ISAF WM Perth Video: Das Finn Medalrace im Rückblick. Die neue Pump-Technik
Meister im Luftrudern
von
Carsten Kemmling
Das Video zeigt ein exzessives Pumpfinale beim Finn Dinghy Medalrace, bei dem erst die letzten Meter über die Goldmedaille entschieden. Ist das noch Segeln?
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44 Antworten zu „ISAF WM Perth Video: Das Finn Medalrace im Rückblick. Die neue Pump-Technik“
Friedrich
sagt:
Was mir zu denken gibt ist, dass diverse Segler Rückenprobleme bekommen haben. Und wenn ich es richtig verstehe war jedes Mal Pumpen im Spiel. Offenbar ist das nicht gerade gesund.
Abgesehen davon: was schnell ist setzt sich am Ende immer durch. Und Sport ist bewegung. Warum also nicht? Bestimmt kommt bald wieder einer daher, der das Boot ganz ruhig in irgendeiner Position hält, möglicherweise leicht ist und an allen vorbeischleicht. Ist doch immer alles im Fluss. Segeln ist zu komplex für einfache Weisheiten.
Heini
sagt:
fanning, pumping, body pumping, rocking, extrem bepumping, heavy Trapezdraht-overrolling ….
Hallo!? Das ist doch alles Mist und gehört verboten !!!
Christian
sagt:
wenn es mal so einfach wäre, es zu verbieten bzw. das Verbot auf dem Wasser durchzusetzen…. (unabhängig von der Frage, ob es überhaupt wünschenswert ist).
Die Grenze zu ziehen bspw. zwischen legalen Aufrichtbewegungen beim Einfallen einer Bö und Body Pumping ist selbst für erfahrene Schiedrichter sehr schwer und es gibt dabei sehr viel Ermessenspielraum. Nicht umsonst schreibt die ISAF ganze Manuals voll zu allen Fragen rund um Regel 42.
Die Abschaffung des Verbots von „unerlaubtem Vortrieb“ würde die ganzen ätzenden Diskussionen rund um Schiedsrichterentscheidungen usw. beenden. Das ist ein echter Vorteil.
Vielleicht hilft ein Blick auf die Erfahrungen, die die Surfer gemacht haben, nachdem sie das Fanning freigegeben haben. Weiß jemand was dazu?
Pete
sagt:
Wenn man sich Surfen bei nicht-Gleitbedingungen anschaut ist es schlicht pervers: Pumpen bis man nicht mehr kann – also ein paar 100m nach dem Start und dann erstmal stehenbleiben (nicht nur auf dem Board, auch das Board im Wasser) und erholen, dann wieder für ein paar hundert Meter pumpen. Insofern macht es schon Sinn das erst Freizugeben, wenn es irgendetwas mit Welle bekommen oder so zu tun hat. Die Finns dürfen ja zum beispiel an der Kreuz nichts machen, weil das nichts mit surfen/gleiten zu tun hat.
Soweit ich weiss ist es bei den Surfern nur erlaubt worden, weil die ja auch mit dem Segel steuern, also im Grenzbereich überhaupt nicht gesagt werden kann ob das nun Steuern oder Pumpen ist, bzw. ‚rocken‘ nur dass nur der Mast gerockt wird.
Die Finns (und z.B. Europes) machen es schon recht schlau, an der Kreuz die normalen Regeln, also kein Body Pumping die ganz Kreuz lang, aber wenn Gleiten/Surfen möglich ist, wird es Raum und Vorm Wind erlaubt.
Ob man es auch am Wind erlauben muss wie die 470er und 420er ist Diskussionswürdig.
Aber da der Finn ja von Aktiven Sportlern geleitet wird (was bei anderen Klassenvereinigungen wahrlich nicht der Fall ist), habe ich volles Vertrauen, dass die Segler so wollen.
Wenn man dagegen alles immer erlauben würde, könnte man natürlich auch bei absoluter Flaute starten, der Vorschoter im 470er dann auf dem Vordeck, die Hände am Mast und ab geht die Post.
