Der Holcim-PRB-Plan zurück zum Ocean Race: Wie der neue Mast auf das Schiff kommt

"Wir wollen auf jeden Fall noch den Sieg"

Kevin Escoffier ist mit seiner Crew am Samstag in Rio de Janeiro eingelaufen. Dabei hat er angekündigt, die Etappe aufzugeben. Er hat den Gesamtsieg aber längst nicht aufgegeben.

Kevin Escoffier grübelt vor dem Zuckerhut über die nächsten Schritte. © Georgia Schofield | polaRYSE / Holcim – PRB / The Ocean Race

Team Holcim-PRB hat die Wettfahrtleitung davon unterrichtet, die vierte Etappe aufgeben zu wollen. Der ursprüngliche Plan, die Etappe nach Newport auf eigenem Kiel zu beenden und doch noch einen Punkt für die Gesamtwertung zu sammeln, funktioniert nicht.

Dennoch ist es offenbar möglich, rechtzeitig für die doppelt zählende Transatlantik-Etappe von Newport nach Aarhus am Start zu sein. “Es ist eine sehr schwierige Entscheidung, aber der gesunde Menschenverstand überwiegt”, sagte Escoffier dem Veranstalter.

“Seit unserem Mastbruch hat sich das ganze Team darauf konzentriert, die besten Lösungen für eine Rückkehr in den Wettbewerb zu finden. Mit einem erneuten Start auf dieser vierten Etappe könnten wir zwar einen Punkt mitnehmen, wären aber nicht rechtzeitig beim Start der nächsten Etappe in Newport dabei.”

Der Havarist läuft in die Buch von Rio ein. © Georgia Schofield | polaRYSE / Holcim – PRB / The Ocean Race

Aber der sportliche Wert der fünften Etappe sei sehr hoch. “Da müssen wir uns von unserer besten Seite zeigen. Wir wollen auf jeden Fall noch den Sieg bei dieser Weltumsegelung. Und unter diesem Gesichtspunkt ist dies die beste Entscheidung, die wir treffen können.”

Mit der Unterstützung von GAC Pindar, dem offiziellen Logistikdienstleister des Ocean Race, hat das Team Holcim-PRB zahlreiche Optionen geprüft, um einen Mast von Europa zum Boot in Rio oder Newport zu bringen. Dabei heraus: Newport ist die realistischste Option.

Holcim-PRB teilt mit,

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Carsten Kemmling

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12 Kommentare zu „Der Holcim-PRB-Plan zurück zum Ocean Race: Wie der neue Mast auf das Schiff kommt“

  1. avatar RVK sagt:

    Oh mein Gott, das abendländische FairSports Gefühl geht unter… Dass Boote im Ocean Race (egal ob von Volvo oder Whitbread unterstützt) nach einem Unfall gerne mal verfrachtet werden, ist echt nichts neues. Beste Beispiel Brazil1, die via LKW einmal quer durch Australien verfrachtet wurden…

    https://www.sail-world.com/photo/10805

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  2. avatar Ed Wandel sagt:

    Hallo,
    wie kann es sein, daß eine Yacht, deren Mast gebrochen ist, bei laufendem Rennen mit Millionenaufwand repariert werden kann, um dann wieder ins Rennen einzusteigen, weil die letzte Etappe doppelt gewertet wird.
    Ist das noch Segel”Sport” oder nur noch eine Sport-Farce?

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    • avatar PL_sibylle_j sagt:

      Sie scheinen wenig informiert zu sein. Die Etappe von Newport nach Aarhus ist die 5. Von insgesamt 7 Etappen. Auch aus sportlicher Sicht erscheint es mir sinnvoll, dass ein 5. Boot, insbesondere da es sich um den aktuell Gesamtführenden handelt, wieder ins Rennen einsteigt. Team Guyot musste ja auch aus entsprechenden Gründen ein Etappe aussetzen.

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      • avatar Tucano75 sagt:

        Ich finde es ist schon ein Unterschied ob man auf eigenem Kiel zum nächsten Startpunkt segelt wie das Team Guyot um das Rennen wieder aufzunehmen oder das Boot per Frachter zum nächsten Etappenstart verfrachtet wird wie in diesem Fall. Das hat mit einer Segelregatta dann nichts mehr zu tun.

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        • avatar PL_sibylle_j sagt:

          Das dieser Plan bei Team Guyot lag aber vor allem an dem wesentlich größeren zur Verfügung stehenden Zeitrahmen. Einerseits war eine extrem lange Etappe zu segeln und andererseits konnte die Team Guyot die “Abkürzung ” durch den Atlantik nutzen. Zudem war von vornherein in Itajai ein wesentlich längerer Stop als in Newport geplant. Da finde ich es ungerecht, diese Gegebenheiten gegen Team Holcim zu verwenden.

