Im Alter von 92 Jahren ist der Konstrukteur Helmuth Stöberl verstorben. Seine verschiedenen Konstruktionen, darunter Monas, Dyas und Trias, erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit.
Am 2. März 2023 verstarb Bootskonstrukteur Helmuth Stöberl sen. im Alter von 92 Jahren. Neben den internationalen Kielbootklassen Trias (1968), Dyas (1970) und Monas (1974) konstruierte er die Langstrecken Renner Quartas – berühmt durch viele Siege bei Bodensee Rund-Um und Centomiglia der „Amigo Nuovo“ und der „Gustav Gans“ – und Akros, die fünfmal die Europameisterschaft in der freien Konstruktionsklasse bis 9,5 Meter gewinnen konnte. Mit seinen Kimmkielern Fighter, Twin und Unas gab er schon in den 1980ern eine Antwort auf den Liegeplatzmangel durch Wassertiefe und mit dem Einhandkonzept dieser Boote auf das Vorschoterproblem.
Angefangen hatte alles mit dem Vermessen von Chiemseefischen. Der schiffsbautechnische Autodidakt und gelernte Schreiner hat so die strömungsoptimierte Rumpfform konstruiert. 1964 wurde auf Basis dieser Berechnungen der Prototyp des Condors in einer Münchner Tiefgarage gebaut. Mit einem Boot dieses Typs, umsegelte Rollo Gebhard zweimal einhand die Welt. Diesen Condor konnte man im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven besichtigen.
Ob mit Glasfasermasten, Schiffskörpern im Hochdruck-Schaumdepot-Verfahren, Kielbooten ohne Querspant oder Elektromobil mit GFK-Karosserie – Helmuth Stöberl war seiner Zeit immer voraus. Die Stöberlsche Werft verließen mehr als 1.500 Dyas, 500 Trias und 500 Monas und mehr als 1.500 Kajütboote vom Typ Condor. Ein Schlaganfall zwang ihn schließlich, mit 90 Jahren die Arbeit in der Werkstatt aufzugeben. Bis zuletzt arbeitete er noch an seiner letzten Konstruktion: einer segelfähigen Dachbox als Alternative zum Optimisten für seine Enkelkinder.
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