Bei J24 etc wäre es nur mit rocken ohne Segel vielleicht am schnellsten bei Flaute, zumindest klappt das auf dem Weg zum Kran ja ganz gut.
Und auf Kielbooten wäre das sicher auch lustig wenn die dann bei Flaute auf der Langstrecke durch die Gegnd rocken weil die Manschaft von Seite zu Seite rennt…
Ergo: schwer zu sanktionieren, keine Frage, aber ganz erlauben ist leider wohl keine Möglichkeit, schon weil die Wettfahrtleiter dann immer starten könnten, weil ein paar sehr fitte es ja innerhalb des Zeitlimits schaffen um den Kurs zu kommen.
Pete
sagt:
Kleine Anmerkung: mein
(was bei anderen Klassenvereinigungen wahrlich nicht der Fall ist)
sollte als
(was bei einigen anderen Klassenvereinigungen wahrlich nicht der Fall ist)
gelesen werden, es gibt natürlich noch eine ganze Reihe andere Klassen wo die Aktiven auch über die geschicke der Klasse entscheiden, aber eben nicht in allen Klassen.
Christian
sagt:
Es ist doch schon jetzt in der Ranglistenordnung des DSV eine Mindestwindgeschwindigkeit festgelegt (4 kn). Wenn Wettfahrtleiter sich daran halten, besteht die Gefahr totaler Flautenregatten zumindest bei Ranglistenregatten eigentlich nicht. Und die Segelanweisung kann die Grenze sogar noch höher setzen, das mögen z.B. die Tornados gern (6 Kn),
Zitat: 5.3.1 Klassenregeln können sowohl Mindest-, wie Höchstgeschwindigkeiten
für den Wind vorschreiben. Gibt es keine
solche Klassenregel, sollen beim Start einer Wettfahrt
mindestens 4 kn Windgeschwindigkeit herrschen.
In der Blogansicht dieses Artikels sehen wir Giles Scott mit affenlangen Armen, die er zum effektiven Pumpen braucht.
Die Frage, ob es richtig ist, das beim Finnsegeln ein bestimmter Phänotyp dominiert und die Wettfahrten auf den Vorwindgängen flügelschlagend, d-h. segeluntypisch entschieden werden, darf daher sicher gestellt werden.
Carsten schreibt:
„Der Däne zeigt bei 19:30 im Video was passieren kann, wenn einem die Puste ausgeht, wenn man die Welle nicht mehr erwischt. Hoegh Christensen rutscht in eine verunglückte Halse, verpasst den Wellenrhythmus und hat in wenigen Minuten einen Rückstand von mehr als 30 Metern auf den Briten.“
Das Tragische daran ist, dass P.K. Postma den Titel verloren hat, da Hoeg-Christensen die Puste ausging.
Tja, das soll in manchen Sportarten vorkommen, dass jemand schlappmacht, weil ihm die Kondition fehlt. Hab ich sogar schon mal beim Laufen, Radfahren und Schwimmen gesehen. Aber körperliche Betätigung scheint beim Segeln immer noch eine angeregte Diskussion wert zu sein.
Walter Mai, Finnlegende, Olympiateilnehmer 1972, schrieb zum Thema Pumpen 2004 in der Finnwelle:
„Letztlich besteht der Charme des Regattasegelns auch darin, dass geistige Leistung eine angemessene Belohnung findet. Es wäre schade, wenn nur noch gorillahafte Muskelentfaltung sich durchsetzte, auch wenn man damit ein wenig leichter an den “alten Deppen” vorbeikäme.”
Die Frage ist also, ob wir in den Finns aufgepumpte Muskelprotze haben wollen, oder doch lieber den intelligenten Segler, der durch Beobachtung von Wind und Wetter sowie der Wellen, der taktischen Situation, der feinfühligen Bootsbeherrschung und optimalen Boots- und Segeltrimms schneller als die Konkurrenz ist.
