden Suche nach Handschuhen mit mehr Grip 🙂

  3. avatar Christian sagt:

    Das Statement von Le Cleac’h ist erwartungsgemäß ziemlich nichtssagend. Bloß nichts rauslassen, wovon auch andere Teams profitieren könnten… Hoffentlich kommt da im Sicherheitsinteresse aller Tri-Segler noch Fundierteres.

    Jorgo, mir leuchtet (noch) nicht ganz ein, warum eine Leekenterung (und um eine solche handelt es sich nach allem, was bekannt ist) durch Abschmieren auf Foils geschehen kann. Überschlag über den Bug: Ja, auch bei Booten solcher Dimensionen. Aber eine Leekenterung setzt starke Krängung voraus, und die entsteht z.B. nicht durch seitlichen Versatz. Sondern durch Winddruck.

    Eine Luvkenterung wie bei foilenden Motten oder A-Cats ist auszuschließen, dazu sind die Tris viel zu breit mit entsprechender Formstabilität, und es hängt auch kein Gewicht in Luv.

    Nach allem was bis jetzt gesagt wurde und bekannt ist, konnte das Groß nicht rechtzeitig und ausreichend gefiert werden; Le Cleac’h bestätigt das ja im Grunde auch. Damit sind die mangelhaften Auslösesysteme für Großschot und Traveller das Problem und nicht in erster Linie das Foilen.

    Ingeneure, es gibt Arbeit für euch…

    • avatar Jorgo sagt:

      Hi Cristian,
      ein foilender Multi kann das Luvbein auch im Foil Modus heben. Dazu muss der Rumpf nicht im Wasser sein.
      Bei den 4-point Foilern (was bei der Banque Pop nicht der Fall zu sein scheint), kann mitunter auch nur der Luvrumpf foilen während der z.B. Leerumpf im Floating-Modus fährt. Das könnte z.B. in dem betreffendem Unfall der Fall gewesen sein, wenn die Luv-Foils nicht hochgeholt sind bzw. versehentlich nach unten gekommen sind. Wie Du siehst gibt es da viele Möglichkeiten.
      Im ersten Fall, also das Schiff foilt und beschleunigt dabei so stark, dass der Wind-Druck den kritischen Moment überschreitet …. geht es plötzlich ganz schnell, denn das Leistungsgewicht (also Verhältnis Gewicht zu Segelfläche) ist ja den kleinen Folien sehr ähnlich.
      Wenn Du mal einen kleinen Foiler beobachtest, dann fällt auf das ständig sehr ruckartige Kursänderungen notwendig sind um den Segeldruck gleichmäßig zu halten und das Gefährt aufrecht zu segeln. Es ist mitunter so schnelle Action notwendig, die nur mit Schotarbeit nicht machbar ist, obwohl man z.B. auf dem A-Cat niemals auch nur ansatzweise eine Klemme benutzt und ständig nachführt (gibt Oberarme!).
      Ok, ich bin auch kein Ing. , aber meine Erfahrung lässt mich an diesem Ansatz zweifeln. Auf den Minis war es bisher auf offenem Wasser alleine auch nicht effektiv machbar …. und dort wurden bestimmt etliche professionelle Zeit investiert. Wie Du schon sagst: Es gibt viel zu tun. Vllt. geht es ja auch nicht (sicher)…

  4. avatar Jorgo sagt:

    Nicht sehr erhellender Bericht. Klingt mehr so als würde man sich selbst Mut zureden nach dem offensichtlich erlittenen erheblichem Schock.
    Die Foils sehen sehr nach “Voll-Foils” aus, will sagen darauf kann das Schiff komplett austauchen. Wie so etwas im atlantischen Wellenbild kontrolliert und vollautomatisch (wohlgemerkt) funktionieren soll erschliesst sich mir nicht. Aber vllt. ist mein Hirn auch nur einfach zu klein dafür …. .

    Physikalisch ist es doch wohl so, dass sich die Größenverhältnisse durchaus vergleichen lassen:
    Also zum Beispiel: Flying Phantom oder Nacra FCS in der Ostseewelle gegen Banque Populaire im Atlantikschwell.
    Da gibt es in beiden Fällen im Seegang grenzen, wo kontrolliertes Folien nicht mehr möglich ist und man schlicht und einfach “vom Gas” gehen muss – nur das im Atlantik die Wellen manchmal scheinbar “aus dem Nichts” auftauchen können.
    Ich v e r m u t e , es hatte hydrodynamische Gründe – also eher mit Welleneinwirkung als mit Windeinwirkung zu tun. Folglich ist es relativ egal ob man dann die Segel fiert es sei denn man tut es bereits v o r h e r .

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