Zwei 72-jährige, erfahrene Segler kollidieren beim Tonnenmanöver mit einem „Couta“-Klassiker. Ein Segler stirbt sofort, der andere wäre beinahe verblutet.
Es ist einer dieser vermeintlich perfekten Segeltage. Der australische Royal Prince Alfred Yacht Club bei Pittwater, nördlich von Sydney, zelebriert eine seiner beliebten Herbstregatten. Mehr als 50 Yachten und Boote sind auf dem Wasser, drei Rennen sollen gesegelt werden. Bei 10 Knoten Windstärke, einer „gentle breeze“, stellt sich die Regattaleitung schon mal auf einen entspannten Tag ein.
Auch David Booth und William Stevens, beide 72 Jahre jung, erfahrene Regattasegler und seit mehr als 30 Jahren Mitglied im Club, genießen die „Damenbrise“ auf ihrer 11-Meter-Class-Yacht „Pacesetter“.
Crash an der Luvtonne
Doch dann passierte ihnen genau das, was man gemeinhin als Schicksalsschlag bezeichnet: Vielleicht war es ein Moment der Unaufmerksamkeit auf beiden Schiffen, vielleicht dachte der eine, er käme noch am anderen vorbei… jedenfalls kollidierte an der Luvboje, offenbar mitten im manchmal etwas hektischen Bojenmanöver, die „Pacesetter“ mit der ungleich massiveren „Emily“. Das Vollholzschiff der „Couta“-Klasse – ein offener Klassiker mit typisch australischer, enormer Segelfläche am Gaffelrigg, wird mit einem langen Bugspriet gefahren. Und genau der muss die beiden Männer an Bord der „Pacesetter“ getroffen haben, gibt die australische Küstenwache später zu Protokoll.
David Booth stirbt sofort, William Stevens wird mit einer schweren Verletzung am Bein ins Wasser geschleudert und offenbar zwischen den beiden Booten eingeklemmt. Der Skipper der „Emily“, seit Jahrzehnten mit den beiden Opfern befreundet, springt sofort ins Wasser, um Stevens zu retten. Zwei weitere Crewmitglieder der „Emily“ unterstützen ihn dabei. Doch es gelingt ihnen nicht, den schwer Verletzten an Bord zu ziehen. Stevens blutet so stark, dass sich das Wasser um sie herum rot färbt.
Mehr als zehn Minuten dauert es, bis die Regattahelfer mit einem Boot vor Ort sind und die Blutung stillen können. Stevens ist mittlerweile aufgrund des Blutverlustes bewusstlos geworden und erhält zwei Bluttransfusionen, bevor er ins Krankenhaus transportiert wird.
Die Regattateilnehmer und der gesamte Club sind geschockt. Der Skipper der „Emily“ wird psychologisch betreut.
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