Einheitsklasse am Bodensee: J/70 soll als neue Sportbooklasse Masse machen
Klassenwahl
von
der SR Redaktion
15 Vereine entschieden sich für die neue Einheitsklasse J/70, die größere Sportboot-Felder an den Start bringen soll. Im Herbst finden die erste Regatten am Bodensee statt.
Mitgliedschaft benötigt
Bitte wählen Sie eine Mitgliedschaft, damit Sie weiterlesen können.
24 Antworten zu „Einheitsklasse am Bodensee: J/70 soll als neue Sportbooklasse Masse machen“
Mike
sagt:
Liebe Segelergemeinde, ich bin erst jetzt eher zufällig ueber diese “Spezialisten” Veroeffentlichung gestossen. Aufgrund der offensichtlichen Voreingenommenheit der meisten Beitraege mochte ich kurz mal meine Erfahrungen als Eigner sowie Regattasegler teilen.
Zum AUswahlverfahren nur eines: Da hatte J-Boats wohl tatsaechlich den besseren „Hebel“…
Mehr sage ich dazu nicht.
Zur B/One allgemein:
Seit Mitte 2013 bin ich stolzer Besitzer einer neuen B/One mit Race Ausstattung.
Das Boot macht mir seitdem sehr grosse Freude und ueber die Qualität kann ich mich, gerade im Vergleich zu anderen Booten, wie bspw. UFO22 oder J/70 bzw. J/80 nicht im geringsten beschweren.
Kleines Beispiel: bei einer Regatta am Gardasee erlebte ich leider eine Kollision mit einer groesseren Dolphin81OD, die sich mir mit nahezu Vollgas spitz und seitlich in den Suellrand bohrte.
Ergebnis: Gelcoatschaden der bei der Herstellerwerft wieder in den Neuzustand versetzt wurde (Ausschneiden und Neulaminieren der betroffenen kleine Flaeche), 2 Tage Arbeit und rund € 800 Euro Kosten. Ich stelle jedem geneigten frei, diese Uebung mal mit einer Melges, UFOxx, J/70, esse oder aehnlichem zu machen. My guess: Diese Boote muessten mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Grund des Sees geborgen werden. Es macht also manchmal auch Sinn, etwas mehr Material sogar zu Lasten des Gewichts zu verbauen :-)))
Spass beiseite, natuerlich koennte man das Boot werftseitig auch leichter bauen, das geht aber wieder zu Lasten der Kosten.
Ueber die Performance: Ich kann mich nicht beklagen ! Bei diversen Yardtsickregatten mit durchaus nennenswerten Teilnehmerfeldern konnte ich intensiv das Geschwindigkeitspotential bspw. der o. a. Konkurrenten unter allen moeglichen Windbedingungen beobachten und kann nur sagen: Keines der vergleichbaren Konkurrenzboote, besonders J/70 (gesegelt von einer Profi crew aus monaco) konnte sich von uns (lediglich erfahrene Amateurcrew im Club Racing Bereich) absetzen, egal bei welchem Kurs, eher im Gegenteil.
Ebenso geht mir der von euch so unglaublich in den Vordergund gestellte Achterstag auch nicht wirklich ab, vorausgesetzt, man hat genug Gewicht auf der Kante. Bei der erwaehnten MdM sah ich CRews, die zu viert gerade mal 250 kg auf die Kante gekriegt haben. Das war allerdings fuer die dort erlebten Bedingungen definitiv zu wenig (Das kann man aber auch aus den Angaben zum empfohlenen Crewgewicht entnehmen).
Zum Thema MKII upgrade: Ja, ich habe mich tatsaechlich auch ueber die Vorgehensweise von Bavaria geaergert. Vor allen Dingen darueber, das mir der upgrade zwar angeboten wurde, aber doch erhebliche Kosten verursachte. Nach genauerer Analyse des upgrade Paketes sowie Gespraechen mit dem Hersteller habe ich inzwischen die fuer mich relevanten updates wie das neue Kielfixing sowie das update fuer die Ruderanlage einbauen lassen. Den Rest habe ich bisher nicht machen lassen, da dies aus meiner Sicht nur marginal fuer Verbesserungen sorgt, die ich vorher nicht nennenswert vermisst habe und ausserdem durchaus funktionierende Komponenten von Ronstan gegen Harken parts ausgetauscht werden sollen.
