Nachhaltigkeit schließt Leistung nicht aus: Recycling-Yacht Ecoracer italienischer ORC-Meister

Schnelle Flachsfaser

Längst ist es möglich, recycelbare Yachten zu bauen. Aber man musste Abstriche bei der Leistungsfähigkeit machen. Der Sieg von “Ecoracer” könnte eine neue Zeitrechnung einleiten.

“Ecoracer” am Gardasee. © Circolo Vela Gargnano / Mars Entertainment 2022

Im September vergangenen Jahres stellte die Werft Northern Light Composites auf der Bootsmesse in Genua den recycelbaren Prototyp  “Ecoracer” vor. Das von Matteo Polli entworfene 7,69 Meter lange Sportboot sollte zeigen, dass Recycling und Leistung durchaus zusammenpassen können. Bisher ging er Einsatz neuer nachhaltiger Materialien im Bootsbau einher mit Leistungsverlusten.

Der 11th-hour-Rennstall etwa hat nachgewiesen, wie wenig nachhaltig der Bau einer aktuellen IMOCA-Rennyacht ist, wenn sie konkurrenzfähig sein will. Die IMOCA-Klassenvereinigung hatte zuvor darauf reagiert und zumindest vorsichtig einige Regeln erdacht, die zu einem grüneren Boot führen.

Aber nun zeigt “Ecoracer”, wie weit der moderne Bootsbau schon fortgeschritten ist. Auch ohne Regelzwang zum Einsatz nachhaltiger Materialien ist es der italienischen Werft offenbar gelungen, eine außerordentlich konkurrenzfähige Yacht zu bauen.

Auch die Segel mit Onesails Forte 4T Technologie ermöglichen eine Wiederverwertung. Die Britin Pip Hare hat eine Zusammenarbeit mit Onesails angekündigt, um mit solchen Segeln die nächste Vendée Globe zu bestreiten.

Linien vom ORC-Spezialisten

Das Sportboot aus Flachsfasern

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Carsten Kemmling

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6 Kommentare zu „Nachhaltigkeit schließt Leistung nicht aus: Recycling-Yacht Ecoracer italienischer ORC-Meister“

  1. avatar A Sailor sagt:

    Ich glaube aber es war die Italienische ORC-Sportsboat Meisterschaft…da gehört das Boot auch hin, aber natürlich fahren da die ganzen Ragazzi Vermessungsoptimierer nicht mit, die fahren in der Tat dann ORC-Inshore/Offshore Meisterschaften. Hier waren UFO’s, Esse 8.50 und ältere Fun 22 am Start zu Konkurrenz.

    Schönes Boot aber leider ohne Nutzwert außerhalb des Regattakurses…. Damals mußte man noch 2 feste Kojen nachweisen um starten zu dürfen…

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  2. avatar Fabian sagt:

    Es gibt da aber doch einen entscheidenden Unterschied zwischen ORC Booten und Box-Rule/ Open Booten (z.bsp Imoca)… Bei ORC bestimmt das Gewicht das Rating mit, d.h. ein schweres Boot darf langsamer sein. Bei z.bsp. den Imocas gilt der Schnellste/ erste im Ziel gewinnt. Höheres Gewicht ist da ein ganz klarer Nachteil. Das sollte man schon in dem Vergleich mit Berücksichtigen. Es ist einfacher eine gute ORC Yacht in Flachs o.ä. zu bauen, als eine gute Imoca o.ä.

    • avatar Fabio sagt:

      Dear Fabian, the boat has the same weight as a fiberglass one (1150 kg, 500 kg in the keel/lead bulb)

      • avatar Fabian sagt:

        👍 so it weights more than carbon…

        I really like the boat, nothing bad from my side. I just wanted to give an argument why it isn’t as easy to introduce alternative fibers in a class like the imocas, where you have to be close to carbon in weight…

        • avatar PL_info040 sagt:

          Das stimmt an vielen Stellen sicherlich. Allerdings fertigt Greenboats bereits Elemente für Boris Herrmann und 11h Racing. Natürlich aber auch, weil die IMOCA Rules den Nachhaltigkeitsaspekt besonders wertschätzen.

        • avatar Grünsegler sagt:

          Ja. Ja.
          Ich glaub die Kartentische der Imocas werden aus Flachs gemacht.
          Total nachhatig.

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