Barcolana: Greenpeace Aktion gegen Gazprom überschattet Schümann Sieg

Protest bei Mega-Regatta

Der 100 Fußer “Esimit Europa” hat erwartungsgemäß als größte Yacht zum vierten Mal hintereinander mit Skipper Jochen Schümann die Barcolana vor Trieste gewonnen, die mit 1562 Yachten größte Regatta der Welt an einer Startlinie. Die Crew geriet dabei mit Greenpeace aneinander.

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Carsten Kemmling

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41 Kommentare zu „Barcolana: Greenpeace Aktion gegen Gazprom überschattet Schümann Sieg“

  1. Hans B. sagt:

    Der Grundgedanke von Greenpeace ist sicher richtig und gut und hat auch schon dazu beigetragen, dass z.B. der Raubbau auf den Meeren eingedämmt wurde. Ihre Methoden sind aber dennoch umstritten und zuweilen durchaus fragwürdig. Sie bringen nämlich nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch andere. Und wenn sie versuchen, ohne Erlaubnis ein fremdes Schiff (vor kurzem eine Bohrinsel) zu entern, dann ist das nach dem internationalen Seerecht Piraterie. Ich kann nicht diese Handlungen als moralisch richtig hinstellen, während ich die Piraten in Somalia am liebsten am nächsten Baum aufhängen würde. Deshalb kann ich auch verstehen, dass Russland sich das nicht bieten lässt.

    • Drahtzieher sagt:

      Schümann kann jedenfalls auf Greenpeace nicht wütend sein. Denn wenn u.a durch solche Aktionen Gazprom nicht so einen schlechten Ruf hätte, dann hätten sie es auch nicht nötig, ihr Image aufzupolieren durch z.B. Esimit Europe. Wahrscheinlich stecken die eh alle unter einer Decke 😉

    • stefan sagt:

      …was ja kompletter Unsinn ist was du schreibst, denn GP versucht ja nicht ein Schiff oder eine Bohrinsel unter Kontrolle zu bringen, sondern hat in dem aktuellen Fall versucht an der Aussenseite der Bohrplattform sich anzuseilen und dort Transparente anzubringen. Dabei wird weder jemand behindert, noch geschädigt. Das Einzige was Schaden nimmt ist das Image des Betreibers der Bohrplattform, wenn die Photos mit den Transparenten in der Presse auftauchen. Aber erstaunlich, das du der russischen Propaganda auf den Leim gehst. In den über 30 Jahren, in denen GP schon solche Aktionen macht, ist bisher noch keiner der von der Polizei bei solchen Aktionen festgenommen wurde, für so etwas wie Piraterie angeklagt worden. Hier wird ein Tatbestand von den Russen angenommen, damit sie ihre Reaktion in internationalen Gewässern rechtfertigen können.

      …auch werden bei den Aktionen nur sehr begrenzt Menschen in Gefahr gebracht, denn die Aktionen sind was die GP-Menschen betrifft sehr aufwendig vorbereitet und lange geprobt, so das die allermeisten Eventualitäten berücksichtigt sind. In den über 30 Jahren ist bei all den doch sehr spektakulär wirkenden Aktionen kaum etwas gravierendes passiert. Ausser das man sich in Neuseeland vom französischen Geheimdienst ein Schiff hat per Haftmine versenken lassen, bei dem dann ein Photograph an Bord getötet wurde.

      • Hans B. sagt:

        Ich gehe der russischen Propaganda durchaus nicht auf den Leim. Im Gegenteil, ich stehe den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen sehr kritisch gegenüber. Dennoch sehe ich aber bestimmte Dinge nicht durch die Brille der Verklärung und Naivität.

  2. Ich sach mal so.... sagt:

    Im Zeitalter von Internet-Foren ist Bashing anscheinend zum Volkssport geworden. Was genau wird denn Gazprom eigentlich vorgeworfen? Also jetzt mal ganz präzise genau, und nicht blabbla!! Was genau wird denn in Hamburg Vattenfall genau vorgeworfen? Ich nehme an hier stehen im Privatleben viele von uns in einer langjährigen Geschäftsbeziehung zu Gazprom und zu Vattenfall, ohne das darüber jemand mosert. Ist Exxon oder BP besser?
    Wollen denn alle Gutmenschen auch alle mal konsequent sein und ihr Gas woanders kaufen? Jochen ist und bleibt Deutschlands bester Segler, und darum geht es bei Regatten dachte ich immer. Aber mitunter sollten die WR umgeschrieben werden, daß Leute, die Gutmenschen-Marken als Sponsor haben zwei Yardstick-Punkte gutgeschrieben bekommen….