Es ist aus meiner Sicht auch nicht verwerflich, das eine Werft wie Bavaria nach dem Release eines brandneuen Bootes, das ja durchaus erfolgreich im Markt ist, nach diversen Rueckmeldungen sinnvolle Anpassungen ja auch im Sinne des Kunden vornimmt. Wie gesagt, das upgrade fuer Bestandsboote haette aus meiner Sicht kostenlos sein muessen oder zumindest vom Hersteller deutlich interessanter aufgemacht werden muessen.
Fuer mich machen derzeit lediglich das Kiel- sowie Ruderanlagenfixing wirklich Sinn.
Fazit: Ich kann die B/ONE allen sportlich interessierten weiterhin bestens und mit gutem Gewissen empfehlen, auch wenn sich das Boot nicht allem technisch machbaren high end Carbon- und sonstigem Gedöhns hingibt.
Darueberhinaus bietet das Boot gerade im Gegensatz der o. a. Protagonisten erheblich mehr Platz an Bord und somit einen deutlichen pluspunkt in Sachen Komfort und Nutzbarkeit.
Lakesailor
sagt:
Also es gibt ja zu diesem Entscheid vielfälltige Komentare. Aber Fakt ist , daß Stand Dezember 7 Monate nach dem Entscheid 15 Boote am Bodensee sind oder in den nächsten Tagen geliefert werden. Natürlich ist eine Longtze noch mehr Spaßboot als eine J70. Aber trotzdem ist die Stimmung der Segler, die bei der Bundesliga mit der J70 gesegelt sind, durchweg positiv. Und die Felder, die sich gerade in Europa entwickeln, die Werft hat Kapazität für 200 Boote/Jahr in Europa, wachsen auch rasant. Vom amerikanischen Regattageschehen mal gar nicht gesprochen (Nordameriklanische Meisterschaft 90 Boote am Start). Innerhalb von 20 Monaten ISAF Klasse.
Der Entscheid vom Bodensee rumort auch auf anderen Revieren. Die Klasse wird Ihren Weg machen. Die Vereine am Bodensee bereuen bisher nichts. 2014 wird es eine attraktive Regattaserie am Bodensee geben. Die Felder werden schon im ersten Jahr die Longtze übertreffen, von der B/one mal gar nicht zu sprechen.
Ich finde die Lösung gut. @ Superbüsi der grosse Nachteil von der b25 ist, dass zu fünft gesegelt wird. Die J70 mit Carbonmast kann gut auf dem trockenen liegen, Wasserplatz kann entfallen. Ich wünschte mir sehr, dass unser Segelverband endlich aktiv wird. Weiter gedachtkann ich mir gut vorstellen, dass es in Zukunft nur noch zwei Schweizermeister Titel zu holen gibt, einer bei den Junioren im Opti und einen mit dem Verbandsschiff wie z.B. die J70.
Das wäre attraktiv und früher oder später würden die Besten auch wieder gegeneinander segeln und sich nicht in alle X-beliebigen Klassen verzetteln, natürlich nur wenn man mal Schweizermeister werden möchte.
Böri
Superbüsi
sagt:
Und warum kam die Platu25 nicht ins Gespräch? Es gibt bereits eine grössere Flotte in der Schweiz, Italien, Deutschland, Spanien und Österreich. Vertreten ist sie weltweit, z.B. auch in Thailand. Jährlich findet z.B. ein internationaler Alpencup statt, eine WM, usw… Alleine am Vierwaldstättersee gibt es bereits mehr als 15 Boote!
Das Boot ist übrigens technisch anspruchsvoll und wird ziemlich unterschätzt. Mit dem Spi ist das Boot für Regattas taktisch variantenreicher, und dennoch lassen sich 18kn+ im Gleiten erzielen.
