Video Fundstück Patin a Vela: Katamaran-Klasse ohne Ruder
Irgendwie nackt
von
Carsten Kemmling
Der spanische Katamaran Patin a Vela gehört zu den skurrilsten Segelklassen der Welt. Er wird nur durch Gewichtsverlagerung gesteuert. Ein Deutscher ist auch aktiv.
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Zum Entspannen beim segeln würd ich ab und an ein Wochenende auf nem Contender empfehlen, denn:
kein störender Steuermann!
keine Tackleine!
keine dummen Sprüche!
und das ganze Bier an Bord ist nur für Euch alleine!! 😉
Ja ja, ihr sprecht mir aus der Seele… Ein Klassiker an langen Winterabenden ist bei meinem Bruder und mir auch die Nummer mit dem „Halse“ schreien, Pinne 50 cm ranziehen und dann erwarten, dass der Vorschoter gegen die Fliehkräfte schnell reinkommt, während das Boot um 90° abbiegt…
Ein Archipelago Raid Klassiker ist auch in Luv steuern, während der Vorschoter am 5. Tag Non Stopp Segelei in Lee sitzt und paddelt und dann trocken feststelle, dass sich das Paddeln lohnt, solange man am Paddel Widerstand spürt!
Und zu guter Letzt um das Thema einmal abzuschließen… Jeden Start versieben und dann rumpöbeln, wenn der Spi einmal einfällt, weil man gerade in Lee an irgendeinem blöden BOot vorbei gefahren ist….
Vielleicht sollten wir alle mal ein Buch schreiben: Steuermann – Deutsch, Deutsch – Steuermann….
@bredi:Ich denke auch, man kann da einfach beides gleich wegrationalisieren. Steuer und Steuerleute. Kommt auch günstiger. Keine anfällige Ruderanlage mehr und keine Bier anfälligen Steuerleute… Allerdings muss ich schon sagen, dass es Nils und mir sicher in einem Aspekt gleich geht: Ohne euch da hinten wäre es langweilig gewesen. Und diese hilfreichen Tipps…
Allein schon an der Luvtonne, wo man als Schotte aus dem Trapez die Tackleine zieht, dann schnell das Luvschwert hoch zieht und dann ans Spifall sprintet… just in dem Moment kommt von hinten nur „HOCH HOCH HOCH!!!“
Wie oft ich da schon kurz davor war mich umzudrehen und meinen Bruder zu fragen: „Ach nee, ich dachte runter?!“
Herrlich, wenn ich an diese Situationen denke, wünsche ich mich glatt 10 Jahre zurück…
Beliebt auch die „Frage“: „Geht das nicht ein bisschen schneller“ – zum Beispiel, wenn der Steuermann gerade auf der Tackleine sitzt.
bredi
sagt:
Ja, genau – gröhl!!! Nils und ich sind mal (als 1.er, yeah!) bei einer Euro bei richtig Knackwind schön im Doppeltrapez ums Luvfass geschossen und ich dachte so: „geil, jetzt Spi hoch und Hackengas, dann kriegt uns kein Schwein mehr“. Nils hat dann auch – zum Teil – den Spi hochgerissen – aber er hatte ein Riesengetüddel, ne irre Wuhling, da ging nix rauf und runter. Er war dann auch sehr hektisch bemüht und als so das 5.te oder 6. Boot mit Spi an uns vorbeigeschossen war hab ich gefragt (O.Ton): „ob wir denn jetzt langsam mal los können?“ Er hat dann auch sofort geantwortet: „Du A#+*!lX, halt die F%*#2, kannst ja die verf’+“`;–: Schei;;!!!! selbst machen!!!“ Ich glaube, er war in dem Moment einfach unzufrieden mit der Gesamtsituation 😉
…schön motivierend sind auch immer so Sprüche wie „Von mir aus können wir los…“
bredi
sagt:
@Michael: Zu der Sache mit den überbewerteten Steuerleuten: Eigentlcichwar ich ja nur Steuermann, weil ich sonst an Bord nix anderes konnte – dafür hatte ich ja den Bordingenieur Nils, hähääää. Und auf dem Patin wird schnell klar, dass nicht nur Steuerleute sondern das Steuer an sich vollkommen überbewertet wird!
