IMOCA: exParalympic-Segler Seguin hat ein (fast) neues Boot – nach 70.000 Arbeitsstunden

Aus alt mach’ neu

Damien Seguin segelte überraschend bei der letzten Vendée Globe auf Rang 7 und peilt nun eine Top 5 an – auf einem bekannten IMOCA aus dem Jahr 2015. Der wurde völlig überarbeitet und will es nun mit den jüngsten Neubauten aufnehmen.

Endlich wieder das Boot im Wasser: Seguin vor Lorient © apicil

So langsam erwacht La Base, der Hochseehafen im südbretonischen Lorient, wieder aus der Sommersiesta.

Nach dem Fastnet-Race waren die IMOCA und Class 40 von den Shore-Teams „nach Hause“ gesegelt worden. Manche mussten ihre Wunden lecken und kranten ihr Boot gleich aus dem Wasser, um entstandene Schäden oder „Wehwehchen“ möglichst rasch wieder zu beheben. Andere legten „nur“ den Mast, weil das Rigg Sorgen breitete.

Am härtesten hatte es wohl Thomas Ruyant auf seinem nagelneuen IMOCA „for the People“ getroffen, der nach ein paar Meilen im schweren Seegang der Fastnet-Startphase schon mit einem Ruderschaden und erheblichen strukturellen Problemen im Heckbereich des IMOCA aufgeben musste. Sein Boot konnte noch nicht einmal im Slow Motion Modus nach Hause gesegelt werden. Sondern musste auf einen Laster verladen über Land gleich in die Werft transportiert werden. Geschätzte Reparaturzeit: eineinhalb bis zwei Monate.

Selten bis gar nicht wurden die im Hafenwasser verbliebenen IMOCA im August zum Training bewegt. Lediglich ein paar VIP- und Sponsoren-Törns „vor der Haustüre“ waren angesagt.

Entsprechend auffallend waren die Aktivitäten eines IMOCA, der in den letzten Tagen immer wieder mit typischen Trainingsmaßnahmen bei allen Windstärken zu erleben und beobachten war: Groupe Apicil – Skipper: Damien Seguin.

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Michael Kunst

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5 Kommentare zu „IMOCA: exParalympic-Segler Seguin hat ein (fast) neues Boot – nach 70.000 Arbeitsstunden“

  1. Andreas Borrink sagt:

    Journalisten lieben Millionen! Besser noch Milliarden……

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  2. PL_frank004 sagt:

    Wenn die für 1 Million Euro 70.000 Stunden geleistet haben, hat die Werft für einen Stundenlohn unter 15 € gearbeitet. Das kann ich mir von einer Hightech-Schmiede im Frankreich nicht wirklich vorstellen.

    • Michael sagt:

      Und Material war bestimmt auch nicht umsonst…

    • pl_axel.hennighausen sagt:

      Guter Punkt – 70.000 Stunden in 8 Monaten hieße auch, dass permanent 50-60 Leute am Boot arbeiten, was bei einer Reparatur und in der Größenordnung nicht denkbar scheint. Ggf. ist da eine Null verrutscht.

      • Till sagt:

        7000 Stunden sind für so einen Umbau deutlich zu wenig.
        wenn die Planung und vor allem Vorarbeit wie die Produktion der foils mit eingerechnet wird sind die 70000 Stunden schon realistisch. allerdings ist die Millionen deutlich zu wenig. so ein foilpaar kostet in der Herstellung schon 600.000-800.000€ die Entwicklung ist sicherlich auch nicht gratis. und für 200.000€ findet man in Frankreich niemanden der ein Stück aus dem Rumpf einer Rennyacht sägt und einen komplett neuen Teil fertigt. dafür muss ja ein passendes Teil in der originalen Form gefertigt werden. auch die Überarbeitung des Bugs ist nicht gratis. tendenziell stimmt hier eher die Arbeitszeit als der Preis. vielleicht würden die Kosten für die Arbeiten durch das eigene Team nicht eingerechnet oder so.

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