Extreme Sailing Series Trapani: Ben Ainslie mit starkem Debut, Alinghi in Führung

Der Meister kann auch Katamaran

Ben Ainslie siegt bei seinem Debut zweimal und startet zweimal zu früh. Gesamtplatz drei. © Lloyd Images

Es ist schon erstaunlich, dass die drei führenden Profi-Regatta-Veranstaltungen gleichzeitig um die Gunst des Segelsport-Zuschauers buhlen. Die America’s Cup Bemühungen sind neu und spannend, beim Audi Medcup spielen immerhin zwei deutsche Boote bei den Großen mit, die Extreme 40 Katamaranserie bringt den Sport mit einer großen Zahl von Kurzrennen sehr nahe an den Zuschauer und hat viele große Namen dabei. Wo soll man hinsehen?

Wettbewerb ist ja nicht schlecht, aber diese Häufung zum gleichen Datum ist für den Zuschauer Quatsch. Das alte Problem des Sports tritt zutage, die Vielfältigkeit. Wo ist nun die Bundesliga, die Champions League, der World Cup? Wo treffen sich die Besten der Besten? 

Eine Liga reicht vollkommen aus. Bisher war es der America’s Cup, und vielleicht wird es einmal wieder so, wenn dann auch irgendwann dort die besten Teams starten. Bis dahin geht es um die guten Geschichten, die besten Bilder, die tollsten Videos.

Die Extreme Sailing Series in Trapani wartet immerhin mit dem Debut von Segelstar Ben Ainslie auf. Der Brite schlägt sich auf Anhieb hervorragend.

Alinghi (r) gibt am ersten Tag der Extreme Sailing Series in Trapani den Ton an. © Lloyd Images

Die Pressemitteilung: Ben Ainslie hat bei seinem Debüt in der Extreme Sailing Series™ einen hervorragenden Start hingelegt. Am ersten Tag von Act 6 in Trapani (Sizilien) konnte der vielfache britische Olympiamedaillengewinner gleich zwei Siege einfahren. Dabei hatte der neue Steuermann von Oman Air vor dem Start noch tiefgestapelt: “Ich freue mich dabei zu sein und noch einmal etwas Neues zu lernen. Wir müssen aber realistisch bleiben und uns kontinuierlich verbessern.”

Zwei Fehlstarts trübten die Bilanz von Oman Air etwas. “Wir können noch vieles verbessern und müssen über manches reden, aber unser dritter Platz ist natürlich großartig. Die Jungs von Oman Air sind tolle Segler und ich bin das schwache Glied in der Kette”, fasste Ainslie selbstkritisch zusammen: “Je schneller ich lerne, wie diese Boote funktionieren und verstehe, was hier funktioniert und was nicht, desto rascher werden wir uns verbessern.”

Der ehemalige 470er Weltmeister (1998) Tanguy Cariou aus Frankreich erwischt einen guten Auftakt mit seinem Alinghi Team. © Lloyd Images

Fünf Wettfahrten auf dem offenen Wasser standen am Mittwoch auf dem Programm. Am Ende des durch leichte und drehende Wind gekennzeichneten Tages, setzte sich das erfahrene Schweizer Team Alinghi mit Skipper Tanguy Cariou an die Spitze des Feldes. “Es ist heute gut gelaufen, das Teamwork hat geklappt und das Boot war schnell”, freute sich Cariou später im Hafen. “Morgen dürfte es schwerer für uns werden, da alle ihre Lehren aus dem heutigen Tag ziehen werden”, sagte der Alinghi-Skipper.

Drei verschiedene Teams konnten am Mittwoch Wettfahrten gewinnen. Zu den Gewinnern zählte auch das Team Extreme “Sailing Seacily”, das unter den Farben Trapanis segelte. Skipper ist Sebbe Godefroid, der bei diesem Event für den pausierenden Deutschen Roland Gaebler einsprang. Das aus Belgiern bestehende Team durchlebte, wie andere Crews auch, einen Tag mit Höhen und Tiefen. Am Ende stand Platz 8.

Am beständigsten segelte das Team The Wave, Muscat, dessen schlechteste Platzierung in einem Rennen Rang 6 war. “Du darfst in einer unvorteilhaften Situation nicht die Nerven verlieren, sondern musst darauf vertrauen, dass deine Chance kommen wird”, erläuterte Skipper Leigh McMillan seine Philosophie. Neun Punkte hinter Alinghi lag The Wave, Muscat in der Zwischenwertung schließlich auf Platz 2.

Groupe Edmond de Rothschild und Red Bull Extreme Racing attackierten mehrfach und schafften jeweils einen zweiten Platz. Allzu oft fanden sich beide Teams aber im Mittelfeld wieder. Auch Italiens Luna Rossa kam mit drei vierten und einem sechsten Platz zunächst gut in Schwung, verlor dann aber den Faden.

“Das war ein harter Tag für uns”, räumte Skipper Max Sirena ein, “der Wind war schwach, böig und unstet. In der letzten Wettfahrt haben wir einige Fehler gemacht und auf den letzten paar hundert Metern noch einige Plätze eingebüßt. Wir hoffen, dass es morgen besser läuft.”

Ergebnisse

 

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Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

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