    • Drahtzieher sagt:

      Schau, sicher wäre es effektiver wenn alle Gutmenschen nicht nur labern würden, sondern gleich auf die Strasse gehen würden um ihren Willen zu äussern und ihr Verhalten konsequent an ihre angeblichen Ideale anpassen. Der erste Schritt dahin ist es aber bestimmt, einfach nur darüber zu sprechen und nachzudenken.

      Was ist das eigentlich für ein Argument, ob Exxon oder BP besser wären? Und wie kann es sein, dass du fragst was man Gazprom oder Vattenfall vorwirft? Was ist mit deiner Medienkompetenz? Hast du den Artikel gelesen oder schaust du nur Kommentarsektionen an um nach Bashern Ausschau zu halten, die du dann bashen kannst?

      JS könnte von mir aus auch gerne auf einem kleineren Schiff erfolgreich segeln.

      • Ich sach mal so.... sagt:

        Ich suche nach dem konkreten Vorwurf, der Anlass zum Aufschrei gegen Deutschlands anerkanntesten Segler gibt. Das bisschen Bohren kann ja wohl kaum der Grund sein. In Deutschland wird seit Jahren mit im Nationalpark Wattenmeer gebohrt, und da schreit kein Hahn nach. Das Greenpeacer im Knast sitzen kann es auch nicht sein, denn Gazprom hat ja mit der russischen Justiz nichts zu tun. Bleibt also immernoch die Frage nach dem Grund für’s Bashing gegen Jochen ausser das übliche Berufs-Betroffenen-BlaBla

        • stefan sagt:

          Gazprom hat nichts mit der russischen Justiz zutun?

          Gazprom ist ein russischer Staatskonzern – und die russische Justiz ist ein “Dienstleister” für die russische Regierung.

          …ich hätte gerade aufgrund seiner Herkunft mehr sehr Sensibilität von Herrn S erwartet, als mit einem vom FSB (KGB) kontrollierten Staatskonzern ins Bett zu steigen. Aber vielleicht denke ich die Geschichte ja auch von der falschen Seite her?

          • Ich sach mal so.... sagt:

            A) Das ist falsch: Die russische Verfassung ist was Gewaltenteilung angeht bedeutend klarer als die deutsche Verfassung. Dies gilt sowohl für die Wortwahl, als auch für die Stelle im Gesetz. Vgl. Artikel 3 der russischen Verfassung mit Artikel 20/2/2 der deutschen Verfassung. Somit ist die russische Justiz mitnichten ein “Dienstleister” für die russische Regierung.

            B) Gazprom ist ein russischer Staatskonzern? Ja, aber auch andere Staaten halten Anteile, wie z.B. Norwegen. Auch die Commerzbank hält Anteile. Und EON, und und und…

            Alles in allem wäre das so, als sagtest Du auf deutsche Verhältnisse übersetzt:

            “Die Commerzbank hat nichts mit der deutschen Justiz zutun? Die Commerzbank ist ein deutscher Staatskonzern – und die deutsche Justiz ist ein Dienstleister für die deutsche Regierung.”

    • michael sagt:

      @ich sach mal so: um es mal auf den Punkt zu bringen, Herr Schümann tritt im Sportstudio auf und verurteilt die Jungs von “All In Racing Team”, weil sie sich angeblich vor einen Promotion Karren spannen lassen – und er macht genau das gleiche.
      Und es geht nicht um “Gutmenschen” oder “Schlechtmenschen”, sondern um Wahrhaftigkeit.

      • Ich sach mal so.... sagt:

        Und weil Herr Schümann im Sportstudio eine andere Meinung hat als der Rest kommt Greenpeace und alle jubeln? Ja nee, is klar….

        • michael sagt:

          @ich sach mal so: vielleicht liest du einfach nochmal, dass was ich dir geschrieben habe, ganz langsam durch und irgendwann verstehtst du es auch – da bin ich mir sicher.

