Von Carsten Kemmling Nach einer ersten Abstimmung des ISAF Events Committee bei der Jahrestagung des Weltseglerverbandes in Athen ist das Starboot der große Verlierer. Die Delegierten strichen die Disziplin Kielboot Männer zugunsten eines Mixed Multihulls für die Olympischen Spiele 2016 in Rio. Am Wochenende muss das ISAF Council über diesen Vorschlag entscheiden. Das endgültige Votum für…
16 Antworten zu „Mehr Frauen als Männer. Erste Abstimmung zu den Olympiaklassen“
sagt:
Funktionärsschelte ist ja immer super, liebe Uschi, und da findet man auch schnell viele Claquere, aber warum da soviele Funktionäre sind, lässt sich ziemlich einfach erklären:
Heimcoach, Bundestrainer, Physiotherapeut, Psychologe, eigener Koch, Wettfahrtleiter plus Team, Schiedsrichter, Bootsbauer, Segelmacher etc.
Frage mal die Sportler, ob sie die alle zu Hause lassen wollen!? Noch nicht mal mitgerechnet sind die Leute, die für die Sportler z.B. den Transport der Boote etc. organisieren.
Der Leistungssport auf olympischem Niveau ist dann doch etwas komplexer als das Freizeitsegeln in wärmeren Regionen, wobei ich aber trotzdem viel Spaß wünsche!
sagt:
Wenn man die Kommentare liest, dann muss man sehr schnell erkennen wer der aktive Sportler ist und wer zum Lager der Funktionäre gehört.
Ganz klar ist doch das Funktionäre einfluss haben wollen auf Dinge mit denen sie sich profilieren können und die mit Sicherheit nicht im Sinne des Sportes sind. Wenn man sich die Eröffnungsfeiern anschaut dann ist das Verhältnis Sportler/Funktionär 1 zu 1. Warum??? Was hat ein Funktionär mit der ausübung des sportes zu tun? Wieviele Sportler (wirklich aktive) sind in die Entscheidungsfindung eingebunden?
Meiner Meinung wird nur der Funktionär der es im Sport nicht bringt!
Viel Spass beim weiteren kommentieren ich amüsier mich derweilen beim Segeln in wärmeren Regionen
sagt:
uff!
sagt:
Hallo Carsten,
die neuen Perspektiven haben Sie durchaus erkannt, wobei eine Runde Kite und eine Runde Brett für 2016 mehr aus unwahrscheinlich ist, aber die Entscheidung „and/or“ öfnnet eben andere Möglichkeiten und sie ist ja auch für eine weitere Zukunft getroffen worden, denken Sie nur mal an Team-Wettbewerbe! In erster Linie geht es aber darum, Entscheidungen korrekt und präzise zu berichten und nichts wegzulassen und sei es ein „and“.
Es ist bei der Elliot nicht die Frage, ob etwas unlogisch oder logisch ist, sondern wieder nur, was beschlossen wurde. Ich halte übrigens ein Fleetrace im Kielboot für Frauen zukünftig überhaupt nicht für unlogisch, wenn man a) weiß, welche Bedeutung Frauendisziplinen (sport)politisch für Olympia haben, b) wie immer noch umstritten MatchRace als olympische Disziplin ist (Sorry für Sie und alle MatchRacer und auch wenn MatchRace meine persönliche Symphatie hat) und c) im Fleetrace aus organisatorischen Gründen mehr Athletinnen und NATIONEN(!!) vertreten sein könnten, als im MatchRace.
Dass die 9:7 Rechnung pro Nation sein sollte, wurde im Ausgangsartikel aber nicht erwähnt, ist jedoch entscheidend für die Beurteilung. Allerdings wissen wir doch, dass nicht jede Nation in allen Klassen vertreten sein kann und wird. Somit ist die 9:7 Relation nur eine theoretische und auf eine Nation bezogene Möglichkeit, aber keine allgemeine Quote, wie der Ausgangsartikel von Ihnen zu verstehen war.
Auf Ihre dortige Frage „ob das so gewollt ist“ kann man nur antworten „JA!!!!!“ (in der von mir berichteten korrekten Verteilung der Events).