Marc
sagt:
Naja die Herrausforderung wäre ja, gemäß deiner Theorie irgendwann, wenn nur noch Muskel bepackte durchtrainierte Sportler am Start sind, derjenige zu sein, der zusätzlich noch eine Nase für Wind und Welle hat.
ich denke, das eine schließt das andere nicht aus. ein ben ainslie ist eben muskelprotz und bzw gerade deshalb auch ein guter segler. gerade zum richtigen pumpen gehört eine sehr feinfühlige bootsbeherrschung. und es hilft auch nicht, wenn man schnell in die falsche richtung pumpt.
@ Marc
Meine FB-Freundin Marit, der ich vor drei Tagen zum WM-Meistertitel Im Laser-Radial gratuliert habe, trainiert in der Tat sehr hart.
Mit einem Finnrecken möchte ich sie aber lieber nicht vergleichen 🙂
@ Carsten
Alles richtig !
Man könnte sich jedoch evtl. darüber unterhalten, ob das optimale Finnseglergewicht inzwischen zu hoch geworden ist.
Vor 30 Jahren errang Wolfgang Gerz mit einem Körpergewicht von ca. 80 kg den DM und den WM-Titel im Finn. Heutzutage muss man ca. 20 kg schwerer und an die 2 m lang sein, um auf höchstem Level konkurrenzfähig zu sein.
Dennoch wäre ich dafür, das Pumpen auch unterhalb 10 knt (Fussblockregel) freizugeben, damit sich niemand – wie leider häufig zu beobachten ist – einen unerlaubten Vorteil verschaffen kann.
Christian
sagt:
@wilfried: Wieso soll Pumpen bzw. fanning nur bei flexiblen Riggs funktionieren? (wir reden vom Vormwindkurs, so wie hier bei den Finns).
Wilfried
sagt:
ich sagte extremes Pumpen. Natürlich kannst du vor der welle auch jedes Kielboot mit starrem Rigg pumpen, der Effekt ist mit flexiblen Riggs nur deutlich höher weil eben nicht nur die Fläche wedelt.
Christian
sagt:
sondern weil auch der Mast wedelt? Sorry, ich kapiers immer noch nicht.
rodeo
sagt:
im prinzip genau deswegen – es ergibt sich eine art peitschenschlageffekt..
Wilfried
sagt:
zusätzliche Speicherung von Energie in Form von elastischer Verformung des Mastes. Aber die präzise Definition sollte wohl Physiker machen.
Wilfried
sagt:
extremes Pumpen funktioniert nur bei Booten oder Brettern deren Riggs elastisch genug dafür sind. Deshalb macht es beim Katamaran mit den flachen Blechen keinen Sinn. Für die Freigabe des Pumpens spricht, das gerade in der Welle die Grenze zwischen erlaubt und verboten kaum noch fair zu ziehen ist.
Segelfan
sagt:
Auf jeden Fall dokumentieren wir Segler, daß wir unserem Sportgerät nicht zutrauen die optimale Performance zu liefern.
So als würden Radrennfahrer ihr Rad tragen, Reiter ihr Pferd auspeitschen und Biathleten ihre Gewehr werfen.
Das wird aber sicher mit den Flügel-Kats besser werden. Dann werden die Zuschauer wieder verstehen, worum es eigentlich beim Segeln geht.
Jon
sagt:
Ist es nicht so, dass es tatsächlich Radfahrer gibt die ihr Rad auch mal tragen? Ist ein Pferd wirklich ein Sportgerät? Und gehört zum Biathlon nicht auch das Skilanglaufen? Und warum sollten Segler nicht auch Sportler sein dürfen?
rodeo
sagt:
sind segler denn sonst keine sportler?
