IMOCA: Spannendes Wochenende in Lorient: Davies, Mettraux und Herrmann im Fokus

„Dieses Boot ist fantastisch!“

Eine Schweizerin lüftet ihr IMOCA-Geheimnis, eine frankophone Engländerin zeigt ihren nagelneuen Renner und ein Deutscher breitet seine Flügel aus – magic moments in Lorient!

Boris’ Boot beim ersten Schlag – ‘s läuft! © auriol/team malizia

Die vergangenen drei Tage waren außergewöhnlich spannend in La Base/Lorient. Mal ganz abgesehen davon, dass perfektes Segelwetter herrschte, war reichlich Umtrieb im größten Hochseeregattahafen Europas:

Ein nicht so ganz neues, aber dafür ziemlich berühmtes Boot wurde erneut seinem Element übergeben, allerdings in einem neuen Look und mit neuer Besitzerin. Ein nagelneuer Renner wurde buchstäblich herzlich zu Wasser gelassen und ein besonders in Deutschland ausgesprochen beliebter IMOCA hat erstmals seine Flügel ausgebreitet bzw. ausgefahren und ist über die Wasser geflogen.

Nummer 1 hinter Nummer 2

In Lorient kommt es nicht oft vor, dass eine neue Kampagne diskret angegangen wird. Vielmehr weiß „alle Welt“ schon Wochen oder Monate zuvor Bescheid, wenn sich Neues anbahnt. Doch als am vergangenen Freitag Morgen hinter der nagelneuen „Charal 2“ (14 Tage Stapellauf) ein IMOCA mit einer irgendwie bekannt anmutenden Silhouette lag, waren selbst einige Szenekenner oder selbsternannte Insider gelinde gesagt überrascht. Klartext: Justine Mettraux hatte ihren IMOCA „Teamwork“ zu Wasser gelassen und damit klargestellt: Eine weitere Frau mit großer Hochseeregattaerfahrung und reichlich Erfolgen will sich dem Abenteuer „Vendée Globe 2024“ stellen. Und das mit nichts Geringerem als der ex „Charal 1“!

Silhouette ziemlich bekannt… © courcoux/teamwork

Die Schweizerin ist seit Jahren in der französischen Szene respektiert und beliebt. Dass sie ihren Sponsor zum Kauf der Charal! bewegen konnte, spricht letztendlich für die Erfolge, die sie mit diesem langjährigen Partner bereits einfahren konnte. Teamwork begleitet Mettraux bereits seit ihrer ersten Mini Transat, blieb an ihrer Seite während der Figaro- und Class40-Zeiten. Zudem machte sich Justine Mettraux „einen Namen“ als wichtiges Mitglied beim 11th Hour Racing Team während des letzten Volvo Ocean Races.

Dass Justine Mettraux und Teamwork eine Kaufoption auf Charal 1 ergattern konnten, liegt auch daran, dass man der Schweizerin in den Kreisen der großen Kampagnen a la Charal ein großes Leistungspotential zutraut. Zudem kann Mettraux und ihre Shore-Crew auf das Know-how der Charal-Crew setzen, da das Boot offiziell bei Beyou-Racing „untergebracht“ ist. Soll heißen: Das aktuelle Charal-Team steht Mettraux in technischer Hinsicht beratend und praktisch zur Seite. Was unschätzbare Vorteile und Zeitersparnis mit sich bringen kann.

Was muss das für ein Gefühl sein, wenn frau endlich dort angekommen ist, wo frau hingehört © courcoux/teamwork

Nun wurde vielen klar, warum Charal 1 während der Bauzeit von Charal 2 noch so lange im Wasser lag und teils wochenlang aus dem Hafen verschwunden war. Denn bereits im Winter hatte Justine mit Team- und später Solo-Segeln auf ihrem zukünftigen Renner begonnen. Damals absolvierte sie auch die 1.200 Solo-Qualifikationsmeilen, die für den Start bei der Route du Rhum vorgeschrieben sind. Metttrauxs erste Solo-Regatta wird dagegen das Defi Azimut (48 h von Lorient aus) im September sein.

Übrigens bleibt Mettraux weiterhin Crew-Mitglied bei 11th Hour Racing, mit denen sie das Ocean Race bestreiten wird. Was ihr weitere Erfahrung mit IMOCA und den langen Routen etwa im Southern Ocean bescheren dürfte.

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Michael Kunst

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