„Esimit Europa 2“: Robert Stanjek steuert 30 Meter Maxi mit Skipper Jochen Schümann

„Große Ehre“

Der Berliner Robert Stanjek wird neuer Steuermann der paneuropäischen 30-Meter-Maxiyacht „Esimit Europa 2“ des slowenischen Eigners Igor Simčič. Skipper Jochen Schümann (Penzberg) nominierte den 33-jährigen Starboot-Weltmeister für die zweite Saisonhälfte.

Die Pressemitteilung:

Esimit, Stanjek
Ein Saisonhöhepunkt für die „Esimit Europa 2“ wird im Herbst erneut der Start bei der Barcolana in Trieste/Italien. ©Esimit Europa/Manuel Kovšca

Höhepunkte sind die Langstreckenregatten Barcolana in Trieste/Italien am 12. Oktober und das Rolex Middle Sea Race in Malta (Start: 18. Oktober). Stanjek folgt dem Italiener Alberto Bolzan, der das Volvo Ocean Race im Team Alvimedica segeln wird. Der Hamburger Navigator und Weltumsegler Boris Herrmann muss wegen Terminüberschneidungen mit dem „Maserati“-Projekt auf die Herbstregatten der „Esimit Europa 2“ verzichten. Für ihn kommt der Australier Tom Addis (44).

Esimit, Stanjek
Robert Stanjek (33) aus Berlin, neuer Steuermann der „Esimit Europa 2“. ©Esimit Europa/Marina Könitzer

„Auf einer so renommierten Hochseeyacht mit internationaler Top-Crew die geplanten Hochsee-Klassiker zu steuern“, ist eine große Herausforderung und Ehre zugleich“, sagte Robert Stanjek, 2011 Segler des Jahres in Deutschland. Der amtierende Starboot-Weltmeister (mit Vorschoter Fritjof Kleen) hat bereits in der Swan-60-Klasse einschlägige Erfahrung im Big-Boat-Bereich gesammelt.

Er segelte als Taktiker der „Spirit of Europe“ (2012)  beim Nordstream Race von St. Petersburg in Russland nach Mecklenburg-Vorpommernund vor kurzem als Skipper der „SGM“. Außerdem nahm er dieses Jahr im niederländischen Team Brunel an der umfangreichen Crewsichtung fürs Volvo Ocean Race teil, die er als „enorm wertvoll für die Zukunft“ bezeichnet.

Die kommenden Einsätze auf der „Esimit Europa 2“ wertet Stanjek als „wertvolle Disziplinwechsel“ und „begeisternde Offshore-Ziele“. Nach Platz sechs im Starboot bei den Olympischen Spielen 2012 in Weymouth/England hatte sich der Berliner endgültig zu einer Profi-Karriere entschlossen. „Robert hat die Persönlichkeit und bringt das Zeug sowie den Einsatzwillen mit, auch auf großen Yachten Verantwortung zu übernehmen“, lobte der dreimalige Olympiasieger und zweifache America’s Cup-Gewinner Jochen Schümann, der damit neben dem Kieler Michael Müller weiter einen dritten Landsmann an Bord behält.

Esimit Europa
Eine Menge Menschen auf der hohen Kante auf dem 100 Fußer Esimit. © Ian Roman / Esimit

Boris Herrmann navigierte in diesem Jahr bereits die Siege der „Esimit Europa 2“ beim Volcano Race der Rolex Capri Sailing Week und beim Giraglia Rolex Cup. Mit der „Maserati“ des Italieners Giovanni Soldini will er unter anderen den Streckenrekord über den Atlantik von New York nach Lizard in Südengland brechen.

Sein Ersatz Tom Addis hat das vorige Volvo Ocean Race mit Michi Müller zusammen auf der „Puma“ bestritten und zählt Regattasiege beim Rolex Sydney Hobart Race und TransPac-Rennen zu seinen Erfolgen. Auf seinem neuen Boot hatte er bereits gesegelt, als dieses noch „Alfa Romeo“ hieß.

`Esimit Europa 2´ hebt eindrucksvoll in einer Welle ab. Das Canard-Schwert ist zu sehen, das dem Neigekieler gegen die Abdrift hilft. © Rolex
`Esimit Europa 2´ hebt eindrucksvoll in einer Welle ab. Das Canard-Schwert ist zu sehen, das dem Neigekieler gegen die Abdrift hilft. © Rolex

Auftakt für Stanjek und Addis in der 18-köpfigen Mannschaft um Schümann wird das Thousend Islands Race am 21. September von Rijeka/Kroatien nach Tivat/Montenegro sein, an dem die „Esimit Europa 2“ zum ersten Mal teilnimmt. Zwischen der Barcolana und dem Rolex Middle Sea Race wird das Team bei der Medot Sailing Trophy versuchen, den eigenen Streckenrekord von Trieste nach Valletta über rund 700 Seemeilen zu brechen, der bei 68 Stunden, 42 Minuten und 24 Sekunden steht. Die „Esimit Europa 2“ ist seit 2010 in 30 Hochseerennen in Folge ungeschlagen als Erste im Ziel gewesen.