Jon
sagt:
Da kommen mir oft Zweifel 😉
Uwe Preuß
sagt:
Das Pumpen der Windsurfer zuzulassen ist mal auf meinem Mist gewachsen, als ich noch im Regatta-Ausschuß WS des DSV saß. Argument: pumpe eine Regatta lang, dann weißt Du, was Du getan hast… finde ich bei Seglers im Grunde auch Ok. Das Gummiband stört mich.
stefan
sagt:
….das Gummiband gibt es aber schon seit langem im Finn, das ist nicht erst mit der Regeländerung gekommen.
Christian
sagt:
Pumpen in dieser Form bringt es nur bei langsamen Booten, die vorm Wind im Widerstandsbereich segeln (statt mit laminarer Strömung). Beim 49er oder bei Karamaranen wäre es zumindest über 6 Knoten Wind total sinnlos, da reißt nur die Strömung ab.
Ob es gut ist, das Punpen freizugeben? Ist wohl Geschmackssache. Als segelnder Muckibudenhasser find ich es nicht so gut 😉
Als Schiedrichter find ich es gut, denn es vereinfacht die Sache mit der leidigen Regel 42.
Thomas
sagt:
In dieser Form vielleicht schon, aber die Surfer pumpen auch bei laminarer Windströmung und auch bei höheren Geschwindigkeiten. Die 470er, die aucch eine Freigabe ab einer gewissen Windstärke haben, pumpen jetzt teilweise auch an der Kreuz.
Aber gerade bei diesem Punpen vor dem Wind ist Kraft und Kondition nicht alles. Da gehört auch sehr viel Gefühl und Kordination dazu.
jon
sagt:
langsamme boote?? und weshalb pumpen die surfer dann ohne ende? oder die 470er die durch wippen die strömung beschleunigen wollen?
Christian
sagt:
@ jon: es war nur vom Pumpen vorm Wind die Rede. Am Wind sieht die Sache zweifelsohne anders aus.
Dass gutes Pumpen eine sehr diffzile Sache ist, ist zweifelsohne ebenfalls richtig (wie z.B. auch gute Rollwenden). Aber wenn ich mir den Herrn Scott in diesem Video anschaue, braucht es schon auch viel Kraft und Kondition. Die ist nicht jedem gegeben 😉
Carsten Kemmling
sagt:
das ist der unterschied zwischen pumpen und rocken. beim rocken beschleunigt man die strömung am segel durch kurze, abgehackte schwünge mit dem segel, bei denen sich das achterliek öffnet und schließt. da rucken die 470er segler auch heftig am draht, wenn sie dürfen.
bei weniger wind (auch beim surfen) und bei schwereren booten (Finn) hilft das pumpen des segels. dabei beschleunigt man die Strömung durch dichtreißen des segels. bei den finns kommt das sogenannte rollen dazu. man zieht das schiff aus der leekrängung nach luv.
rodeo
sagt:
was du beschreibst sind fanning und pumping.
mit der schot kurze, harte impulse ins segel zu geben ist fanning.
das wippen im draht zb bei den 470ern ist body pumping.
ist beides 42.2(a), nur die interpretationen sind unterschiedlich (pump 1 und pump 6).
rocking ist in 42.2(b) geregelt und bezieht sich auf das rollen des bootes und meint zb auch das wiederholte „anrollen“ des bootes am start (rock 7).
44 Antworten zu „ISAF WM Perth Video: Das Finn Medalrace im Rückblick. Die neue Pump-Technik“
sagt:
Was mir zu denken gibt ist, dass diverse Segler Rückenprobleme bekommen haben. Und wenn ich es richtig verstehe war jedes Mal Pumpen im Spiel. Offenbar ist das nicht gerade gesund.
Abgesehen davon: was schnell ist setzt sich am Ende immer durch. Und Sport ist bewegung. Warum also nicht? Bestimmt kommt bald wieder einer daher, der das Boot ganz ruhig in irgendeiner Position hält, möglicherweise leicht ist und an allen vorbeischleicht. Ist doch immer alles im Fluss. Segeln ist zu komplex für einfache Weisheiten.
sagt:
fanning, pumping, body pumping, rocking, extrem bepumping, heavy Trapezdraht-overrolling ….
