Die größte Moth WM aller Zeiten startet mit 240 Seglern am Gardasee. Die America’s Cup Helden zeigen ihr Können. Neben Outteridge und Burling gilt nach der Vorregatta aber ein anderer als klarer Favorit.
Morgen am Dienstag starten die ersten Rennen der größten und am stärksten besetzten Moth WM aller Zeiten. Am Gardasee vor Malcesine gehen 240 Segler aus 25 Nationen an den Start. Vier Gruppen segeln zwei Tage lang eine Qualifikationsserie und werden dann in die finalen Gruppen sortiert.
Zu den Teilnehmern gehören die aktuell besten Segler der Welt, die auch die Schlagzeilen beim America’s Cup in Bermuda gefüllt haben. Da das Moth-Segeln zur Foiling-Schule der Cup-Teams gehörte, sind sie auch die absoluten Favoriten für den WM-Titel.
Aktueller Titelverteidiger ist der britische Olympia-Gold-Gewinner im Laser Paul Goodison, der allerdings 2016 ein deutlich schwächer besetztes Feld dominierte. Er arbeitete in Bermuda auch für das Artemis Racing Team und wurde überwiegend als zweiter Steuermann eingesetzt, aber viel Segelzeit auf dem schwedischen Rennkatamaran bekam er nicht.
Dafür hatte er mehr Zeit, sich mit der Moth zu beschäftigen, und zeigte dieses Können am Wochenende bei der Italian Moth Series, dem inoffiziellen Warm-Up-Event für die WM mit fünf Siegen und einem zweiten Platz. Seine Laser-Vergangenheit hilft ihm besonders am Wind, weil er durch seine Ausreit-Technik viel Vortrieb entwickeln kann.
Peter Burling wird es auch als frisch gekürter America’s Cup Sieger schwer haben, dagegen zu halten. In den vergangenen Wochen war er mehr mit dem Feiern als Trainieren beschäftigt. Aber vielleicht zaubert er einige technischen Raffinessen aus dem Hut.
Nathan Outteridge, sein ewiger Rivale als Artemis- und 49er-Steuermann, wird jedenfalls auf Revanche sinnen und dürfte gute Chancen haben. Er hat schon zwei Titel gewonnen (2011/ 2014) und ist dreimal Zweiter bei den Motten geworden (2009, 2013, 2015). Er besitzt die meiste Erfahrung mit den kleinen Foilern und dürfte von der Artemis-Entwicklungsarbeit profitieren, die Goodison geleistet hat.
Aus deutscher Sicht ist der Auftritt von Andreas John interessant, der viel Zeit für die Vorbereitung auf die WM investiert hat. Er peilt ein gutes Ergebnis in der Masters-Wertung an. Aber auch Philipp Buhl ist am Start. Er hat zwar erst zwölfmal in Kiel auf seiner Motte gesessen und nie an einer Regatta teilgenommen, sieht aber das Happening als willkommene Abwechslung vom Laser-Trainingsalltag. Sein Ziel: „Eine steile Lernkurve.“ Insgesamt sind 15 deutsche Segler am Start.
Ergebnisse Italian Moth Series (WM Warm Up)
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