Das Normandie Channel Race in der Class 40 hat die Überlegenheit der neuen Plattbug-Konstruktionen bestätigt. Aber auch Jörg Riechers hielt bestens mit, bis er im Solent auflief.
Ian Lipinski ist seit fünf Jahren ungeschlagen im Offshore-Zirkus. Der 38-jährige Franzose hat bisher als Einziger das Minitransat sowohl in der Serienbootklasse (2015) als auch bei den Prototypen (2017) gewonnen, feierte in zwei Jahren 16 Siege mit dem Mini und setzte seine Serie in der Class 40 nahtlos fort. Auf Anhieb gewann er 2019 mit neuem, radikalen Boot überlegen die Transat Jaques Vabre (TJV), und irgendwann wird er einen IMOCA für die Vendée Globe übernehmen. Aber nun hat er seinen Meister gefunden.
Die Siegesserie ist gerissen. Beim Normandie Channel Race, der wichtigsten Class 40 Regatta des Jahres ist Lipinski von einem Schweizer Team geschlagen worden. Simon Koster und Valentin Gautier konnten schon bei der TJV mit Rang zwei zeigen, dass ihre neue “Banque du Léman” aus der Feder von Plattbug-Pionier Sam Manuards auf harten Reachgängen durchstartet, so wie es auch die Plattbug-Kollegen der Mini-Klasse tun.
Aber die Mach 40.4 kam Lipinski bei der TJV noch nicht nahe. Dagegen beim Rekord um die britischen Inseln (SR-Interview mit Koster) konnten sie den Klassen-Primus schon angreifen. Sie unterboten seine gerade ersegelte Bestzeit – wenn auch im Crewmodus. Nun toppten die Schweizer ihre Leistung, indem sie beim Normandie Channel Race auf den letzten Meilen noch vorbei rasten. Nach vier Tagen und 20,5 Stunden auf See düpierten sie Ian Lipinski und Julien Pulvé um gerade einmal sechs Minuten.
Dabei war das Rennen lange Zeit offen. Erst als Lizard Point passiert und die Zielgerade erreicht war, gelang gelang es Banque du Léman (158) und Crédit Mutuel (159), sich vom Feld abzusetzen und das Duell auszufechten.
Zuvor hatte auch Jörg Richers mit dem Franzosen Axel Trehin bestens vorne mitspielen können. Der gebürtige Hamburger segelte mit dem neuen Schiff von Christopher Opielok, einer 2018 gebauten Mach40.3, ein Vorgänger-Design von Kosters Schiff.
Am Eingang des Solents lag er zweitweise auf Rang zwei im Feld der 26 Yachten und behauptete auch nach der schwierigen Flautenpassage noch Rang vier. Aber dann traf er die Untiefe Shingles Bank, blieb hoch und trocken liegen und musste auf die Flut warten, um wieder frei zu kommen.
Etwa auf Platz 16 nahm “Rockall” das Rennen wieder auf. Am Ende belegten Riechers und Trehin nach unwiderstehlicher Aufholjagd noch einen starken sechsten Platz.
Da ist die SK dereinst beim Whitbread auch aufgelaufen 🙂 Die Bremer haben sich damals damit beholfen die Fischbüchsen über Bord zu werfen.
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Aufgelaufen ja, aber auch ohne Fischbüchsenverklappung wieder runtergekommen – wir hatten tatsächlich Freeze Dried an Bord…..
Super Beitrag, mehr davon! Like or Dislike:
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