Hallo!? Das ist doch alles Mist und gehört verboten !!!
sagt:
wenn es mal so einfach wäre, es zu verbieten bzw. das Verbot auf dem Wasser durchzusetzen…. (unabhängig von der Frage, ob es überhaupt wünschenswert ist).
Die Grenze zu ziehen bspw. zwischen legalen Aufrichtbewegungen beim Einfallen einer Bö und Body Pumping ist selbst für erfahrene Schiedrichter sehr schwer und es gibt dabei sehr viel Ermessenspielraum. Nicht umsonst schreibt die ISAF ganze Manuals voll zu allen Fragen rund um Regel 42.
Die Abschaffung des Verbots von „unerlaubtem Vortrieb“ würde die ganzen ätzenden Diskussionen rund um Schiedsrichterentscheidungen usw. beenden. Das ist ein echter Vorteil.
Vielleicht hilft ein Blick auf die Erfahrungen, die die Surfer gemacht haben, nachdem sie das Fanning freigegeben haben. Weiß jemand was dazu?
sagt:
Wenn man sich Surfen bei nicht-Gleitbedingungen anschaut ist es schlicht pervers: Pumpen bis man nicht mehr kann – also ein paar 100m nach dem Start und dann erstmal stehenbleiben (nicht nur auf dem Board, auch das Board im Wasser) und erholen, dann wieder für ein paar hundert Meter pumpen. Insofern macht es schon Sinn das erst Freizugeben, wenn es irgendetwas mit Welle bekommen oder so zu tun hat. Die Finns dürfen ja zum beispiel an der Kreuz nichts machen, weil das nichts mit surfen/gleiten zu tun hat.
Soweit ich weiss ist es bei den Surfern nur erlaubt worden, weil die ja auch mit dem Segel steuern, also im Grenzbereich überhaupt nicht gesagt werden kann ob das nun Steuern oder Pumpen ist, bzw. ‚rocken‘ nur dass nur der Mast gerockt wird.
Die Finns (und z.B. Europes) machen es schon recht schlau, an der Kreuz die normalen Regeln, also kein Body Pumping die ganz Kreuz lang, aber wenn Gleiten/Surfen möglich ist, wird es Raum und Vorm Wind erlaubt.
Ob man es auch am Wind erlauben muss wie die 470er und 420er ist Diskussionswürdig.
Aber da der Finn ja von Aktiven Sportlern geleitet wird (was bei anderen Klassenvereinigungen wahrlich nicht der Fall ist), habe ich volles Vertrauen, dass die Segler so wollen.
Wenn man dagegen alles immer erlauben würde, könnte man natürlich auch bei absoluter Flaute starten, der Vorschoter im 470er dann auf dem Vordeck, die Hände am Mast und ab geht die Post.
Bei J24 etc wäre es nur mit rocken ohne Segel vielleicht am schnellsten bei Flaute, zumindest klappt das auf dem Weg zum Kran ja ganz gut.
Und auf Kielbooten wäre das sicher auch lustig wenn die dann bei Flaute auf der Langstrecke durch die Gegnd rocken weil die Manschaft von Seite zu Seite rennt…
Ergo: schwer zu sanktionieren, keine Frage, aber ganz erlauben ist leider wohl keine Möglichkeit, schon weil die Wettfahrtleiter dann immer starten könnten, weil ein paar sehr fitte es ja innerhalb des Zeitlimits schaffen um den Kurs zu kommen.
sagt:
Kleine Anmerkung: mein
(was bei anderen Klassenvereinigungen wahrlich nicht der Fall ist)
sollte als
(was bei einigen anderen Klassenvereinigungen wahrlich nicht der Fall ist)
gelesen werden, es gibt natürlich noch eine ganze Reihe andere Klassen wo die Aktiven auch über die geschicke der Klasse entscheiden, aber eben nicht in allen Klassen.
