Extreme Sailing Series: SAP-Team vorne – Ainslie mit Land Rover BAR Academy sechster

Foiling am Limit

Ben Ainslie ist nach seinem GC32-Debut bei Extreme Sailing Series überrascht von der hohen Qualität der Konkurrenz. Bei Foiling-Bedingungen kann auch der Meister mit seinem jungen Land Rover BAR Academy Team keine Wunder vollbringen.

Erst in der allerletzten Wettfahrt, in der doppelte Punkte zu holen waren, ist am Sonntag der vorletzte Act der 2017 Extreme Sailing Series™ entschieden worden. Für das SAP Extreme Sailing Team und Alinghi war diese Situation nicht neu. Im Finalrennen setzten sich dann aber die nervenstarken Dänen durch.

Die äußerst spannende Ausgangslage im Feld trug in den beiden letzten Rennen zu zwei Kollisionen bei. Denn während das SAP Extreme Sailing Team und Alinghi um die Führung fochten, lieferten sich Oman Air und das Red Bull Sailing Team einen erbitterten Kampf um Platz drei. Wegen eines Regelverstoßes fing sich das Syndikat aus Oman schließlich ein Penalty ein und musste zusehen, wie das Red Bull Sailing Team davonzog und sich einen Platz auf dem Siegerpodium sicherte.

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„Wir sind total aus dem Häuschen. Es war großartig, den Doppelpunkter in so eindrucksvoller Manier zu gewinnen. Damit haben wir unsere Woche gekrönt“, sagte der neuseeländische Steuermann des SAP Extreme Sailing Team, Adam Minoprio, der an der Seite von Rasmus Køstner, Pierluigi de Felice, Mads Emil Stephensen und Richard Mason segelte, wobei Jes Gram-Hansen als Coach fungierte.

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Beim GC32-Foiling fehlt Ainslie das Training mit dem jungen Land Rover BAR Academy Team. © Lloyd Images

„Wir sind in den vorigen drei Tagen gut gesegelt. Heute hat es an mancher Stelle ein bisschen gehakt. Wir haben uns selbst ziemlich unter Druck gesetzt. Dabei waren acht Punkte vor dem letzten Rennen eigentlich ein ordentlicher Vorsprung. Aber es ist ja dann doch auch alles gut gegangen“, sagte Minoprio, dessen Mannschaft nun vor dem letzten Act des Jahres in der Gesamtführung fünf Punkte Vorsprung hat.

Für den Schweizer Vorjahressieger Alinghi ist damit die Titelverteidigung ein Stück weiter in die Ferne gerückt. Das Team steht auf Rang drei in der Gesamtwertung, konnte sich aber gegenüber dem zweitplatzierten Oman Air verbessern und hat nun in der Gesamtserie nur noch einen Punkt Rückstand auf Platz zwei.

https://www.youtube.com/watch?v=MCo9Iw-EzBw

„Leider konnten wir das SAP Extreme Sailing Team nicht mehr abfangen, aber wir haben auf dem Wasser einen großartigen Kampf geliefert. Wir können nur gratulieren. Jetzt freuen wir uns wirklich auf Los Cabos; dort dürfte es noch etwas schwieriger werden. Aber wir haben noch eine Hand am Pokal und werden dort viel Spaß haben“, sagte Arnaud Psarofaghis, Co-Skipper und Steuermann des Schweizer Syndikats.

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Das Land Rover BAR Academy Team mit Sir Ben Ainslie beschert dem obligatorischen Gast-Segler einen feuchten Ausflug. © Lloyd Images

Das Red Bull Sailing Team setzte sich zu Anfang des Acts zunächst von Oman Air ab und platzierte sich in den ersten vier Rennen vor dem Konkurrenten, lag dann aber vor der abschließenden Wettfahrt nach Punkten gleichauf. Die Österreicher nutzten die Gelegenheit, die sich ihnen bot, als Oman Air sich ein Penalty einhandelte und dessen Skipper Phil Robertson und seine Männer dadurch zurückfielen. Red Bull Sailing Team bleibt damit in der Saisonwertung auf Rang vier.

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Stecker für ex Meister Morgan Larsen. © Lloyd Images

„Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir das Podium verpasst haben, aber so ist der Segelsport“, sagte Phil Robertson, dessen Team mit der Zhik Speed Machine Trophy für die höchste erreichte Geschwindigkeit ausgezeichnet wurde. Nach Messung von SAP lag diese bei 29,3 Knoten.

„Wir sind heute nicht sehr gut gesegelt. Offen gestanden ist uns das während des gesamten Acts nicht wirklich gelungen. Für Los Cabos müssen wir also eine Schippe drauflegen. Dort wird die doppelte Punktezahl vergeben – es ist also alles noch möglich“, sagte Robertson weiter.