Aber ist halt typisch Schweiz – jeder See will seine eigene Salamitaktik machen. Da stellt sich die Frage, warum so eine Dikussion nicht schweizweit geführt wird, mit einer bestimmten Entscheidungsgewalt beim Segelverband… Ach ja, welcher Segelverband (SUI-Sailing ist nicht gerade sehr aktiv…)
Gruss an alle…
PS: bestehende Sportboote mit Klassen wie z.B. Longtze wären aus meiner Sicht die beste Lösung aus den 3 vorgeschlagenen Booten gewesen… (Longtze, B-One, J-70)
Kai
sagt:
Der schweizer Segelverband hat meiner Kenntnis nach jegliche Kooperation abgelehnt mit der neuen Einheitsklasse.
Uschi
sagt:
vermutlich wurde die J70 in hinsicht auf die Segelbundesliga gewählt. Macht ja uch Sinn, wenn dort der ein oder andere Club vom Bodensee teilnimmt…
Mitsegler
sagt:
das ist ja eine komische Entscheidung….
es wurde doch Ende März 2 Tage lang am Bodensee intensiv mit den 3 Bootstypen bei allen Windbedingungen gesegelt und gerade bei wenig und mittleren Winden war die J70 immer das klar langsamste Boot und wurde von den Teams die die B/one gesegelt haben immer deutlich an Speed und Höhe verhauen
Ich sehe die J70 als klar untertakelt an – ob das dann die richtige Wahl für Bodensee ist ??
Das die Longtze als eigentlich große Jolle und zudem wahrscheinlich sehr wartungsintensiv eigentlich nicht so recht ins Gesuch passte war klar
Etwas verwunderlich ist das am Bodensee so viele ältere Jugendliche schon viel zu früh Kielboot segeln und die Jollenklassen verlassen bevor sie richtig „ausgelernt“ haben und warum segelt man dort nicht FD-505-49er im Alterspektrum 18-30 Jahre ?
Cantaloop Sail racing
sagt:
das Boot ist OK, die Aktion auch, und doch gibt es seit Jahren die deutlich durchdachtere, solidere Melges 24, mit großer eropaweit aktiver Klassenvereiniegung, brauch man da noch eine weitere Mini-Sportbootklasse die keine Meldezahlen ausserhalb des Bodensees zusammen bekommen wird?
Wie viele Boote gibt’s im Norden? 1-2…..?
Alex
sagt:
Das mit den Meldezahlen stimmt nicht. Die bringen schon richtig viel Boote auf die Bahn.
Ok, nicht in Europa.
JC
sagt:
Die Melges 24 kostet leider das doppelte. Ich finde unter Abwägung aller Interessen ist die J 70 die beste Lösung
kritiker
sagt:
Kommt doch mal in den Norden, auf ein richitges Segelrevier, und nicht immernur die Badewanne im Süden…
Peter der Zwote
sagt:
Komm Du dochmal her anstatt immer nur in Selbstgefälligkeit äh in der Ostsee zu baden… 🙂
kritiker
sagt:
Ne danke, da bleibe ich lieber im Norden. Hier können wir wenigstens auch mal ne Langstrecke segeln, und kommen nicht nach maximal nem halben Tag am nächsten Land an.
Peter der Zwote
sagt:
Dafür ist das Wetter hier besser. Ach, stimmt ja auch nicht dieses Jahr.
Alex
sagt:
Dafür haben wir mal Wind 🙂
SR-Fan
sagt:
Komisch – jammert Ihr an der Ostsee nicht seit Jahren wegen eurer bescheidenen Sommer?
VG
Daniel
sagt:
Daher fällt auch die YES in Kiel aus und die Rund Um hat Starkwind 🙂
Ist denn bekannt, welche Vereine da abgestimmt haben / mitmachen?
Alex
sagt:
Die Bodensee Einheitsklasse wollt doch jungen Segler ein spannendes Boot liefern.
Na da bin ich mal gespannt wie spannend die J-70 bei 1-2 Bft. segelt und ob die Eigner von den Longtze ihr Kisten verkaufen um auf die weit langsamere J 70 zu wechseln.
Ich bin Sportbootsegler. Eine J 70 für Regatten mieten? Ja. Eine kaufen? Nein.
Sicher ist sie ein gutes und werthaltiges Boot, aber nicht für die Windbedingungen am Bodensee geeignet.
