Wenn sich 26 Australier auf den Weg über den großen Teich machen, dann haben sie ein gewichtiges Wort mitzureden. Die Contender-WM am Gardasee drohte zum Leichtwind-Event zu werden, dann beschweren sie sich. Es folgen vier b>spektakuläre Starkwindrennen – und ein Aussie-Sieg. <
Dieser Moment wird bleiben. Ich habe ihn schon ähnlich von den Pre Worlds abgespeichert. Der Start in Lee ist ziemlich Okay, der Weg nach links zum Felsen frei, der Linksdreher trifft pünktlich ein, die kritische Wende auf der Layline funktioniert ohne Kenterung, der Hintern bleibt nicht am ultratiefen Großbaum hängen – diesmal ist auch die Luvtonne in Sicht. Die Anliegelinie passt, das Boot scheint ausbalanciert. Trapez maximal tief für den besten Hebel, der Körper soll gerade nicht von den Wellenkämmen weggerissen werden, die Cunningham maximal dichtgeknallt, so wie den Niederholer, nur leichte Steuerbewegungen sind nötig – ein Genuss.

Im Gegenlicht glitzert das Spritzwasser, durch das Fenster im Segel schimmern die Segel der Flotte in Lee – und ich beginne mich schon vor dem nächsten Manöver bei über 25 Knoten Wind zu fürchten. Aber Stopp! Bevor dieses Negativ-Kopfkino losgeht, muss dieser Moment genossen werden. Freuen statt sich sorgen. Ich brülle die Begeisterung heraus! Kann eh keiner hören. Der Wind reißt die Wortfetzen aus dem Mund.

Jede Sekunde kann es mit dieser Stimmung vorbei sein. Irgendetwas bricht – bei Andreas Wieting das Schwert, bei Max Ulreich der Mast, bei Christoph Homeier die Niederholer-Befestigung, bei Markus Maisenbacher das Unterwant-Terminal – oder man fliegt durch die Luft. Am Vortag erwischt es mich dreimal. Bei der klassischen Raumtonnen-Halse, aber auch – besonders fies – im Vollglitsch auf dem zweiten Raumschenkel.
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