New York-Vendée: Boris Herrmann meldet sich von Bord – Erklärung seines Extremschlags

Kann das klappen?

Extreme Routenoptionen sagen viel über Segler aus. Über Mindset, Strategien, Risikobereitschaft, Leistungsfähigkeit des Materials. Boris Herrmann ist bisher nicht als Hasardeur aufgefallen. Er erklärt selbst, warum er sich nun trotzdem so weit von der „Herde“ entfernt hat. 

Boris Herrmann gibt sich sehr entspannt. In seinem aktuellen Video sitzt er mit verschränkten Armen vor der Kamera, lächelt, erscheint ausgeruht und zufrieden. Kein Wunder. 26 andere Skipper befänden sich gerne in seiner Position knapp 400 Meilen südlich von Grönland.

Nur Charlie Dalin nicht. Der segelt 240 Meilen näher vor der Ziellinie und hat gute Chancen auf einen großen Sieg. Herrmann gratuliert ihm schon zu seinem tollen Rennen und bekundet, lieber auch dort 300 Meilen weiter südlich in der Mitte des Nordatlantiks positioniert zu sein. „Aber da komme ich seit einiger Zeit nicht mehr hin.“

Boris Herrmann

Boris Herrmann entspannt und guter Dinge auf seinem einsamen Kurs nach Grönland. © Team Malizia

Wie ist er nun alleine auf diesen Abwegen gelandet? Im Video erklärt er ausführlich seine Überlegungen. Demnach berge die Nordroute durchaus mehr Risiken als die Südroute. Aber er beteuert: „Das ist kein Gambling.“ Als „Spieler“ will er nicht gesehen werden.

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Carsten Kemmling

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6 Kommentare zu „New York-Vendée: Boris Herrmann meldet sich von Bord – Erklärung seines Extremschlags“

  1. Steffen M. sagt:

    das ganze ist nix anderes als Wind-Lotterie, die Wettersysteme ändern sich schnell u dieses wenn-dann-müsste-vorausgeplane ist absurd…ist mir zu wenig echtes Racing bei Herrmann, zu viel Glaskugelgeputze.

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    • PL_hoffy sagt:

      Interessanter Gedanke dass Boris kein Bock auf Kreuz hatte und der „Bus“ im direkten Match gegen Dalin evtl den kürzeren gezogen hätte.
      Es ist auf jeden die komplette Würze einer Pocket Vendee…sogar ein bisschen Alex-Feeling kommt bei mir auf 🙂
      Ist als grosse Verbeugung vor Boris gemeint.

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      • PL_hoffy sagt:

        Das aktuelle Boris-Routing taugt auf jeden nicht, um ihm mangelnde Risikobereitschaft zu unterstellen, wie sooft zuvor geschehen. Klarer Win bzgl. Boris – Markenkernschärfung, schon fast egal wies ausgeht.

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  2. Ahab sagt:

    Habe folgende Fragen:
    Hat Boris seinen buntgepunkteten Spi dabei für die Uhrzeigersinn-Umkreisung des schwachwindigen Hochs?
    Oder ist der für diese „Downwind-Regatta“ gar nicht erst an Bord?
    Gibt es einen Tracker, der die Kugelgestalt der Erde besser darstellt und auf dem dann die Nordroute nicht länger erscheint?
    (Sie sei ja laut Auskunft von Boris gar nicht länger).

    Gibt es eine Möglichkeit, sich die Flotte bspw. bei Windy.com in die Karte zu integrieren und dann verschiedene Wettermodelle da drüber zu legen?
    Danke!
    Grüße
    Ahab

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