Aber dennoch, viel Erfolg.
Und ja, es war nur eine Entscheidung von den Vereinen. Bei der aktiven Sportbootszene oder anderen Segler wurde nicht um Abstimmung gebeten.
Im FB hatte es dennoch ein Abstimmung gegeben und das mit einem klaren Sieger. Longtze!
Und nein, ich habe keine Longtze.
Peter der Zwote
sagt:
Fairerweise muss man ein paar Dinge festhalten:
1. Hier haben sich ein paar Vereine endlich mal an den Tisch gesetzt und sich auf den größtmöglichen gemeinsamen Nenner geeinigt. Das ist positiv.
2. Dass die Vereine bei der Wahl zwischen den drei Kandidaten genau diesen auswählen war vorher klar. Schließlich müssen sie das Boot vor den Mitgliedern rechtfertigen.
3. Die Sportboot-Szene am Bodensee darbt. Von daher ist jedes zusätzliche Boot, dass an den See kommt, ein Gewinn.
4. Die J/70 hat deutlich mehr mögliche Einsatzbereiche als der China-Böller.
5. Wenn es tatsächlich zu anständigen Klassenregatten kommt, dann ist es fast egal, auch welchem der drei Boote gesegelt wird.
6. Wenn sich die eines der drei Boote weltweit durchsetzt, dann ist das tatächlich nur dieser Kandidat.
Das sind alles Punkte, die positiv sind. Negativ ist meiner Meinung nach:
1. Es wurde Potential verschenkt, da die vorhandenen Segler nicht eingebunden wurden. Natürlich hätten diese über die Vereine, in denen sie ja in der Regel stecken, mittelbar mitwirken können – aber dafür hätte der Verein ja zumindest Kaufinteresse heucheln müssen. Sonst hätte es keine Stimmberechtigung gegeben.
2. Es wurde durch das ewige hin- und her eine Saison verschenkt.
3. Es wird Marketingmäßig echt viel liegengelassen. Warum steht denn auf der Bodenseewoche keine J/70 sondern eine J/80?
Bleibt zu wünschen, dass sich die Einheitsklasse am See durchsetzt. Schade wäre es nämlich, wenn diese Inititative den letzten, spärlichen Rest an aktiven Sportbooten verdrängen würde und dann selbst nicht aus den Puschen kommt.
Von daher: Alles Gute, damit wir am See nicht irgendwann nur noch Yardstick gegen die 3ksb segeln müssen.
Alex
sagt:
Du hast in allen Punkten recht.
Für J ist die J70 anscheinend das neue Zugpferd. Deshalb drücken sie mit so viel Nachdruck die 70 auf den Markt. Für Windreiche Reviere sicher auch eine gute Wahl.
Ich sagte ja, die J70 ist kein schlechtes Boot und für Regatten würde ich sie auch mieten. Aber als Eigner würde ich sie für den Bodensee als heimatrevier nie kaufen, weil ich ja auch nur zum Spaß segeln möchte. Ich bin mir sicher, die meisten der wenigen Umsteiger denken ähnlich.
Wenn ich natürlich ein Regattaboot suche, mit dem ich auf Regattareise gehe, schaut das wieder anders aus. Aber wer hat schon 40k EUR für ein neues Boot und dann 15kEUR + für die Saison und auch die Zeit für solche Reisen? Die Meisten von denen sind doch schon auf die Longtze umgestiegen.
Die Vereine haben entschieden, dann sollen sie auch ausreichend Boote für Regattasegler zur Verfügung stellen. Dann wird das schon was werden.
Christian
sagt:
ja, Longtze wäre für den Bodensee das geilere Boot gewesen. Die Performance stimmt, habe schon oft genug deren Heck von hinten sehen müssen… 😉
Möglicherweise wird den Booten ener chinesischen Werft nicht getaut. Zu Unrecht, für das Geld das sie kostet, ist die Longtze ok.
Peter der Zwote
sagt:
„Die Entscheidung für die gewählte Bootsklasse jedoch ausschließlich bei den Seglern und Vereinen.“
Kleine Korrektur: Die Entscheidung lag nicht bei den Seglern und Vereinen, sondern ausschließlich bei den Vereinen.