Das dir als altem Steuermann die Pinne nicht fehlte, wundert mich ja doppelt! Zeigt aber auch, dass euer Job als Steuermann völlig überbewertet wird. Ich denke, ich muss da nochmal mit meinem Bruder schnacken, was der die letzten 16 Jahre an Bord überhaupt gemacht hat….
Spaß beiseite, das Schiffchen klingt echt nach richtig viel Spaß. Wie bist du denn auf die Kalsse gestoßen? Klingt auf jedenfall spannend.
Gruß aus Kiel!
bredi
sagt:
Hey Michael, ich hab die Boote schon als 10-jähriger Stöpsel am Strand in Spanien bestaunt, allerdings war ich da noch kein Segler. Später hab ich ja lange Laser, dann HC 16, Tiger, F18 gesegelt. Und vor 3 Jahren ist ja mein Stammvorschoter Nils nach Brasilien gegangen. Also kam die Frage auf: Watt jetzt als nächstes segeln? Nach einem kurzen Intermezzo auf dem A-Cat (das war mir aber zu teuer und zu empfindlich) kam ich per Zufall im Urlaub in Spanien auf den Patin a Vela. Die liegen dort zu Hunderten in jedem Strandsegelclub, und eigentlich ist der ja noch eher der Urvater aller Strandkats als der Hobie – sorry für diese Ketzerei!!!;-) Jedenfalls hab ich plötzlich realisiert wie unglaublich pur und simpel und zugleich faszienierend das Boot ist. Und ne Riesenregattaszene haben die da auch – bei perfekten Segelbedingungen! Also hab ich mal im Sinne von „simplify your sailing“ ein Boot gekauf, ein paar Tage probiert – und dann die Euro mitgesegelt. Ganz neues Gefühl erstmal im letzten Drittel rumzuschrubben…;-) Grüsse aus Düsseldorf
bredi
sagt:
Hallo Ketzer,
ja das stimmt, am Anfang fand ich als klassischer Katamaransegler die „Löcher“ im Boot auch irgendwie merkwürdig.
Mit der Zeit bewegt man sich aber sehr sicher über die gelernten „Laufwege“ und vermisst kein Trampolin mehr. Im Gegenteil, es hat einige Vorteile die „Löcher“ zu haben: 1.) Man kann sich in der Vorstartphase oder auch bei Verschnaufpausen auf einen der Rümpfe in Fahrtrichtung setzten und die Füsse links und rechts im Wasser baumeln lassen. Dadurch kann man die Abdrift des Bootes – zusätzlich zum Segel – gut beeinflussen (Im Patin a Vela ist das erlaubt). 2.) Man kann beim Patin sehr früh „Fyern“, also einen Rumpf kontrolliert aus dem Wasser heben, weil das Boot sehr schmal ist – nur 1,60 Meter. so kann man von Lee schön durch die „Löcher“ schauen, wie hoch man flyert. 3.) Hört sich lustig an: Da man ja kein Steuer hat kann man als „Manöver der letzten Sekunde“ in eins der Löcher springen / sich fallen lassen, und das Boot mit den Händen links und rechts festhalten. Da das Boot segelfertig nur 98 Kilo wiegt, bleibt es unmittelbar stehen. Klingt alles sehr unorthodox – ist es auch. Its fun!
1
Ketzer
sagt:
Ich hätte irgendwie Angst, mir in den ganzen Löchern die Beine zu brechen. warum kein Trampolin?
bredi
sagt:
Ja, das Ding kommt vom Fleck – ungefähr so, wie ein Hobie 16, zumindest bei Leicht- bis Mittelwind. Ausserdem ist das Gerät physisch sehr fordernd, für einen Herrn meiner Altersklasse 😉 Aber nicht so (statisch) wie z.B. ein Laser oder Finn, eher dynamisch. Durch die häufigen Bewegungen über die „Bancadas“ ist das Ganze so wie „Pilates auf dem Wasser“. Macht jedenfalls Mörderbock!!!