Selbstverständlich kann man eine Meinung zu Olympiaklassen haben, auch wenn man nicht bei den Entscheidungen dabei war, aber dann ist die gründliche Recherche umso wichtiger. Aber da sind wir uns wohl eher einig, dass wir uns uneinig sind. Aber 1. müssen wir ja auch nicht einig sein und 2. wo kämen wir da hin, wenn alle einer Meinung wären. Aber in fogendem Punkt gehe ich einig: „Wir haben schließlich alle Segler lieb 🙂 .“
Willii Gohl
sagt:
Lieber Carsten, nun etwas zu den Fakten im Kommentar:
1. die vorläufig endgültige Entscheidung des Council lautete nicht: Kiteboard or Board, sondern Kiteboard and/or Board. Ich benutze gern den Begriff des sprachlichen Skalpells. Wenn Sie ihn hier auch verwenden, dann öffnen sich durch „and/or“ völlig neue Perspektiven, besonders hinsichtlich der Formate, über die die Olympic Commission, die ja die Entscheidungen vorbereitet hat (und weniger die Events Commission) ja auch ausführlich berichtet hat.
2. Nirgendwo steht übrigens, das Frauen MatchRace 2016 olympisch sein soll! Es heißt lediglich „Kielboot Frauen“
Das kann auch Fleetrace sein! Es ist eindeutig verabschiedet worden, über die Frage Frauen MatchRace oder Frauen Fleetrace erst nach den olympischen Spielen 2012 zu entscheiden.
3. Welche Rechnungsart wenden Sie denn bei Ihrer These 9:7 für die Frauen an? Da kämen wir ja auf 16 Disziplinen!! Schön wärs. Tatsächlich haben wir 4 Männerdisziplinen und 4 Frauendisziplinen, sowie 2 Mixed, was 5:5 ergibt. Eine Quote, die die ISAF schon immer erreichen wollte und der das IOC eine große Bedeutung beimisst. Ein Schätzung des Women´s Forum in der ISAF ergab, dass ein Anteil von 53% Seglern und 47% Seglerinnen in Brasilien möglich sein wird.
Solche Dinge weiß man natürlich nur, wenn man entweder in Athen dabei war oder sich wirklich gut informiert und eigentlich sollte das doch die Grundlage für öffentliche Kommentierung sein, oder?
Sorry für die Kollegenschelte, aber sie scheint mir im Sinne der Sache notwendig und ist natürlich nicht persönlich gemeint.
Willii Gohl, Sailing Media
sagt:
zu 1. Diese „neuen Perspektiven“ verstehe ich nicht. Also Kites als 11. Olympische Klasse oder nur für Frauen, oder nur für Männer? Oder erst eine Runde Kiten und in der nächsten Runde Surfen? Das hätte tatsächlich Charme. Mal was anderes.
zu 2. Eine Disziplin Fleetrace-Kielboot-Frauen hört sich ziemlich unlogisch an. Besonders wenn der Star raus ist.
zu 3. Ist doch ganz einfach: Surfer/Kiter 1x m/w, Laser 1x m/w, Skiff 2x m/w, 470er mixed 1x m/w, Katamaran mixed 1x m/w, Elliott 3x w, Finn 1x m = sofern das Kielboot für Frauen in Zukunft nicht einhand gesegelt wird, werden pro Nation neun Frauen und sieben Männer in Rio segeln, surfen, kiten oder was auch immer dürfen.
Ansonsten kann ich kaum eine Kommentierung in meinem Beitrag entdecken. Wir haben schließlich alle Segler lieb :-). Allerdings halte ich den Gedankengang, dass nur vor Ort Präsenz zu einer Meinung über Olympiaklassen befähigen sollte, für abenteuerlich.
sagt:
Ich finde es immer wieder beglückend wie viele Fachleute es doch gibt, die weder in Athen dabei waren, noch die Vorgaben des IOC für die Segeldisziplinen kennen (z.B. über „Gender Balance“), aber über fundierte Kenntnisse verfügen wollen und immer in der Lage sind, dumme Vorurteile nachzuplappern! Mein Rat: Informieren (z.B. bei denen, die in Athen die Sitzungen verfolgt haben und keine Eigen- oder Klasseninteressen verfolgen), dann Nachdenken und Schlussfolgerungen zu den Möglichkeiten des Councils ziehen und erst dann eine Meinung formulieren. Vielleicht wäre es auch einmal gut zu wissen, wer in den Gremien der ISAF sitzt und welche Segelerfahrung diese Leute haben und wo sie heute noch segeln, wenn sie z.B. nicht gerade z.B. als Navigator an der Rekordfahrt der Jules Verne Trophy teilnehmen oder in ihrem Leben mehr Olympiamedaillen gewonnen haben, als einige der vorurteilsbesessenen Klugsch… Entschuldigung, letztes Wort bitte streichen!!!!!