sagt:
Es ist doch schon jetzt in der Ranglistenordnung des DSV eine Mindestwindgeschwindigkeit festgelegt (4 kn). Wenn Wettfahrtleiter sich daran halten, besteht die Gefahr totaler Flautenregatten zumindest bei Ranglistenregatten eigentlich nicht. Und die Segelanweisung kann die Grenze sogar noch höher setzen, das mögen z.B. die Tornados gern (6 Kn),
Zitat: 5.3.1 Klassenregeln können sowohl Mindest-, wie Höchstgeschwindigkeiten
für den Wind vorschreiben. Gibt es keine
solche Klassenregel, sollen beim Start einer Wettfahrt
mindestens 4 kn Windgeschwindigkeit herrschen.
sagt:
In der Blogansicht dieses Artikels sehen wir Giles Scott mit affenlangen Armen, die er zum effektiven Pumpen braucht.
Die Frage, ob es richtig ist, das beim Finnsegeln ein bestimmter Phänotyp dominiert und die Wettfahrten auf den Vorwindgängen flügelschlagend, d-h. segeluntypisch entschieden werden, darf daher sicher gestellt werden.
sagt:
Dazu fällt mir ein: „All the other kids with the pumped up kicks …“
sagt:
Baba: „Ni’gends Wind! Mee‘ is spiegelglatt!“
Enternix: „Alle Mann an den Großbaum!“
Bumm.
Bumm.
Bumm.
…
sagt:
Carsten schreibt:
„Der Däne zeigt bei 19:30 im Video was passieren kann, wenn einem die Puste ausgeht, wenn man die Welle nicht mehr erwischt. Hoegh Christensen rutscht in eine verunglückte Halse, verpasst den Wellenrhythmus und hat in wenigen Minuten einen Rückstand von mehr als 30 Metern auf den Briten.“
Das Tragische daran ist, dass P.K. Postma den Titel verloren hat, da Hoeg-Christensen die Puste ausging.
sagt:
Es muss natürlich P.J. Postma heissen
sagt:
Tja, das soll in manchen Sportarten vorkommen, dass jemand schlappmacht, weil ihm die Kondition fehlt. Hab ich sogar schon mal beim Laufen, Radfahren und Schwimmen gesehen. Aber körperliche Betätigung scheint beim Segeln immer noch eine angeregte Diskussion wert zu sein.
Ich find die Form der Fortbewegung OK
sagt:
Walter Mai, Finnlegende, Olympiateilnehmer 1972, schrieb zum Thema Pumpen 2004 in der Finnwelle:
„Letztlich besteht der Charme des Regattasegelns auch darin, dass geistige Leistung eine angemessene Belohnung findet. Es wäre schade, wenn nur noch gorillahafte Muskelentfaltung sich durchsetzte, auch wenn man damit ein wenig leichter an den “alten Deppen” vorbeikäme.”
Die Frage ist also, ob wir in den Finns aufgepumpte Muskelprotze haben wollen, oder doch lieber den intelligenten Segler, der durch Beobachtung von Wind und Wetter sowie der Wellen, der taktischen Situation, der feinfühligen Bootsbeherrschung und optimalen Boots- und Segeltrimms schneller als die Konkurrenz ist.
sagt:
Naja die Herrausforderung wäre ja, gemäß deiner Theorie irgendwann, wenn nur noch Muskel bepackte durchtrainierte Sportler am Start sind, derjenige zu sein, der zusätzlich noch eine Nase für Wind und Welle hat.
Aber wieso in die Zukunft sehen, aktuell sind alle Sportler schon austrainiert. Oder glaubst du einer unserer Sportler kann es sich leisten nicht fit zu sein? 2007 traf ich die Damen der Yngling, die gingen auch jeden Tag laufen, hatten einen Trainingsplan usw.