16 Antworten zu „Video Fundstück Patin a Vela: Katamaran-Klasse ohne Ruder“
sagt:
Zum Entspannen beim segeln würd ich ab und an ein Wochenende auf nem Contender empfehlen, denn:
kein störender Steuermann!
keine Tackleine!
keine dummen Sprüche!
und das ganze Bier an Bord ist nur für Euch alleine!! 😉
sagt:
Ja ja, ihr sprecht mir aus der Seele… Ein Klassiker an langen Winterabenden ist bei meinem Bruder und mir auch die Nummer mit dem „Halse“ schreien, Pinne 50 cm ranziehen und dann erwarten, dass der Vorschoter gegen die Fliehkräfte schnell reinkommt, während das Boot um 90° abbiegt…
Ein Archipelago Raid Klassiker ist auch in Luv steuern, während der Vorschoter am 5. Tag Non Stopp Segelei in Lee sitzt und paddelt und dann trocken feststelle, dass sich das Paddeln lohnt, solange man am Paddel Widerstand spürt!
Und zu guter Letzt um das Thema einmal abzuschließen… Jeden Start versieben und dann rumpöbeln, wenn der Spi einmal einfällt, weil man gerade in Lee an irgendeinem blöden BOot vorbei gefahren ist….
Vielleicht sollten wir alle mal ein Buch schreiben: Steuermann – Deutsch, Deutsch – Steuermann….
sagt:
@bredi:Ich denke auch, man kann da einfach beides gleich wegrationalisieren. Steuer und Steuerleute. Kommt auch günstiger. Keine anfällige Ruderanlage mehr und keine Bier anfälligen Steuerleute… Allerdings muss ich schon sagen, dass es Nils und mir sicher in einem Aspekt gleich geht: Ohne euch da hinten wäre es langweilig gewesen. Und diese hilfreichen Tipps…
Allein schon an der Luvtonne, wo man als Schotte aus dem Trapez die Tackleine zieht, dann schnell das Luvschwert hoch zieht und dann ans Spifall sprintet… just in dem Moment kommt von hinten nur „HOCH HOCH HOCH!!!“
Wie oft ich da schon kurz davor war mich umzudrehen und meinen Bruder zu fragen: „Ach nee, ich dachte runter?!“
Herrlich, wenn ich an diese Situationen denke, wünsche ich mich glatt 10 Jahre zurück…
sagt:
Beliebt auch die „Frage“: „Geht das nicht ein bisschen schneller“ – zum Beispiel, wenn der Steuermann gerade auf der Tackleine sitzt.
sagt:
Ja, genau – gröhl!!! Nils und ich sind mal (als 1.er, yeah!) bei einer Euro bei richtig Knackwind schön im Doppeltrapez ums Luvfass geschossen und ich dachte so: „geil, jetzt Spi hoch und Hackengas, dann kriegt uns kein Schwein mehr“. Nils hat dann auch – zum Teil – den Spi hochgerissen – aber er hatte ein Riesengetüddel, ne irre Wuhling, da ging nix rauf und runter. Er war dann auch sehr hektisch bemüht und als so das 5.te oder 6. Boot mit Spi an uns vorbeigeschossen war hab ich gefragt (O.Ton): „ob wir denn jetzt langsam mal los können?“ Er hat dann auch sofort geantwortet: „Du A#+*!lX, halt die F%*#2, kannst ja die verf’+“`;–: Schei;;!!!! selbst machen!!!“ Ich glaube, er war in dem Moment einfach unzufrieden mit der Gesamtsituation 😉
sagt:
…schön motivierend sind auch immer so Sprüche wie „Von mir aus können wir los…“
sagt:
@Michael: Zu der Sache mit den überbewerteten Steuerleuten: Eigentlcichwar ich ja nur Steuermann, weil ich sonst an Bord nix anderes konnte – dafür hatte ich ja den Bordingenieur Nils, hähääää. Und auf dem Patin wird schnell klar, dass nicht nur Steuerleute sondern das Steuer an sich vollkommen überbewertet wird!
sagt:
Hi Andreas!