Die Eigner der bisherigen Sportboote (von denen ein paar auch Umsteigeambitionen heg(t)en) wurden zwar zu den Testsegeleien eingeladen, aber nicht gefragt.
24 Antworten zu „Einheitsklasse am Bodensee: J/70 soll als neue Sportbooklasse Masse machen“
sagt:
Liebe Segelergemeinde, ich bin erst jetzt eher zufällig ueber diese “Spezialisten” Veroeffentlichung gestossen. Aufgrund der offensichtlichen Voreingenommenheit der meisten Beitraege mochte ich kurz mal meine Erfahrungen als Eigner sowie Regattasegler teilen.
Zum AUswahlverfahren nur eines: Da hatte J-Boats wohl tatsaechlich den besseren „Hebel“…
Mehr sage ich dazu nicht.
Zur B/One allgemein:
Seit Mitte 2013 bin ich stolzer Besitzer einer neuen B/One mit Race Ausstattung.
Das Boot macht mir seitdem sehr grosse Freude und ueber die Qualität kann ich mich, gerade im Vergleich zu anderen Booten, wie bspw. UFO22 oder J/70 bzw. J/80 nicht im geringsten beschweren.
Kleines Beispiel: bei einer Regatta am Gardasee erlebte ich leider eine Kollision mit einer groesseren Dolphin81OD, die sich mir mit nahezu Vollgas spitz und seitlich in den Suellrand bohrte.
Ergebnis: Gelcoatschaden der bei der Herstellerwerft wieder in den Neuzustand versetzt wurde (Ausschneiden und Neulaminieren der betroffenen kleine Flaeche), 2 Tage Arbeit und rund € 800 Euro Kosten. Ich stelle jedem geneigten frei, diese Uebung mal mit einer Melges, UFOxx, J/70, esse oder aehnlichem zu machen. My guess: Diese Boote muessten mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Grund des Sees geborgen werden. Es macht also manchmal auch Sinn, etwas mehr Material sogar zu Lasten des Gewichts zu verbauen :-)))
Spass beiseite, natuerlich koennte man das Boot werftseitig auch leichter bauen, das geht aber wieder zu Lasten der Kosten.
Ueber die Performance: Ich kann mich nicht beklagen ! Bei diversen Yardtsickregatten mit durchaus nennenswerten Teilnehmerfeldern konnte ich intensiv das Geschwindigkeitspotential bspw. der o. a. Konkurrenten unter allen moeglichen Windbedingungen beobachten und kann nur sagen: Keines der vergleichbaren Konkurrenzboote, besonders J/70 (gesegelt von einer Profi crew aus monaco) konnte sich von uns (lediglich erfahrene Amateurcrew im Club Racing Bereich) absetzen, egal bei welchem Kurs, eher im Gegenteil.
Ebenso geht mir der von euch so unglaublich in den Vordergund gestellte Achterstag auch nicht wirklich ab, vorausgesetzt, man hat genug Gewicht auf der Kante. Bei der erwaehnten MdM sah ich CRews, die zu viert gerade mal 250 kg auf die Kante gekriegt haben. Das war allerdings fuer die dort erlebten Bedingungen definitiv zu wenig (Das kann man aber auch aus den Angaben zum empfohlenen Crewgewicht entnehmen).
Zum Thema MKII upgrade: Ja, ich habe mich tatsaechlich auch ueber die Vorgehensweise von Bavaria geaergert. Vor allen Dingen darueber, das mir der upgrade zwar angeboten wurde, aber doch erhebliche Kosten verursachte. Nach genauerer Analyse des upgrade Paketes sowie Gespraechen mit dem Hersteller habe ich inzwischen die fuer mich relevanten updates wie das neue Kielfixing sowie das update fuer die Ruderanlage einbauen lassen. Den Rest habe ich bisher nicht machen lassen, da dies aus meiner Sicht nur marginal fuer Verbesserungen sorgt, die ich vorher nicht nennenswert vermisst habe und ausserdem durchaus funktionierende Komponenten von Ronstan gegen Harken parts ausgetauscht werden sollen.
