Malizia in Führung bei The Ocean Race: Lösung für das Speed-Problem gefunden

"Krasses Highspeed-segeln"

Malizia hat die Führung bei The Ocean Race übernommen. Das deutsche Boot steuert auf eine wichtige Halse zu und scheint plötzlich den Gegner 11th Hour im Highspeed-Modus zu dominieren.

Francesca Clapcich im Highspeed Modus auf 11th Hour mit Malizia im Kielwasser. © 11th Hour

11th Hour zeigt die ersten Bilder vom Highspeed-Runs im Nordatlantik:

“Wir glauben, dass sie mit einem anderen Segelkombination segeln. Und wir befinden uns zwischen zwei Möglichkeiten.” So erklärt Rosalin Kuiper das Defizit von 20 Meilen, das gegenüber 11th Hour an einem Tag bei den neuen stabilen Foil-Bedingungen zustande kam. Offenbar gab es ein deutliches Speed-Problem. Aber diese Situation ist nun seit 24 Stunden Geschichte.

Inzwischen hat die Malizia-Crew mit allen möglichen Trimmeinstellungen gespielt, permanent getrimmt, getestet, Segel gesetzt und wieder geborgen – nun ist sie offenbar erfolgreich. Der Rückstand blieb erst einmal stabil. Besser noch sie sind aktuell klar schneller.

Der 24-Stunden-Schnitt liegt fast einen Knoten höher als bei dem führenden US-Boot. In sechs Stunden holten sich die “Malizians” die 20 Meilen zurück und segeln nun exakt gleichauf. 572 Meilen liegen im Kielwasser. Der 24-Stunden Rekord ist nur noch 20 Meilen entfernt.

Was für eine Wende in diesem Rennen, das schon für so viele Überraschungen gesorgt hat. Malizia schien beim Flachwasser-Foiling chancenlos gegen die perfekt optimierte, wenn auch ältere IMOCA von 11th Hour, wie die Zusammenfassung zeigt:

Aber nun sind die Karten plötzlich völlig anders gemischt. Charlie Enright und seine erfahrene Profi-Crew, die zu den nominell besten dieses Rennens gehört, können den Gegner nicht mehr locker mit höherem Speed kontrollieren. Sie geraten in die Defensive.

Malizia hat im 16 Uhr-Ranking die Führung gegenüber 11th Hour übernommen.

Robert Stanjek erklärt die aktuelle Phase dieser Etappe:

„Wir sind flott unterwegs wie alle in der Flotte. Wir haben gute Passatwind-Bedingungen zwischen 16 bis 19 Knoten. Unser Segel-Setup ist volles Großsegel und Fractional Zero als Vorsegel mit der J3 dazwischen. Damit haben wir eine gute Durchschnittsgeschwindigkeit um die 20, 21 Knoten. Das Ganze wird etwa vier Tage gehen und ist der schnellste Rennabschnitt, den wir haben werden auf dieser Etappe. In den vier Tagen werden wir knapp 2000 Seemeilen machen. Das Leben an Bord ist dabei nicht ganz so komfortabel.“

Dabei zeigt Guyot, dass das älteste Boot der Flotte den Speed der Führenden im maximalen Foil-Modus durchaus erreichen kann. Zuletzt ist der Rückstand von maximal 319 Meilen auf 297 gesunken. Allerdings müsste schon ein Wunder geschehen, wenn noch einmal der Anschluss zum Feld gelänge.

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Carsten Kemmling

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2 Kommentare zu „Malizia in Führung bei The Ocean Race: Lösung für das Speed-Problem gefunden“

  1. avatar PL_sibylle_j sagt:

    Will Harris wirkt sehrcreif auf dieser Etappe. Ihr Segelreporter lasst ihn dann aber doch extrem schnell altern. Der von euch betitelte 36jährige ist nach anderen Quellen mehrheitlich 29 Jahre alt. Umso beeindruckender ist seine Leustung.

  2. avatar PL_sibylle_j sagt:

    Vielleicht trägt ja auch die relative Bequemlichkeit der bereits als “Bus” titulierten Malizia zur entspannten Stimmung an Bord bei.

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