Das dir als altem Steuermann die Pinne nicht fehlte, wundert mich ja doppelt! Zeigt aber auch, dass euer Job als Steuermann völlig überbewertet wird. Ich denke, ich muss da nochmal mit meinem Bruder schnacken, was der die letzten 16 Jahre an Bord überhaupt gemacht hat….
Spaß beiseite, das Schiffchen klingt echt nach richtig viel Spaß. Wie bist du denn auf die Kalsse gestoßen? Klingt auf jedenfall spannend.
Gruß aus Kiel!
sagt:
Hey Michael, ich hab die Boote schon als 10-jähriger Stöpsel am Strand in Spanien bestaunt, allerdings war ich da noch kein Segler. Später hab ich ja lange Laser, dann HC 16, Tiger, F18 gesegelt. Und vor 3 Jahren ist ja mein Stammvorschoter Nils nach Brasilien gegangen. Also kam die Frage auf: Watt jetzt als nächstes segeln? Nach einem kurzen Intermezzo auf dem A-Cat (das war mir aber zu teuer und zu empfindlich) kam ich per Zufall im Urlaub in Spanien auf den Patin a Vela. Die liegen dort zu Hunderten in jedem Strandsegelclub, und eigentlich ist der ja noch eher der Urvater aller Strandkats als der Hobie – sorry für diese Ketzerei!!!;-) Jedenfalls hab ich plötzlich realisiert wie unglaublich pur und simpel und zugleich faszienierend das Boot ist. Und ne Riesenregattaszene haben die da auch – bei perfekten Segelbedingungen! Also hab ich mal im Sinne von „simplify your sailing“ ein Boot gekauf, ein paar Tage probiert – und dann die Euro mitgesegelt. Ganz neues Gefühl erstmal im letzten Drittel rumzuschrubben…;-) Grüsse aus Düsseldorf
sagt:
Hallo Ketzer,
ja das stimmt, am Anfang fand ich als klassischer Katamaransegler die „Löcher“ im Boot auch irgendwie merkwürdig.
Mit der Zeit bewegt man sich aber sehr sicher über die gelernten „Laufwege“ und vermisst kein Trampolin mehr. Im Gegenteil, es hat einige Vorteile die „Löcher“ zu haben: 1.) Man kann sich in der Vorstartphase oder auch bei Verschnaufpausen auf einen der Rümpfe in Fahrtrichtung setzten und die Füsse links und rechts im Wasser baumeln lassen. Dadurch kann man die Abdrift des Bootes – zusätzlich zum Segel – gut beeinflussen (Im Patin a Vela ist das erlaubt). 2.) Man kann beim Patin sehr früh „Fyern“, also einen Rumpf kontrolliert aus dem Wasser heben, weil das Boot sehr schmal ist – nur 1,60 Meter. so kann man von Lee schön durch die „Löcher“ schauen, wie hoch man flyert. 3.) Hört sich lustig an: Da man ja kein Steuer hat kann man als „Manöver der letzten Sekunde“ in eins der Löcher springen / sich fallen lassen, und das Boot mit den Händen links und rechts festhalten. Da das Boot segelfertig nur 98 Kilo wiegt, bleibt es unmittelbar stehen. Klingt alles sehr unorthodox – ist es auch. Its fun!
sagt:
Ich hätte irgendwie Angst, mir in den ganzen Löchern die Beine zu brechen. warum kein Trampolin?
sagt:
Ja, das Ding kommt vom Fleck – ungefähr so, wie ein Hobie 16, zumindest bei Leicht- bis Mittelwind. Ausserdem ist das Gerät physisch sehr fordernd, für einen Herrn meiner Altersklasse 😉 Aber nicht so (statisch) wie z.B. ein Laser oder Finn, eher dynamisch. Durch die häufigen Bewegungen über die „Bancadas“ ist das Ganze so wie „Pilates auf dem Wasser“. Macht jedenfalls Mörderbock!!!
sagt:
Bredi macht jetzt Pilates. Das erzähl‘ ich rum!
sagt:
Ja, aber dafür passe ich auch durch die „Löcher“…;-)
sagt:
Das wär doch mal was für den Americas Cup…. Eine echte Neuerung und recht athletisch…
sagt:
Kommt aber vom fleck!