Es ist aus meiner Sicht auch nicht verwerflich, das eine Werft wie Bavaria nach dem Release eines brandneuen Bootes, das ja durchaus erfolgreich im Markt ist, nach diversen Rueckmeldungen sinnvolle Anpassungen ja auch im Sinne des Kunden vornimmt. Wie gesagt, das upgrade fuer Bestandsboote haette aus meiner Sicht kostenlos sein muessen oder zumindest vom Hersteller deutlich interessanter aufgemacht werden muessen.
Fuer mich machen derzeit lediglich das Kiel- sowie Ruderanlagenfixing wirklich Sinn.
Fazit: Ich kann die B/ONE allen sportlich interessierten weiterhin bestens und mit gutem Gewissen empfehlen, auch wenn sich das Boot nicht allem technisch machbaren high end Carbon- und sonstigem Gedöhns hingibt.
Darueberhinaus bietet das Boot gerade im Gegensatz der o. a. Protagonisten erheblich mehr Platz an Bord und somit einen deutlichen pluspunkt in Sachen Komfort und Nutzbarkeit.
sagt:
Also es gibt ja zu diesem Entscheid vielfälltige Komentare. Aber Fakt ist , daß Stand Dezember 7 Monate nach dem Entscheid 15 Boote am Bodensee sind oder in den nächsten Tagen geliefert werden. Natürlich ist eine Longtze noch mehr Spaßboot als eine J70. Aber trotzdem ist die Stimmung der Segler, die bei der Bundesliga mit der J70 gesegelt sind, durchweg positiv. Und die Felder, die sich gerade in Europa entwickeln, die Werft hat Kapazität für 200 Boote/Jahr in Europa, wachsen auch rasant. Vom amerikanischen Regattageschehen mal gar nicht gesprochen (Nordameriklanische Meisterschaft 90 Boote am Start). Innerhalb von 20 Monaten ISAF Klasse.
Der Entscheid vom Bodensee rumort auch auf anderen Revieren. Die Klasse wird Ihren Weg machen. Die Vereine am Bodensee bereuen bisher nichts. 2014 wird es eine attraktive Regattaserie am Bodensee geben. Die Felder werden schon im ersten Jahr die Longtze übertreffen, von der B/one mal gar nicht zu sprechen.
sagt:
Ich finde die Lösung gut. @ Superbüsi der grosse Nachteil von der b25 ist, dass zu fünft gesegelt wird. Die J70 mit Carbonmast kann gut auf dem trockenen liegen, Wasserplatz kann entfallen. Ich wünschte mir sehr, dass unser Segelverband endlich aktiv wird. Weiter gedachtkann ich mir gut vorstellen, dass es in Zukunft nur noch zwei Schweizermeister Titel zu holen gibt, einer bei den Junioren im Opti und einen mit dem Verbandsschiff wie z.B. die J70.
Das wäre attraktiv und früher oder später würden die Besten auch wieder gegeneinander segeln und sich nicht in alle X-beliebigen Klassen verzetteln, natürlich nur wenn man mal Schweizermeister werden möchte.
Böri
sagt:
Und warum kam die Platu25 nicht ins Gespräch? Es gibt bereits eine grössere Flotte in der Schweiz, Italien, Deutschland, Spanien und Österreich. Vertreten ist sie weltweit, z.B. auch in Thailand. Jährlich findet z.B. ein internationaler Alpencup statt, eine WM, usw… Alleine am Vierwaldstättersee gibt es bereits mehr als 15 Boote!
Das Boot ist übrigens technisch anspruchsvoll und wird ziemlich unterschätzt. Mit dem Spi ist das Boot für Regattas taktisch variantenreicher, und dennoch lassen sich 18kn+ im Gleiten erzielen.
