Mann über Bord am IJsselmeer: Segler leblos gefunden – Anderer Einhandsegler rettet sich

Die Weste macht den Unterschied

Bei dem Segler, der am Wochenende vor Enkhuizen von seiner Yacht gestürzt war, handelt es sich um einen 55-jährigen Deutschen. Sein Leichnam wurde gefunden. Ein weiterer Mann-über-Bord-Vorfall auf dem IJsselmeer ist glücklich ausgegangen.

Die Unglücksyacht aus Lemmer. © Reddingsdienst

Die Identität des vermissten Seglers, der am Samstag vom Großbaum getroffen und in das Wasser geschleudert wurde, ist von der Polizei ermittelt worden. Es handelt sich um einen 55-Jährigen aus Deutschland. Seine Leiche wurde inzwischen gefunden. Die Suche mit Sonargeräten vor Enkhuizen war schließlich erfolgreich. Damit bestätigte sich, dass der Mann keine Rettungsweste trug.

Sein Mitsegler war hinterher gesprungen, als der offenbar bewusstlose Mann nach dem Kopftreffer nicht mehr aufgetaucht war. Er hatte ihn im trüben Wasser des IJsselmeers nicht finden können.

Die KNRM-Retter finden den verlassenen Katamaran. © KNRM

Ein anderer Vorfall auf dem IJsselmeer ist dagegen gut ausgegangen. Mitglieder der niederländischen Rettungsorganisation KNRM in Urk hatten am Montagmorgen einen verlassenen Segelkatamaran nahe der Ketelbrug am Eingang des Ketelmeers aufgebracht. 

Der Zustand des Bootes und die gefundenen persönliche Gegenstände an Bord deuteten darauf hin, dass sich einer oder mehrere Segler auf dem Schiff befunden hatten. Die KNRM-Stationen in Enkhuizen und Lelystad wurden alarmiert und die Suche begann.

Diesmal dauerte es im Gegensatz zum tragischen Unfall tags zuvor nicht lange, bis der Segler gefunden wurde. Es handelte sich um einem Einhandsegler, der eine dramatische Geschichte zu erzählen hatte.

Am Sonntagabend war er aus noch unbekannten Gründen über Bord gegangen. Er musste im Wasser schwimmend zusehen, wie sich sein Schiff von ihm entfernte. Als er keine Chance, es wieder zu erreichen, entschloss er sich Richtung Land zu schwimmen. Seine Rettungsweste hielt ihn über Wasser. Segelkleidung soll einigermaßen vor Unterkühlung geschützt haben.

Nach zwei bis drei Stunden im Wasser erkannte er einen mit Sand gefüllten verankerten Kahn im Wasser, der für den Bau von Windkraftanlagen genutzt wurde. „Wie er dort an Bord geklettert ist, ist noch unklar“, sagt ein KNRM-Sprecher. „Man klettert da nicht einfach so hoch. Vielleicht ist er über den Anker geklettert oder hat ein Seil benutzt, das dort über Bord hängt.“

Der Mann verbrachte die Nacht auf dem Lastkahn, bevor ihn die Retter entdeckten. Er soll unterkühlt gewesen sein, sich ansonsten aber in einem guten Zustand befunden haben. Das medizinische Personal eine SAR-Hubschraubers der Küstenwache untersuchte ihn und gab Entwarnung. Die KNRM weist darauf hin: Die Schwimmweste habe den Unterschied zum Unglück am Vortag ausgemacht.

 

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