  3. boatsailing sagt:

    Leider nicht ganz einfach, weil bei unserem schönen, naturnahen und naturabhängigen Sport in den großen Events viele unsaubere Sponsoren sich grüne Näschen holen. Z.B. auch Nesspresso (Nestle) bei ETNZ. Finde ich ziemlich kacke, war aber trotzdem NZL Fan. Gut das die Greenpeace Aktion hierauf mal aufmerksam macht!

  4. Ali sagt:

    Wieso segelt ein EU/GAZP Boot beim http://www.rolexmiddlesearace.com/race/ mit, wenn direkt an einer Bahnmarke Flüchtlinge sterben….

    Ich segel wirklich gerne, aber hier bin ich hin und her gerissen, ob die Yacht teilnehmen sollte.

  5. seilor sagt:

    Der sportliche Wert eines Teams was mit x-First-Ship-Home-Siegen (außer KiWo-WelcomeRace) prahlt ist für mich eh bescheiden, wenn der Russen-100-Füßer in der Regel als einzige Maxi am Start ist … dann noch fix paar EU-Politiker auf der Payrole geholt, schicke Anzugfotos gemacht und fertig ist das Saubermann Image.

    Geld stinkt eben nicht …

  6. Jürgen sagt:

    Gute Aktion der Greenpeace Aktivisten. Gazprom versucht sich durch ein geschicktes Marketing von seinem dreckigen Image frei zu kaufen. Ich kann irgendwo noch nachvollziehen, dass man für die Jungs segelt, wenn man es nötig hat. Aber dann auf Erik Heil und seine Jungs zeigen, die bei dieser miesen Marketing Youth AC Geschichte mitmachen ist echt der Knaller.

    Gazprom ist wie Nestle einer der Konzerne, für die man echt keine Werbung machen sollte. By the way, ich kaufe seit 2 Jahren keine andere Jeans mehr als von Greenality (www.greenality.de)

    Schaut da doch auch mal rein.

  7. Owe sagt:

    Anscheinend wenig Schalke-Fans zugegen? 😉

  8. vadim sagt:

    Nachdem ein Greenpeace-Schiff voller “Aktivisten” unter niederländischer Flagge am 24. September diesen Jahres eine russische Bohrinsel im Petschora-Meer besetzen wollte, wurde der Kahn von den Russen nach Murmansk abgeschleppt und die ersten Besatzungsmitglieder wegen Piraterie verhaftet. Gestern hat die russische Justiz alle 30 Besatzungsmitglieder in Untersuchungshaft gesteckt. Wie in Russland üblich, saßen sie vor Gericht in Käfigen, und auf Piraterie drohen 15 Jahre. Einfach klasse, die russische Justiz, denn was bilden sich diese Greenpeace-Kriminellen überhaupt ein?

  9. <°((( ~~< sagt:

    Wahrlich, ich sage Dir: Ich habe bei mir selbst durchaus angefangen. Und tatsächlich, wenn ich genau hinsehe: Da sind noch Baustellen. Das Leben ist anscheinend nicht frei von Widersprüchen.

    Ich halte auch nicht immer die andere Wange hin, wie das bestimmt hier auch demnächst noch gefordert wird.

    Mit welchem Gas mein Vermieter heizt, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Ich würde aber durchaus freiwillig ein paar Euro mehr zahlen, wenn er mir garantiert, dass es nicht von GAZPROM kommt.

    Na schön, dann formuliere ichs mal so: Ich wünschte, andere Leute würden auch mal bei sich selbst anfangen, wenigstens ein bisschen, aber glaubwürdig – so dass mans genauso deutlich sieht wie das freudige Engagement für Putins GAZPROM.

  10. Alex sagt:

    So, ich gehe jetzt mal rot sammeln.

    1. Der wollte sicher nur den schwarzen Strupp durchschneiden 😉
    2. Weshalb soll Schümann ein Bessermensch sein als Schröder und all die wo in Deutschland für Gazprom arbeiten?
    3. Wenn mir Gazprom meine Segel bezahlt, würde ich auch mit deren Werbung über den Weiher eiern, weil ich sicher nicht heiliger bin als unser Dorfpfarrer.
    4. Solange ich z.B. noch Klamotten trage, die unter scheiß Bedingungen in Bangladesch genäht wurden, halte ich mich schwer zurück, mit dem Finger auf andere zu zeigen.