Willii Gohl
sagt:
Die Entscheidungen werden doch weniger von Seglern getroffen als von Funktionären…Ansonsten würden doch ganz andere Klassen nicht mehr dabei sein. Die Bootsklassen bei Olympia sollte so ausgewählt sein, daß Segler jedlicher Gewichtsklassen eine Möglichkeit haben sich unter den Ringen zu messen. Wozu braucht man mehrere Klassen im Gleichen Gewichtsbereich beispielsweise 49er und 470er für Männer?
Zudem kommt es nicht von ungefähr das die Weltbesten Segler (Scheidt, Grael, Percy, Cayard und noch viele andere) im Starboot segeln, das hat schon seinen Grund. Auch auf nationaler Ebene sollte man sich mal die Teilnehmerzahlen anschauen. Manch eine Starboot Regatta hat mehr Boote als eine Meisterschaft im 470er, 49er, Finn, RSX…
Von daher das Starboot aus dem Programm zu nehmen schadet dem Sport nur, den viele TopStars werden nicht mehr bei Olympia dabeisein und der Glanz der Disziplin geht vollkommen verloren. Nicht ohne Grund wird das Starboot als die Königsklasse des olympischen Segeln bezeichnet…
sagt:
Das Finn muß bleiben.
sagt:
Die Kielbootsegler sind die absolute Mehrheit der Segler? Das mag stimmen, genauso wie die absolute Mehrheit der Radfahrer mit dem soliden Damenrad unterwegs ist. Aber wer will das bei Olympia sehen? Und wenn ich mir so den Querschnitt aller Segler ansehe, dann sollten Wettbewerbsformen wie Fender ausbringen, Sherry trinken und Leinen zu Schnecken drehen nicht fehlen.
sagt:
🙂 🙂 Schöner Vergleich.
sagt:
Nun haben die ganzen Starbootsegler Angst um ihre Geldanlage 😉
Den mixed Vorschlag finde ich gut, dann haben endlich auch gute mixed Teams Chancen(die teilweise deutlich besser sind als reine männliche Teams) und werden gefördert. Früher hieß es ja immer: Nicht im Kader, ihr könnt in der Konstellation eh nicht nach Olympia, sucht euch nen anderen Partner.
sagt:
Kann uns irgend jemand erklären, weshalb die Herren in zwei Dinghy-Klassen antreten sollen, dafür aber die absolute Segelmehrheit der Segelwelt, nämlich die Kielbootsegler, nun nicht mehr Olympisch vertreten sein sollen? Lobby hin oder her, jeder tut was er kann, aber irgendwie sollte doch die seglerische Darstellung auch ein Querschnitt aller Segler sein. So gesehen ist es schon verwunderlich, daß der 470er Damen nun in der Diskussion steht! Was da wohl bei rauskommt?
sagt:
Besonders zukunftsweisend, visionär und innovativ ist vor allen Dingen die auf der Hand liegende Disziplin „Second one person dinghy men“ bestzt durch den Finn.
Das lässt sich den Zuschauern natürlich perfekt verkaufen und ist komplett was anderes als Laser! Das sieht auch jeder Laie auf den ersten Blick.
Aber keine Sorge, ganze Heerscharen von Klassen-Lobbyisten sind schon mit prall gefüllten Koffern auf dem Weg und der Mai wird sicher noch Überraschendes bringen.
sagt:
Am Ende ist bei den ISAF Entscheidungen nur auf eins Verlass: irgendwas gänzlich anderes und noch bekloppteres passiert..
sagt:
Der Segelsport wird von den Seglern finanziert. Olympia jedoch wird von den Zuschauern (über die Medien) bezahlt.
Lange Startkreuz, faire Verhältnisse oder zuschauernahes Spektakel in Stadionathmosphäre. Wir werden uns entscheiden müssen.