Jules Verne Trophy: Loick Peyron führt „Banque Populaire V“ mit Dreamteam zum Erfolg

Eine neue Dimension

14 Männer als Mini-Figuren auf dem Mega-Rumpf. © Christophe Launay

Der Franzose Loick Peyron hat mit seinem 13-Köpfigen Team auf dem 40 Meter langen Trimaran „Banque Populaire V“ die so genannte Jules Verne Trophy gewonnen für die schnellste nonstop Weltumseglung.

Er benötigte für den 24500 Meilen langen direkten Weg auf der festgeschriebenen Route mit Start und Ziel zwischen der Südspitze Englands (Lizard Point) und der Brest vorgelagerten Insel Ushant 45 Tage 13 Stunden und 42 Minuten.

Mit den Umwegen auf der Suche nach Tiefdruckgebieten und um Flauten herum segelte der Dreirümpfer insgesamt 29.000 Meilen mit einem Durchschnitt-Etmal von 622 Meilen. Der Durchschnitt-Speed betrug 26,51 Knoten mit einem Spitzenwert von 48 Knoten am 20. Tag. Noch am letzten Tag raste der Tri mit 43,2 Knoten Richtung Ziel. Der alte Rekord von „Groupama 3“ wurde um fast drei Tage unterboten. Es ist eine neue Dimension.

Schneller als Nuklear-U-Boote

Franzosen Freude mit Fackeln. © Christophe Launay

Unvorstellbare Zahlen, die auf dieser Nonstop-Strecke bisher auch jenseits der Möglichkeiten von motorbetriebenen Fahrzeugen liegen. U-Boote mit Nuclearantrieb zum Beispiel fahren mit maximal 33 Knoten. Ein Jahrhundert nach der Ablösung der Segelkraft durch die Dampfschiffahrt hat sich die Entwicklung umgekehrt.

 

 

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

6 Kommentare zu „Jules Verne Trophy: Loick Peyron führt „Banque Populaire V“ mit Dreamteam zum Erfolg“

  1. Moskito sagt:

    @Wilfried

    hoch vom Cap an Brasilien vorbei …da hast Du natürlich Recht, das war kein Grosskreis…das war routing pur.

    Aber von Halifax ins Ziel??? bei reinem Westwind sind die doch einen schönen Bogen gefahren, da—glaube ich—ist der Tri schon nahe dran…am Kreis

    • Wilfried sagt:

      um den Großkreis zu kriegen einfach das Lineal in der KArte aktivieren und den Punkt der letzten Halse mit dem Ziel verbinden, dann zeigt das System den Großkreis hierfür an.

  2. Wilfried sagt:

    beeindruckende Leistung in der Tat. Das auf den letzten Tagen war allerdings kein Großkreis sondern die perfekte Umfahrung des Hochdruckgebietes, das den direkten Weg zum Ziel versperrt hat. Der Umweg gegenüber einem Großkreis war bestimmt fast 1000 Meilen. Den kürzesten Kurs konntest du ja auf dem Tracker durch anklicken einblenden obwohl es sicher noch Jahrzehnte dauert bis man so tief in den Süden fahren kann.

  3. Moskito sagt:

    Schöner Artikel….

    Das war ein tolles Erlebnis, dieses Rennen um den Globus, vom 22 November vorigen Jahres bis zum Freitag Spannung pur; und alles fast Live im Internet zu verfolgen( für die im warmen Sessel sitzenden Segler während der Winterpause).
    Drei Bilder, die mir im Gedächtnis bleiben werden; das Kielwasser des Tri, das über eine enorme Distanz zu sehen war, der Kurs der letzten Tage auf der Karte, der nicht nur wegen der Wetterbedingungen wie an einer Schnur gezogen auf dem Grosskreis verlief, ein Kurs, den wohl nur solche Segler gewinnbringend fahren können und der majestätische (ich kann es nicht anders ausdrücken) Anblick des Tri beim Einlaufen nach Brest, umgeben von einem Schwarm unter Vollast laufender Schlauchboote, mit dem dritten( oder sogar vierten?) Reff im Gross und einer Briefmarke von Trinquette…und das mit noch geschätzten 20 kn.
    Vive l’équipe, son skipper…und sein Router an Land Marcel van Triest.

    P.S. was für Langzeitsegler interessant sein könnte, wäre zu erfahren, wie das Team das Energieproblem an Bord gelöst hat, da war leider auch per Kontakt nichts zu erfahren, man konnte nur sehen, dass am Heck ein Windgenerator installiert war.

    • ??? sagt:

      Die haben 2 kleine Dieselgeneratoren an Bord.
      Allerdings keinen Motor mit Propeller.
      Bei Sailinganarchy ist ein sehr spannendes Video über das Schiff.
      http://vimeo.com/34596861

      • Moskito sagt:

        hab ich mir angesehen, ich nehme an, dass ein GEN als Reserve diente und der andere die E-Versorgung und den Watermaker betrieben hat….
        manchmal steht man ja irgendwo im Nirwana..
        das Wasser ist ja auch ein problem..und selber machen hat weniger gewicht als Mitnehmen…für 14 Typen..
        die ganze Bilanz würde mich schon interessieren, so Gewicht Diesel plus GEN plus WM minus 14 mal 45 Tage Verbrauch…das ist sicher gut durchkalkuliert worden.

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