    Wem was nicht passt, der kann einen legalen Weg gehen.
    Wer aber auf illegalen, aggressiven Konflikte aus ist, der muss damit rechnen, dass der Andere nicht seine Wange sondern seine Faust hinhält und wenn es weh tut nicht heulen.

    Und ich bin mir sicher, keiner von uns heizt mit Gas von Gazprom, weil wir ja solch ein Unternehmen nie unterstützen würden.

    • Alex sagt:

      und ich hoffe doch schwer, DIESE Regatta schaut sich keiner an: http://www.nord-stream-race.com/deu

    • Bagatell sagt:

      Naja naja, alles n bißchen richtig…verstehe nur nicht Deine sofortigen Rechtfertigungsmaßnahmen für Herrn S. und Gazdingsdabumsda….wenn ichs richtig gelesen hab geht es um das Ziehen eines Messers gegen die Gummiwurst von Greenpeace. Und das ist in meinen Augen die eigenliche Agression. Sponsoring hin oder her.

      • Alex sagt:

        oder nur das Durchschneiden von einem Festmacher, was medienwirksam verkauft wird?

        Wo der Schümann segelt ist mir so ziemlich schnuppe.
        Wir sollten nur vor dem Steinewerfen ersteimal in uns gehen, ob wir wirklich so viel besser sind, wenn es um das Gute für diese Welt geht.

        Ich jedenfalls hab da schon noch einige Baustellen.

        • Bagatell sagt:

          Agree! Ich auch! Gebe nur zu bedenken wieviele Baustellen Gazdingsdabumsda hat….und das im doppeltem Baustellen-Sinn…

        • AC sagt:

          Richtig, das Problem von Herrn S. ist nur, dass er vor nicht langer Zeit schon mit Steinen gegen RB als Sponsor des Youth AC geworfen hat und RB als moralisch bedenklichen Sponsor betitelt.

          • Alex sagt:

            Gerade nach den jüngsten Äußerungen von Schümann, in punkto Teilnehme am nächsten AC, der sicher nicht auf langsamen Bleitransportern mit einem Rumpf ausgetragen wird, würde ich Äußerungen und Handlungen von ihm nicht zu viel Bedeutung beimessen.
            Der hat mittlerweile sicher auch geschnallt wie die Marktwirtschaft funktioniert.

    • Bernd sagt:

      4. Portugal – einwandfreie Europäische Ware.

  11. IM Ostwind sagt:

    S. ist auf einen Werbegag der Energiemafia reingefallen.

  12. <°((( ~~< sagt:

    Welche Position bekleidet der Kollege Schümann nochmal bei der STG? Steckt da nicht öffentliches Geld drin, vulgo: Steuermittel?

  13. Piet sagt:

    Gut zu wissen ist in diesem Kontext, dass der Skipper sich nicht entblödete, vor Fernsehkameras einen beliebte Sportgetränkemarke wegen ihrer Unethik, und andere junge und aufstrebende Segler ob ihrer Teilnahme an einer von besagter Getränkemarke ins Leben gerufenen Veranstaltung aufs heftigste zu kritisieren.

    • Drahtzieher sagt:

      Allerdings! Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen! Aber schon davor fand ich das Esimit Europe Gazprom Projekt ungeniessbar. Wie auch das Nord Stream Race. Wie kann man bei sowas nur mitmachen? Ich würde mich mit Gazprom-Logo auf der Brust schämen. Gilt für viele andere Logos auch, btw. Klar braucht’s immer Geld im Sport, aber auf manches kann man auch verzichten finde ich.

  14. fabian lemmel sagt:

    ich finde es sehr schade, dass es in unserem schönen sport segler/teams/projekte gibt, die sich bei sponsoren wie gazprom anbiedern, nur um in größenordnungen zu segeln, die sie sich ohne die sponsorengelder niemals leisten könnten. segeln macht auch eine nummer kleiner spaß. bei aller professionalität sollten talente wie ein jochen schümann ab und zu mal ihren moralisch-ethischen standpunkt hinterfragen. insbesondere, wenn es um die natur geht, denn ohne die wäre unser sport nichts.

  15. michael sagt:

    …es gibt eben Segler, die segeln für Geld für jeden, auch für Gazprom ! :-(((

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