Die Vendée Globe ist normalerweise Herausforderung genug für einen Menschen. Umso größer ist die Leistung für einen Para-Sportler einzuschätzen. Jingkun Xu (35) musste schließlich auch in den Mast klettern – sogar dreimal. Nur fünf Tage vor dem Ziel musste er fast aufgeben.
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Jingkun Xu hat die Vendée Globe auf Platz 30. nach 99 Tagen und 19 Stunden beendet. Er ist damit der erste chinesische Skipper, der je bei diesem Rennen gestartet ist und es nun auch beendet. Zu Belohnung darf er bei der Zieldurchfahrt einen magischen Sonnenaufgang erleben. Seine Freude kennt keine Grenzen, auch als er den „Chenal“ in Les Sables d’Olonne passiert.
Erneut haben sich selbst am frühen Morgen zahlreiche Fans im Hafen eingefunden, um diesem besonderen Skipper zu huldigen. Der Chinese aus der Nähe von Qingdao, wo 2008 die Olympischen Segelspiele stattgefunden haben, hat insbesondere im Heimatland einen Kultstatus erreicht. Auf den dortigen Social Media-Plattformen sollen ihm mehr als 150 Millionen Menschen folgen.
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Das hat mit seiner besonderen Geschichte zu tun. Im Alter von 12 Jahren verlor er den linken Unterarm bei einem Unfall mit Feuerwerkskörpern oberhalb des Ellenbogens. Allein deshalb ist es eine unglaubliche Geschichte, wie er mit diesem Handicap den Weg zu Segelsport fand. Er war schon vor dem Start in Les Sables d’Olonne ein umjubelter Held und sorgte für Aufsehen – nicht nur, weil er in traditioneller Kleidung den Steg betrat (SR-Video).
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