Schau dir den Film über Marit Bouwmeester an:
http://srdev.svgverlag.de/blog/2011/11/25/olympia-video-portraet-laser-radial-ueberfliegerin-marit-bouwmeester/
Die absolviert auch jede Menge Kraft und Ausdauertraining neben der vielen Wasserarbeit. Und nun schau was sie geworden ist:
http://www.perth2011.com/competition/PERTH2011/SAW103000/results
sagt:
ich denke, das eine schließt das andere nicht aus. ein ben ainslie ist eben muskelprotz und bzw gerade deshalb auch ein guter segler. gerade zum richtigen pumpen gehört eine sehr feinfühlige bootsbeherrschung. und es hilft auch nicht, wenn man schnell in die falsche richtung pumpt.
sagt:
@ Marc
Meine FB-Freundin Marit, der ich vor drei Tagen zum WM-Meistertitel Im Laser-Radial gratuliert habe, trainiert in der Tat sehr hart.
Mit einem Finnrecken möchte ich sie aber lieber nicht vergleichen 🙂
@ Carsten
Alles richtig !
Man könnte sich jedoch evtl. darüber unterhalten, ob das optimale Finnseglergewicht inzwischen zu hoch geworden ist.
Vor 30 Jahren errang Wolfgang Gerz mit einem Körpergewicht von ca. 80 kg den DM und den WM-Titel im Finn. Heutzutage muss man ca. 20 kg schwerer und an die 2 m lang sein, um auf höchstem Level konkurrenzfähig zu sein.
Dennoch wäre ich dafür, das Pumpen auch unterhalb 10 knt (Fussblockregel) freizugeben, damit sich niemand – wie leider häufig zu beobachten ist – einen unerlaubten Vorteil verschaffen kann.
sagt:
@wilfried: Wieso soll Pumpen bzw. fanning nur bei flexiblen Riggs funktionieren? (wir reden vom Vormwindkurs, so wie hier bei den Finns).
sagt:
ich sagte extremes Pumpen. Natürlich kannst du vor der welle auch jedes Kielboot mit starrem Rigg pumpen, der Effekt ist mit flexiblen Riggs nur deutlich höher weil eben nicht nur die Fläche wedelt.
sagt:
sondern weil auch der Mast wedelt? Sorry, ich kapiers immer noch nicht.
sagt:
im prinzip genau deswegen – es ergibt sich eine art peitschenschlageffekt..
sagt:
zusätzliche Speicherung von Energie in Form von elastischer Verformung des Mastes. Aber die präzise Definition sollte wohl Physiker machen.
sagt:
extremes Pumpen funktioniert nur bei Booten oder Brettern deren Riggs elastisch genug dafür sind. Deshalb macht es beim Katamaran mit den flachen Blechen keinen Sinn. Für die Freigabe des Pumpens spricht, das gerade in der Welle die Grenze zwischen erlaubt und verboten kaum noch fair zu ziehen ist.
sagt:
Auf jeden Fall dokumentieren wir Segler, daß wir unserem Sportgerät nicht zutrauen die optimale Performance zu liefern.
So als würden Radrennfahrer ihr Rad tragen, Reiter ihr Pferd auspeitschen und Biathleten ihre Gewehr werfen.
Das wird aber sicher mit den Flügel-Kats besser werden. Dann werden die Zuschauer wieder verstehen, worum es eigentlich beim Segeln geht.
sagt:
Ist es nicht so, dass es tatsächlich Radfahrer gibt die ihr Rad auch mal tragen? Ist ein Pferd wirklich ein Sportgerät? Und gehört zum Biathlon nicht auch das Skilanglaufen? Und warum sollten Segler nicht auch Sportler sein dürfen?
sagt:
sind segler denn sonst keine sportler?
sagt:
Da kommen mir oft Zweifel 😉
sagt:
Das Pumpen der Windsurfer zuzulassen ist mal auf meinem Mist gewachsen, als ich noch im Regatta-Ausschuß WS des DSV saß. Argument: pumpe eine Regatta lang, dann weißt Du, was Du getan hast… finde ich bei Seglers im Grunde auch Ok. Das Gummiband stört mich.
sagt:
….das Gummiband gibt es aber schon seit langem im Finn, das ist nicht erst mit der Regeländerung gekommen.
sagt:
Pumpen in dieser Form bringt es nur bei langsamen Booten, die vorm Wind im Widerstandsbereich segeln (statt mit laminarer Strömung). Beim 49er oder bei Karamaranen wäre es zumindest über 6 Knoten Wind total sinnlos, da reißt nur die Strömung ab.
