Wie ärgerlich. Guyot mit dem einzigen Deutschen an Bord bei der vierten Ocean-Race-Etappe hatte nach zähem Beginn ein sensationelles Comeback auf Platz zwei hingelegt, dann bremst ein folgenschwerer Schaden.
Es war wie ein harter Knockdown aus dem Nichts in einem hart umkämpften Boxkampf: GUYOT environnement – Team Europe hatte gerade seinen Rhythmus auf der vierten Etappe von The Ocean Race gefunden, war nach tagelanger Nervosität in der Flautezone entlang der brasilianischen Küste in den Passatwind eingetaucht und hatte sich an die Spitze des Feldes herangearbeitet auf Platz zwei. Dann musste der Flugmodus abgebrochen werden.
Der Mantel eines Seils, das zur Stabilisierung des Foils diente, war gerissen und das Foil konnte nicht mehr kontrolliert werden. Geschwindigkeiten von über 20 Knoten brachen auf 5 bis 6 Knoten zusammen. Innerhalb kürzester Zeit fiel das Team mit Benjamin Dutreux, Robert Stanjek, Annie Lush, Sébastien Simon und dem Bordreporter Gauthier Lebec vom zweiten Platz ans Ende des Feldes zurück. An einem Tag setzte sich die Konkurrenz rund 200 Seemeilen ab.
Gegen 7.30 Uhr Ortszeit am Sonntagmorgen verlor das Backbord-Foil der Yacht plötzlich seine Stabilität. Sébastien Simon berichtet von Bord: „Wir können die Geschwindigkeit nicht kontrollieren. Wir segeln uns in starkem Wind mit großen Wolken. Es ist schwer für uns, den schnellen Booten zu folgen“.
Obwohl die Ursache schnell gefunden war, hielt der Tampen, das den Flügel in einer niedrigen Position halten sollte, nicht mehr. Der Mantel des Seils ist durchgescheuert. Die Crew drehte aus dem Halbwindkurs ab und nahm die Geschwindigkeit aus dem Boot, um den Schaden zu beheben. Doch der vermeintlich kleine Schaden war schwer zu beheben.
Benjamin Dutreux und Sébastien Simon krochen in die Tiefen der Yacht, entfernten Platten, zogen an unzugänglichen Stellen am Seil, um an die beschädigte Stelle zu gelangen. Die Zeit verrann schnell. Die anderen drei Yachten zogen weit davon. Sie flogen mit den Passatwinden Richtung Äquator. GUYOT environnement – Team Europe dagegen tastete sich bei weniger Wind mit einem spitzeren Winkel entlang der brasilianischen Küste nach Norden vor. Erst in der Nacht zum Montag kam die Yacht wieder in Fahrt.
Seitdem ist der Rückstand ist groß und die Frustration sitzt tief: „Auf allen Etappen konnten wir unser Potenzial zeigen. Auf der ersten, der zweiten, der dritten und auch jetzt. Und jedes Mal haben wir ein großes Problem. Es ist verrückt, … Ich weiß es nicht“, fand Sébastien Simon keine Erklärung für das Pech, das die Mannschaft zu verfolgen scheint.
Bericht von Bord vor dem Tiefschlag:
Robert Stanjek berichtet über die Anfangsphase der Etappe vor dem Schaden:
https://www.facebook.com/offshoreteamgermany/videos/1218940755680896
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