Aber ist halt typisch Schweiz – jeder See will seine eigene Salamitaktik machen. Da stellt sich die Frage, warum so eine Dikussion nicht schweizweit geführt wird, mit einer bestimmten Entscheidungsgewalt beim Segelverband… Ach ja, welcher Segelverband (SUI-Sailing ist nicht gerade sehr aktiv…)
Gruss an alle…
PS: bestehende Sportboote mit Klassen wie z.B. Longtze wären aus meiner Sicht die beste Lösung aus den 3 vorgeschlagenen Booten gewesen… (Longtze, B-One, J-70)
sagt:
Der schweizer Segelverband hat meiner Kenntnis nach jegliche Kooperation abgelehnt mit der neuen Einheitsklasse.
sagt:
vermutlich wurde die J70 in hinsicht auf die Segelbundesliga gewählt. Macht ja uch Sinn, wenn dort der ein oder andere Club vom Bodensee teilnimmt…
sagt:
das ist ja eine komische Entscheidung….
es wurde doch Ende März 2 Tage lang am Bodensee intensiv mit den 3 Bootstypen bei allen Windbedingungen gesegelt und gerade bei wenig und mittleren Winden war die J70 immer das klar langsamste Boot und wurde von den Teams die die B/one gesegelt haben immer deutlich an Speed und Höhe verhauen
Ich sehe die J70 als klar untertakelt an – ob das dann die richtige Wahl für Bodensee ist ??
Das die Longtze als eigentlich große Jolle und zudem wahrscheinlich sehr wartungsintensiv eigentlich nicht so recht ins Gesuch passte war klar
Etwas verwunderlich ist das am Bodensee so viele ältere Jugendliche schon viel zu früh Kielboot segeln und die Jollenklassen verlassen bevor sie richtig „ausgelernt“ haben und warum segelt man dort nicht FD-505-49er im Alterspektrum 18-30 Jahre ?
sagt:
das Boot ist OK, die Aktion auch, und doch gibt es seit Jahren die deutlich durchdachtere, solidere Melges 24, mit großer eropaweit aktiver Klassenvereiniegung, brauch man da noch eine weitere Mini-Sportbootklasse die keine Meldezahlen ausserhalb des Bodensees zusammen bekommen wird?
Wie viele Boote gibt’s im Norden? 1-2…..?
sagt:
Das mit den Meldezahlen stimmt nicht. Die bringen schon richtig viel Boote auf die Bahn.
Ok, nicht in Europa.
sagt:
Die Melges 24 kostet leider das doppelte. Ich finde unter Abwägung aller Interessen ist die J 70 die beste Lösung
sagt:
Kommt doch mal in den Norden, auf ein richitges Segelrevier, und nicht immernur die Badewanne im Süden…
sagt:
Komm Du dochmal her anstatt immer nur in Selbstgefälligkeit äh in der Ostsee zu baden… 🙂
sagt:
Ne danke, da bleibe ich lieber im Norden. Hier können wir wenigstens auch mal ne Langstrecke segeln, und kommen nicht nach maximal nem halben Tag am nächsten Land an.
sagt:
Dafür ist das Wetter hier besser. Ach, stimmt ja auch nicht dieses Jahr.
sagt:
Dafür haben wir mal Wind 🙂
sagt:
Komisch – jammert Ihr an der Ostsee nicht seit Jahren wegen eurer bescheidenen Sommer?
VG
sagt:
Daher fällt auch die YES in Kiel aus und die Rund Um hat Starkwind 🙂
sagt:
Wir haben auch Wind.
http://srdev.svgverlag.de/regatta/offshore/nordseewoche-edinburgh-race-orkanboeen-16-yachten-gaben-auf/
sagt:
Ist denn bekannt, welche Vereine da abgestimmt haben / mitmachen?
sagt:
Die Bodensee Einheitsklasse wollt doch jungen Segler ein spannendes Boot liefern.
Na da bin ich mal gespannt wie spannend die J-70 bei 1-2 Bft. segelt und ob die Eigner von den Longtze ihr Kisten verkaufen um auf die weit langsamere J 70 zu wechseln.
Ich bin Sportbootsegler. Eine J 70 für Regatten mieten? Ja. Eine kaufen? Nein.
Sicher ist sie ein gutes und werthaltiges Boot, aber nicht für die Windbedingungen am Bodensee geeignet.
Aber dennoch, viel Erfolg.
Und ja, es war nur eine Entscheidung von den Vereinen. Bei der aktiven Sportbootszene oder anderen Segler wurde nicht um Abstimmung gebeten.
