Lukas Hesse startet 69Foiler-Projekt: Mit internationalem Team und US-Steuerfrau vom SailGP

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Ex-49er-Segler Lukas Hesse steigt mit einem internationalen Team in den Foiling-Circuit der 69F ein und setzt sich hohe Ziele: Am Ende der Saison will er an der Spitze des Youth Foiling Gold Cups stehen.

So schnell kann ein 69F im Vergleich sein

Das Segelfieber steigt bei Lukas Hesse vom Seebrucker RV: Anfang Februar wird er gemeinsam mit dem Schweizer Jann Schüpbach (21) nach Miami fliegen, dort das erste Mal die gebürtige Hawaiianerin CJ Perez (18) treffen und nach kurzer Trainingseinheit in den Youth Foiling Gold Cup einsteigen. Für den 22-Jährigen ist es nach erfolgreicher Opti-Karriere mit dem siebten Platz bei der WM 2013 (Platz zwei in der Teamwertung) und dem Gewinn des deutschen Meistertitels im 49er 2020 (mit Vorschoter Luca Schneider) der Start ins professionelle Geschehen.

Das gemischte Junioren-Team auf dem 69F in Aktion.
© Sailing Energy / 69F media

America’s Cup und Sail GP haben ihn schon immer begeistert, berichtet Hesse. Teil eines professionellen Foiling-Teams zu sein, ist daher sein erklärtes Ziel. Bereits 2020 stieg er parallel zu seinem 49er-Engagement auf die Waszp und testete auf dem Gardasee den Persico 69F. In dieser Klasse haben zuletzt insbesondere die niederländischen Junioren gezeigt, dass sie selbst die America’s Cup Foiler-Profis düpieren können.

Der knapp sieben Meter lange Carbon-Einrümpfer passte zu den Ambitionen des jungen Mannes vom Chiemsee. „Technisch ist er dem 49er sehr ähnlich. Daher ist der Umstieg kein Problem gewesen. Auf Foils segelt er sich sehr stabil. Da das aufrichtende Moment vor allem vom Foil generiert wird, lässt das Boot viel Bewegung der Mannschaft zu.“

Lukas Hesse schiebt den 69Foiler ins Wasser.
© Sailing Energy / 69F media

Vor rund vier Jahren wurde das Konzept des 69F mit der Idee eines Nachwuchsboots für den AC entwickelt. Auch Olympiasieger Santiago Lange war involviert. Herausgekommen ist ein Racer, der als vereinfachte Version der aktuellen AC-Cupper gelten soll. Ausgestattet mit einem Schwert in der Mitte und zwei aufholbaren Foils wird der kleine „Cupper“ auf Auslegern von der Crew gesegelt. Drei bis vier Personen sind erlaubt, wobei nur drei auf den Auslegern segeln dürfen. Inzwischen ist ein Regatta-Circuit für Profiteams und ein weiterer für U25-Mannschaften aufgebaut worden.

Mit dem Kumpel aus Opti-Zeiten

Nach dem ersten Beschnuppern auf dem Gardasee hat Lukas Hesse auch schon Regatta-Erfahrung beim Youth Foiling Gold Cup sammeln können. Beim Act in Cagliari im vergangenen Herbst ging er mit seiner Schwester Emilie, Jann Schüpbach und der 29er-Seglerin Nell Castilla an den Start. „Jann kenne ich bereits aus Opti-Zeiten, seit der WM 2013 und einem anschließenden Einladungsevent auf den Bermudas. Wir sind seitdem Freunde, auch wenn Jann 470er und ich 49er gesegelt bin“, berichtet Hesse.

Lukas Hesse war 7. bei der Optimist WM und 49er-Meister. © YFGC-Racing-Team

Für die Kampagne im 69F kamen die beiden nach dem Ende der Olympia-Ambitionen schnell zusammen. Und mit den Erfahrungen von Cagliari wussten sie, wie sie ihr Team aufstellen wollten: „Zu viert an Bord wird es eng, wir segeln daher lieber zu dritt. Vor Sardinien hat Jann gesteuert, aber es wurde deutlich, dass auf dem 69F viel Power an den Schoten benötigt wird.

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2 Kommentare zu „Lukas Hesse startet 69Foiler-Projekt: Mit internationalem Team und US-Steuerfrau vom SailGP“

  1. avatar Manfred sagt:

    Na, da kann man nur viel Erfolg wünschen. Und vielleicht, wenn das Team den Namen “cleansailorsyouthracingteam” ernst nimmt, können sie auch daran arbeiten, dass diese unsäglichen “Nummern & Sponsor Aufkleber Aktionen” auf Großveranstaltungen reduziert werden. Der Müll der Rückseiten fliegt im Hafengelände herum, die teilweise sorglos aufgeklebten großen “Sticker” lösen sich im Salzwasser und bei hoher Fahrt im Boot schnell ab.

    Es wäre ein erster Schritt aus Segler Sicht zur Reinhaltung der Meere und Gewässer.

    • avatar Andreas Borrink sagt:

      Manfred, Du Idealist! ja, das wäre wirklich toll – allein, mir fehlt der Glaube.

      Offenbar gehen Segel-Kampagnen aller Art nicht mehr ohne grünes Mäntelchen. Es bleibt aber dabei, dass Segeln – auch und vor allem auf hohem Niveau – absolut kein grüner Sport ist. Massenhaft spritvernichtende Begleitboote, lange Strassen- und Schiffstransporte, Flugreisen zu den Events, nicht recycelbare Komponenten, Störung der Meeresfauna, Vergiftung der Flora….die Liste ist lang.

      Naja, schnell scheint es ja zusein, das “cleansailorsyouthracingteam”…..wow! Die Schnitte im Video jedenfalls liegen nun bei unter einer Sekunde und die Effekte tragen auch nicht zur Freude beim Schauen bei.

      Was soll’s, habt einfach Spaß an dem, was Ihr tut, verhaltet Euch vernünftig und umweltbewusst und schiebt nicht so eine dicke, grüne Welle.

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