Moth Action: 30 Knoten bringen Cup-Segler auf dem Americas-Cup-Revier in Schwung –

Flug-Künstler

Die Hierarchie in der Segelwelt wird zurzeit sehr von der Leistung in der Moth bestimmt. So bekommt eine kleine Regatta auf dem America’s Cup Revier Bermuda viel Beachtung. Gleich 22 Cup Segler treten an.

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Das Oracle Racing Team hat 12 Boote gemeldet, Artemis 6 und Japan 4. Bei der Amlin International Moth Regatta beim Royal Bermuda Yacht Club müssen nicht nur die America’s Cup Steuerleute ihre Leistung beim Umgang mit dem zickigen Mini-Foiler messen lassen. Das ganze Team ist aufgefordert, am eigenen Leib die Grenzen des Tragflächen-Segelns auszutesten.

Moth capsize

Stilvoller Abgang bei der internationalen Moth Regattta auf dem America’s Cup Revier auf Bermuda. © Beau Outteridge

Das ist jedenfalls das deutliche Bestreben des Cup Verteidigers Oracle, auf dessen Initiative eine der größten Moth Regatten überhaupt auf dem Cup Revier für 2017 in Bermuda ausgerichtet wird.  Gleich Dutzend Segler schickt er an den Start um ihre Flug-Künste zu zeigen.

Aber auch die Spitzensegler aus Europa wie der Schweizer Melges 24 Weltmeister Chris Rast, sind gekommen, um mit 55 Gleichgesinnten den vorweihnachtlichen Ausflug in die Wärme zu genießen und sich die 10.000 Dollar Siegprämie zu sichern.

So fehlen nur die Top Stars vom Team New Zealand, die bei der vergangenen WM die Plätze eins und sechs belegt haben, wie auch Artemis Steuermann und Vize Weltmeister Nathan Outteridge.

Barrakuda Angriff

Nach zwei Tagen und zuletzt stürmischen Bedingungen liegen die britischen Moth Spezialisten Chris Rashley und Rob Greenhalgh gemeinsam in Führung. Sie beschäftigen sich intensiv mit der Materialentwicklung in der Konstruktionsklasse und haben auch deshalb Vorteile gegenüber den Cup-Seglern.

So segeln sie mit dem britischen Exocet Design, das immer mehr die australische Mach 2 an der Spitze abgelöst. Wer ein solches Boot mit dem markanten kleinen Bugspriet erwerben will, muss schon 600 Pfund bezahlen, um sich auf eine Warteliste setzen zu lassen. Dabei ist der nächste erreichbare Bau-Slot erst im Januar 2019 verfügbar.

Auf Rang drei hat sich Landsmann Simon Hiscocks (42) platziert direkt vor seinem ex Steuermann Chris Draper, mit dem er 2003 49er Weltmeister wurde. Draper ist vom aufgelösten Luna Rossa Team zum japanischen Cup Syndikat gewechselt. Er liegt nach zwei Tagen als bester Cup-Segler auf Rang vier gleichauf mit Laser Olympiasieger Paul Goodison, der von Artemis engagiert ist.

Eine nette Geschichte vom America’s Cup Revier erzählt der führende Brite Chris Rashley. So beobachtete er, wie ein Fisch nach dem Ende seines Fühlers schnappte, der beim Segeln auf der Wasseroberfläche tanzt. Er erwischte ihn schließlich und biss das stromlinienförmig geformte Plastik-Stück ab. Es soll ein Barrakuda gewesen sein.

Ergebnisse Amlin International Moth Regatta

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

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