Im FB hatte es dennoch ein Abstimmung gegeben und das mit einem klaren Sieger. Longtze!
Und nein, ich habe keine Longtze.
sagt:
Fairerweise muss man ein paar Dinge festhalten:
1. Hier haben sich ein paar Vereine endlich mal an den Tisch gesetzt und sich auf den größtmöglichen gemeinsamen Nenner geeinigt. Das ist positiv.
2. Dass die Vereine bei der Wahl zwischen den drei Kandidaten genau diesen auswählen war vorher klar. Schließlich müssen sie das Boot vor den Mitgliedern rechtfertigen.
3. Die Sportboot-Szene am Bodensee darbt. Von daher ist jedes zusätzliche Boot, dass an den See kommt, ein Gewinn.
4. Die J/70 hat deutlich mehr mögliche Einsatzbereiche als der China-Böller.
5. Wenn es tatsächlich zu anständigen Klassenregatten kommt, dann ist es fast egal, auch welchem der drei Boote gesegelt wird.
6. Wenn sich die eines der drei Boote weltweit durchsetzt, dann ist das tatächlich nur dieser Kandidat.
Das sind alles Punkte, die positiv sind. Negativ ist meiner Meinung nach:
1. Es wurde Potential verschenkt, da die vorhandenen Segler nicht eingebunden wurden. Natürlich hätten diese über die Vereine, in denen sie ja in der Regel stecken, mittelbar mitwirken können – aber dafür hätte der Verein ja zumindest Kaufinteresse heucheln müssen. Sonst hätte es keine Stimmberechtigung gegeben.
2. Es wurde durch das ewige hin- und her eine Saison verschenkt.
3. Es wird Marketingmäßig echt viel liegengelassen. Warum steht denn auf der Bodenseewoche keine J/70 sondern eine J/80?
Bleibt zu wünschen, dass sich die Einheitsklasse am See durchsetzt. Schade wäre es nämlich, wenn diese Inititative den letzten, spärlichen Rest an aktiven Sportbooten verdrängen würde und dann selbst nicht aus den Puschen kommt.
Von daher: Alles Gute, damit wir am See nicht irgendwann nur noch Yardstick gegen die 3ksb segeln müssen.
sagt:
Du hast in allen Punkten recht.
Für J ist die J70 anscheinend das neue Zugpferd. Deshalb drücken sie mit so viel Nachdruck die 70 auf den Markt. Für Windreiche Reviere sicher auch eine gute Wahl.
Ich sagte ja, die J70 ist kein schlechtes Boot und für Regatten würde ich sie auch mieten. Aber als Eigner würde ich sie für den Bodensee als heimatrevier nie kaufen, weil ich ja auch nur zum Spaß segeln möchte. Ich bin mir sicher, die meisten der wenigen Umsteiger denken ähnlich.
Wenn ich natürlich ein Regattaboot suche, mit dem ich auf Regattareise gehe, schaut das wieder anders aus. Aber wer hat schon 40k EUR für ein neues Boot und dann 15kEUR + für die Saison und auch die Zeit für solche Reisen? Die Meisten von denen sind doch schon auf die Longtze umgestiegen.
Die Vereine haben entschieden, dann sollen sie auch ausreichend Boote für Regattasegler zur Verfügung stellen. Dann wird das schon was werden.
sagt:
ja, Longtze wäre für den Bodensee das geilere Boot gewesen. Die Performance stimmt, habe schon oft genug deren Heck von hinten sehen müssen… 😉
Möglicherweise wird den Booten ener chinesischen Werft nicht getaut. Zu Unrecht, für das Geld das sie kostet, ist die Longtze ok.
sagt:
„Die Entscheidung für die gewählte Bootsklasse jedoch ausschließlich bei den Seglern und Vereinen.“
Kleine Korrektur: Die Entscheidung lag nicht bei den Seglern und Vereinen, sondern ausschließlich bei den Vereinen.
Die Eigner der bisherigen Sportboote (von denen ein paar auch Umsteigeambitionen heg(t)en) wurden zwar zu den Testsegeleien eingeladen, aber nicht gefragt.