Vendée Globe: Jörg Riechers Einschätzung der Ausfall-Serie

„Ausfälle nicht erstaunlich“

Profi-Einhandsegler Jörg Riechers beschäftigt sich eingehend mit dem Verlauf der Vendée Globe, um für seinen eigenen Einstieg in die Open 60 Klasse zu lernen. Auf SR teilt er seine Beobachtungen.

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11 Antworten zu „Vendée Globe: Jörg Riechers Einschätzung der Ausfall-Serie“

  1. BBB

    sagt:

    Na ich glaube nicht das Davies ihr „Achterstag „mit Absicht offen gelassen hat…Wer angst vor dem Southern Ocean hat, steigt auch nicht auf so eine Kiste. Schade Schade, ich fände es wäre mal wieder Zeit das die Schiffe ein wenig länger halten, macht doch keinen Spaß wenns nachher nur noch ein Matchrace ist. Hat schon mega genervt beim letzten Volvo Race. Bin mal gespannt wie das demnächst mit Wind abgeht…..

  2. hub hub

    sagt:

    Wieso geht man denn aber mit so einem alten Mast an den Start!?

    1. Manfred

      sagt:

      Das ist eine sehr gute Frage und ich antworte Dir mal, was ich kürzlich geträumt hatte.
      Sam D hat Mann und Kind zu Hause. Ein 3 jähriges Söhnchen. Diejenigen unter uns, die selbst mal Eltern geworden sind, wissen, welche hormonellen Veränderungen da stattfinden. Ein schleichender Prozess. Nach dem letzten Erfolg wurde S. ja hochgehypt ohne Ende, was auch gut war, was sie durchaus auch wert war, was ihrer tollen Leistung entsprach.

      Die Familie muss nun auch etwas zum beißen haben und was kann man? Richtig, segeln und sich gut verkaufen. Das VG Rennen gibt schon im Vorfeld gute Gelegenheit zur Öffentlichkeitsarbeit für den Sponsor. Die Vorbereitungen, der Spass, das Publikum, der Start, alles süchtig machende Elemente. Klar, man will auch gut mitsegeln aber je näher der Tag der Abfahrt rückt, der Abschied von Kind und Mann (in dieser Reihenfolge!), desto schwieriger wird es. Man kommt aber aus der Verpflichtung nicht mehr raus. Ja, und wenn man erstmal um das Kap der Guten Hoffnung herum ist, gibt es kaum ein zurück mehr. Dann doch lieber ein guter Abgang vor dem Äquator. Nicht vordergründig aber die Psyche spielt dabei schon mit. Wobei ich die Leistung von Sam D, überhaupt soweit gekommen zu sein, in keinster Weise herab mindern möchte. Mit ihrem scheitern hat das VG für mich auch ein bißchen von seiner Fazination verloren. Schaue nicht mehr jeden Tag in den Tracker. Wird Zeit, dass einer von „unseren Jungs“ an den Start geht.

      Danke an SR und Jörg für die tolle Analyse. Bitte weitermachen.

  3. Aha

    sagt:

    Es ist nur eine Vermutung,

    aber ich glaube die Festigkeitsberechnungen für solche Belastungen sind extrem schwierig, ähnlich wie bei Windrädern dürften ziemlich hohe Schwingspielzahlen erreicht werden, die schwer zu simulieren und noch schwerer zu testen sind. Es gibt hier doch einen Reporter der gerne über Technisches schreibt, vielleicht hat er ja Interesse mal einen Artikel über solche Rennmaschinen zu schreiben 😉 ?

    1. Wilfried

      sagt:

      Das Hauptproblem ist immer sowohl die Ermüdungslasten als auch die Maximallasten überhaupt zu kennen. Im normalen Leben (außerhalb Leistungssport) werden dafür Sicherheiten berücksichtigt die dazu führen das fast alles ewig hält. Bei spröden Werkstoffen kommt noch hinzu, dass beginnende Materialermüdungen kaum zu detektieren sind. Wer auf der sicheren Seite sein will müsste solche Bauteile nach vermuteten Überlastungen oder einer gewissen Einsatzzeit präventiv austauschen. Bei knappen Budgets macht man ne Sichtkontrolle und gut ist. Hilfreich wäre natürlich ein simples Verbot solcher Baustoffe.

  4. Klaus

    sagt:

    @Segelreporter: Vielen Dank, dass IHR regelmäßig und sehr kompetent über solch’ seglerische Highlights berichtet. Da könnten sich die Kollegen von der Y. eine fette Scheibe von abschneiden 🙂

    Yepp!

  5. Christian1968

    sagt:

    Wow, das sind interessante Informationen eines sehr kompetenten Seglers aus der Szene, vielen, vielen Dank !!!!

    @Segelreporter: Vielen Dank, dass IHR regelmäßig und sehr kompetent über solch‘ seglerische Highlights berichtet. Da könnten sich die Kollegen von der Y. eine fette Scheibe von abschneiden 🙂

    @ Jörg Riechers: Wie schätzt Du denn die Chancen von Bernard Stamm ein, der in der Spitzengruppe als einziger mit einem anderen Design unterwegs ist – fährt er im Southern Ocean vielleicht den anderen davon ?

  6. Breizh

    sagt:

    Eine klasse Zusatzkommentierung. Bitte mehr mehr mehr …

    Und weiterhin viel Erfolg bei der weiteren Planung und Umsetzung des eigenen Projektes.

  7. hurghamann

    sagt:

    Alles eine Frage des Budgets, vieleicht hat es für einen Neuen schlicht nicht gereicht.

  8. Ketzer

    sagt:

    „Der Mast von Samatha Davis hatte schon zwei Round the World Races hinter sich und war somit am Ende seiner Lebenserwartung.“

    Etwas seltsam, bei solch einem Wissen dann doch zu starten, was?

    Mein Fazit aus all den Brüchen ist, dass man scheinbar bzgl. der Dauerfestigkeit der Teile einfach keine Ahnung/Erfahrung hat. Die Einschätzung der Lebensdauern der Bauteile klappt einfach nicht.

    1. Manfred

      sagt:

      hmm, vielleicht hättest Du den Absatz zu Ende lesen sollen. Da steckt ne Menge Weisheit drin. Vorsicht beim reffen, wenn darüber dann noch ein Vorsegel angreift.