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    • avatar atlantis sagt:

      Nein, es ist kein Sport mehr. Die Schiffe werden per Autopilot gesteuert. Gelegentliche Segelwechsel sind zwar eine grosse Plackerei, haben mit Sport aber wenig zu tun. Auch die Navigation wird nicht mehr handgemacht, sondern von Automaten erledigt.

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    • avatar Till sagt:

      das liegt ganz einfach am Regelwerk des Ocean Race, dieses ist bewusst so gewählt, es ist eben keine Vendee Globe sondern eher als eine Aneinanderreihung von mehreren Regatten zu verstehen, vergleichbar mit einer Rennsaison der Formel 1.

      als Vestas Wind in der vorletzten Ausgabe ihre VO65 auf ein Riff gesetzt hat, wurde das Schiff per Frachter nach Italien verfrachtet, dort wurden ca. 40% der Rumpfstruktur in der Werft ersetzt und im Anschluss wurde es wieder per Frachter zum Hafen von der vorletzten Etappe transportiert, da der Schaden extrem umfangreich und die Reperatur sehr langwierig war hat man dazwischen 7 legs verpasst und hatte keine Chance mehr auf einen Sieg.

      Generell werden die Yachten bei jedem größeren Zwischenstopp aus dem Wasser gekrant und vom Technikteam generalüberholt. dies ist bei solchen Regatten aber einfach notwendig da die Belastungen auf das Material sehr hoch sind.

      der Veranstalter hat im übrigen ebenfalls ein großes Interesse an einem Wiedereinstieg von Holcim, bei der Flottengröße wäre ein komplettes ausscheiden von einer Yacht ein mediales Desaster für das ohnehin schon angeschlagene Oceanrace.

      die Kosten für einen neuen Mast spielen im Rahmen der Gesamtkosten eine Ocean Race Teilnahme am Ende Wohl nur untergeordnete Kosten, mit Vorbereitung und anschließendem Refit der Yacht für die Vendee Globe werden sich die Gesamtkosten für eine Teilnahme im zweistelligen Millionenbereich befinden, da kommt es auf die ca 130000€ für einen neuen Mast nicht mehr wirklich an.

  3. avatar Christof sagt:

    Die Ocean Race Artikel hier sind größtenteils 1:1 Übersetzungen vom offiziellen Pressematerial des Veranstalters mit ein paar Bildern aufgehübscht. Hier und da noch ein Kommentar von SR und das war’s.
    Wer Englisch lesen kann, bekommt die Infos früher auf der Ocean Race Website.
    Wo soll der Inhalt auch sonst herkommen? SR hat auch keinen Reporter vor Ort im Atlantik…

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  4. avatar Daniel sagt:

    Hm, der Text weist schon sehr viele -wortgleiche – parallelen zum Text der Yacht auf. Wer pinnt denn von wem ab, oder werden die fertig eingekauft?

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    • avatar Christian sagt:

      Handelt es sich in beiden Fällen womöglich um leicht frisierte Deepl-Übersetzungen des selben Originaltextes? Diese Praxis ist übrigens nicht nur im Segelsport-Journalismus weit verbreitet. Allerdings lassen sich beim konkreten Ocean Race schon Unterschiede ausmachen: Wer hat öfters einen Reporter vor Ort, wer nicht? Man merkt das vielen Texten schon an. Reisserische Cliffhanger-Teaser können nicht darüber hinwegtäuschen.

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    • avatar eku sagt:

      Die werden schon nicht von Ihren Kollegen hier in DE abschreiben – man trifft sich ja bestimmt des Öfteren.
      Es wird so sein wie Chistof geschrieben hat:
      Maschinelle Übersetzung der englischen Veröffentlichungen des Veranstalters – lässt sich auch wirklich einfach nachweisen.
      Gelegentlich garniert mit Content der Segelreporter (Carsten – Taktikanalyse)

      Michael ist da ausgenommen: Das sind mE alles seine eigenen Sachen – der ist ja wohl auch vorort, zumindest der Gerüchte.

      Was mich wirklich irritiert: Pressemitteilungen lesen, in eigenen Worten weiterverbreiten und mit Videocontent aus dem Fundus des Veranstalters bzw der teilnehmenden Teams schnellstmöglich verbreiten: Kann der NDR besser als die Segelreporter.
      Auch die “Yacht” macht da iA keinen schlechten Job, weil sie zumindest mal bei Kühne und Nagel nachfragen wo denn eigentlich die logistischen Probleme liegen (liegt ja auch nahe – ist mW in HH etwas um die Ecke.
      Der NDR glänzt mit 2-3 + Updates täglich

      Aber ich lasse das jetzt mal – ist ja gut, das es mehr Möglichkeiten gibt und das das Hochseesegeln so evtl ein paar mehr Fans bekommt. Ich sehe da für fachkundige Jurnalisten jede Menge Möglichkeiten das Interesse noch weiter zu steigern. Ist allerdings wohl mit Arbeit verbunden.

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