Die Live-Übertragung vom Entscheidungstag in San Diego:

https://youtu.be/6bpoEWE2JDc?t=8m5s

Der Steuermann von NZ Extreme Sailing Team, Josh Junior – Finn-Olympionike und zusammen mit Andy Malony (2016 Weltranglisten-Erster im Laser) einer der Rad-Grinder beim AC-Sieger Emirates Team New Zealand – hatte einige brillante Momente, lag in zwei Rennen in Führung, bevor er diese dann doch noch abgeben musste. Das Team aus Neuseeland wurde bei diesem Act Fünfter und liegt auch in der Gesamtwertung auf diesem Rang.

Das Land Rover BAR Academy Team hatte zu Beginn des Schlusstages technische Probleme mit seinem Boot und konnte in den ersten zwei Rennen nicht starten. Das Team mit dem vierfachen Olympiasieger Ben Ainslie am Steuer fand auch später nicht zu seiner Form und kam bei diesem Act auf Rang sechs. Diese Position bekleidet die Mannschaft auch in der Saisonwertung.

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Land Rover BAR Academy hatte am letzten Tag mit technischen Problemen zu kämpfen. © Lloyd Images

Die beiden unter US-Flagge segelnden Wildcard-Starter Team Extreme San Diego und Lupe Tortilla Demetrio wurden Siebte und Achte. Das texanische Lupe Tortilla Demetrio Team wird auch am letzten Act dieser Saison teilnehmen, der in weniger als sechs Wochen in Mexiko stattfinden wird.

„Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, an diesem tollen Ort mit diesem Team zu segeln. Wir haben uns reingehängt und ein paar Fortschritte erzielt, aber mehr war wohl nicht drin“, sagte Morgan Larson, Skipper des Team Extreme San Diego und vormaliger Champion der Series.

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Das dänische SAP Team mit Kiwi-Stuermann Minoprio kommt besonders bei Foiling-Bedingungen mächtig in Fahrt. © Lloyd Images

„Es ist jedenfalls immer ein tolles Erlebnis, in der Extreme Sailing Series anzutreten, sie ist ein großartiger Wettbewerb. Respekt vor dem SAP Extreme Sailing Team. Sie hatten drei Schritte Vorsprung vor der Konkurrenz und es dürfte schwer werden, sie noch abzufangen“, so Larson weiter.

Der französische Kiteboarder Axel Mazella stürmte beim ersten Extreme San Diego Kiteboard Invitational zum Sieg und gewann dabei neun von 13 Rennen. Zweiter wurde der Brite Oliver Bridge. Das Podium komplettierte Johnny Heineken aus den USA.
Die internationale Flotte versammelt sich nun vom 30. November bis zum 3. Dezember zum großen Saisonfinale, presented by SAP, im mexikanischen Los Cabos. Dort werden doppelte Punkte vergeben. Die Rennen werden vor dem Breathless Cabo San Lucas Resort ausgetragen. Mehr Informationen auf der offiziellen Website.

2017 Extreme Sailing Series™ Act 7, San Diego, Wertung
Rang / Team / Punkte
1. SAP Extreme Sailing Team (DEN) Rasmus Køstner, Adam Minoprio, Mads Emil Stephensen, Pierluigi de Felice, Richard Mason 273 Punkte.
2. Alinghi (SUI) Arnaud Psarofaghis, Nicolas Charbonnier, Timothé Lapauw, Nils Frei, Yves Detrey 263 Punkte.
3. Red Bull Sailing Team (AUT) Roman Hagara, Hans Peter Steinacher, Stewart Dodson, Adam Piggott, Will Tiller 239 Punkte.
4. Oman Air (OMA) Phil Robertson, Pete Greenhalgh, James Wierzbowski, Ed Smyth, Nasser Al Mashari 233 Punkte.
5. NZ Extreme Sailing Team (NZL) Graeme Sutherland, Josh Junior, Harry Hull, Andy Maloney, Josh Salthouse 212 Punkte.
6. Land Rover BAR Academy (GBR) Rob Bunce, Ben Ainslie, Oli Greber, Adam Kay, Will Alloway 201 Punkte.
7. Team Extreme San Diego (USA) Morgan Larson, Andrew Campbell, Matt Cassidy, Mike Kuschner, Cooper Dressler 198 Punkte.
8. Lupe Tortilla Demetrio (USA) John Tomko, Jonathan Atwood, Matthew Whitehead, Tripp Burd, Trevor Burd 152 Punkte.

2017 Extreme Sailing Series™ Saisonwertung
Rang / Team / Punkte
1. SAP Extreme Sailing Team (DEN) 78 Punkte.
2. Oman Air (OMA) 73 Punkte.
3. Alinghi (SUI) 72 Punkte.
4. Red Bull Sailing Team (AUT) 66 Punkte.
5. NZ Extreme Sailing Team (NZL) 56 Punkte.
6. Land Rover BAR Academy (GBR) 54 Punkte.

 

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