Malizias Ocean-Race-Duell: 11th Hour souverän – Das Geheimnis des Star-Navigators

11th Hour ist der Sieg bei der fünften Etappe nicht zu nehmen. Das Dreamteam wurde noch einmal richtig stark als nach der langen Speedphase die Strategie eine große Rolle spielte.

Skipper Enright und Navigator Fisher zeigen sich als perfekt eingespieltes Duo. © Justine Mettraux / 11th Hour Racing / The Ocean Race

Als die direkten Konkurrenten über ihre 24-Stunden-Rekorde jubeln, hat 11th Hour andere Probleme. Das führende Boot knallte gegen einen Wal, Onboard-Reporter Amory Ross verletzte sich so schwer an der Schulter, dass er seitdem in der Koje liegt. Charlie Dalin fiel mit einer Gehirnerschütterung eine Zeitlang aus. Erst später mischte er dann wieder mit und ist inzwischen mit Helm zu sehen.

Da dieser Rückschlag während der Highspeed-Rekordphase erfolgte und das US-Boot erst einmal stoppen musste, um das Material auf mögliche Schäden zu prüfen, konnte 11th Hour nicht in das Rennen um die 24-Stunden-Bestmarke eingreifen. Der Schnitt war kaputt. Kurz danach verwandelte Holcim-PRB den 11 Meilen-Rückstand sogar in eine knappe Führung.

Aber dann begann die Phase der Halsen. Der Wind wehte fast genau aus West und es ging nicht mehr um reinen Speed und maximale Tiefe, sondern um das Aussegeln von Drehungen. 24 Manöver später 80 Meilen vor dem Ziel liegt 11th Hour nach der letzten Halse komfortable 55 Meilen vorne.

Onboard-Reporter Amory Ross mit Schulterverletzung in der Koje.© Justine Mettraux / 11th Hour Racing / The Ocean Race

Diese Entwicklung ist kaum ein Zufall. Zumindest nicht für den britisch-australischen Segler Jack Bouttell, der die ersten drei Etappen mit 11th Hour gesegelt ist und auch auf den letzten beiden Abschnitten an Bord sein wird.