Quelle: Esimit, Andreas Kling

15 Antworten zu „„Esimit Europa 2“: Robert Stanjek steuert 30 Meter Maxi mit Skipper Jochen Schümann“

  1. seilor

    sagt:

    Was bitte ist das „Thousend Islands Race“ wenn nebenan Maxi-Worldcup ist … ach ja, da wärs mit FirstShipHome evtl. vorbei.

  2. Uschi

    sagt:

    Die ganze Diskussion geht doch am wichtigsten Teil des Artikels vorbei…
    Ein weiterer Deutscher hat den Schritt in den Profizirkus gemacht hat und das noch an einer entscheidenden Position an Bord auf einem schnellen Schiff, das immer für Aufmerksamkeit gut ist…

    Ich gratuliere Robert Stanjek zu dieser tollen Möglichkeit und hoffe, dass dies ein „Trostpflaster“ ist für die Absage beim Team Brunel…

    1. x-claim

      sagt:

      „Ein weiterer deutscher…“ – Also mal ehrlich Frau Uschi, warum sollte das das wichtigste sein?

      1. Uschi

        sagt:

        weil es toll für unseren Sport ist, wenn ein Deutscher den Schritt in den Profizirkus schafft…und das dann noch als Steuermann…
        Das TamTam um irgendwelche Werbepartner ist mir persönlich egal…es hinterfragt doch sonst auch keiner woher und wie manch ein Eigner zu seinem Vermögen gekommen ist…auch an welchen Regatten das Team teilnimmt…Letztendlich schreibt doch die Journaille und nicht das Team solche Texte…

        1. x-claim

          sagt:

          Es mag den Profiseglern und denen die es werden wollen helfen, aber nicht dem Sport – dem Sport schadet es.

  3. coist

    sagt:

    Tja, auf Red Bull hat JS letztes Jahr ziemlich schnell gezeigt. Was aber auch wirklich unfair ist, schließlich hat er schon vor Jahren den einzigen moralisch einwandfreien Sponsor an Land gezogen.

  4. Kurz vor dem Krieg in der Ukraine finde ich auch, dass wir noc h mehr GAZPROM-Werbung brauchen.

  5. GOL

    sagt:

    Geld regiert die Welt…

    Wofür gibt es eigentlich die Handicap Formeln, wenn die Presse nur von den schnellsten Schiffen nach gesegelter Zeit berichtet? 30 Rennen ungeschlagen, ich denke nicht, da muss man wohl noch einmal recherchieren gehen!

    1. x-claim

      sagt:

      Stimmt, wenn Die Profis schon in ihren „Hotelzimmern“ schlafen haben die kleinen Boote oft noch einen sehr langen Weg vor sich. Manchmal ist der ganze Zirkus schon abgebaut wenn sie denn dann eintrudeln (ok das ist eher selten ;), aber was die Anerkennung angeht kommen diese Segler in den kleinen Booten viel zu kurz. Auch hier in der SR übrigens.

  6. Sven 14Footer

    sagt:

    Ich habe mich gefargt, warum die Esimit nicht am Maxi Yacht Rolex Cup teilgenommen hat. Da hätte sie sich mit Ihresgleichen messen können. Vielleicht wäre sie da nicht als Siegerin rausgekommen.

  7. Friedrich

    sagt:

    Glückwunsch an Robert Stanjek.

    Aber wie gut Europa und seine Werte derzeit mit Gazprom zusammen passen, mag sich jeder selbst überlegen.

  8. x-claim

    sagt:

    Seit 30 Regatten ungeschlagen – Tja eine beeindruckende Bilanz, da bleib ich doch mit meinem Schiff gleich zu Hause.

    Jeder mag dazu seine eigene Meinung haben. Mir gehen die Egoegner mit ihren Profiseglern schon lange auf den Geist. Sie machen das segeln zu Ihrer Sache. Du kannst zwar selbst auch segeln, aber richtig toll machen es die Egoeigner mit den tollen Schiffen und den Proficrews. Die Schiffe sind phantastisch. Die Leistungen der Crews ebenfalls. Und doch fehlt etwas. Eine härteste Regatta der Welt jagt die nächste und wenn das nächste größere schnellere Schiff kommt kräht kein Hahn mehr nach ihnen und sie sind vergessen und das ist auch gut so, denn sie wurden dafür bezahlt, mehr gibt es eben nicht im bezahlten segeln.

    Ich gönne jedem der auf solch einem Schiff mitsegeln kann diese Erfahrung. Wirklich Spaß macht mir aber nur selber segeln mit Freunden statt Profis, denn gekaufter Erfolg ist wertlos.

  9. Markus

    sagt:

    Tolle Höhepunkte hat die Esimit da. Die „Esimit Europa 2“ ist seit 2010 in 30 Hochseerennen in Folge ungeschlagen als Erste im Ziel gewesen… kein Wunder wenn man mit einem Porsche gegen einen Opel fährt wird man wohl immer erster im Ziel sein.

    Vielleicht sollte sich die Esimit mal mit vergleichbaren Booten messen…?!
    Ach ja ne ein Sydney Hobart Race zum Beispiel liegt ja leider nicht in Europa.

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