Ob es gut ist, das Punpen freizugeben? Ist wohl Geschmackssache. Als segelnder Muckibudenhasser find ich es nicht so gut 😉
Als Schiedrichter find ich es gut, denn es vereinfacht die Sache mit der leidigen Regel 42.
sagt:
In dieser Form vielleicht schon, aber die Surfer pumpen auch bei laminarer Windströmung und auch bei höheren Geschwindigkeiten. Die 470er, die aucch eine Freigabe ab einer gewissen Windstärke haben, pumpen jetzt teilweise auch an der Kreuz.
Aber gerade bei diesem Punpen vor dem Wind ist Kraft und Kondition nicht alles. Da gehört auch sehr viel Gefühl und Kordination dazu.
sagt:
langsamme boote?? und weshalb pumpen die surfer dann ohne ende? oder die 470er die durch wippen die strömung beschleunigen wollen?
sagt:
@ jon: es war nur vom Pumpen vorm Wind die Rede. Am Wind sieht die Sache zweifelsohne anders aus.
Dass gutes Pumpen eine sehr diffzile Sache ist, ist zweifelsohne ebenfalls richtig (wie z.B. auch gute Rollwenden). Aber wenn ich mir den Herrn Scott in diesem Video anschaue, braucht es schon auch viel Kraft und Kondition. Die ist nicht jedem gegeben 😉
sagt:
das ist der unterschied zwischen pumpen und rocken. beim rocken beschleunigt man die strömung am segel durch kurze, abgehackte schwünge mit dem segel, bei denen sich das achterliek öffnet und schließt. da rucken die 470er segler auch heftig am draht, wenn sie dürfen.
bei weniger wind (auch beim surfen) und bei schwereren booten (Finn) hilft das pumpen des segels. dabei beschleunigt man die Strömung durch dichtreißen des segels. bei den finns kommt das sogenannte rollen dazu. man zieht das schiff aus der leekrängung nach luv.
sagt:
was du beschreibst sind fanning und pumping.
mit der schot kurze, harte impulse ins segel zu geben ist fanning.
das wippen im draht zb bei den 470ern ist body pumping.
ist beides 42.2(a), nur die interpretationen sind unterschiedlich (pump 1 und pump 6).
rocking ist in 42.2(b) geregelt und bezieht sich auf das rollen des bootes und meint zb auch das wiederholte „anrollen“ des bootes am start (rock 7).
beides zusammen wäre dann halt eine kombination.
die kompletten interpretationen/erklärungen sind hier zu finden:
http://www.sailing.org/tools/documents/42interpretations2010final-%5B10193%5D.pdf
sagt:
Ich finde es richtig! Segeln ist schließlich ein sport! auch wenn das manche Menschen nicht wahrhaben wollen
sagt:
Nee nee nee, „pumpen“ und dann noch so ’ne Musik… Eindeutig zweideutig.
sagt:
Warum eigentlich erst ab 10 Knoten? Gerade bei wenig Wind könnte man so doch mehr körperliche Dynamik in den Segelsport bringen.
sagt:
Direktes Pumpen bei wenig Wind hätte nun gar nichts mehr mit dem Segeln zu tun und sähe grotesk aus.
Unter Einbeziehung des Fussblockes könnte man das Pumpen jedoch grundsätzlich erlauben.
sagt:
Endlich mal Action auf dem Finn!